RE: Märklin Torpedopfannenwagen 48291 Erfahrungen

#26 von 218er , 22.10.2011 23:54

Hallo Markus,

das sind ja aber andere TPWs als die Märklinmodelle 48290 und 91, um dies hier im Beitrag geht. Ich meinte eigentlich aber die großen, wie sind die rumgefahren?

Gruß Gregor


Loks und Wagen ohne Kulissenführung, Pikoloks mit Smartdecoder und nicht maßstäbliche Wagen können mir gestohlen bleiben...


218er  
218er
EuroCity (EC)
Beiträge: 1.121
Registriert am: 18.02.2011
Gleise Selbstbau mit RP 25 und maßstäblichen Weichen
Spurweite H0
Steuerung Eigenbau
Stromart DC, Digital


RE: Märklin Torpedopfannenwagen 48291 Erfahrungen

#27 von demagkran ( gelöscht ) , 23.10.2011 10:04

Zitat von 218er
Hallo Markus,

das sind ja aber andere TPWs als die Märklinmodelle 48290 und 91, um dies hier im Beitrag geht. Ich meinte eigentlich aber die großen, wie sind die rumgefahren?

Gruß Gregor



MOin Gregor,

dass ist schon klar, war auch als Antwort speziell auf das Video gedacht.
Die Krupp Torpedopfannenwagen waren u.a. im Roheisenpendel Krupp-Rheinhausen nach Bochumer Verein im Einsatz,
von Thyssen ATH nach Hattingen Henrichshütte und Hoesch Dortmund.
Die Wagen haben EBA-Zulassung und dürfen auf DB-Gleisen fahren.
Aufgrund der unterschiedlichen Meterlast auf den Strecken wurden diese Züge mit Zwischenwagen gefahren.

Triebfahrzeuge waren seit 1968 BR 043,050, 140, 150, 151, 216, 221, 260, 290,
sowie MAK G1206 der Dortmunder Eisenbahn.

Da Hoesch Dortmund, KRUPP Rheinhausen und Henrichshütte Hattingen mittlerweile Geschichte sind,
sind diese Aufgaben weggefallen.
Es gibt 9 Stück dieser Torpedopfannenwagen von denen z.Zt. 3 betriebsfähig sind.
3 weitere sind/waren nach VOEST in Linz verliehen.
Zugfahrzeuge dort ÖBB E-Loks und Railserv-TAURUS.

Roheisenpendel auf DB-Gleisen finden planmässig nur noch im Saarland statt, siehe das Video.
Die 3 Krupp Torpedos fahren nur noch im Bedarfsfall auf DB Strecke von HKM Duisburg nach TKS-Duisburg Bruckhausen
oder umgekehrt.
Der Bedarfsfall tritt ein, wenn es eine Hochofenstörung im jeweiligen Werk gibt.

Zugfahrzeuge sind dann MAK G1206 der EH-Duisburg.

Eigenes Bildmaterial habe ich keines, aber wenn man nach KRUPP Torpedopfannenwagen googelt......

Viele Grüße .

Markus


demagkran

RE: Märklin Torpedopfannenwagen 48291 Erfahrungen

#28 von Maxjonimus ( gelöscht ) , 25.01.2013 08:14

Wozu hat der Torpedopfannenwagen eigentlich vorne und hinten einen Schleifer? Aus der Beschreibung bei Märklin geht garnicht hervor, dass da irgendwas elektrisch funktioniert???


Maxjonimus

RE: Märklin Torpedopfannenwagen 48291 Erfahrungen

#29 von Berderwe , 25.01.2013 12:48

Hallo,

wegen eines Decoders für das Drehen des Torpedos und der Glutbeleuchtung.

http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?View...atchlink:top:de

Mit freundlichen Grüßen

Reinhard Welz

P. S.
In der Bedienungsanleitung steht max. 3 Wagen


Berderwe  
Berderwe
CityNightLine (CNL)
Beiträge: 1.779
Registriert am: 22.12.2010
Ort: 04626 Dobitschen
Spurweite H0
Stromart AC


RE: Märklin Torpedopfannenwagen 48291 Erfahrungen

#30 von Maxjonimus ( gelöscht ) , 25.01.2013 14:41

Zitat von Berderwe

wegen eines Decoders für das Drehen des Torpedos und der Glutbeleuchtung.

http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?View...atchlink:top:de


Danke, hab dasjetzt bei Märklin auch gefunden. Im Katalog 2011 steht nämlich nichts von den digital-Funktionen, aber trotzdem ist dort jeweils ein Schleifer v/h zu erkennen.


Maxjonimus

RE: Märklin Torpedopfannenwagen 48291 Erfahrungen

#31 von hu.ms , 04.03.2017 19:47

Kann mir bitte jemand die ersatzteilnummer für die puko-schleifer des tropedopfannenwagens 48291 schreiben.
Ich kann weder in der betriebsanleitung noch auf der märklin-homepage etwas finden.

Ein bild: https://assets.catawiki.nl/assets/2017/1...884bd88f326.jpg

Hubert


Mein anlagenneubau: https://stummiforum.de/viewtopic.php?f=15&t=140152
Meine fahrzeugverbesserungen: https://stummiforum.de/viewtopic.php?f=27&t=132888

Fahre moba und ID.3 mit selbst produzierten PV-strom.


 
hu.ms
Trans Europ Express (TEE)
Beiträge: 8.573
Registriert am: 22.09.2007
Ort: in den Alpen
Gleise K-Gleis
Spurweite H0
Steuerung CS3, CS2, LoDi-Con, DCC + mfx + MM
Stromart Digital


RE: Märklin Torpedopfannenwagen 48291 Erfahrungen

#32 von BR 85 , 05.03.2017 21:27

Hallo Hubert,

leider habe ich auch keine Ersatzteilnummer für den Schleifer. Aber vielleicht können die Experten hier im Forum über die Länge und über die Art der Befestigung herausfinden um welchen Schleifer es sich handelt.
Der Schleifschuh z.B. von E205229 hat eine Länge von 42 mm (Dieser wird bei den 28,2 cm langen Personenwagen verbaut)

Hier, beim Modellbahnchecker, gibt es übrigens ein genaueres Bild des Schleifers.


Gruß

Lukas

Ersatzteilnummern für Märklin Waggons und Zubehör
Hier geht`s zu meinem kleinem AW


BR 85  
BR 85
InterCity (IC)
Beiträge: 750
Registriert am: 26.08.2014


RE: Märklin Torpedopfannenwagen 48291 Erfahrungen

#33 von Stephan Tuerk , 05.03.2017 22:01

Hallo Hubert,

schon mal bei Märklin direkt nachgefragt?

Oft der einfachste Weg.


Zitat von im Beitrag Märklin Torpedopfannenwagen 48291 Erfahrungen

Kann mir bitte jemand die ersatzteilnummer für die puko-schleifer des tropedopfannenwagens 48291 schreiben.
Ich kann weder in der betriebsanleitung noch auf der märklin-homepage etwas finden.

Ein bild: https://assets.catawiki.nl/assets/2017/1...884bd88f326.jpg

Hubert


mfG Stephan Türk
Stammtische: Freitag, 12. April
ab 17:30 Uhr

genaue Termine für 2024 Freitag Fr. 12. April, Fr. 17. Mai , Fr. 07. Juni

http://www.mist55.de


 
Stephan Tuerk
InterCityExpress (ICE)
Beiträge: 2.027
Registriert am: 06.05.2005
Ort: Määnz
Spurweite H0
Stromart AC, Digital


RE: Märklin Torpedopfannenwagen 48291 Erfahrungen

#34 von hu.ms , 08.03.2017 22:41

Das foto beim modellbahnchecker zeigt den schleifer gut.

Habe inzwischen bei mä per email angefragt. Antwort: dieser schleifer ist nicht mehr lieferbar. Modell ist von 2007.

Wenn sonst keiner mehr eine lösung hat, werde ich einen liliput-schleifer mit sekundenkleber befestigen.

Hubert


Mein anlagenneubau: https://stummiforum.de/viewtopic.php?f=15&t=140152
Meine fahrzeugverbesserungen: https://stummiforum.de/viewtopic.php?f=27&t=132888

Fahre moba und ID.3 mit selbst produzierten PV-strom.


 
hu.ms
Trans Europ Express (TEE)
Beiträge: 8.573
Registriert am: 22.09.2007
Ort: in den Alpen
Gleise K-Gleis
Spurweite H0
Steuerung CS3, CS2, LoDi-Con, DCC + mfx + MM
Stromart Digital


RE: Märklin Torpedopfannenwagen 48291 Erfahrungen

#35 von Michael Knop , 09.03.2017 08:59

Zitat von im Beitrag Märklin Torpedopfannenwagen 48291 Erfahrungen

Das foto beim modellbahnchecker zeigt den schleifer gut.

Habe inzwischen bei mä per email angefragt. Antwort: dieser schleifer ist nicht mehr lieferbar. Modell ist von 2007.

Wenn sonst keiner mehr eine lösung hat, werde ich einen liliput-schleifer mit sekundenkleber befestigen.

Hubert




Hi Hubert,

der Schleifer selbst ist mit dem 7175 identisch, nur die Befestigung/Aufnahme des Schleifers ist anders - wenn dein alter Schleifer abgenutzt oder defekt ist, braucht du an den 7175 nur die Kunststoffaufnahme des Schleifers tauschen.


Viele Grüße, Michael


Michael Knop  
Michael Knop
ICE-Sprinter
Beiträge: 7.329
Registriert am: 28.04.2005
Ort: Ruhrpott
Gleise C-Gleis
Spurweite H0
Steuerung IB / IB2
Stromart AC, Digital


RE: Märklin Torpedopfannenwagen 48291 Erfahrungen

#36 von hu.ms , 09.03.2017 16:02

Ja - ist klar, Michael,
Habe aber den wagen völlig ohne schleifer gebraucht gekauft. War als defekt beschrieben, deshalb 80€.

Bis das mit dem schleifer geklärt ist, erst mal eine notlösung für den funktionstest angelötet :



Wie man sieht leuchten die "glut-leds" und der "torpedo" dreht sich auch.

Hubert


Mein anlagenneubau: https://stummiforum.de/viewtopic.php?f=15&t=140152
Meine fahrzeugverbesserungen: https://stummiforum.de/viewtopic.php?f=27&t=132888

Fahre moba und ID.3 mit selbst produzierten PV-strom.


 
hu.ms
Trans Europ Express (TEE)
Beiträge: 8.573
Registriert am: 22.09.2007
Ort: in den Alpen
Gleise K-Gleis
Spurweite H0
Steuerung CS3, CS2, LoDi-Con, DCC + mfx + MM
Stromart Digital


RE: Märklin Torpedopfannenwagen 48291 Erfahrungen

#37 von Michael Knop , 10.03.2017 09:15

Hi Hubert,

das war aus deiner Anfrage nicht zu erkennen.



Viele Grüße, Michael


Michael Knop  
Michael Knop
ICE-Sprinter
Beiträge: 7.329
Registriert am: 28.04.2005
Ort: Ruhrpott
Gleise C-Gleis
Spurweite H0
Steuerung IB / IB2
Stromart AC, Digital


RE: Märklin Torpedopfannenwagen 48291 Erfahrungen

#38 von Lokfuchs , 10.03.2017 20:41

Ein tolles Teil, das Glühen führt immer zu "AHHH" und "OHHH" bei meinen Besuchern, besonders hier aus dem Ruhrgebiet.


LG
Guido


 
Lokfuchs
InterCity (IC)
Beiträge: 608
Registriert am: 15.07.2011
Spurweite H0
Steuerung Märklin CS3plus, Mobile Station 2, Rocrail
Stromart Digital


RE: Märklin Torpedopfannenwagen 48291 Erfahrungen

#39 von hu.ms , 18.03.2017 21:50

Noch kurze info, was ich gemacht habe:
Nachdem mehrere versuche einen schleifer zu befestigen nicht erfolgreich waren, habe ich in den nem-schacht eine rts-kupplung gesteckt.
Jetzt kommt - wie bei meinen personenwagen - der puko-pol einfach von der lok.

Hubert


Mein anlagenneubau: https://stummiforum.de/viewtopic.php?f=15&t=140152
Meine fahrzeugverbesserungen: https://stummiforum.de/viewtopic.php?f=27&t=132888

Fahre moba und ID.3 mit selbst produzierten PV-strom.


 
hu.ms
Trans Europ Express (TEE)
Beiträge: 8.573
Registriert am: 22.09.2007
Ort: in den Alpen
Gleise K-Gleis
Spurweite H0
Steuerung CS3, CS2, LoDi-Con, DCC + mfx + MM
Stromart Digital


RE: Märklin Torpedopfannenwagen 48291 Erfahrungen

#40 von Krishan , 22.08.2018 15:20

Moin zusammen, ich habe eine Frage, bei der Ihr mir vielleicht helfen könnt, allerdings zur Trix-Version des digitalen Torpedopfannenwagens (24055). Leider hat mein wohlmeinender Nachbar versucht, den Wagen in die bekanntlich sehr enge Styroporverpackung zu zwängen, und dabei ist wohl bei der Stromabnahme etwas kaputt gegangen. Ich habe es erst beim nächsten Fahren bemerkt, weil eine Achse falsch herum drin war und einen Kurzschluss verursacht hat. Nun klappen die Digitalfunktionen nicht mehr. Mir scheint, dass da ein Teil der Stromabnahme verloren gegangen ist. Bei einem Vierer-Drehgestell gibt es einen Schleifer, der mit vier "Fühlern" die äußeren Achsen abtastet und den Strom eines Pols über eine isolierte Schleiffläche im Chassis nach oben leitet. Einen zweiten Schleifer gibt es nicht (mehr). Vielleicht könnte ein Blick auf die Konstruktion der AC-Variante mir helfen, das Problem zu lösen. Ich nehme an, dass der DC-Schleifer mit den "Fühlern" dem PuKo beim AC-Modell entspricht. Aber wo befindet sich die zweite Stromabnahme, die meiner Vermutung nach über die Gehäusemasse den Decoder bedient?


Krishan  
Krishan
S-Bahn (S)
Beiträge: 15
Registriert am: 11.08.2018


RE: Märklin Torpedopfannenwagen 48291 Erfahrungen

#41 von Railstefan , 22.08.2018 16:30

Hallo Krishan,

kann es sein, dass der zweite Pol einfach über das Chassis abgenommen wird?
Vermutlich ist der vorhandene Schleifer in Kontakt mit den Rädern, die eine Isolierbuchse haben?

Gruß
Railstefan


Unser Modellbahnverein: http://www.MEC-Erkrath.de
Die Erkenroder Straßenbahn - meine Straßenbahn-Anlage mit DC-Car-System hier im Forum: Die Erkenroder Straßenbahn - WälderJet zu Besuch

Ebenfalls im Klub bekennender Marzibahner


 
Railstefan
Trans Europ Express (TEE)
Beiträge: 8.009
Registriert am: 30.10.2009
Homepage: Link
Ort: Bergisches Land
Spurweite H0
Stromart AC, Digital, Analog


RE: Märklin Torpedopfannenwagen 48291 Erfahrungen

#42 von Krishan , 22.08.2018 20:42

Hallo Stefan, danke für den Tipp. Durch Deinen Hinweis und einen Halbsatz in diesem Thread bin ich gerade auf die Federn unterhalb der Achsklammern gestoßen, die den zweiten Leiter abnehmen. Daraufhin war die Funktion wieder da. Und jetzt habe ich wohl kompletten Bockmist gebaut: Ich habe versucht, über CV5 die Höchstgeschwindigkeit zu reduzieren, da sich die Pfanne verglichen mit dem Vorbild viel zu schnell gedreht hat. Daraufhin begann die Pfanne unkontrollierbar in einer Richtung zu drehen und ließ sich nicht mehr stoppen. Nach einem Restart der Steuerung (Roco) ist jetzt wieder komplett Schweigen im Wald. Erst danach habe ich in der Anleitung gesehen, dass sich die Geschwindigkeit nicht einstellen lässt. Habe ich jetzt den Decoder „kaputtprogrammiert“, oder gibt es eine Reset-Möglichkeit? Ich kenne mich mit Märklin/Trix-Decodern überhaupt nicht aus, habe ansonsten nur ESU und Zimo im Einsatz...


Krishan  
Krishan
S-Bahn (S)
Beiträge: 15
Registriert am: 11.08.2018


RE: Märklin Torpedopfannenwagen 48291 Erfahrungen

#43 von Railstefan , 23.08.2018 09:18

Hallo Krishan,

wenn sich die Geschwindigkeit nicht verstellen lassen soll, so kannst du da eigentlich nichts kaputt programmieren.
wie ein Reset geht, kann ich dir leider nicht sagen - das sollte idealerweise aber in der Anleitung stehen - ggfs mal bei Märklin suchen gehen.

Viel Erfolg
Railstefan


Unser Modellbahnverein: http://www.MEC-Erkrath.de
Die Erkenroder Straßenbahn - meine Straßenbahn-Anlage mit DC-Car-System hier im Forum: Die Erkenroder Straßenbahn - WälderJet zu Besuch

Ebenfalls im Klub bekennender Marzibahner


 
Railstefan
Trans Europ Express (TEE)
Beiträge: 8.009
Registriert am: 30.10.2009
Homepage: Link
Ort: Bergisches Land
Spurweite H0
Stromart AC, Digital, Analog


RE: Märklin Torpedopfannenwagen 48291 Erfahrungen

#44 von Eschkomme , 07.12.2023 02:24

Nachdem hier schon einiges über die Torpedopfannenwagen-Modelle von Märklin geschrieben wurde, hatte mich dieses Spezialgüterwagenmodell vor einigen Monaten neugierig gemacht. Es gibt zwei Modelltypen: den großen und den kleinen Wagen. Letzterer ist „nur“ 30 cm lang, verfügt über zwei bewegliche Tragrahmen, von denen sich jeder auf vier Zweier-Drehgestelle abstützt, insgesamt also 16 Achsen pro Wagen. Der Wagen wurde im Doppelpack unter der Nr. 48292 als Sonderserie 2007-2009 angeboten, wahrscheinlich aber auch einzeln verkauft, da das 2er-Set nur eine Art Umverpackung ist. Mich interessierte im Gegensatz zu diesem kürzeren, vergleichsweise gedrungen aussehenden die längere, schlanker wirkende Ausführung mit der für eine Wagenkonstruktion schon recht ungewöhnlichen LüP von 39 cm und insgesamt 18 Achsen. Hiervon wurden im Zeitraum 2001-2012 vier Varianten hergestellt, die sich durch Farbgebung und Funktionsumfang unterscheiden. Nur auf diesen, stärker verbreiteten Modelltyp gehe ich im Folgenden ein.

2001, als die erste Modellvariante herauskam (Nr. 48290), hatte ich weder ein Auge dafür noch die Zeit, mich viel mit Modellbahn zu beschäftigen. Nun aber, wo ich dabei bin, meine Anlagenpläne umzusetzen, dachte ich: Dieses 39 cm lange Gefährt könnte ein guter Testwagen sein. Wo dieser komplexe Weichenstraßen problemlos befährt, sollten andere Fahrzeuge auch klarkommen. Und: Wo der mit seiner satten Auslenkung noch vorbeipasst, sollte es für noch kommende neue Fahrzeugkonstruktionen sogar im Maßstab 1:87 passen.

Zunächst habe ich mich mit den verfügbaren vier Varianten vertraut gemacht. Neben der Farbgebung ist zu unterscheiden: mit oder ohne Funktionsdecoder. In den Varianten mit Funktionsdecoder lässt sich der Torpedo nach links/rechts drehen sowie eine Glutbeleuchtung ein- oder ausschalten. Tabelle 1 gibt einen Überblick. (Der Tabellenimport aus Excel hat nicht geklappt - deshalb sieht es fummelig aus.)

Angeboten in__Art.-Nr.__Torpedo-Merkmale________mit/ohne Fkt.__Hinweis zum Vorbild

2001__________48290____silberfarben, orange Tür_______ohne Decoder___nur für Werksverkehr
2003-09________48291____silberf., orange Tür, gealtert____mit Decoder____nur für Werksverkehr
2008+09_______48293____silberf., blaues Masch.haus_____mit Decoder____mit DB-Zulassung
2011+12_______48294____silberf., gealtert_____________ohne Decoder___nur für Werksverkehr

Tab. 1: Variantenübersicht der 39 cm langen Torpedopfannenwagen

Schnell war mein Favorit gefunden: Nr. 48293 sollte es sein! Das blaue Maschinenhaus mit Thyssen-Krupp-Aufschrift fand ich am ansprechendsten. Außerdem ist auf den Seitenschildern auf dem dem Maschinenhaus gegenüberliegenden Wagenende zu lesen: „Wagen ist nur auf bestimmten Strecken der DB AB zugelassen.“ Immerhin und überhaupt. Ohne Probleme dank nicht existierender höherer Instanzen definiere ich meine Anlage als aus lauter „bestimmten Strecken“ bestehend. Durch diese großzügige Zulassung wird Fahrbetrieb durch jegliches Gelände gerade noch als vorbildgetreu erscheinen (solange der Torpedo unterwegs nicht dreht!). Leider war damit meine Wahl genau auf jene Variante gefallen, die wegen des kurzen Produktionszeitraums von 2 Jahren am seltensten angeboten wird. Es hat also etwas gedauert, bis ich jüngst diesen Wagen ersteigern konnte.

Zwar sieht meine Anlage weder einen Hochofen noch ein Stahl- oder Walzwerk vor, zwischen denen ich betrieblich sinnvolle Fahrten unternehmen könnte, aber ich fand dieses Modell so „exotisch“, dass ich es gerne fahren sehen wollte. Bei einem derart monströsen Modell ist man natürlich skeptisch, was die Fahreigenschaften angeht. In den bisherigen Beiträgen hier ist viel zu lesen vom hohen Gewicht des Wagens. Das beträgt genau 652 Gramm. Ja, das ist für einen Wagen sehr viel, entspricht der Masse einer schweren Güterzuglok, sprengt aber nicht den Rahmen der Anhängelasten meiner anderen Güterzüge, die bei max. 250 cm Länge auf eine maximale Anhängelast von ca. 1,5 kg kommen. Wobei bei dieser Zugmasse und knapp 3 % Steigung schon ausgesprochen kräftige Loks nötig sind, vorzugsweise mit 4 Haftreifen und/oder 4 angetriebenen Achsen oder gleich in Doppeltraktion. Es sollten also zwei dieser Spezialwagen problemlos gezogen werden können; bei dreien wäre bei mir allerdings eine anlagenbetriebliche Grenze überschritten.

Jetzt hat es erste Testfahrten gegeben (1 Wagen). Fahrmechanisch und visuell bin ich nicht enttäuscht – im Gegenteil, das Modell ist ein Hingucker und macht was her. Stichwort Hingucker: Der Gluteffekt ist leuchttechnisch gut getroffen. Drehen klappt auch, wird bei mir aber höchstens mal zu Vorführzwecken passieren – mangels jeglicher Einrichtungen, die wenigstens entfernt nach Stahlwerk aussehen. Ich bin zwar nicht so pingelig, was Vorbildtreue angeht, aber mit dem Teil drehend durch die Gegend zu fahren, sieht zwar interessant aus, aber die Anmutung eines Betonmischers auf Schienen tut dann doch visuell weh. Es wird ja auch beim Vorbild nie durchgedreht, sondern nur einmal knapp halb bis zu einem mechanischen Anschlag, also mit der Öffnung nach schräg unten zeigend, zum Entleeren (siehe erhabene Entleerungsmarken im Bereich der Torpedo-Enden). Außerdem ist die seitliche Auslenkung beim Drehen wegen hervorstehender Strukturen noch größer als so schon, wenn die Öffnung nach oben zeigt.

Erstes Manko: Die extrem filigranen Geländer aus Kunststoff und andere Kleinteile an den beiden äußeren 5-Achser-Drehgestellen können beim kleinsten Handhabungsfehler beim Aus- oder Einschachteln leicht beschädigt werden, zumal das Teil mit seinen 652 g nicht gerade ein Leichtgewicht ist. Hier wären Metallgeländer die robustere Lösung gewesen, auch wenn die Filigranität darunter gelitten hätte. Die Vorbildtreue ist hier eher lästig, weil das Handling nur mit äußerster Akribie „unfallfrei“ vonstatten geht (doch, doch, ich bin durchaus feinmotorig veranlagt!).

Anfasstipp: Beim Transport vom/zum Gleis einfach, von oben kommend, mit den Fingern um den Torpedo greifen und anheben/absenken. Ansonsten, insbesondere beim Aus- und Einschachteln, möglichst an den beiden metallenen Tragrahmen (die als verbindende Brücke über die jeweiligen 4- und 5-achsigen Drehgestelle dienen) von oben oder von der Seite greifen; hier kann man nicht unmittelbar etwas abbrechen.

Wegen seiner extremen Auslenkung bei Kurvenfahrt, müsste gelten: Erst Torpedopfannenwagen erwerben, dann Anlage planen! Für alle, die mit dem Erwerb dieses schönen Wagens liebäugeln, aber Bedenken wegen der Länge haben, hier Angaben zur Auslenkung: Als Ausgangspunkt für die Auslenkung nehme ich einen modernen Reisezugwagen mit seinen typischen 28,2 cm Länge (Maßstab 1:93,5) als Referenz. Tabelle 2 gibt an, wie viel mm seitlicher Mindestabstand vom C-Gleis das Referenzobjekt und der Torpedopfannenwagen jeweils benötigen. Daraus ist der zusätzliche Abstandsbedarf als Differenz der beiden Werte sofort ersichtlich: bei den Radien R1-R3 ca. +4mm, bei den größeren Radien etwas weniger. Als Sonderfall sind die Auslenkungswerte beim Befahren einer Überleitstelle (ÜSt) zwischen zwei Parallelgleisen im Regelabstand von 77,5 mm (Gleismitte zu Gleismitte) mit aufgeführt. Beim Radius R9 (1114,6 mm) ist der Unterschied vernachlässigbar.

Radius_________________28,2 cm-Wagen___Torp.pf.wg.___Differenz

R1-Bogen_________________9 mm____________13 mm________+4 mm
R2-Bogen_________________7 mm____________11 mm________+4 mm
R2-ÜSt mit Gegenbogen______6 mm____________8 mm_________+2 mm
(entspr. 2 x Gleisbogen 24224)
R3-Bogen_________________5 mm_____________9 mm________+4 mm
R4-Bogen_________________3,5 mm___________7 mm________+3,5 mm
R5-Bogen_________________2 mm_____________5 mm________+3 mm

Tab. 2: Seitliche Mindest-Sicherheitsabstände, gemessen ab unterem Gleisböschungsrand der Innenkurve (C-Gleis) für Referenzwagen (28,2 cm; 1:93,5) und für Torpedopfannenwagen

Bei klassischen, seitlich gerundeten Tunnelportalen in Bruchsteinmauer-Optik kann man Glück haben, dass der ausschwenkende Torpedo dank seiner rundlichen Form berührungsfrei durchgeht.

Oberleitungsbetrieb. OL-Masten in R1- und R2-Innenkurven müssen wenige mm abgerückt werden. Verwendet man die Sockel für verschieblichen Mastfuß im Regelabstand zum Gleis, reicht ein Verschieben des Mastes auf dem Sockel um wenige Millimeter, ohne dass etwas ummontiert werden muss. Bei eingleisigen Strecken bietet sich auch das Versetzen der Masten auf die Außenbogenseite an, ohne dass der Mastfuß auf dem Sockel verschoben werden muss. Bei bereits bestehender OL entsteht durch das leichte Abrücken der Masten ein Verbiegeeffekt auf den beim aktuellen OL-System vorbildgerecht geraden Verlauf der Fahrdrahtabschnitte zwischen zwei Masten. Der Effekt ist aber so minimal, dass er nicht unangenehm auffällt. Ab R3 aufwärts gibt es keine Probleme mehr.

Signale müssen in der Regel auch bei kleinstem Radius R1 nicht abgerückt werden, da die Masten immer zur rechten Gehäusekante hin versetzt stehen und die größte Auslenkung des Torpedos sowieso nur in mittlerer Höhe stattfindet und damit beim Ausschwenken mit auf der Platte montierten Signalantriebsgehäusen nicht in Konflikt gerät.

Zu den Fahreigenschaften (auf C-Gleis): Wider Erwarten zunächst hervorragend, was Kurvenfahrten angeht. Alle 18 Radsätze sind extrem seitenbeweglich mit einer Verschiebbarkeit von bis zu 3 mm! Damit sind auch R1-Radien von 360 mm problemlos durchfahrbar. Spaßeshalber habe ich ein paar alte M-Gleise mit dem noch kleineren Radius R0 („Industriegleis“) hervorgekramt, und siehe da: auch diese, sogar im krassen Gegenbogen verlegt, werden anstandslos befahren, egal ob gezogen oder geschoben. Manuell geführt, spürt man allerdings die gesteigerte Reibung durch die vielen Radsätze, die sich durch ihre Verschiebbarkeit den engen Bögen anpassen müssen und natürlich wegen der 36-fachen zusätzlichen Radreifenreibung, da ein Bahnradsatz bekanntlich kein Differential besitzt. Aber, wie gesagt, problemloses Befahren. Die 18 stählernen Radsätze und die beiden gewichtigen drehbaren Tragrahmen aus Zinkdruckguss sorgen zudem trotz des insgesamt hohen Schwerpunkts des Wagens für stabile Kurvenfahrt ohne Kippneigung auch in überhöhten Kurvenzügen. Das ist schon mal sehr positiv.

Auf meinem Testparcours mit allen Weichen- und Kreuzungstypen des C-Gleis-Systems (außer neue schlanke DKW #24720 mit Radius R9, die noch nicht marktverfügbar ist) kamen dann allerdings die ersten Probleme auf. Es gibt nämlich ein Problemdrehgestell, und zwar dasjenige von den beiden inneren Vier-Achsen-Gestellen, das den Schleifer trägt. Beim manuellen „Trockentest“ ohne Fahrspannung ist noch alles gut. Mit angelegter Fahrspannung und von einer Lok gezogen, kommt es besonders beim Befahren der beiden Bogenweichentypen (R1-Normaltyp und schlanker R3-Typ) zu Kurzschlüssen und sogar Schleiferentgleisungen.

Der Grund dafür ist, dass der Schleifer seine Mittenposition in Querrichtung in Bezug zu seinem Drehgestellrahmen nicht ändert, während die stark verschieblichen Radsätze in einer Kurve nach einer Seite hin wegdriften. Das ist wegen der besseren Kurvengängigkeit gewollt und sinnvoll, führt hier aber, so simpel, wie Märklin es gelöst hat, zu einem krassen seitlichen Versatz des Schleifers in Bezug auf die Position der Radsätze dieses Drehgestells. Der Schleifer kommt also den Spurkränzen der Räder – je nach Fahrsituation mal auf der Innenbogenseite mal auf der Außenbogenseite – so nahe, dass er entweder mit den Enden der „0“-Potenzial führenden Weichenzunge in Berührung kommt oder aber, z. B. bei der schlanken Bogenweiche, von der Puko-Kette abgleitet und auf einer der ebenfalls „0“-Potential führenden Flügelschienen aufsetzt. (Flügelschienen = die beiden festen Schienenstücke zwischen Herzstück und beweglicher Weichenzunge) In beiden Fällen entsteht ein Kurzschluss zwischen dem Mittelleiterpotenzial „B“ und der Schienenmasse „0“. Bei diesem Abgleiten vom Puko-Band kann es zusätzlich vorkommen, dass sich der Schleifer beim Versuch, auf das auf der anderen Seite der Flügelschiene weiterführende Puko-Band aufzugleiten, verklemmt und dadurch den Zug abrupt stoppt, was zur Entgleisung und bei schweren Zügen sogar zur Beschädigung des Schleifers führen kann.

In diesem Zusammenhang muss man sich die unterschiedlichen Konstruktionsprinzipien der „Normalweichen“ und der „schlanken“ Weichen innerhalb des C-Gleis-Systems vergegenwärtigen:

• Bei der R2-Standardweiche und der R1-Bogenweiche beträgt die Puko-Überhöhung in der Nähe der Flügelschienen max. 0,2 mm über Schienenoberkante (SOK). Die Flügelschienen sind aus normalem (leitendem) Schienenprofil gefertigt, aber elektrisch isoliert eingebaut. Sie werden von schmalen Spurkranz-Kontaktbändern begleitet, die „0“-Potenzial führen und auf denen die Spurkränze zwecks Kontaktgabe auflaufen. Solange ein Spurkranz das Kontaktband berührt, kann die Flügelschiene „0“-Potenzial annehmen, wenn sie durch Spurkranz oder Radreifen berührt wird. In der anderen Weichenstellung muss diese Flügelschiene vom Schleifer überquert werden. Auch wenn ein verbogener Schleifer die Flügelschiene beim Überqueren berühren sollte, kommt es nicht zum Kurzschluss, da diese Schiene von allen anderen Schienenstücken elektrisch isoliert ist.

• Bei den „schlanken“ R9-Weichen und R3-Bogenweichen haben die Konstrukteure aus gleisoptischen und fahrdynamischen Gründen auf die die Flügelschienen begleitenden Spurkranz-Kontaktbänder verzichtet. Die Flügelschienen liegen hier fest auf „0“-Potenzial, um weiterhin die beim Märklin-Gleissystem übliche beidseitige elektrische Masseverbindung zu gewährleisten. Damit die Schleifer die Flügelschienen dennoch stets zuverlässig kurzschlussfrei überqueren können, beträgt die Puko-Überhöhung in der Nähe der Flügelschienen hier max. 0,5 mm über SOK. Die Pukos werden dabei bis auf einen seitlichen Abstand von minimal 1,3 mm an die Schiene herangeführt (was bei älteren Wagen mit breiteren Radreifen zusätzliche Probleme macht).

Bei den R9-Weichen und den R3-Bogenweichen darf also der Schleifer nie die zu überquerende Flügelschiene berühren – sonst satter Kurzschluss. Hinzu kommt bei diesen Weichen, dass der durch den Schleifer zu überbrückende Abstand zwischen dem letzten PuKo vor der Flügelschiene und dem ersten dahinter bei nicht mittiger Querposition des Schleifers zwischen 20 und 30 mm liegen kann. Das ist eine konstruktionsbedingte Konsequenz bei den größeren Radien. Ist der Schleifer verbogen (konvex oder konkav) oder zu stark seitlich versetzt, wie es eben beim Torpedopfannenwagen wegen der starken Radsatz-Verschiebbarkeit vorkommen kann, besteht die Gefahr von Puko-Abgleitern mit Kurzschluss zur „0“-Potenzial führenden Flügelschiene und Verklemmen beim unweigerlichen Versuch, den Schleifer von der Seite wieder auf die Puko-Reihe hinaufzuzwingen.

Abhilfe: Die Radsätze des Vierer-Drehgestells mit dem Schleifer müssen in ihrer Verschiebbarkeit eingeschränkt werden. Es reicht, dies bei den jeweils beiden äußeren Radsätzen zu tun. Die beiden inneren bleiben dadurch voll seitenbeweglich für enge Kurvenfahrt. Als bestens geeignet haben sich M2-Unterlegscheiben erwiesen (Dicke 0,3 mm, Lochdurchmesser 2,2 mm, Außendurchmesser 5mm, verzinkt, siehe Bild). Sie sind im Baumarkt sowie im Online-Versand leicht beschaffbar.

Von dem entnommenen Radsatz muss man ein Rad abziehen, fädelt dann 6 Scheiben auf die Welle und drückt das Rad wieder auf – unter Beachtung des genormten Spurkranzinnenabstands von 14,2 mm (siehe NEM 110:2009, darin Tab. mit Fußnote 1).

Werkzeugtipp: Das Abziehen und Wiederaufdrücken der Räder von der/auf die Stahlachse geht nicht ohne Werkzeug. Ich verwende dazu das Radsatz-Richtgerät von Fohrmann, das sich bei Umbau- und Reparaturarbeiten sehr bewährt hat (Nr. 90823). Diese kleine nützliche Präzisionsvorrichtung wird mit einer Standard-Einsteckspindel als Grundausstattung geliefert. Am besten beschafft man sich dazu gleich als Ergänzung das Set aus 4 verschiedenen Ersatzspindeln (Nr. 90802-05 ), von denen für die hier beschriebene Arbeit der Spindeltyp „1,8 mm spitzengelagert“ (Nr. 90802-03) besonders geeignet ist, da er sich als Hohlspindel problemlos auch auf solchen (in diesem Falle nicht konisch auslaufenden) Achswellen aufsetzen lässt, die vom Fertigungsprozess des Abdrehens noch einen kleinen Abdrehspieß in der Mitte stehen haben (kommt relativ häufig vor). Die Hohlspindel hat den Vorteil, dass sie, einmal mittig und in Achsflucht angesetzt, nur wenig Neigung hat, von ihrer Position abzugleiten, wenn man mit dem Abziehen/Aufdrücken beginnt.

Der Radsatz wird nun so wieder eingesetzt, dass jeweils 3 Scheiben zwischen Spurkranz und dem halboffenen Aufnahmelager im Drehgestellrahmen liegen (siehe Bild). Die nun um knapp 1 mm eingeschränkte Verschiebbarkeit reicht aus, um die kritischen Weichentypen sicher zu befahren. Dieser Umbau benötigt etwa 1 EUR an Materialkosten (vom Preis der 20er-Packung).

Bild entfernt (keine Rechte)Bild entfernt (keine Rechte)

Damit haben wir einen Konstruktionsfehler behoben, denn hätten die Entwickler die Radsatzführung bei den beiden äußeren Radsätzen gleich um den jeweils besagten Millimeter mehr nach außen versetzt, gäbe es das beschriebene Problem nicht. Man fragt sich natürlich: Hat es denn nie einen Fahrtest gegeben? Entweder ist diese Fehlkonstruktion bei Märklin durch alle Qualitätschecks durchgerutscht, oder es galt nach Entdeckung der Unzulänglichkeit: Augen zu und durch; die meisten stellen sich das Ding doch sowieso nur in die Vitrine. – Ich jedenfalls fahre damit jetzt schön und sicher über die Anlage.

Fast sicher. Denn es gibt noch ein weiteres (nicht so häufig) auftretendes Problem. Bei manchen Loks, z.B. bei der 6-achsigen neuen Class 77 Diesellok, ist die Kulissenführung der Kupplung aus (nicht ganz nachvollziehbaren) konstruktiven Gründen in ihrer seitlichen Auslenkung etwas zu restriktiv beschränkt. Wird der Torpedopfannenwagen direkt an eine solche Lok angehängt, kann es zum Aushebeln (Entgleisen) des ersten Radsatzes des 5-achsigen Drehgestells kommen. Begünstigt wird dies aus ähnlichem Grund wie der bereits beschriebene Fehlerfall mit dem 4-achsigen Drehgestell, und zwar durch eine unnötig lange beibehaltene Schiefstellung des 5er-Drehgestells beim Übergang von der Kurve in die Gerade (optisch wenig auffällig). Die Kulissenführungen von Lok und Torpedopfannenwagen arbeiten hier kurze Zeit quasi gegeneinander, bis sie sich beide mittig neu ausrichten.

Erst als ich diesen Fehlerfall untersuchte, fiel mir auf, dass das Maß der seitlichen Verschiebbarkeit der Radsätze im 4er- und im 5er-Drehgestell deutlich unterschiedlich ist: Während sich die Radsätze im 4er-Drehgestell etwa 2 mm seitlich verschieben lassen, sind es beim 5-Achser sogar 3 mm. Begrenzt man nun die Verschiebbarkeit des äußeren Radsatzes wieder durch Einbringen einer ausreichenden Zahl der bereits beschriebenen Unterlegscheiben von 0,3 mm Dicke von 3 mm auf etwa 0,6 mm, kommt das Drehgestell „mittiger“ aus der Kurve, und das Problem tritt nicht mehr auf. Hierfür müssen diesmal 2 mal 4, also insgesamt 8 Scheiben auf den Radsatz gefädelt werden, bevor er wieder eingesetzt wird. Die Maßnahme verbessert zugleich den ruhigen Lauf des Verbandes, da beide Kulissenführungen nach einer Kurvenfahrt geschmeidiger und zuverlässiger in die Geradeausstellung zurückgeführt werden. Hier reicht die Begrenzung der Maßnahme allein auf den jeweils äußeren Radsatz der 5-achsigen Drehgestelle.

Ich habe mit meinen Abstandshalter-Maßnahmen und mit der damit erreichten Beschränkung der Seiten-Verschiebbarkeit im Grunde genommen kein anderes Prinzip angewendet, als es jedem 4- oder 5-achsigen Treibradsatz im festen Rahmen eines Lokmodells zugrunde liegt: der erste und letzte Radsatz des Triebwerks hat nur geringen (normalen) seitlichen Spielraum, die in der Mitte sind – ggf. mitsamt ihrer breiteren Zwischenzahnräder – ausreichend seitenverschiebbar, um gute Kurvengängigkeit zu erreichen.

Wartungstipp: Obwohl die kpl. aus Kunststoffteilen gearbeiteten Kulissenführungen eigentlich als wartungsfrei konzipiert sind, empfehle ich hier wegen der hohen Zuglast in Verbänden mit (mehreren) Torpedopfannenwagen die Schmierung der Wagen-Kulissenführung mit Trix-Fett (dasselbe, das Märklin in den Lokanleitungen auch für die Schmierung der Schneckengetriebe empfiehlt).

Warum die Unterkonstruktion der Radsatzaufnahmen beim 4er- und 5er-Drehgestell bzgl. der Radsatz-Verschiebbarkeit abweichend konstruiert sind, erschließt sich mir nicht, da sich der Längenunterschied der Gestelle gerade einmal durch einen weiteren Radsatz bestimmt. Möglicherweise hat der Konstrukteur gedacht: Längerer Drehgestellrahmen – mehr Verschiebbarkeit. Kurios wird es, wenn man sich die Modellfotos in den Katalogen aus dieser Zeit anschaut. Beim Modell Nr. 48291 mit der orangen Tür, das immerhin 7 Jahre angeboten wurde, erkennt man eindeutig zwei(!) Schleifer, jedoch nicht unter dem 4er-, sondern unter den inneren 3 Radsätzen der 5er-Drehgestelle! Warum zwei Schleifer? Dafür zeigt das Bild meines Modells Nr. 48293 (blaues Maschinenhaus) auf der in den Katalogen von 2008 und 2009 gezeigten Abbildung gar keinen Schleifer (mutmaßlich fürs Foto weggelassen oder wegretuschiert). Konstruktiv erlaubt zumindest das Modell 48293 die Schleiferverwendung ausschließlich unter dem 4er-Gestell, weil nur dort eine mechanische Aufnahme für den aufzuclipsenden Schleifer vorhanden ist. Ich weiß, die Katalogbilder zeigen oft noch den Handmusterzustand bzw. einen retuschierten Zustand eines noch nicht ganz zu Ende entwickelten Modells – und dann wird die Abbildung über 7 Jahre hinweg nie mehr geändert. Vielleicht kann das ja mal ein Besitzer eines Orange-Tür-Modells aufklären, wie das unter seinem Wagen aussieht, warum er da so viel Strom braucht … zum Roheisen-Warmhalten?...

Am Ende werden, kam mir der Gedanke, deshalb so viele Torpedopfannenwagen gebraucht angeboten, weil die Besitzer die eigentlich recht simpel zu behebenden Ursachen der speziellen Probleme mit den Fahreigenschaften nicht in den Griff bekommen haben. Auch dazu wäre ein Meinungsecho ganz interessant!

Zwei Hinweise noch:

Schleifertausch. Dazu schweigt sich das Anleitungsfaltblatt aus. Der Schleifer ist in eine mechanische Aufnahme eingeclipst und kann durch Hebeln mit einem Schraubendreher ausgeclipst werden. Sollte ein Schleifertausch notwendig sein, geht dies mit Universal-Schleifer 7175, der die passende Länge aufweist, unter Wiederverwendung der alten Schleifergrundplatte (Austausch der Grundplatten).

Antrieb für Torpedo-Drehung. Der funktioniert tadellos, leise und in optisch gefälliger Geschwindigkeit. Deshalb habe ich mich damit nicht beschäftigt.


Fazit: Ein schönes, außergewöhnliches, einerseits filigran gestaltetes, andererseits wuchtiges und wahrhaft schwergewichtiges Modell in Sonderlänge, das ein echter Hingucker ist. Nach den kleinen, oben beschriebenen Korrekturen lässt das geschmeidige, sichere Fahrverhalten nichts zu wünschen übrig (getestet mit verschiedenen Loks und in verschiedenen Wagenverbänden – mit Kurzkupplung wie mit alter RELEX-Kupplung). Kommt man mit der etwas größeren Auslenkung bei Kurvenfahrt klar bzw. bleibt der Aufwand überschaubar, entsprechende Anpassungen bei bereits vorhandener Anlage vorzunehmen, steht einem regelmäßigen betrieblichen Einsatz eines Roheisen-Spezialzuges nichts im Wege. Ich erfreue mich an dem Modell und empfehle es weiter.

Was mich im Nachhinein immer wieder verwundert (denn es ist kein Einzelfall), ist, dass neue Loks und Wagen offenbar vor dem Abschluss der Entwicklungsarbeiten, spätestens vor Beginn der Auslieferung, nicht hinreichend genug Fahrtests auf einer Testanlage unter praxisgerechten Bedingungen unterzogen werden. Meine Sammlung solcher vermeidbarer Konstruktions- und Fertigungsfehler bei den ansonsten qualitativ hochwertigen Märklin-Produkten wird ständig länger. Schön, dass Märklin seinen treuen Kunden immer wieder auch lehrreiche Bastelhausaufgaben aufgibt, um ihre Produkte in einen einsatzfähigen Zustand zu versetzen.


Eschkomme  
Eschkomme
S-Bahn (S)
Beiträge: 17
Registriert am: 22.05.2017
Spurweite H0
Stromart AC, Digital


RE: Märklin Torpedopfannenwagen 48291 Erfahrungen

#45 von greg , 07.12.2023 14:52

Danke für den interessanten Bericht!

Ich habe sowohl die Torpedos 48294 und 48291, als auch mehrere der kleineren aus dem Set 48292. Ich hatte keinerlei Probleme auf C-Gleis.
Hier im Anlageneinsatz zusammen mit einigen anderen Güterzügen ab Min. 0:59 und 1:55
Bei mir geht es nicht um Roheisentransport, sondern um den internationalen Marzipanverkehr


Herzlich willkommen in C A V E M B O U R G - Eisenbahnperle im Herzen Europas


 
greg
CityNightLine (CNL)
Beiträge: 1.708
Registriert am: 14.12.2010
Homepage: Link
Spurweite H0
Steuerung CS3 und iTrain
Stromart AC, Digital

zuletzt bearbeitet 07.12.2023 | Top

RE: Märklin Torpedopfannenwagen 48291 Erfahrungen

#46 von Eschkomme , 07.12.2023 21:49

Hallo greg,
wo sind denn jetzt die Schleifer (Plural!?) bei deinem 48291: unter dem 4er- oder dem 5er-Drehgestell?
Übrigens: Schönes Video mit Schwelgen in Torpedopfannentransport-Ganzzügen mit dazu passenden Loks! Vielleicht sollte ich mir doch noch einen zweiten "Blauen" zulegen...
Gruß
Rainer


Eschkomme  
Eschkomme
S-Bahn (S)
Beiträge: 17
Registriert am: 22.05.2017
Spurweite H0
Stromart AC, Digital


RE: Märklin Torpedopfannenwagen 48291 Erfahrungen

#47 von greg , 08.12.2023 20:15

Zitat von Eschkomme im Beitrag #46
Hallo greg,
wo sind denn jetzt die Schleifer (Plural!?) bei deinem 48291: unter dem 4er- oder dem 5er-Drehgestell?
Übrigens: Schönes Video mit Schwelgen in Torpedopfannentransport-Ganzzügen mit dazu passenden Loks! Vielleicht sollte ich mir doch noch einen zweiten "Blauen" zulegen...
Gruß
Rainer

Danke!

Leider kann ich dir die Frage nicht beantworten, da meine Anlage gerade abgebaut ist und alle Wagen und Loks in Kisten verpackt sind....

Gruß

gregor


Herzlich willkommen in C A V E M B O U R G - Eisenbahnperle im Herzen Europas


 
greg
CityNightLine (CNL)
Beiträge: 1.708
Registriert am: 14.12.2010
Homepage: Link
Spurweite H0
Steuerung CS3 und iTrain
Stromart AC, Digital


RE: Märklin Torpedopfannenwagen 48291 Erfahrungen

#48 von Peter Fischer , 09.12.2023 22:10

Ich habe mal reingesehen .
Unter dem 4 Drehgestell .
Ps.die Verpackung hätte auch etwas grosszügiger
sein können . Die Rückseitigen Löcher haben schon
ihre bewandtnis .


und natürlich MIST4


Eschkomme hat sich bedankt!
Peter Fischer  
Peter Fischer
InterRegioExpress (IRE)
Beiträge: 478
Registriert am: 16.06.2005
Spurweite H0
Stromart AC


   

Roco Hochbordwagen Artnr. ?
Ein H0-Modell von PIKO aus dem Jahr 1989 zum 40-jährigen Jubiläum von Piko.

  • Ähnliche Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag
Xobor Einfach ein eigenes Forum erstellen
Datenschutz