Hallo Gottfried,
sieht man mal von dem einen oder anderen Diorama ab, das in meiner Jugendzeit entstand, handelt es sich hier um meine dritte Anlage, die unter kompletter Eigenregie entstand. Von einem Profimodellbauer fühle ich mich noch weit entfernt... vielleicht bei der nächsten Anlage, wenn ich die auch hier vorkommenden "Fehlerchen" alle vermeiden kann.
Im April 2004 wurde die lange Zeit ungeklärte "Signalfrage" in Blausee-Mitholz entschieden: Zum einen stellt die Firma Schneider aus Uhingen Schweizer Signale in Messing-Ausführung her, deren Produkte auch vom Modellbau-Team Köln auf deren BLS-Anlage verwendet wurden, zum anderen gibt es noch MicroScale in der Schweiz.
Nach einer Anfrage bei MicroScale erhielt ich fertige CAD-Zeichnungen, in denen alle meine Sonderwünsche berücksichtigt waren. Also hatte MicroScale das Rennen gewonnen. Grosses Lob in die Schweiz!!!
Diese Sonderwünsche waren im Wesentlichen: Das Hauptsignal an Gleis 1 (hier das rechte) sollte zwar einen Signalschirm für fünf Lampen haben aber nur mit vier Lampen bestückt sein (das zweite Loch von oben ist verschlossen), sowie die unterschiedliche Anordnung der Signalnamen, mal ober- und mal unterhalb der Zusatzsignale.
Hier das Bild vom Original, das mir Peter Gertsch (http://www.eurolok.ch) freundlicherweise zur Verfügung gestellt hatte, als ich im Februar nach der korrekten Benummerung der Signale fragte.
Desweiteren wurden sieben Zwergsignale und auch zwölf Integra-Magnete eingebaut, 4 x 2 an den Bahnhofsgleisen und 2 x 2 unter der Signalbrücke, die die Vorsignale erhalten wird.
Nach der Montage der Signale wurde der Kabelkanal am vorderen Rand teilweise versetzt angeordnet und das Schotterbett wieder fixiert.
Die schwarz/weissen Stangen neben den Signalen markieren die Standorte der Integra-Magnete für den Lokführer. Diese sind selbst angefertigt. Auf die Idee dazu kam ich allerdings erst nachdem mir Herr Barin (http://www.barinmodell.com) ein Muster aus seiner Fertigung zuschickte.
Im Mai wurden jeweils drei Tage benötigt, um die Fahrdrähte zum nächsten Quertragwerk zu verlegen. Am ersten Abend wurden die vier Drähte gerichtet und eingepasst, am zweiten Abend lackiert und am dritten Abend endgültig eingebaut, verlötet und abschliessend noch rund um die Lötstelle lackiert. An Tag vier ging das Spiel von vorne los.
Im folgenden Text bezeichne ich die Quertragwerke von links nach rechts mit 1 - 9.
Die Fahrdrähte über den Gleisen 1 und 4 sind mit den Abspannwerken von Sommerfeldt richtig abgespannt. Gleis 1 an beiden Enden, Gleis 4 nur an einem Ende (das andere Ende ist über die Weichenverbindung zum Tunnelportal geführt, wo es in der Mauer verankert ist).
Am meisten Scheu hatte ich vor dem Basteln des dreifachen Bogenabzugs. Ursprünglich nur zweifach geplant, hatte sich aber bei Probefahrten auf Gleis 2 unter in engem Schweizer Zickzack verlegten 380mm-Fahrdraht in der Kurve zwischen Quertragwerk 2 und 3 ergeben, dass der Bogenabzug auch hier erforderlich ist.
Das (Standard-Sommerfeldt-) Schaltwerk war noch nicht angeschlossen. Es sollte später noch durch ein vorbildgerechteres ersetzt werden.
Für den hinteren Mast des Quertragwerks 4 wurde in die Laderampe des Güterschuppens vorsichtig ein "H" hineingefräst, damit der Mast vorbildgerecht in der Laderampe enden kann.
Ursprünglich war geplant, die Fahrdrähte von Gleis 1 und Gleis 4 zwischen den Quertragwerken 5 und 7 parallel über Gleis 1 laufen zu lassen. Bei der Montage kam mir das dann aber sehr merkwürdig vor. Deshalb wurde der Fahrdraht von Gleis 4 an dieser Stelle ziemlich weit über den Bahnsteig gezogen, um dann ab Quertragwerk 7 wieder das Abstellgleis zu überspannen.
Auf allen Gleisen wurden Probefahrten mit gehobenen Stromabnehmern gemacht. Einigermassen betriebssicher werden die Fahrdrähte aber erst, wenn diese richtig gespannt sind. Ansonsten drücken die Stromabnehmer die Fahrdrähte zur Seite, wenn diese sowieso schon weit am Rand des Schleifstücks sind.
Der Bogenabzug Nr. 2, diesmal aber nur einfach... ebenfalls gut zu sehen, wie die (gerade) Laderampe des Güterschuppens mit Gips nach vorne verlängert wurde, da das Gleis im Bogen verläuft.
Während fast das gesamte Material von Sommerfeldt stammt, wurden die Fahrdrahttrenner der Firma Viessmann bevorzugt. Diese sind m.E. viel feiner ausgeführt. Trotz allem muss ich aber zugeben, dass weder die einen noch die anderen grosse Ähnlichkeit mit Schweizer Fahrdrahttrennern haben.
Das Abstellgleis wird nicht komplett mit Fahrdraht versehen werden. Es ist zwar z.Zt. noch mit erhöhtem Schotterbett versehen, jedoch beabsichtige ich eine Ladestrasse nachzubilden.
Die letzte Möglichkeit mit der Kamera unter den Fahrdraht "zu tauchen" war an der zukünftigen Ladestrasse.