Kaum zu glauben, aber es ist tatsächlich bereits 15 Jahre her seit dem 1. Sägestich meines Bietschtals. Damit fällt dieser Baubericht (und vor allem die Fotos (Qualität!)) unter die Rubrik "Modellbahnarchäologie"... Das Bietschtalsegment schliesst sich nahtlos an die bereits ausführlich vorgestellte Nordrampe an und ist das Verbindungsstück zur (später noch vorzustellenden) Südrampe.
Der Rohbau im September 2001: Nachdem der höchste Punkt der Anlage erreicht wurde, machen sich die Züge wieder an den Abstieg. Als erstes wird dazu die hier sichtbare "Bietschtal-Brücke" überquert, die sich beim Vorbild an der BLS-Südrampe befindet. Diese wurde im Modell ebenfalls in einem 2,6%-Gefälle eingebaut. Da der Kunststoff-Bausatz nicht dem Massstab 1:87 (eher 1:120) entspricht, wurde auch die Höhe entsprechend reduziert, um das Profil des Tals einigermassen charakteristisch darzustellen.
Februar 2003: Anbringen der hinteren Gebirgsstreben, um das Fliegengitter aufkleben zu können, bei immer noch freischwebenden Brückenpfeilern. Zum probeweisen Fixieren der Flexgleise wurden noch Halteklammern benutzt.
Anschliessend Neulackierung mittels Airbrush.
Beim Vorbild war die Brücke zunächst (1913) nur mit einem Gleis versehen, das zweite Gleis wurde erst beim Doppelspurausbau in den 1980ern ergänzt. Deshalb mussten auch die Brückenpfeiler verbreitert werden, was mit einer Betonkonstruktion geschah.
Im Modell musste dies mit einer selber gesägten Sperrholzkonstruktion geschehen.
Da dem Faller-Bausatz lediglich ein paar Papierbögen zum Ausschneiden (!) als Fahrbahn beilagen, wurde versuchsweise eine Fahrbahn aus 1 mm Messingblech angefertigt. Aus drei Messingplatten 50 cm x 10 cm wurden der Brücke entsprechende Stücke ausgesägt und miteinander verlötet.
Die Messing-Fahrbahn wurde dann aber doch durch eine Fahrbahn aus 1mm starkem Holz mit aufgeklebten 1mm Leisten (Überhöhung der Gleise) ersetzt und die beiden Gleise aufgeklebt.
Hier der Blick aus dem südlichen Tunnelportal, welches kurz vor dem Abriss stand.
Ungefähr 80% der Geländepartien waren Ende Februar 2003 bereits mit Fliegendraht und Gipsbinden überzogen. Rechts nochmals das (alte) Südportal des Bietschtals.
Das Tunnelportal "Bietschtal Nord", 2. Versuch im April 2003, diesmal auf 10mm Sperrholz (beide Tunnelportale wurden zunächst auf 6mm starkem Sperrholz angefertigt, das sich aber durch den nassen Gips verzogen hatte).
So ein Tunnelportal benötigt ungefähr drei Bastelabende: 1. Abend: Sägen und kleben, 2. Abend: Gips aufbringen und 2 - 3 Stunden später glatt spachteln, 3. Abend: Ritzen, anmalen und einbauen.
Das Südportal war Ende April 2003 dann auch neu angefertigt. Die Tunnelinnenwände wurden mit Hilfe einer Gussform (Werkstatt Spörle) hergestellt.
Nach Einbau der Portale erfolgte dann die Montage der Geländer auf der Brücke und das Schottern der Böschungen und der Seiten im Tunnel.
Von den beiden Flexgleisen wurden die Schwellenbänder abgezogen, daraus alle Schwellen herausgeschnitten und in doppelter Dichte wieder aufgefädelt. Damit liegt nun wie beim Original Schwelle an Schwelle.
Anschliessend wurden die Gleise auf der Brücke noch mit den Schutzschienen versehen und brüniert. Die Fixierung dieser Schienen erfolgte mit Sekundenkleber.
coming soon: Verlegung der Oberleitung und Landschaftsgestaltung im Bietschtal