Hallo liebe Eisenbahnfreunde,
das neue Jahr ist bereits wieder zu über 1/12 Vergangenheit und die Zeit im Rentnerdasein scheint immer mehr zu rasen. Ja, und wie
schnell is nix gemacht. So war es die letzte Zeit leider auch durch mein neues musikalisches Hobby hervorgerufen. Aber es ist ja
eigentlich schön, wenn man nicht nur ein Hobby hat.
Man muss nur lange genug warten, denn wie alle Viren hat auch das Virus Modellbahnfieber die Eigenschaft nach Pausen wieder neu
auszubrechen, teilweise sehr heftig.
Mein Bruder beschäftigt sich seit einiger Zeit mit der Erstellung von kleinen Filmen, meißtens mit seinem Gyrokopter (strenge Handhabung
unter Beachtung aller Vorschriften). Das brachte mich auf die Idee von einigen Betriebssituationen meiner Bahn Szenen einzufangen.
Dazu waren aber drei Sachen zu erledigen:
1. Betriebsmöglichkeit mit E-Loks wieder herstellen. Ihr erinnert Euch vieleicht, dass ich die Bahnhofseinfahrt mit einer Oberleitung
überspannen wollte. Nachdem die Quertragwerke eingemessen und gesetzt waren, war plötzlich die Luft raus und die E-Loks
standen auf Reserve, so dass die Dampfloks die Hauptverkehrslast tragen mußten. Erschwert wurde das durch einen großen
Reparaturüberhang. Also erstmal jede Menge Arbeit, die jetzt größtenteils erledigt ist, was zumindest für den grundlegenden
Betrieb ausreicht.
2. Aufäumen
3. Drehbuch für einzelne Szenen erstellen und dannf filmen und Schneiden.
Fangen wir an mit 1.
Durchgehende Fahrtmöglichkeit mit E-Loks mit hochstehenden Pantografen am Fahrdraht anliegend.
Zur Erinnerung: Meine Oberleitung ist nur Zierde und ohne Spannung. Sie ist beschränkt auf den sichtbaren
Teil der "elektrifizierten" Strecken. An den Enden werden Einweiser aus Stahl die Enden des Fahrdrahtes halten.
Dieser Stand war seit 1,5 Jahren unverändert. Hier im Forum erhielt ich die Empfehlung erst schottern und begrünen, bevor man mit
dem Drahtverhau beginnt. Das ist zweifelos richtig. Aber bei mir war nach den ersten Steinschlägen mal wieder der Luft raus und ich
habe pragmatisch mit den Drähten einfach angefangen.
Die ersten Probefahrten unter den neu eingehängten Fahrdrähten haben geklappt. (Der Rangierer auf dem 1. Wagen passt auf, wenn der
Draht vom Bügel rutscht .
Die bei Fahrt anliegenden Pantografen habe ich schon immer etwas gezähmt, dh. es ist jeweils nur eine Feder im Bügel eingehängt, wodurch
die Anrückkraft verringert wird. Das ist besonders bei den Altbau-Eloks wichtig, die mit zwei Bügeln (Vorkriegsbauart) am Draht schleifen.
Etwas Vaseline auf den Schleifstücken vermindert die Reibung und schützt vor übermäßigem Verschleiß (hoffentlich)
hier ist bereits die Ein-Ausfahrt der großen Kehre mit E-Loks wieder möglich. Die Nebenstrecke rechts mit Personenzug ist
schon seit Jahren elektrifiziert. Also ich find dat schön.
Die Elektrifizierung geht bis zum 4fach-Gleisverbinder und ist dort an einem Portal aus Stahl angeschlagen. Vor der Überspannung
des Verbinders hatte ich die meisten Bedenken. Die Passstücke sind aus Messing-Kupfer draht ohne Oberseil und haben nur
eine Aufgabe: die Bügel sicher überzuleiten. Diese Situation ist natürlich in keinster Weise vorbildgerecht, funktioniert aber für
den Modellbahnfahrbetrieb.
Die Einfahrt in den Übergabebahnhof zum Umspannen von Kohlezügen auf E-Traktion ist bis auf den Gleiswechsel ebenfalls
schon überspannt und muß nur noch verlängert werden. Die E94 dürfte im Pott allerdings sehr selten aufgetaucht sein.
Aber vielleicht erbarmt sich mal einer der Mobahersteller zum Bergbauende im Pott eine RAG-E-Lok herauszubringen.
Nach Möglichkeit einen Typ der schon in den 1970er Jahren in Betrieb war , damit er zu den 44ern passt..
Hier nochmal der Anfang der Elektrifizierung am 4-fach Gleisverbinder. Der Bügel der 140 liegt sicher am Draht an und
hat bis jetzt nirgends gehakt. Bauart Sommerfeld, sehr empfehlenswert.
Und was machen die Jumbos jetzt? Die Werkstatt-H0 bemüht sich, wie die Werkstatt vom BW Gelsenkirchen- Bismarck
damals, die betagten kräftigen Maschinen in Schuß zuhalten. In Bismarck war allerdings ein Schaden oft das Todesurteil
für die Maschinen. Manchmal mussten aber auch Maschinen, die Z-gestellt waren nochmals reaktiviert werden, wie
die 044 209. Sie war dann bis zum Schluß im Mai 1977 im Einsatz wurde aber für den Tag des Abschiedsfestes nicht
nochmal hergerichtet sondern im Schuppen versteckt, wie 044650. Meine 044 209 ist von Roco (2.Bauserie mit Schwungmasse)
Sie hat aber, wie das Bild zeigt, eine typische Krankheit: von der 4. Kuppelachse (angetrieben) brechen oft die Stangenbolzen.
Vermutlich sind die Kunststoffteile zu schwach, und über die Stangen wird bei langen Zügen eine nicht unerhebliche Kraft
übertragen. Wenn das schlimmer wird setze ich Metall-Gewindebolzen ein. Das sieht nur nicht so toll aus.
Wird wieder instandgesetzt und fährt bis zum Ende
Nun will ich mich noch bedanken für die letzten Zuschriften und mich dafür entschuldigen, dass ich solange für die
Antwort gebraucht habe:
@ Barney: Das Volk der Dichter und Denker kann leider keine Kraftwerke und Flughäfen mehr bauen und eisenbahntechnisch stehen
schon die chinesischen Kollegen in den Startlöchern. Lokführer scheint kein Traumberuf mehr zu sein. Der gewünschte Wettbewerb
hat ausser Lohndumping und Unzuverlässigkeit nichts gebracht. Aber jetzt kümmert sich ja der ausgemusterte Herr Profalla um
die Bahn. Übrigends: ein bischen Pott gibt es noch.
@Mario: Danke für das Lob. Manchmal scheint mir die Bahn ein bischen zu groß geraten und ich als Einzelkämpfer muß
mir eingestehen: Sie wird absolut nie fertig. Besonderer Gruß ins Saarland wo ich von 1994 (Anlage Göttelborn Schacht 4) bis
2012 (Bandanlagen und Nordschacht Ensdorf) an vielen Projekten mitwirken durfte
@Erich: Wahrscheinlich geht es der Kohle insgesamt an den Kragen. Mit Ausnahme der Braunkohle lässt mich das aber
mittlerweile ziemlich kalt.
@Norbert: Das freut mich aber . Die guten Wünsche zum neuen Jahr möchte ich auch noch, leicht verspätet wie die Bahn,
Dir und den anderen lesern übermitteln.
Das war es. Alles Gute und viel Spaß weiterhin bei allen Aktivitäten mit der Bahn.
Gruß
Martin 044404
PS: Hier ein ganz kleines -Off topic- Bild von meinem 2. Hobby. Es hat auch manchmal mit Eisenbahn zu tun, jedenfalls
stehen wir manchmal ganz schön unter Dampf. Schwarze Lok und weiße Gitarre.