Hallo zusammen,

erstmal herzlichen Dank für all die Rückmeldungen, es freut mich, wenn ich Euch etwas zum Gucken bieten kann.

Und weiter geht´s mit der Umgestaltung der Pufferbohle. Bei der ES 64 F 4 / BR 189 habe ich mich dieses Mal für die Seite des Fahrstands 2 entschieden.

Erster Schritt nach der Demontage der Kupplung und aller abnehmbaren Teile (Puffer, Schneeschieber, seitliche Tritte und Trittstufe über den Puffern) war wie bei der STLB 2016 (siehe oben) das Abfeilen der angegossenen Kupplungs- und Bremsschlauchnachbildungen. Dazu kommt die Lok in den Schraubstock, links und rechts zwei Holzbacken zur Schonug:


Nachdem alles plan gefeilt ist, beginnt der Aufbau der neuen Pufferbohle mit Hilfe von Roco-Zurüstteilen und selbst zurechtgeschnittenen PS-Teilchen rechts und links neben dem Kupplungshaken (die PS-Teilchen sehen leicht anders aus als das angegossene Teil, entsprechen aber Vorbildfotos). Ich klebe dabei plan auf plan mit Sekundenkleber. Das ist zwar reichlich fummelig, aber Löcher vorbohren klappt mit meinem Handbohrer nicht so recht. So sieht es dann aus, wenn alles in Position ist:


Raus aus dem Schraubstock und wieder auf die Räder. Jetzt erfolgt die Komplettierung durch die Puffer und die Trittstufe. Und fast vergessen: die Steckdose für die Vielfachsteuerung (diesmal nur eine!). Also schnell noch nachgebessert:


Dann wird die Lady einigermaßen fachgerecht verpackt, damit der Airbrush zum Einsatz kommen kann:


Et voilá! Das Fahrwerk wurde rundherum mattschwarz eingenebelt, die weitere Alterung erfolgt dann zusammen mit dem Oberteil, das ich für dieses Bild schon mal probeweise aufgesetzt habe. Sieht in meinen Augen ganz passabel aus:


Vor allem im Vergleich zu vorher:


So, das soll´s für heute gewesen sein. Ich bin optimistisch, über den Jahreswechsel mit Fahrständen und Alterung weiterzukommen. Dann gibt´s wieder Bilder.

Ich wünsche allen frohe Weihnachten und einen guten Rutsch!

Viele Grüße
Gordon

Moin Gordon,

nach deinem netten Besuch lasse ich auch mal ein paar Worte hier. Dein Thread war mir in den letzten Tagen erst unter die Finger gekommen, das ist nach meinem Geschmack. Ich habe tatsächlich selber vergleichbare Projekte, die hier anstehen - günstiges Ausgangsmaterial supern und direkt altern. Man wird von mir lesen

Deine Arbeiten gefallen mir sehr gut, und stellen so ein wenig das Dilemma dar, welches ich mit den Piko-Loks habe... bei dem Preis juckt es einem in den Fingern, aber der Kompromiss wäre einfach ein zu großer für mich. WEnn es die Loks so zu kaufen gäbe, wie du sie auf die Gleise stellst, wäre das schon etwas anderes

Guten Abend Gordon,

sehr schöne Arbeit so wie man sie von dir kennt - vor allem gehst du auch wieder sehr schön in die Details - finde ich einfach super.

Frohe Weihnachten und Gruß

Wolfgang

Hallo zusammen,

ich hoffe, Ihr hattet alle einen guten Start ins neue Jahr.

Wie angekündigt, bin ich in der Zwischenzeit mit meiner ES 64 F4 wieder etwas weiter gekommen:

Fangen wir mit der Inneneinrichtung der Führerstände an: nachdem ich die Innenwände des Lokkastens im Bereich der Führerstände zur besseren Sichtbarkeit hellgrau gestrichen habe, wurde auch wieder der Einsatz für den Führerstand selbst nachgearbeitet.

Zunächst wird die Lokführerfigur ausgetauscht, da mir das Piko-Männchen hier nicht so gut gefiel, es wird in einer anderen Lok schon noch seinen Platz finden. Damit das Preiserlein auf den Sitz passt, müssen beide Armlehnen gekappt und das Männchen etwas amputiert werden. Danach folgt die farbliche Gestaltung anhand von Vorbildfotos. Und damit es auf der Ablage nicht so leer aussieht musste da natürlich auch wieder was hin. Da aber die Taschen der Lokführerfiguren von Preiser eher einen Retrostil haben, musste das her, was man heute ja öfter dort stehen sieht: ein Rucksack, hier in ÖBB-rot!
Dieser entsteht aus einem Stück Spritzling, der mit Skalpell, Feile und Schleifpapier in Form gebracht wird. Hier ein vorher-nachher-Bild:


Und hier zwei Bilder der beiden fertigen Führerstände. Da war ich noch optimistisch, dass man davon dann auch im eingebauten Zustand noch was sieht…



Dann folgt eine meiner Lieblingsergänzungen: Sonnenrollos, denn die sieht man auf vielen Vorbildfotos gerne im halb oder ganz heruntergelassenen Zustand. Bei mir entstehen sie aus einem Stück stärkerem Papier, das ich beidseitig hellgrau anmale. Nachdem alles durchgetrocknet ist, ziehe ich mit einem Silberfineliner an einer Kante eine schmale Linie, die den Handgriff andeuten soll. Dann wird das Ganze in vier Teile geschnitten, die in der Breite jeweils einem Fenster entsprechen:


Die Platzierung der Rollos ist dann eine ziemlich fummelige Sache – o.k., ich hätte auch vorher drauf kommen können, dass die Fenster nicht festgeklebt sind und sich zum Befestigen der Rollos mit Sekundenkleber einfach hätten ausbauen lassen. Vielleicht bessere ich hier noch nach. Aber man lernt ja immer für das nächste Mal dazu…
Und so sehen die Rollos dann auf beiden Seiten eingebaut aus:



Und da sieht man, was ich vorhin meinte: obwohl ich die Rollos auf der Lokführerseite extra nicht sehr weit „heruntergezogen“ habe, bleibt von der Sicht auf das Interieur recht wenig übrig. Der Führerstand wird recht hoch eingebaut, die (vorbildgerechte) Tönung der Scheiben tut das Ihrige dazu, auch das Aufhellen des Lokkastens hat nicht wirklich was gebracht. Bei einem Taurus mit seinen größeren, ungetönten Scheiben würde man mehr sehen, es bleibt das Wissen, dass man es gemacht hat…

Ihr habt bei den letzten Bildern vielleicht auch schon gesehen, dass das Äußere der Lok etliche Alterungsspuren erhalten hat. Es fehlen auch noch einige Details, wenn alles fertig ist, gibt es dann auch Tageslichtbilder. Deshalb an dieser Stelle nur eine kleine Vorschau:



Die einzelnen Schritte der Alterung (wieso, weshalb, warum?) und bessere Bilder dann demnächst an dieser Stelle.

Euch allen einen guten Wochenstart!

Viele Grüße
Gordon

Hallo Gordon,

Das ist alles sehr schön!

Mit freundliche Grüße,
Dennis

Guten Abend zusammen,

wie versprochen liefere ich heute noch die einzelnen Schritte der Alterung der ES 64 F 4 nach. Orientiert habe ich mich dabei wie immer an Vorbildfotos. Und wie Ihr seht, bin ich immer noch in der Phase der eher starken Alterungsspuren. Aber das Wetter draußen verleitet einen ja auch dazu… Vielleicht sollte ich die nächste Lok mal im Sommer altern. Nehmen wir einfach an, dass die E 189 909 vorher länger ein immer gleiches Programm hatte: Vorspann und Schub, Brenner rauf, Brenner runter, Brenner rauf, Brenner runter, dazwischen mal ein kleiner Ausflug nach Verona zum Nachtzugabholen…

Hier eine kurze Zusammenfassung, was der Reihe nach geschah:

Nacharbeiten der Türgriffe und Griffstangen mit einem silberfarbenen Fineliner.

Vorbehandlung der Dachausrüstung und der Lüftergitter mit stark verdünnter schwarzer Farbe.

Grundierung der oberen Teile der Stromabnehmer, danach Lackierung in einem mittleren Grauton nach Vorbildfotos.

Bearbeitung der Seitenflächen und Stirnseiten mit mehreren Lagen Wash, gemischt aus Schwarz und dem schon bekannten XF 52/XF 64-Mix, dazwischen immer wieder Abwischen, damit der Wash sich hauptsächlich in den Vertiefungen sammelt.

Das Dach und seine Aufbauten erhalten denselben Wash aus der Airbrush, aber nur so stark, dass die ursprünglichen Farben noch erkennbar sind.

An den Stirnseiten mit einem Flachpinsel Darstellung des senkrecht abgelaufenen Schmutzwassers unterhalb der Fenster.

Charakteristisch für die ES 64 F 4 ist nach Vorbildfotos vor allem das vom Dach abgelaufene Schmutzwasser, dass sich an den senkrechten Kanten der Dachschrägen sammelt und dann im kleineren Umfang oberhalb der Türen und im größeren Umfang auf den gesickten Seitenwänden vom Fahrtwind „verblasen“ wird. Was Ihr jetzt davon seht ist das Ergebnis mehrerer Versuche mit mehrmaligem Abwischen und Neuansetzen…

Drehgestelle, Pufferbohlen, Schneeschieber und die gesamten Seiten erhalten einen dezenten Überzug XF 52/XF 64-Mix mit der Airbrush.

Vor dem Fixieren mit Mattlack habe ich mit Maskol die Fenster dort abgedeckt, wo die Scheibenwischer den Dreck wegbekommen.

Nach dem Mattieren zieht man das Maskol ab und freut sich am Ergebnis.

Zum Abschluss erfolgen die obligatorischen Tupfer Ölfarbe auf die Puffer und die Radlager, fertig!

Und hier wie angekündigt auch ein paar Tageslichtbilder. Und nach ein paar Wochen Schlechtwettereinsatz hellte es beim Fototermin der E 189 909 doch tatsächlich ein wenig auf…






Immerhin, den Rucksack sieht man:


Soweit für heute, die ES 64 F 4 ist fertig gesupert und gealtert und geht jetzt auf die Strecke mit Container- und Nachtzügen von und nach Italien. Was als nächstes kommt, weiß ich noch nicht, nach zwei Loks ist eigentlich mal wieder ein Waggon dran. Oder vielleicht doch lieber ein Haus…? Lasst Euch überraschen!

Viele Grüße und einen schönen Wochenstart
Gordon

Hi Gordon,

richtig gut geworden. So gut, dass man das Bedürfnis hat, gleich mit Wasser und Schwamm die Lok zu reinigen

Grüße
Caren

Zitat von Womobahn

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Hallo Gordon,
auf der Suche nach den Alterungstipps für einen Pfannentorpedowagen (leider noch nicht gefunden) ......
Wolfram

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Hallo Wolfram

Schau mal hier :

viewtopic.php?f=27&t=104361

Ich bin aber noch nicht ganz fertig mit den Wagen ...

Gruß Mario

Hallo Gordon,

ich wollte mir schon x-mal die Piko 189er holen. Habe es aber immer wegen dem kitschigen Dachgarten gelassen. So wie Du sie umgebaut hast, gefällt mir der Dachgarten aber schon. Super Arbeit!

Hallo Gordon,

schöne Umbauten zeigst Du uns da. Besonders die Rollos gefallen mir mit dem silbernen Rand.

Zur ES64F4 fallen mir noch zwei Sachen ein:
Du könntest noch eine LED-Beleuchtung einbauen, um die Glühlampe zu ersetzen und es lohnt sich, den Führerstand tiefer zu legen. Dann sieht man auch mehr von der Inneneinrichtung.
Guck mal hier: http://www.bahnwahn.de/pikoes64f4/Umbau_FS/umbau_fs.html


Gruß,
David

Hallo zusammen,

danke für Eure Rückmeldungen, es freut mich, wenn es gefällt.

@Caren:
In der Tat, durch die Waschanlage müssten alle meine bearbeiteten Loks. Bei der nächsten (wahrscheinlich eine Dampflok, eine 1144 oder ein Taurus) soll es mal etwas weniger heftig werden...

@Helmut:
Danke für das Lob. Etwas Farbe und natürlich die Sommerfeldt-Stromabnehmer tragen schon enorm zur Verbesserung bei. Aber wie oben erwähnt muss jeder selbst entscheiden, ob es ihm das wert ist.

@David:
Danke auch für Dein Lob und besonderen Dank für den Hinweis im Link! Diese kleine Bastelei werde ich meiner Lok sehr wahrscheinlich (zumindest auf der Lokführerseite) noch gönnen!

Allen zusammen noch einen schönen Abend und einen guten Wochestart
Gordon