RE: Rivarossi Gs 213/216

#1 von TheK , 14.02.2013 05:08

Oder: Da sag noch einer, aus China kommt keine Qualität.

Heute ist eben dieser Wagen (ganz exakt der Gs 216 '01 80 124 1 885-3', oder als Artikelnummer HR6135-12) bei mir eingetrudelt. passender Weise als 42ster, und ja – das Ding IST die Antwort auf alle Fragen…

Damit alle im Bilde sind, hier ein Foto (nein, der Druck ist nicht unscharf, das liegt am Foto):
http://uploadix.de/image/Tcvuf.jpg

Der Wagen stellt die letzte "Inkarnation" der UIC-G der Deutschen Bundesbahn dar. Dies gilt zum einen für die die Anschriften, denn die Umbeschriftung auf '80 D-DB' und das Ende des EUROP-Pools – beides 2003 – wurde an keinem Gs mehr umgesetzt – zwar waren zu dieser Zeit noch etwa ein Dutzend Wagen im Bestand der DB geführt, aber die waren wohl entweder irgendwo verschollen oder längerfristig vermietet. Aber auch die Bauform war der "letzte Schrei": Im Gegensatz zu dem diversen Modellen von Röwa (Gmmhs 56/Gs 212), Roco (was wohl eine "entfeinerte" Version von Röwa ist) und Märklin (für Gs 210, 211 und 213 verwendbar) hat der Rivarossi-Wagen ein selbsttragendes Stahldach, welches wie auf den (flachen) Wagenkasten aufgesetzt wirkt. Verwendung fand diese Form bei den letzten ~900 der aus Gms 30 umgebauten Gmms 40 (Gs 210), den letzten komplett aus Neumaterial entstandenen ~1000 Gmms 60 (Gs 213) und vor allem den 8760 Gs 216 (die im Gegensatz zu den Gs 213 für den Einbau einer AK vorbereitet waren, wovon man im Modell nichts sieht, denn da sitzt die Kulisse). Diese Form ist also eigentlich sogar die häufigste Form eines "Gs" der DB. Es gab übrigens auch noch eine Zwischenform, aber die fehlt im Modell weiterhin.

Kommen wir zur Umsetzung ins Modell: Als erstes fallen natürlich die bei Gs-Modellen leider immer noch nicht selbstverständlichen Griffstangen an den Wagenecken auf, doch das ist noch nicht alles! Recht schnell entdeckt man weitere Griffstangen unter den Puffern (die hat sonst nur Brawa) und umso länger man sucht, umso mehr werden es – nicht weniger als 14 freistehende Griffstangen finden sich. Viele davon so dezent, dass sie einem nicht gleich ins Auge springen und trotz ihrer Feinheit sehr stabil wirkend (den Eindruck genauer prüfen will ich aber lieber nicht). Die Verarbeitung ist hervorragend – nichts ist verbogen, schief montiert oder sonst wie auffällig. Für Rivarossi geradezu sensationell finde ich auch keine Beschriftungsfehler (ob so mancher Ankündigung von dort hätte mich auch eine Beschriftung als "G 10" oder "Gbs [1500]" nicht gewundert…).

Soweit war dann mein Eindruck, als ich mir das Modell genauer angesehen hatte – das war dann schon ein Fall für ihn hier: 25€ für ein Modell, dass meiner Meinung nach Brawa sogar noch einen Tick überbietet (weil es genauso fein aber robuster wirkt und weil man hier keinen Funktions-Quatsch mit den Lüftern gemacht hat), da kann man wirklich nicht meckern. Für meine Sammlung werden die Wagen dann noch an der Pufferbohle zugerüstet (schade, dass man den KK-Klotz nicht so einfach los wird) und da kam der nächste Aha-Effekt: *flutsch* waren die 4 Bauteile (Kupplung in braun und Bremsschläuche in Schwarz) drin – ja geht doch! Hallo Brawa, hallo Roco, hallo Liliput – SO macht man das! kein morsches Material am Spritzling, keine zu kleinen oder zu großen Bohrlöcher und kein Rätseln, wo dies oder das denn hingehört. zum Zweiten!

Da kommt dann allerdings auch der einzige Kritikpunkt: Keine Ahnung, ob das in China (nach US-Vorbild) anders gemacht wird, aber in Europa hängen die losen Enden der Bremsschäuche nicht einfach so nach unten, sondern haben eine Halteöse. Naja, immerhin sieht man so mehr davon Die technische Ausstattung des Wagens ist indes Standardkost: NEM-Räder, eine Normkupplung die sich arg doll im Schacht festhält und starre Puffer (nanu, RR hatte doch mal Federpuffer?), an verschiedenen Varianten des Modells übrigens in zwei Bauformen.

Mein Fazit: Affengeiles Teil, leider sauschwer zu kriegen und der Katalog ist voll von schwachsinnigen Phantasie-Versionen. Bitte mehr davon – hoffentlich wird der Grs 206 (Gmhs 55) genauso.


Gruß Kai

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RE: Rivarossi Gs 213/216

#2 von Iceman , 18.02.2013 11:35

Hallo,

bei aller Euphorie sollte man aber auch die offensichtlichen Kritikpunkte, oder doch zumindest Fragezeichen nicht übersehen. Speziell bei den Epoche III Modellen, die fehlenden schwarze Kreideanschriftfelder (sonst eigentlich ein Brawa-Fauxpas). Die Rangieranker scheinen mir etwas überdimensioniert zu sein. Auch verstehe ich nicht so ganz, wieso man ausgerechnet alle Wagen der Epoche III mit Hochleistungspuffern versehen hat, während einige der späteren Epoche normale Puffer erhielten, umgekehrt wäre verständlicher gewesen. Inwieweit alle Wagen dieser Serie auch schon die Übergangsbeschriftung "Gs 60 Gmms" erhielten konnte ich leider nicht überprüfen.

Zitat von TheK
...und starre Puffer (nanu, RR hatte doch mal Federpuffer?)


Wobei ich den Sinn von Federpuffern im "Normalbetrieb" mit KKK noch nie verstanden habe, den Fremo lassen wir mal außen vor. Und wenn sie dann noch so aussehen wie bei Liliput an seinen Omm 33/34 und Derivaten, kann ich da auch locker drauf verzichten.

Unschlagbar ist allerdings der Preis. Ich habe für meine jeweils knapp 19 € bezahlt. Da kann man dann auch einem teilweisen Tausch der Puffer, Anbringung eines Sprengwerkes oder einer Bremserbühne locker entgegensehen.

Bleibt nur zu hoffen, dass man bei Rivarossi die Formen entsprechend konstruiert hat, um auch noch die Variante mit PVC-Dach umzusetzen.


Grüße

Matthias

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RE: Rivarossi Gs 213/216

#3 von TheK , 18.02.2013 13:14

Zitat von Iceman
Speziell bei den Epoche III Modellen, die fehlenden schwarze Kreideanschriftfelder (sonst eigentlich ein Brawa-Fauxpas).



Hey, das ist Rivarossi – da ist solcher Kleinkram doch schon Luxus…

Zitat
Auch verstehe ich nicht so ganz, wieso man ausgerechnet alle Wagen der Epoche III mit Hochleistungspuffern versehen hat, während einige der späteren Epoche normale Puffer erhielten, umgekehrt wäre verständlicher gewesen. Inwieweit alle Wagen dieser Serie auch schon die Übergangsbeschriftung "Gs 60 Gmms" erhielten konnte ich leider nicht überprüfen.



Was diese ganzen Detailunterschiede angeht, verstehe ich vor allem nicht, wieso RR nicht weitere *reale* Varianten macht.

Zitat
Wobei ich den Sinn von Federpuffern im "Normalbetrieb" mit KKK noch nie verstanden habe, den Fremo lassen wir mal außen vor. Und wenn sie dann noch so aussehen wie bei Liliput an seinen Omm 33/34 und Derivaten, kann ich da auch locker drauf verzichten.



Hier steht gerade ein E 033 und Gs 216 gerade genau nebeneinander – die Puffer nehmen sich optisch nicht wirklich viel (ganz im Gegensatz zum Tadgs 959 von Lima, aber der hat noch andere Probleme). Vorteil ist halt, dass es nicht ganz so rumst, wenn die Wagen irgendwo auflaufen.

Zitat
Unschlagbar ist allerdings der Preis. Ich habe für meine jeweils knapp 19 € bezahlt. Da kann man dann auch einem teilweisen Tausch der Puffer, Anbringung eines Sprengwerkes oder einer Bremserbühne locker entgegensehen.



Nagut, ich hab 25 bezahlt. Wagen mit Stahldach und Sprengwerk wären mir neu und solche mit Handbremse bin ich mir auch nicht sicher.

Zitat
Bleibt nur zu hoffen, dass man bei Rivarossi die Formen entsprechend konstruiert hat, um auch noch die Variante mit PVC-Dach umzusetzen.



Ich hoffe es – aber nach meiner Erfahrung werden die sogar einen Gms 54 einfach per Farbtopf erzeugen
Irgendwas ist da ja letztes Jahr als Neuheit angekündigt worden – mal sehen, welcher Typ das nun wird.


Gruß Kai

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RE: Rivarossi Gs 213/216

#4 von Iceman , 20.02.2013 15:05

Zitat von TheK
Wagen mit Stahldach und Sprengwerk wären mir neu und solche mit Handbremse bin ich mir auch nicht sicher.


Ich zitiere mal aus Güterwagen Band 1 von Carstens/Ossig zu diesem Wagen: "1961 begannen Versuche mit selbsttragenden Stahblechdächern und Spritzkorkisolierung. Mit diesen Dächern ausgerüstete Gmm(eh)s 60 wurden als Neubauwagen geliefert, anfangs noch mit Sprengwerk, später ohne. Anfang der 60er jahre gab es also Gmm(eh)s 60 mit PVC- oder Stahldach jeweils mit und ohne Handbremse und zusätzlich einen Teil ohne Sprengwerk."

Es gibt es in dem Buch auch eine Zeichnung eines Wagens mit Blechdach und Handbremse.


Grüße

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RE: Rivarossi Gs 213/216

#5 von TheK , 13.08.2013 04:12

Gibt mal wieder was neues zu Rivarossis Gs-Zoo: Diverse Wagen mit Bretterwand sind jetzt ausgeliefert. Wer jetzt denkt, die haben einfach den schon vorhandenen SNCF-Wagen neu beschriftet, der ist auf dem Holzweg: Hornby hat tatsächlich vier unterschiedliche "Unterbauten" mit jeweils spezifischen Achshaltern und Bremsumstellhebeln für die Wagen nach französischem, spanischem, italienischem und deutschem (bzw. genauer saarländischem) Vorbild konstruiert!


Gruß Kai

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RE: Rivarossi Gs 213/216

#6 von Iceman , 13.08.2013 12:23

Die Italiener wurden bei DSO schon vorgestellt.

In Deutschland ist das Epoche III Modell des FS-Wagens im Moment wohl nur als 6'er Pack erhältlich und eine Italienbestellung rentiert bei den Mengen nicht. Ein oder zwei EUROP wären ja schon interessant. Oder aber ein Display mit einer Epoche aber den unterschiedlichen Bahngesellschaften.


Grüße

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