Hallo Jens,
wundert mich gar nicht, daß die Meinungen so weit auseinander gehen. Zwischen analoger und digitaler Schaltung liegen Welten. Und Rio scheint seine Weichen, trotz ECos, analog zu betreiben. Da ist so eine Schaltung zweier DWWs hinereinander schon anspruchsvoll und Schaltfehler führen bei DWWs halt leicht zu Entgleisungen, weil man bei den DWWs immer gleich zwei Antriebe bedienen und vor allem bedenken muß. Bei digitaler Schaltung übernimmt der Decoder diese Denkarbeit; Du gibtst einfach die Richtung an und der Decoder schaltet die Antriebe entsprechend. Da kann nicht viel schieflaufen.
Konkret wirst Du am Ende in Deinem Schattenbahnhof die Gleise eh nicht bedienen, indem Du einzeln die Weichen stellst, sondern das Gleis als Fahrstraße anwählst. Ich meine, daß eine ECos sich so bedienen läßt wie eine CS1, dh. Du erstellst eine Fahrstraße - zb "Shb Gleis 1" - indem Du einmal der Ecos angibst, welche Weichen sie in diesem Fall wie schalten soll und das dann abspeicherst. Im Display Deiner Ecos liegt dann nur das Symbol "Shb Gleis 1" und sobald Du das antippst, schalten sich alle Weichen so, wie sie sollen. Im Prinzip funktioniert das wie die bekannten Makros aus den Office-Programmen. Um ein anderes Gleis anzufahren braucht es dann auch nicht mehr als einen einzigen Findertipp auf eine andere (vorher einmal programmierte) Fahrstrasse. Wie gesagt: analoge und digitale Weichenschaltung ist hinsichtlich Betriebssicherheit und Bedienungskomfort nicht zu vergleichen.
Was anderes sind die direkten Gegenbögen, die bei den mittleren beiden Gleisen zu befahren sind. Die sind tatsächlich manchmal Fehlerquellen (Verhaken der Puffer, schwergängige Kurzkupplungen). Aber dabei kommt es auch auf Dein Rollmaterial an. Ich wüßte bei mir kein Beispiel, wo Märklin-Material da Probleme macht, zumal wenn der Gegenbogen in der Ebene liegt und nichts die Wagen aufschiebt. Einige meiner Brawawagen haben da schon mal Probleme, aber auch das nur selten und auch nur, wenn ich sie mit KKupplungen ausgerüstet habe, die den Wagen ja ausdrücklich nicht beiliegen. Aber letztlich ist das ja wie auch bei jeden anderen überirdischen Bahnhof. Ist der Shb einigermaßen zugänglich - und das muß er sowieso sein, weil immer mal was schiefgehen kann -, wäre das für mich ein Punkt den man abwägen muß: Platz gegen absolute Betriebssicherheit. Ein absolutes NoGo wäre es für mich nicht, dazu kommt ein Entgleisen in Gegenbögen bei halbwegs vernünftiger Gleislage einfach zu selten vor.
Alles Gute,
Friedrich