Hallo zusammen,
in der letzten Zeit habe ich viele Waggons mit Kurzkupplungskulissen ausgerüstet. Die verschiedenen Varianten, die dabei herausgekommen sind, möchte ich hier kurz vorstellen.
Hilfreich ist die Norm NEM 352 der Morop.
Variante 1
Die Deichsel und die Führung:
Und fertig:
An einem Wagen mit wenig Platz:
Diese Variante hat den Vorteil, dass sie einfach zu bauen ist und außerdem recht stabil ist, da recht massiv. Durch den Abstand der beiden Zapfen an der Deichsel kann man den Ausschlag bestimmen. Die Bauform kann außerdem recht klein gehalten werden.
Der Nachteil ist, dass die Schlitze schwer so präzise geschnitzt werden können.
Variante 2
Hier wird eine dreieckige Deichsel in einer Führung gelenkt, die sie seitlich mit gebogenen Stücken begrenzt. Sieht etwa so aus:
Da das allerdings nicht präzise genug wird, setzt man noch ein Dreieck mit gebogenen Schenkeln davor, wie man es vor allem unter Personenwaggonmodellen immer erkennt.
Eine abgefederte Variante (0,5 mm dicker Federstahldraht). Das Abfedern für die Mittelposition ist eines der großen Probleme ...
Statt der Begrenzung an der Kuppelseite wieder ein Führungsschlitz.
Schwieriger Fall, da wenig Platz: Der Märklin-Eaos mit Relex-Kupplungen.
Vorteile der Variante: Kann bei guter Ausführung recht präzise sein; braucht wenig Anbauteile; flach (bis > 2 mm)
Nachteile: Braucht meist viel Platz; bei zu dünnem Material nicht stabil genug (biegt sich und verändert so den Abstand); je länger der Wagen, desto schwieriger, da der Ausschlag größer wird; braucht Übung
Variante 3
Diese Variante verzichtet auf den "gebogenen" Führungsrahmen, in dem sich die Ecken der Deichsel bei Ausschlagen bewegen. Stattdessen wird ein Zapfen verwendet, oft der Drehgestellzapfen. Man braucht außerdem zwei Aufstützpunkte für die Ecken der Deichsel. Deren Lage kann allerdings nur experimentell bestimmt werden, die NEM schweigt sich dazu auch aus.
Hier ohne die seitlichen Aufstützpunkte, stattdessen mit einem Schlitz.
Vorteile: betriebssicher, geringerer Ausschlag, geringerer Platzbedarf als bei Variante 2, "elegant" (meine Lieblingsvariante)
Nachteile: mit Aufstützpunkten schwierig (entfällt bei Schlitzführung wie im letzten Bild), der Raum muss dazu geschaffen sein (z.B. keine nach unten ragenden Anbauteile), ggf. zu biegsam, da recht "luftig" gebaut
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Als Normschächte verwende ich die Kurzkupplungsadapter von Ribu. Die haben nur den Nachteil, dass man bei manchen Kupplungen die "Flügel" kürzen muss, da die Konstruktion arg wenig Platz lässt und so die Kupplungsköpfe nicht richtig einrasten können.
Um die Normschächte dann noch in der Höhe und im Abstand zu den Puffern richtig zu justieren, habe ich mir eine Lehre gebaut (nach NEM 352):
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In vielen Fällen ist es ratsam, die "Varianten", die in sich eigentlich gar keine klaren Grenzen haben, zu mischen, je nach Beschaffenheit der Fahrzeugböden.
Oder einfach Kulissen zu kaufen. flaster:
So, das wars, ich hoffe, das ist soweit verständlich : Vielleicht ist ja für den einen oder anderen was dabei, was man mal gebrauchen kann.
Gruß,
David