RE: benötige Hilfe für Conrad-Weichenantriebe

#1 von Gunter , 20.01.2007 16:19

Hallo,

ich habe für meine K-Gleisweichen im BW 3 Unterflurantriebe von Conrad gekauft. Geschalten werden diese mit Viessmann Dekodern und CS. Nun tritt folgendes Problem auf. Die Antriebe lassen sich nur in eine Richtung mit der CS schalten. Dieser Impuls ist stark, weil es höhrbar klack macht. In die andere Richtung tut sich gar nichts. Nehme ich einen normalen Lichttrafo,
funktioniert es in beide Richtungen, nur nicht so kräftig. Dies tritt bei allen Antrieben auf.
Wer kann mir dazu einen Rat geben.
Der Dekoder funktioniert bei C Gleis-Weichen.

Hilflose Grüße aus Cottbus
Gunter



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RE: benötige Hilfe für Conrad-Weichenantriebe

#2 von photopeter ( gelöscht ) , 20.01.2007 16:37

Hallo.
Die Conrad Antriebe sind Motor Antriebe. Diese werden mit Gleichspannung geschaltet, die umgepolt werden muss, wenn es in die andere Richtung gehen soll.. Die Antriebe haben deswegen in der Zuleitung je eine Diode eingebaut und funktionieren deswegen analog problemlos. Bei Digitalbetrieb braucht man aber Weichendecoder, die Motor- Antriebe schalten können.Beispiel für einen solchen Decoder: LDT_MDEC. Es gibt auch Zusatzschaltungen, die man zwischen einen herkömmlichen Decoder und den Motorantrieb schalten kann. Da hab ich auf die Schnelle keinen Link gefunden. Musst du halt selbst ein bisschen suchen.



photopeter

RE: benötige Hilfe für Conrad-Weichenantriebe

#3 von Martin Lutz , 20.01.2007 20:08

Hallo,

Mit den Dioden am Antrieb wird eine Halbwelle für die Stellung Ablenkung genutzt und die andere Halbwelle für die Geradeausstellung.

Verwendet man periodischen Sinusstrom (analoge Speisung) dazu, dann ergeben sich keine Unterschiede in beide Stellrichtungen.

Der digitae Strom ist zwar auch wechselnd (im Sinne von Wechselstrom) doch in beiden Stromrichtungen nicht gleich stark (unsymetrisch) Das ist letztlich der Grund, weshalb der Antrieb nicht beide Stellungen mit gleicher Stärke ausführen kann.

Man sollte demnach diesen Antrieb nur analog betreiben oder ihn mit einem entsprechenden Decoder ansteuern, der garantiert, dass beide Stellungen mit symetrischer Spannung betrieben werden.



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RE: benötige Hilfe für Conrad-Weichenantriebe

#4 von JSteam ( gelöscht ) , 20.01.2007 22:31

Hallo zusammen,

der "digitale" Strom wird am Eingang des Decoders mittels Einweggleichrichtung in Gleichstrom umgewandelt. Daher kann das ganze mit einem normalen Decoder nicht gehen, da der mit (mehr oder weniger geglättetem) Gleichstrom schaltet aber halt beide Stellrichtungen mit der gleichen Polarität.



JSteam

RE: benötige Hilfe für Conrad-Weichenantriebe

#5 von VVH , 21.01.2007 11:01

Hallo,

nach meinen Erfahrungen kann man die Conrad Motorantreibe nicht mit LDT-Decodern schalten - die Entstörung der Antriebe ist nicht vorhanden bzw. unzureichend und die Decoder sind für diese Antriebe zu empfindlich.

Schönen Sonntag.



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RE: benötige Hilfe für Conrad-Weichenantriebe

#6 von Martin Lutz , 21.01.2007 11:13

Hallo Volker

Zitat von VVH
Hallo,

nach meinen Erfahrungen kann man die Conrad Motorantreibe nicht mit LDT-Decodern schalten - die Entstörung der Antriebe ist nicht vorhanden bzw. unzureichend und die Decoder sind für diese Antriebe zu empfindlich.

Schönen Sonntag.



Dies entspricht auch meinen Erfahrungen. Allerdings mit den Conrad Antrieben, sondern mit den baugleichen von Hoffmann. Ich habe schon häufig in Foren darüber berichtet.

Ich kann nur empfehlen, von den Conrad Antrieben die Finger zu lassen.



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RE: benötige Hilfe für Conrad-Weichenantriebe

#7 von Leo Hummel ( gelöscht ) , 21.01.2007 13:24

Hallo,
ich setze die Antriebe seit Längerem bei K-Weichen ein, ohne Probleme. Ich muss allerdings dabei sagen, dass ich mit dem (Viessmann 5211)Weichendecoder ein bistabiles Relais schalte, dieses wiederum gibt den Strom für die Weichenantriebe (Strom von normalem Lichttrafo, kein Digitalstrom). Der Antrieb selber verfügt ausserdem über eine Endabschaltung.



Leo Hummel

RE: benötige Hilfe für Conrad-Weichenantriebe

#8 von photopeter ( gelöscht ) , 21.01.2007 14:03

Zitat von VVH
...nach meinen Erfahrungen kann man die Conrad Motorantreibe nicht mit LDT-Decodern schalten...


Hallo.
Das ist sehr erstaunlich, vor allem, da LDT genau diese Conrad Antriebe als Beispiel für die Verwendung des MDEC auf der Webseite angibt. Bist du dir sicher, dass das Problem bei dir nicht an ganz etwas anderem gelegen hat? Ich kann mir nicht vorstellen, das LDT die Decoder überhaupt nicht getestet hat, sondern einfach so verkauft.



photopeter

RE: benötige Hilfe für Conrad-Weichenantriebe

#9 von Gunter , 21.01.2007 15:23

Hallo Leo,

der Tip mit dem Relais ist gut. Ich werde das gleich mal probieren.

Tschüss!

Gunter



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RE: benötige Hilfe für Conrad-Weichenantriebe

#10 von Martin Lutz , 21.01.2007 17:36

Hallo photopeter

Zitat von photopeter

Zitat von VVH
...nach meinen Erfahrungen kann man die Conrad Motorantreibe nicht mit LDT-Decodern schalten...


Hallo.
Das ist sehr erstaunlich, vor allem, da LDT genau diese Conrad Antriebe als Beispiel für die Verwendung des MDEC auf der Webseite angibt. Bist du dir sicher, dass das Problem bei dir nicht an ganz etwas anderem gelegen hat? Ich kann mir nicht vorstellen, das LDT die Decoder überhaupt nicht getestet hat, sondern einfach so verkauft.




Ich glaub, ich muss nochmals erklären, wie es uns ergangen ist:

Wir hatten ebenfalls die Littfinski Motorweichendecoder in Anwendung mit den Hoffmann Antrieben, die fast genau gleich gebaut sind/waren (Damals!) wie diejenigen von Conrad.

Tatsächlich, auf der Webseite von Littfinski ist ein Anschlussbeispiel zu finden genau mit diesen Antrieben.

Wir hatten unter anderem folgendes Problem:
manchmal quittierten alle 4 Weichen, die an einem Decoder angeschlossen waren, ihren Dienst. Austausch von Treiberbausteinen, Prozessorchip auf dem Decoder brachten keine Abhilfe. Aber ein komplettes Stromlosmachen der gesammten Anlage schuf Abhilfe. Nacvh dem Einschalten funktionierten diese 4 Antriebe wieder, eine Zeit lang!

Immer wieder kam es bei unterschiedlichen Decoder zu solchen Ausfällen. Ihr könnt euch sicher vorstellen, was das im Anlagenbetrieb mit Windigipet für einen Horror ist, wenn Fahrstrassen immer wieder nicht korrekt geschaltet werden, wenn immer wieder mehrere Weichen ausfallen!

Herr Hoffmann sagte uns dann, seine Antriebe seien korrekt entstört, doch wir sollen es mit zusätzlichen Drosselspulen oder Ferritkernen versuchen in der Leitung zwischen Decoder und Antrieb.

Das hab ich dann auch getan. 80 Drosselspulen nachträglich eingelötet. Mit Erfolg! Es gab keinen Totalausfall von Decoder mehr (Die Firmware muss sich aufgehängt haben)

Wir entschieden uns, auch wegen anderen Mängel dieser Antriebe, alle Antriebe auszutauschen. Seither haben wir diese Probleme nicht mehr.

Fazit:
Unsere Antriebe waren also mangelhaft entstört (Wieder einmal dieses Thema). Ich weiss jetzt nicht aber ich meine, dass Hoffmann seine Antriebe mittlerweile besser entstört. Aber das sind die Hoffmänner. Hier ist das Thema Conrad.

Das könnte auch der Grund sein, weshalb ein zusätzliches Relais besser funktioniert. Hier wird die Störung nicht in die Elektronik des Decoders zurückgespiesen und somit in der Decoderelektronik nicht oder weniger wirksam.



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RE: benötige Hilfe für Conrad-Weichenantriebe

#11 von photopeter ( gelöscht ) , 21.01.2007 20:50

Hallo.
Wenn das so ist, dann sind die Decoder für den Zweck, den sie haben sollen, nicht geeignet. Das währe ein Grund zur Nachbesserung bzw Wandlung bei LDT. Die Antriebe sind lange vorher auf dem Markt gewesen und zählen mit zu den verbreitetsten Motorantrieben überhaupt. Da der LDT Decoder ausdrücklich auch mit den Conrad/Hoffmann Antrieben funktionieren soll, liegt der Fehler bei LDT.

Mich stört das weniger, da ich für die Conrad Antriebe den Lenz LS150 nutze, der ebenfalls direkt mit den "Conrädern" umgehen kann. Und der hängt sich nicht auf. Aber da er nur DCC "spricht", ist er für CS User natürlich nicht geeignet und deswegen habe ich ihn hier bisher nicht erwähnt. Günstiger ist er obendrein auch noch. 6- fach Decoder für 38,46€ fertig (Preis von Licht), LDT 4 fach für 33,90€ (als Bausatz) oder 45,90€ (fertig).

Die Kombination Conrad/Hoffmann Antrieb und Lenz LS150 funktioniert jedenfalls einwandfrei. Man kann die Schaltgeschwindigkeit sogar in gewissen Grenzen über die eingespeiste "Schaltspannung" beeinflussen.

Allerdings kaufe ich auch keine neuen Conrad Antriebe mehr. Es werden jetzt nur noch RC- Servos als Antrieb verbaut. Kosten auch nicht mehr, schalten aber sehr zuverlässig und wunderbar langsam.



photopeter

RE: benötige Hilfe für Conrad-Weichenantriebe

#12 von Gunter , 21.01.2007 21:57

Hallo,

also ich habe es mit einem Relais probiert. Die Conradantriebe schalten jetzt in beiden Richtungen mit Endabschaltung.

Grüße an alle
Gunter



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RE: benötige Hilfe für Conrad-Weichenantriebe

#13 von Martin Lutz , 21.01.2007 22:50

Hallo,

Zitat von photopeter
Hallo.
Wenn das so ist, dann sind die Decoder für den Zweck, den sie haben sollen, nicht geeignet. Das währe ein Grund zur Nachbesserung bzw Wandlung bei LDT. Die Antriebe sind lange vorher auf dem Markt gewesen und zählen mit zu den verbreitetsten Motorantrieben überhaupt. Da der LDT Decoder ausdrücklich auch mit den Conrad/Hoffmann Antrieben funktionieren soll, liegt der Fehler bei LDT.

Das sehe ich grundsätzlich anders!

Mag sein, dass die Antriebe länger auf dem Markt sind. Dennoch ist es grundsätzlich so, dass in erster Linie die Quelle einer Störung eliminiert werden sollte. Und das ist zu 100% der Motor bzw der Endschalter am Antrieb.

LDT kann man höchstens vorwerfen, dass sie diese Antriebe in ihrer Anschlusszeichnung drin haben.



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RE: benötige Hilfe für Conrad-Weichenantriebe

#14 von photopeter ( gelöscht ) , 21.01.2007 23:00

Es kann doch nicht sein, das sich ein Decoder aufhängt, nur weil es irgendwo Funkstörungen gibt. Das ist grundsätzlich inakzeptabel, da es keinesfalls nötig ist, solche Störungen bis an die Decodersteuerung durch zu lassen.
Bei einem Decoder mit galvanischer Trennung der Antriebe von der Steuerelektronik dürften keine Störungen welcher Art auch immer einstrahlen. Hat der LDT Decoder so eine Trennung nicht, ist er für die Schaltung von Weichenantrieben pauschal untauglich.



photopeter

RE: benötige Hilfe für Conrad-Weichenantriebe

#15 von Martin Lutz , 22.01.2007 00:31

Hallo photopeter

Zitat von photopeter
Es kann doch nicht sein, das sich ein Decoder aufhängt, nur weil es irgendwo Funkstörungen gibt. Das ist grundsätzlich inakzeptabel, da es keinesfalls nötig ist, solche Störungen bis an die Decodersteuerung durch zu lassen.
Bei einem Decoder mit galvanischer Trennung der Antriebe von der Steuerelektronik dürften keine Störungen welcher Art auch immer einstrahlen. Hat der LDT Decoder so eine Trennung nicht, ist er für die Schaltung von Weichenantrieben pauschal untauglich.

Hast du eine Ahnung was in der Elektrotechnik alles möglich ist.
Nocheinmal. Es gilt die Quelle zu eliminieren.

Mit den besagten Decoder gibt es zwar die galvanische Trennung zwischen Digital und Analog. Doch die trennt bloss die Digitalleitung ab. Die Decoderelektronik wird von der Analogen Spannung versorgt, die letztlich die Antriebe selbst versorgt. Der digitale Eingang wird sofort an einen Optokoppler weitergeleitet, welcher die galvanische Trennung bildet.

Wird nun ein Störsignal durch die Motoranschlüsse eingespiesen, ist es technisch fast nicht mehhr realisierbar, diese Störung vom Prozessor fern zu halten. Es ist daher äusserst wichtig, dass die Störungen gar nicht erst die Decoderleiterplatte erreichen.

Was glaubst du, weshalb Märklin Entstörbauteile direkt an die Motoranschlüsse baut und diese nicht auf dem Decoder unterbringt?

Ich bleibe dabei: Entstörmassnahmen können ihre Wirkung nur dann haben, wenn sie so nah wie möglich an die Störquelle gebaut werden.



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RE: benötige Hilfe für Conrad-Weichenantriebe

#16 von Martin Lutz , 22.01.2007 01:06

Hallo,

Hier noch ein paar Punkte direkt aus der Decoderanleitung kopiert:

Spannungsversorgung:

Zitat von Littfinski
Die Digitalinformationen erhält der Decoder über die
Anschlußklemme KL2. Versorgen Sie ihn damit entweder über
ein Anschlußgleis oder besser direkt aus der Steuereinheit
oder einem Booster, da ihm dann störungsfreie Daten zur
Verfügung stehen.

Seine Spannungsversorgung erhält der Decoder über die
zweipolige Anschlußklemme KL1. Die Spannung darf im
Bereich von 14..18V~ liegen (Wechselspannungsausgang
eines Modellbahntransformators).



Hier steht deutlich, dass nur die Digitalinformation an KL2 genutzt wird. Und auch, dass die Spannungsversorgung an KL1 erfolgt.

Hinweis zur Entstörung:

Zitat von Littfinski
· Die Motoren der Weichenantriebe erzeugen teilweise
erhebliche elektromagnetische Störungen. Der Decoder
M-DEC ist so beschaffen, daß er sich dadurch
normalerweise nicht beeinflussen läßt. Sollte es doch zu
einer Beeinflussung kommen, so prüfen Sie zunächst die
Verlegung der Motorzuleitungen....Eine andere Möglichkeit ist, über den Motor einen
Entstörkondensator (zwischen 1nF und 10nF) zu löten.

Alles klar?



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RE: benötige Hilfe für Conrad-Weichenantriebe

#17 von photopeter ( gelöscht ) , 22.01.2007 01:22

Hallo.
Grundsätzlich stimme ich dir natürlich zu. Die Störungen sollten möglichst gleich am Verursacher beseitigt werden, keine Frage. Trotzdem ist es nun mal so, das sich die Decoder an den zum Zeitpunkt der Konstruktion real existierenden Antrieben orientieren müssen. Ich habe auch noch ältere Bemo (später Fulgurex) Motorantriebe. Die haben ebenfalls keinerlei Entstörung eingebaut. Und auch diese sollen ja mit dem LDT Decoder zusammen arbeiten. Was ich nach deinen Schilderungen aber eher bezweifeln würde.

Trotzdem ist der Aufbau des LDT Decoders, so wie du ihn beschreibst unsinnig. Nicht missverstehen, ich habe nicht gesagt, du schreibst Unsinn, sondern, wenn es so ist, wie du beschreibst, ist das unsinnig gebaut. Der Digitalkreis wird abgetrennt aber die Decoderelektronik wird durch die Spannung versorgt, die die Antriebe schaltet....(hier fehlt der Smiley für "ungläubiges Kopfschütteln") Gerade die Schaltspannung darf doch ganz sicher nicht für die (offensichtlich zu) empfindliche Elektronik genutzt werden. Obendrein weiß der Konstrukteur doch gar nicht, was für eine Spannungsquelle dann im Alltag tatsächlich benutzt wird. Wenn ich mir nur vorstelle, welch "unsaubere" Spannung ein herkömmlicher MoBa Trafo liefert...

Bei den Lenz Decodern wird die Decoder- Elektronik von der Digitalspannung versorgt. Der Stromverbrauch eines Decoders ist imho zu vernachlässigen und braucht nun wirklich nicht "fremdgespeist" zu werden. Dafür sind dort die Schalt- Ausgänge galvanisch abgetrennt. Deswegen lässt er sich auch nicht von unzureichend entstörten Antrieben durcheinander bringen. Wobei ich nicht weiß, was passiert, wenn man auch zum Schalten den "Digitalstrom" nutzt, was ja ebenfalls möglich ist. Hab ich aber noch nie getestet.

Ich will die Conrad Antriebe hier gar nicht verteidigen. Das sind halt Billigteile von denen man nicht all zu viel erwarten kann, keine Frage. Ein normaler Piko Doppelspulen Weichenantrieb kostet so viel wie drei Conrad Antriebe. Und Piko ist nicht gerade für sein hochpreisiges Gleissystem bekannt. Nur mal so als Vergleich.

Nur liegt die Schuld für das Versagen des Zusammenspiels meiner Meinung nach trotzdem bei den LDT Decodern, da man solche Decoder sehr wohl unempfindlich für anfallende Störungen machen kann. Wie Lenz ja beweist geht das sogar kostengünstiger als bei LDT.

Nachtrag.
Dein zweiter Beitrag ist gekommen, während ich den hier geschrieben habe. Also steht tatsächlich in der Anleitung, das man die Antrieb erst umbauen muss... Na gut, so weiß ich wenigstens, das mir kein LDT Decoder ins Haus kommt...
Hoffentlich sind die Rückmelder von denen besser. Da könnte ich doch eine Menge Geld sparen gegenüber den Original- Lenz Teilen.

Oder man baut selbst eine galvanische Trennung ein (Relais). Das scheint ja zu funktionieren. Nur, warum es nicht gleich "ab Werk" richtig machen?



photopeter

RE: benötige Hilfe für Conrad-Weichenantriebe

#18 von Martin Lutz , 22.01.2007 07:40

Hallo photopeter

Zitat von photopeter
Hallo.
Grundsätzlich stimme ich dir natürlich zu. Die Störungen sollten möglichst gleich am Verursacher beseitigt werden, keine Frage. Trotzdem ist es nun mal so, das sich die Decoder an den zum Zeitpunkt der Konstruktion real existierenden Antrieben orientieren müssen. Ich habe auch noch ältere Bemo (später Fulgurex) Motorantriebe. Die haben ebenfalls keinerlei Entstörung eingebaut. Und auch diese sollen ja mit dem LDT Decoder zusammen arbeiten. Was ich nach deinen Schilderungen aber eher bezweifeln würde.



Ich staune, wie sehr du schlecht entstörte Teile in Schutz nimmst. Machst du das auch, wenn du ein Patient besuchst , der gerade seinen Herzschrittmacher erhalten hat und an der Zimmertüre steht: Handys bitte abschalten? Sagst du dann auch: "mein Handy ist älter, der Hersteller des Herzschrittmachers hat sich gefälligst danach zu richten?" Ist zwar ein etwas makaberes Beispiel.

Zitat von photopeter
Trotzdem ist der Aufbau des LDT Decoders, so wie du ihn beschreibst unsinnig. Nicht missverstehen, ich habe nicht gesagt, du schreibst Unsinn, sondern, wenn es so ist, wie du beschreibst, ist das unsinnig gebaut. Der Digitalkreis wird abgetrennt aber die Decoderelektronik wird durch die Spannung versorgt, die die Antriebe schaltet....(hier fehlt der Smiley für "ungläubiges Kopfschütteln") Gerade die Schaltspannung darf doch ganz sicher nicht für die (offensichtlich zu) empfindliche Elektronik genutzt werden. Obendrein weiß der Konstrukteur doch gar nicht, was für eine Spannungsquelle dann im Alltag tatsächlich benutzt wird. Wenn ich mir nur vorstelle, welch "unsaubere" Spannung ein herkömmlicher MoBa Trafo liefert...

Wenn ich das so lese, dann fehlt mir das Smiley für "ungläubiges Kopfschütteln" auch gerade. Wird die Digitalspannung derart gestört, dann kann es durchaus dann schnell auch Lokdecoder betreffen, die dann etwas undefiniertes machen, wenn man eine schlecht entstörte Weiche schaltet.

Aus meiner Sicht ist genau diese Konstruktion die richtige, denn so wird kostbarer DIgitalstrom gespart. Wenn die Motoren und Endschalter sauber richtig entstört sind, ist das auch kein Problem. Es ist schon interessant: Alle Haushaltgeräte wie Staubsauger, Bohrmaschiene, Mixer usw. sind entstört. Nur die Moba Industrie bringt es nicht fertig ihre Motoren nach den allgemeinen Regeln der Elektrotechnik (welche man überall nachlesen kann und nicht erst seit dem Einzug der Elektronik) sauber zu entstören!



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RE: benötige Hilfe für Conrad-Weichenantriebe

#19 von photopeter ( gelöscht ) , 22.01.2007 09:14

Hallo Martin.

Zitat von Martin Lutz
...Machst du das auch, wenn du ein Patient besuchst , der gerade seinen Herzschrittmacher erhalten hat und an der Zimmertüre steht: Handys bitte abschalten? Sagst du dann auch: "mein Handy ist älter, der Hersteller des Herzschrittmachers hat sich gefälligst danach zu richten?" Ist zwar ein etwas makaberes Beispiel...


Das ist ein gutes Beispiel, makaber vielleicht, aber gut. Ein Herzschrittmacher, der sich durch ein (egal wie altes) Handy aus dem Takt bringen lässt, ist eine gefährliche Fehlkonstruktion. Und zumindest in DE gibt es sowas nicht. Ich kenne mich ein kleines bisschen damit aus, da ein naher Verwandter von mir schon die dritte Batterie für seinen Schrittmacher bekommen hat (das Teil ist also schon älter, einer Batterie hält über 10 Jahre). Da hat es nie Probleme mit Funkstörungen gegeben, darf es auch nicht, das währe lebensgefährlich. Mit altem Teil ist übrigens der Schrittmacher gemeint, nicht der Patient . Und vor 30 Jahren hat es noch keine Handys gegeben, der Schrittmacher ist aber trotzdem gut genug konstruiert worden, das es keine Probleme gibt.

Zitat
Wird die Digitalspannung derart gestört, dann kann es durchaus dann schnell auch Lokdecoder betreffen, die dann etwas undefiniertes machen, wenn man eine schlecht entstörte Weiche schaltet.

Genau deswegen müssen die Schaltausgänge galvanisch abgetrennt getrennt werden, damit das unter gar keinen Umständen vorkommen kann.

Zitat
...Aus meiner Sicht ist genau diese Konstruktion die richtige, denn so wird kostbarer DIgitalstrom gespart...

Die "kostbaren" 2 oder 3 Milliampere, die so ein Decoder "frisst", habe ich bestimmt "übrig", wenn ich dafür eine viel sichere Schaltfunktion bekomme. Für mich ist und bleibt diese Konstruktion eine glatte Fehlkonstruktion.

Zitat
Alle Haushaltgeräte wie Staubsauger, Bohrmaschiene, Mixer usw. sind entstört. Nur die Moba Industrie bringt es nicht fertig ihre Motoren nach den allgemeinen Regeln der Elektrotechnik (welche man überall nachlesen kann und nicht erst seit dem Einzug der Elektronik) sauber zu entstören!

Ja das ist wirklich unverständlich. Ändert aber nichts an der Tatsache, das die Entstörung (nicht nur) im Moba Bereich unvollständig und unzuverlässig ist. Ich habe 2 baugleiche Loks gleichen Alters, eine stört, die andere nicht, obwohl beide die exakt gleichen Entstörmaßnamen eingebaut haben. Jemand, der hochempfindliches MoBa Zubehör baut, sollte das aber wissen und seine Geräte entsprechend konstruieren. Beide Loks laufen Digital übrigens einwandfrei, der Lokdecoder lässt sich durch die Störungen nicht aus der Ruhe bringen.

Meine Mikrowelle, meine Kreissäge oder meine Bohrmaschine sind zwar nach den geltenden Bestimmungen entstört, was aber nichts daran ändert, das sie massivste Funkstörungen verursachen. Also schlägt man sich nicht nur im MoBa Bereich mit unzuverlässiger Entstörung herum. Das ist nicht schön, nicht erstrebenswert ja nicht mal akzeptabel, aber eben Fakt. Und ich denke schon, das diese Tatsache im Rahmen der Möglichkeiten bei der Konstruktion störempfindlicher Geräte (wie es Digitaldecoder nun mal sind) berücksichtigt werden muss.



photopeter

RE: benötige Hilfe für Conrad-Weichenantriebe

#20 von Martin Lutz , 24.01.2007 07:31

Hallo photopeter

Zitat von photopeter
... Und vor 30 Jahren hat es noch keine Handys gegeben, der Schrittmacher ist aber trotzdem gut genug konstruiert worden, das es keine Probleme gibt.



Was glaubst du, weshalb vor einer Intensivstation oder dergleichen meist ein Schild vorhanden ist "Handy ausschalten" oder ähnlich.

Ich habe selbst in der Medizintechnik gearbeitet und kann ein Lied davon singen, was für Anforderungen an ein Gerät gestellt wird in Bezug auf Störabstrahlung (Sei es Leitungsgebunden oder nicht). Sicher darf es selbst auch nicht in seiner Funktion gestört werden, da gebe ich dir schon ein Stück Recht. Doch bezüglich Motoren und Elektronik die zu allem noch mit Endschalter geschaltet werden erzeugen derartige Störsignale, die man dann nicht ohne weiteres später (Auf dem Decoder) in den Griff kriegen kann.

Daher bleibe ich dabei: Die Störung muss zuallererst bei der Quelle bekämpft werden. Da gibt es Regeln, die nicht erst aufgekommen sind als die ersten Digitaldecoder auf den Markt kamen. Ich begreife nicht, weshalb du die unzureichend entstörten Antriebe derart in Schutz nimmst??

Zitat von photopeter

Die "kostbaren" 2 oder 3 Milliampere, die so ein Decoder "frisst", habe ich bestimmt "übrig", wenn ich dafür eine viel sichere Schaltfunktion bekomme. Für mich ist und bleibt diese Konstruktion eine glatte Fehlkonstruktion.



Das ist Ansichtsache. In der Regel ist der Digitalstrom der verseuchtere Strom. Das ist schon alleine deshalb gegeben, weil in der Regel Lokmotoren dran sind. Und ich muss dir nicht erzählen wie ein Oszilloskopbild aussieht, wenn man mit Rechteckspannung Motoren ansteuert, die einen Kommutator haben. Auch wenn sie entstört sind.

Zitat von photopeter

Ich habe 2 baugleiche Loks gleichen Alters, eine stört, die andere nicht, obwohl beide die exakt gleichen Entstörmaßnamen eingebaut haben. Jemand, der hochempfindliches MoBa Zubehör baut, sollte das aber wissen und seine Geräte entsprechend konstruieren. Beide Loks laufen Digital übrigens einwandfrei, der Lokdecoder lässt sich durch die Störungen nicht aus der Ruhe bringen.



Das hängt bekanntlich von verschiedenen Faktoren ab. Nicht zuletzt vom Zustand der betreffenden Motoren. Öl, Abbrand und Unebenheiten der Kollektorbleche, Verschmutzung usw. sind nur ein paar Parameter. Wenn es schon mit dieser Entstörung direkt am Motor Schwierigkeiten und Unterschiede gibt, was dann wohl, wenn am Conrad Antrieb nur ein billiges Kondensatörchen direkt über den Motor gelötet ist und die Endschalter nicht einmal mit einbezieht??

Nochmals:
Die Entstörung des Conrad Antriebs gehört in erster Linie direkt ins Gehäuse des Antriebs!! Das muss die allererste Aufgabe sein. Erst dann kann man Littfinski beschimpfen ihre Decoder lassen sich leicht stören! Ganz nach dem Verursacher Prinzip!



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RE: benötige Hilfe für Conrad-Weichenantriebe

#21 von Christian Lütgens ( gelöscht ) , 24.01.2007 09:38

Hallo.

Zitat von Martin
Was glaubst du, weshalb vor einer Intensivstation oder dergleichen meist ein Schild vorhanden ist "Handy ausschalten" oder ähnlich.



Nun ja, was ich von der Begründung halte hängt damit zusammen, daß mir keine Station begegnet ist, in der nicht ein DECT-Telefon seinen Dienst verrichtet und kein Arzt, der nicht sein "Gadget" stolz mit sich herumträgt.

Ich hege mittlerweile den Verdacht, daß das Mobiltelefon-Verbot nur noch aufrechterhalten wird, damit man bei den Patienten weiterhin die horrenden Gesprächsgebühren der hauseigenen Telefonanlage abkassieren kann.

Selbst in Flugzeugen wird das Verbot mittlerweile in eine Dienstleistung umgewandelt - man hat wohl festgestellt, daß es bisher zu keinen Schwierigkeiten gekommen ist. Interessant auch dieser Artikel bei Heise, bei dem die Schlußfolgerung der Wissenschaftler eigentlich schon durch den Test selbst ad absurdum geführt wurde.


Bye,
Christian



Christian Lütgens

RE: benötige Hilfe für Conrad-Weichenantriebe

#22 von Martin Lutz , 24.01.2007 10:43

Hallo,

Handys vielleicht sind ein schlechtes Beispiel. Es liegt natürlich in der Natur der Sache eines Mobiltelefons, dass es sich hier um einen Sender handelt. Aber ich denke, ein Weichenantrieb sollte eben kein Sender sein!!



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