Mich treibt ja schon lange die Frage um, wie man an einfache und robuste Bahnsteige für gelegentliche Anlagenaufbauten kommt. Als erstes galt es, Gleismittenabstand und somit der Bahnsteigbreite zu klären. Bei den kompakten Weichen ist das unzweifelhaft, bei den schlanken Weichen vergisst man schnell das kurze Gleisstück 24071 in der Diagonalen und erhält dann kein passendes Raster. Also habe ich zuerst Gleisfiguren gezeichnet, zu denen solche Bahnsteige passen sollen.
Als Gleismittenabstand ergab das 128.6 Millimeter, abzüglich zwei halber C-Gleis-Böschungen bleiben somit 88.6 Millimeter für den Bahnsteig (mit ein bisschen Luft gerundet 88 Millimeter). Zwei Gleise im richtigen parallelen Abstand zueinander habe ich auf ein Brett geklebt und dazwischen ein Papp-Profil-Modell eingepasst.
Aus den Erfahrungen unserer provisorischen Holzbrett-Bahnsteige habe ich etwas mehr Platz gelassen. Manche Waggons stießen gegen die Bahnsteige, wenn sie genau die 20 Millimeter Abstand laut NEM zur Gleismitte haben. Die Pappmodelle haben 22 Millimeter Abstand, vielleicht des Guten etwas zu viel.
Mit einem zweiten Pappmodell habe ich noch Gestaltungsmöglichkeiten der Bahnsteigkante ausprobiert. Einmal einfach nur mit nach innen abgesetzten Flanken.
Oder die nach innen abgesetzten Flanken mit senkrechten Stäben ausmoduliert. Ich habe dazu noch weitere Ideen.
Die Unterseite der Bahnsteige soll hohl bleiben und damit Platz für Verkabelung eventueller Beleuchtung, Decodern etc. bieten.
Dann habe ich mich auf die Suche nach einem Dienstleister gemacht, welcher entsprechende Bretter bzw. Leisten fräsen oder hobeln kann. Die Tischlerei im Ort hat leider bis heute nicht geantwortet, viele E-Mails an andere Anbieter blieben ohne Reaktion, bis ich jetzt endlich jemanden gefunden habe, mit dem ich gerade die Parameter abstimme. Preislich bleibt wohl alles im Rahmen, aber dazu mehr wenn die ersten Prototypen bei mir zuhause sind.
Nach der ersten Skizze kam dann die Idee, die Bahnsteige aus einem Mittelteil und zwei Randleisten aufzubauen. Vorteil ist, dass man die Komponente mit der größten Rüstzeit immer gleich halten kann, während man relativ einfach verschieden breite Mittelteile fertigen kann. Eventuell sogar so, dass man sich zu zwei Randleisten gleich mehrere Mittelteile bestellt und somit je nach Layout die Bahnsteige angepasst aufbauen kann. So richtig Teppichbahn-optimiert halt. Abstand zur Gleismitte jetzt übrigens 21 Millimeter.
Bestellt ist schon, aber die letzten Maße müssen noch final festgelegt werden. Auch habe ich eine Nut angefragt, welche der Verbindung von Mittelteil und Randleiste eine eigene Stabilität geben soll. Wenn ich ein paar Bahnsteige zum Ausprobieren zuhause habe, berichte ich weiter. Anmalen, ausgestalten, Dach drauf, Beleuchtung dran etc. dann alles im Anschluss.