Meine Klmm der ÖBB aus dem 3D-Drucker
Wie bereits in meiner Einleitung (hier zu finden) beschrieben habe ich mich bereits vor ca. 30 Jahren mit dem Waggonbau beschäftigt. Damals habe ich Zeichnungen gesammelt und auch Fotos gemacht. Aus heutiger Sicht natürlich viel zu wenige. Es gab damals auch über eine Buchhandlung in Wien Zeichnungsmappen gekauft. Heute sind diese natürlich Gold wert. Auch die Zeichnungen die einer österreichischen Modellbahnzeitschrift beigelegt waren. Ich baue meine Anlage nach der Gesäusestrecke, wobei die Hauptepoche die Zeit ab der Elektrifizierung um 1970 bis in die 1990-er ist. Wobei durchaus 50-er bis 60-er Jahre Betrieb läuft – trotz Oberleitunng. Doch gerade im Gesäuse wurde ja noch auch unter Oberleitung mit Dampf gehfahren weil zu wenige E-Loks verfügbar waren. Bereits in den 90-ern habe ich den Niederbordwagen der Gattung Klmm gebaut den ich vor Allem aus dem Baustellenverkehr kenne. Die Zeichnung habe ich aus einer Mappe mit Zeichnungen die ich bereits erwähnt habe. Fotos waren im Archiv.
Aufbau
Der Bausatz hat bei mir folgende Teile:
- Rahmen und Aufbau
- Sprengwerk
- Puffer
- Einachs – Fahrgestelle mit Rollenlagern
- Verschiebertritte
- Bremsumstellhebel
- Zettelhalter
Weiters noch zwei Achsen sowie zwei Kurzkupplungs – Kinematiken von Roco bei denen die seitlichen Ohren entfernt wurden.
Die Puffer, Fahrgestelle, Bremsumstellhebel, Zettelhalter und die Verschiebertritte wurden dann Standard – Bauteile.
Lessons Learned
Naturgemäß war beim ersten Wagen die Lernkurve am steilsten. Man liest immer wieder das Resin-Druck viel mit Erfahrung zu tun hat und etwas für „Erfahrene“ ist. Das mußte ich auch einsehen. Der Frust war teilweise so groß dass ich knapp davor war den Drucker zurück zu schicken. Ich habe einen Monat lang nichts Vernünftiges aus dem Drucker heraus gebracht das mich zufrieden gestellt hat. Wobei einzelne Punkte immer geklappt haben und mir gefallen haben. Der erste gedruckte Aufbau war eine Katastrophe und war völlig verzogen, also lernte ich die Teile um 20 Grad m die X – und Y – Achse zu kippen. Es folgte noch die Verlängerung der Belichtungszeit der Basis für bessere Haftung an der Druckplatte, Die Erprobung der richtigen Maße für die Bretterfugen und für die Federpakete der Achslager. Dann noch das Experimentieren mit einer elastischeren Konstruktion der Achslager (wenige Auflager, keine vollflächige Auflage der Querverbindungen mit dem Wagenboden, Raum zum Ausfedern der Wangen beim Einsetzen der Achsen) sowie die Verwendung eines anderen Harzes für mehr Elastizität. Ich verwende dafür nun mit Erfolg das esun – Standardharz. Die Achslager sind vorher am Übergang der Wangen zu den Querverbindung gebrochen. Der ultimative Frust kam als mir ein fertiger lackierter Wagen auf den Boden gefallen ist. Was auch noch aufgefallen ist ist dass die Wagen recht leicht waren – viel leichter als die NEM – Empfehlung sagt(ca. 4g/cm Wagenlänge). Daher verwende ich Bleiblech und sehe das gleich in der Konstruktion vor indem ich Taschen dafür vorsehe. Im Dachdeckerbedarf gibt es 1,25mm starkes Bleiblech – problemlos auch bei mehreren Quellen im Internet. Daher musste ich das Sprengwerk umkonstruieren und eine Tasche für das Gewicht „einbauen“. Bei dem Wagen habe ich den Zettelhalter noch aufgeklebt. Bei meinen nächsten Konstruktionen habe ich ihn mit dem Kasten mit gedruckt und auch etwas kleiner gemacht.
Die Teile
Der Aufbau
Das Fahrgestell
Das Sprengwerk
Der gedruckte Aufbau noch mit Supports
Fahrgestell, Puffer und Sprengwerk frisch aus dem Drucker
Das Ergebnis
Ich spritze die Teile ein erstes Mal im nicht zusammen gebauten Zustand, ein zweites Mal den fertigen Wagen. Ich verwende dazu den für ÖBB – Güterwagen üblichen Farbton RAL8016 Mahagonibraun seidenmatt. Als Klebstoff verwende ich Zweikomponenten-Kleber.
Bei der Beschriftung gab es bei der Umwandlung ein Problem weswegen nicht alles gedruckt wurde. Das heißt im nächsten Beschriftungsbogen den ich bestelle sind die Reste der Beschriftung dann enthalten. Die Beschriftung habe ich dann nach Vorgabe des Herstellers aufgebracht. Dabei bin ich bei den ersten Wagen mit dem Bindemittel etwas zu großzügig gewesen. Ein sparsamerer Auftrag hätte gereicht. Danach habe ich den Wagen noch einmal mit seidenmattem Klarlack gespritzt. Ich verwende Lösungsmittel basierte Farbe. Man soll lt. Hersteller die Beschriftung nicht mit solcher Farbe spritzen da die Gefahr besteht dass dich die Beschriftung dann anlöst. Ich habe es vorsichtig und sparsam getan und hatte keine Probleme.
Ich bin mit dem Ergebnis jedenfalls zufrieden.
Udo