RE: Meine Wagen aus dem 3D-Drucker – Flachwagen der Gattung Llps 412 6 der ÖBB

#1 von OBB1040 , 08.11.2020 13:33

Aufmerksam wurde ich auf diese Wagentype in der Mitte der 80-er Jahre. Die Idee den Wagen zu in HO zu bauen hatte ich bereits damals. Das Ergebnis aus den 90-ern hat mich nicht mehr wirklich befriedigt. Beim Umbau von Gbs 151 in Fbs 607 2 (darüber werde ich noch berichten) fielen die Stirnwände ab die ich für den Llps benötigte. Also habe ich mich daran gemacht das Untergestell und die Ladefläche nach Zeichnungen vom Gbs 151 und Fotos zu konstruieren. Da ich alte Wagen zerlegt habe habe ich zwei Varianten konstruiert: Für Roco – Stirnwände mit Pufferbrust und für Kleinbahn – Stirnwände ohne Pufferbrust. Bei letzteren Wagen ist die Pufferbrust Teil der Stirnwand.
Noch kurz zum Vorbild: Es wurde als Klps Anfang der 80-er Jahre für den Transport von Bramac – Dachziegeln aus Pöchlarn gebaut. In Summe wurden 50 Stück der Wagen umgebaut. Als die Wagen in den 90-ern weniger gebraucht wurden wurde wieder umgebaut. Doch dazu später.

Aufbau

Der Bausatz hat bei mir folgende Teile:
- Zwei Rahmen
- Zwei Ladeflächen
- Puffer
- Zwei Achslager für den Gbs
- Verschiebertritte
- Sprengwerke
- Metallgewicht
- Zwei Griffstangen
- U-Profile für die Stirnwände
- Palletten und Dachziegelstapel als Beladung

Weiters noch zwei Achsen sowie zwei Kurzkupplungs – Kinematiken von Roco bei denen die seitlichen Ohren entfernt wurden.

Aufgrund der Größe des Wagens musste ich ihn in zwei Teilen drucken. Um eine Sandwich – Bauweise erreichen zu können habe ich den Rahmen und die Ladefläche getrennt. Weiters mussten die Achslager und das Sprengwerk neu konstruiert werden. Für die Stirnwand musste noch eine Griffstange für den Verschiebertritt gezeichnet werden. Die Puffer und die Verschiebertritte kamen wieder aus meinem „Bausatz“. Die Zettelhalter wurden – ebenfalls aus dem Bausatz – gleich an die entsprechende Stelle des Bodenteiles platziert und mit diesem mitgedruckt. Die Stirnwände der Modelle haben keine entsprechend starken U-Profile die das Vorbild. Daher wurden die Steher zwischen den Sicken der Stirnwände abgeschliffen und durch entsprechend große ersetzt. Als Ladegut habe ich noch Stapel von Dachziegeln und Paletten konstruiert.

Lessons Learned

Bei den sehr dünnen Teilen hatte ich wieder das Thema des Verziehens von Bauteilen. Dabei kam ich auf die Idee die Bauteile eine Zeit lang an der Druckbasis einzuspannen – am Anfang habe ich die Basis noch auf Brettchen festgeschraubt. Das hat brauchbar funktioniert. Weiters war die Konstruktion ja in Sandwichbauweise so ausgeführt dass es mehrere Klebeflächen gibt. Dadurch kann man auch die diversen Teile durch die Verklebung mit Zweikomponentenkleber miteinander verspannen und gerade miteinander verkleben. Zur weiteren Stabilisierung dient das Ballastgewicht.
An der Stelle habe ich auch gelernt dass man für jede Klebefuge ca. 0,3mm Platz lassen muss. Beim Llps habe ich noch mit dem Bohrzwerg (Dremel) geschliffen. Auch muss man bedenken dass die Seite auf der die Supports sind nicht eine Sichtseite sein sollte und auch eher ungenau gedruckt wird. Bei dem Spülen nach dem Druck wird hier auch nicht so gut gereinigt dass hier mit Unebenheiten zu rechnen ist.

Die Teile

Der halbe Rahmen (von untern)


Die Ladefläche


Das Sprengwerk


Das Achslager


Das Ergebnis

Die Rahmenteile mit/ohne Support


Der Bausatz bestehend aus zwei Rahmen, zwei Bodenteilen und einem Ballastgewicht


Zusammen gebaut von oben/unten mit Stirnwänden




Ein Wagen im Bauzustand nach der ersten Lackierung und Bauteile für den nächsten Wagen


Fertig auf der Anlage






Auf den Wagen ist noch die erste Variante der Beladung mit dem getrennten Druck von Paletten und Stapeln was dann im Zusammenbau nicht gut geklappt hat. Im nächsten Wurf wurde dann zusammen gedruckt.

Ich hoffe das Ergebnis gefällt euch genau so gut wie mir.
Udo


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RE: Meine Wagen aus dem 3D-Drucker – Flachwagen der Gattung Llps 412 6 der ÖBB

#2 von Schienenchaos , 11.12.2021 21:03

Servus Udo!
Ich bin gestern eher zufällig über diesen Thread gestoplert und wollte mich gleich erkundigen, ob du schon Langzeiterfahrungen mit dieser Sandwich-Bauweise hast sammeln können? Die schaut nämlich äußert interessant aus!

LG
Benedikt




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