RE: Weinert BR 44: Mindestradius 600 mm?

#1 von ET 65 , 13.03.2009 21:00

Hallo an alle,

hat schon jemand Erfahrung mit Weinert-Lokomotiven, besonders der BR 44?
Ich plane gerade eine neue Anlage und wollte auf Roco R5 und R6 (604,4mm) als kleinste Radien zurückgreifen. Beide reichen aber nach den durchgeführten Testfahrten nicht aus. Es kommt zu einem Entgleisen der Vorlaufachse bei Vorwärtsfahrt und zu einem Entgleisen der letzten Kuppelachse bei Rückwärtsfahrt (sowohl im Links- als auch im Rechtsbogen.
Die Firma Weinert gibt einen Mindestradius von 600 mm an.

Liegt das jetzt an der Lok (Fertigungstoleranzen) oder ist der von Weinert angegebene Mindestradius zu klein bemessen?

Gibt es eventuell bei Euch auch Erfahrungen mit anderen Kleinserienherstellern?

Vielen Dank für Eure Antworten


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ET 65
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RE: Weinert BR 44: Mindestradius 600 mm?

#2 von AndreasI ( gelöscht ) , 13.03.2009 22:16

Fertigungstoleranzen bei Weinertloks - hm. Die baut man ja üblicherweise selbst zusammen.

Entgleisen der Vorlaufachse ist meist der Detaillierung geschuldet, Kandidaten sind Kolbenstangenschutzrohre oder Zylinderentwässerungsventile, hier ist Abhilfe durch Entfernen der Störer leicht möglich. Schwieriger ist es, wenn der Vorläufer durch den Zylinder behindert wird und nicht weit genug ausschwenken kann - dann hilft nur Feilen.

Ich habe eine 03.10, die dank der Achsfolge prinzipiell etwas flexibler um Kurven läuft. Nach Entfernen der Kolbenstangenschutzrohre läuft sie auch durch Roco R5 ohne größeres Haken. Wenn Weinert einen Mindestradius von 600 mm angibt, stimmt das auch in der Regel. Meistens gibt es dann eine Angabe, welche Modifikationen man vornehmen muß, damit die Lok auch durch engere Kurven kommt.

Gruß,
Andreas


AndreasI

RE: Weinert BR 44: Mindestradius 600 mm?

#3 von ET 65 , 14.03.2009 13:41

Hallo Andreas,

danke für den Hinweis. Der Vorläufer der BR 44 kommt bei R 6 nicht an das Kolbenstangenschutzrohr. Das hatte ich kontrolliert. Ob er am Rahmen hängenbleibt? Muss ich nochmal ran. Danke.

Die 03.10 hat einen kürzeren Achsstand der Treibräder, so dass hier R5 kein Problem sein sollte, wenn das Vorlaufdrehgestell und der Nachläufer ausreichend ausschwenken können.


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RE: Weinert BR 44: Mindestradius 600 mm?

#4 von Klauenkupplung , 16.03.2009 10:25

Normalerweise steht in der Bauanleitung, an welcher Stelle gegebenenfalls für den kleinsten Radius gefeilt werden muss.


Gruss aus Zürich,
Fabian
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RE: Weinert BR 44: Mindestradius 600 mm?

#5 von ET 65 , 16.03.2009 18:50

@Fabian

Zitat
Normalerweise steht in der Bauanleitung, an welcher Stelle gegebenenfalls für den kleinsten Radius gefeilt werden muss.


In der Bauanleitung von Weinert für die BR 44 gibt es leider keinen Hinweis auf den Mindestradius oder wo wieviel abzufeilen ist.

Das ganze hat mir keine Ruhe gelassen. Ich habe also noch einmal provisorisch ein paar Schienen aneinandergesteckt. Kolbenstangenschutzrohr oder Entwässerungsventile sind definitiv nicht die Verursacher. Selbst beim R5 gibt es noch 0,2 mm "Luft"!

Der Grund für das Entgleisen des Vorläufers ist das grenzwertig große Radsatzinnenmaß. Wenn die Gleisprofile nicht exakt aneinander liegen (geführt durch den Schienenverbinder), dann entsteht eine nur 0,2 mm breite Abweichung nach innen oder außen, welche aber ausreichend ist, um den Vorläufer entgleisen zu lassen. So sensibel sind halt die RP 25 Radsätze.

Grund für das Entgleisen der letzten Kuppelachse bei Rückwärtsfahrt? Ein leichtes Klemmen der mittleren Kuppelachse durch die dort geführten Stangen am Kurbelzapfen.

FAZIT:
R5 ist definitiv zu klein. R6 geht gerade eben, wenn man ausreichende Übergangsbögen und -geraden verwendet.

Werde aus Gründen der Betriebssicherheit als Mindestradius auf 650 mm gehen.

Nochmals danke an alle für Eure Mithilfe.


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