RE: Signalaufstellung bei Gegengleisverkehr Epoche III/IV

#1 von entchen , 30.06.2012 18:37

Hallo zusammen,

ich habe da mal eine konkrete Frage bezüglich der Signalaufstellung bei Gegengleisverkehr.
Meine Paradestrecke (meiner zukünftigen Anlage ) soll zweigleisig sein und für Gegengleisverkehr ausgerüstet werden.

Nun ist es ja heute so, dass die Lichtsignale folgendermaßen stehen: rechts vom "richtigen" Gleis und links vom Gegengleis incl. Geschwindigkeitstafeln und Abstandsbarken.
Wie wurde aber diese Betriebssituation mit Formsignalen in der Epoche III/IV geregelt? Wurde da auch das Haupt- und Vorsignal links vom Gegengleis aufgestellt? Leider habe ich dazu keine Hinweise im Forum gefunden und selber durfte ich diese Epoche leider nicht erleben

Gruß,
Olli


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RE: Signalaufstellung bei Gegengleisverkehr Epoche III/IV

#2 von Railion ( gelöscht ) , 30.06.2012 18:48

Moijen

Das, was Du da beschreibst, heisst Gleiswechselbetrieb, und wurde vornemlich mit Lichtsignalen bewerkstelligt, weil dazu ja besondere Sicherungsvorkehrungen erforderlich waren.

Aber auch Formsignale standen schonmal links, dann aber entsprechnde Masten, die nicht ins Lichtraumprofil ragten (Flügelhöhe)


Railion

RE: Signalaufstellung bei Gegengleisverkehr Epoche III/IV

#3 von Spike ( gelöscht ) , 30.06.2012 19:02

Hallo Olli,

Du könntest auch den so genannten "Signalisierten Falschfahrbetrieb" (SFB) darstellen. Den gab's in Kombination mit Hauptsignalen häufiger; dabei steht das Einfahrsignal des "richtigen Gleises" rechts desselben, am falschen Gleis steht auf gleicher Höhe ein niedriges Sperrsignal. Statt eines Einfahrvorsignals findet sich am "falschen Gleis" nur eine alleinstehende Vorsignaltafel.

Gab's nicht auf der linken Rheinstrecke in den 1980er Jahren Gleiswechselbetrieb mit Formsignalen?

Gruß
- Spike


Spike

RE: Signalaufstellung bei Gegengleisverkehr Epoche III/IV

#4 von entchen , 30.06.2012 21:59

Hallo zusammen,
vielen Dank für die Hinweise. Da werde ich mich im Internet mal erkundigen, in wie weit die linke Rheinstrecke im Gleiswechselbetrieb genutzt wurde.

PS:
So in etwa habe ich mir das gedacht:
http://imageshack.us/photo/my-images/162/sep1jp4.jpg/
http://www.drehscheibe-foren.de/foren/re...254959,page=all

Gruß,
Olli


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RE: Signalaufstellung bei Gegengleisverkehr Epoche III/IV

#5 von Andreas Hackenjos , 01.07.2012 12:54

Hallo,

die Frage ist nur bei den Formsignalen wie lange dort schon GWB (Gleiswechselbetrieb) möglich ist. Beim ersten Bild (meinem ) gibt es den GWB noch nicht so lange glaub erst Ende der 80er oder Anfang der 90er. Auch im Rheintal war das glaub erst in den 70er oder 80er Jahren.

Sprich könnte sein das der GWB in der Epoche III bzw. frühen Epoche IV nicht wirklich vorhanden war oder wenn nur selten.

Grüße Andreas


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RE: Signalaufstellung bei Gegengleisverkehr Epoche III/IV

#6 von Spike ( gelöscht ) , 01.07.2012 20:11

Hallo Olli,

dann ist ja jetzt wohl alles geklärt !
Auf der Cornberger Rampe wurde schon 1951 GWB eingeführt (allerdings mit Lichtsignalen). Eine Strecke mit GWB und Formsignalen in Epoche III ist also allemal glaubwürdig.

Gruß
- Spike


Spike

RE: Signalaufstellung bei Gegengleisverkehr Epoche III/IV

#7 von entchen , 01.07.2012 20:59

Hallo,
vielen Dank für eure Kommentare. Dann steht dem Signalaufbau wohl nichts mehr im Wege. Hauptsächlich besteht mein Fuhrpark aus Wagen der Epoche IV. Natürlich darf auch mal eine Dampflok als Nostalgiezug seine Runden drehen

Gruß,
Olli


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RE: Signalaufstellung bei Gegengleisverkehr Epoche III/IV

#8 von mb-didi , 02.07.2012 04:12

Hallo,
zuerst sollten mal die Unterschiede zwischen Gleiswechselbetrieb (GWB) und Signalisierten Falschfahrbetrieb (SFB) gemacht werden.
Bei GWB sind beide Gleise gleichberechtigt und es gibt keinen richtungsbedingten Gleisbetrieb. Außerdem haben beide Gleise eine vollwertige Signalisierung und dürfen mit voller Streckengeschwindigkeit befahren werden. So gesehen sind es 2 eingleisige Strecken, die parallel nebeneinander laufen.
Bei SFB ist nur ein Gleis mit vollwertiger Signalisierung ausgestattet, das Gegengleis jedoch in der Regel nur mit Signalen an den Überleitstellen. Zudem darf auf dem "falschen" Gleis nur mit verminderter Geschwindigkeit gefahren werden.

Läßt es der Gleisabstand zu, so wurde das Signal immer rechts vom Gleis aufgestellt. War es nicht möglich, so stand rechts vom Gleis eine Schachbretttafel.
Die Signalaufstellung links ohne Schachbretttafel ist erst ab der Epoche V erfolgt.

Didi



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RE: Signalaufstellung bei Gegengleisverkehr Epoche III/IV

#9 von mebo , 02.07.2012 15:19

Zitat von mb-didi

Bei SFB ist nur ein Gleis mit vollwertiger Signalisierung ausgestattet, das Gegengleis jedoch in der Regel nur mit Signalen an den Überleitstellen.


Beim SFB ist das Gegengleis in der Regel gar nicht mit vollwertigen Hauptsignalen ausgestattet. An Stelle der Einfahrsignale werden in der Regel entweder Lichtsperrsignale (Mit den Stellungen Sh0 und Sh1) oder niedrige Hauptsignale, die nur Hp0 und Zs1 (also Ersatzsignal) können. Vollwertige Hauptsignale sind natürlich prinzipiell möglich, aber eher selten - man findet sie meist, wenn einer der Bahnhöfe bereits für GWB vorbereitet ist.

Der Vorteil von SFB ist, dass er sehr einfach zu realisieren ist - sowohl für die Einfahrt in den Bahnhof per Sh1 oder Zs1 (Ersatzsignal) als auch die Ausfahrt aus dem Bahnhof mit Zs 8 (Gegengleis-Ersatzsignal) kann nahezu ohne technische Abhängigkeit zum Stellwerk per zusätzlichem Drucktaster eingebaut werden.

Daher hat man bei mechanischen Stellwerken, bei denen Umbauten sehr aufwendig sind, meist SFB genommen, GWB war da deutlich seltener.


mebo  
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RE: Signalaufstellung bei Gegengleisverkehr Epoche III/IV

#10 von eisenbahner ( gelöscht ) , 17.07.2012 21:40

Moinsen,
also ich kenne den signalisierten Falschfahrbetrieb wie oben schon beschreiben, der war deshalb mit reduzierter Geschwindigkeit weil Indusi fehlte, daher HG 100 km/h. Es gab noch die Variante Falschfahrt auf Befehl mit Fahrweg sicherung durch Einstellen und Sichern des Fahrweges der Gegenrichtung auf dem mech. Stellwerk. Dort wurde eine Ausfahrtfahrstraße eingestellt und mit Fahrstraßenhebel und Hilfssperren gesichert. Es wurde dann lediglich nicht das Ausfahrsignal gestellt sondern der Einfahrbefehl schriftlich erteilt. Gruss Calle


eisenbahner

RE: Signalaufstellung bei Gegengleisverkehr Epoche III/IV

#11 von Andreas Hackenjos , 18.07.2012 16:33

Zitat von eisenbahner
Moinsen,
also ich kenne den signalisierten Falschfahrbetrieb wie oben schon beschreiben, der war deshalb mit reduzierter Geschwindigkeit weil Indusi fehlte, daher HG 100 km/h. Es gab noch die Variante Falschfahrt auf Befehl mit Fahrweg sicherung durch Einstellen und Sichern des Fahrweges der Gegenrichtung auf dem mech. Stellwerk. Dort wurde eine Ausfahrtfahrstraße eingestellt und mit Fahrstraßenhebel und Hilfssperren gesichert. Es wurde dann lediglich nicht das Ausfahrsignal gestellt sondern der Einfahrbefehl schriftlich erteilt. Gruss Calle




Hallo,

das wurde nicht nur, das wird auch heute noch so gemacht wenn kein GWB und kein Fahren auf dem Gegengleis mit Signal Zs 8 eingerichtet ist.

Wenn man mit Befehl 2+4 ausfährt braucht man nicht zwingend eine Fahrwergsicherungsmeldung des Nachbar Fdl, wenn man ihn per Befehl 7 zum Halten auf Höhe des Esig verpflichtet (aber das geht jetzt wohl zu weit in Materie rein).

Grüße Andreas


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RE: Signalaufstellung bei Gegengleisverkehr Epoche III/IV

#12 von CarstenLB , 05.01.2014 23:55

Gleiswechselbetrieb mit Flügelsignalen: https://www.youtube.com/watch?v=q3c9wPfvb...tailpage#t=1971


Viele Grüße

Carsten


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