RE: Umstellung auf Digital

#1 von bamei , 13.06.2019 23:48

Hallo erstmal!

Ich bin ganz neu hier im Forum und hoffe eine Antwort zu finden. Ich habe als Kinde bzw. Jugendlicher eine kleine Modellbahnanlage gehabt. Ich hatte zwar elektrische Weichen, musste aber mit diesen Stellpulten (Märklin 72710) die Weichen stellen und die Bahn selbst ist auch mit einem ganz normalen Trafo gefahren. Irgendwann fehlte sowohl Zeit als auch Geld um weiterzumachen und alles ging in den Keller. Nun habe ich mehr Zeit und mehr Geld und würde gerne meine Bahn digitalisieren. Sprich die Züge einzeln ansteuern und die Weichen auch komfortabler schalten. Bestenfalls würde ich gerne langfristig das ganze System per Computer steuern.

Kann mir hier jemand erklären, wie ich das machen kann und wie viel Geld ich dafür ca. in die Hand nehmen muss? Wenn's geht die Erklärung leicht verständlich schreiben.

Ich bedanke mich schon mal für eure Mühen!


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RE: Umstellung auf Digital

#2 von greg , 14.06.2019 07:30

Zitat

Hallo erstmal!

Ich bin ganz neu hier im Forum und hoffe eine Antwort zu finden. Ich habe als Kinde bzw. Jugendlicher eine kleine Modellbahnanlage gehabt. Ich hatte zwar elektrische Weichen, musste aber mit diesen Stellpulten (Märklin 72710) die Weichen stellen und die Bahn selbst ist auch mit einem ganz normalen Trafo gefahren. Irgendwann fehlte sowohl Zeit als auch Geld um weiterzumachen und alles ging in den Keller. Nun habe ich mehr Zeit und mehr Geld und würde gerne meine Bahn digitalisieren. Sprich die Züge einzeln ansteuern und die Weichen auch komfortabler schalten. Bestenfalls würde ich gerne langfristig das ganze System per Computer steuern.

Kann mir hier jemand erklären, wie ich das machen kann und wie viel Geld ich dafür ca. in die Hand nehmen muss? Wenn's geht die Erklärung leicht verständlich schreiben.

Ich bedanke mich schon mal für eure Mühen!



Hallo Bamei (hier könnte dein Vorname stehen)

herzlich willkommen im Stummiforum.

Ich vermute du fährst bisher Märklin analog?

Um dich etwas einzulesen empfehle ich dir diese Seiten. Hier wird das meiste verständlich aufbereitet. Klicke dich mal durch:
https://www.stayathome.ch/grundlagen.htm


Schöne Grüße

gregor


Herzlich willkommen in C A V E M B O U R G - Eisenbahnperle im Herzen Europas


 
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RE: Umstellung auf Digital

#3 von Dreispur , 14.06.2019 07:58

Hallo !

Überlege wieviel du an deiner vorhandenen Bahn hast .
Gerade die Schienen werden M-Gleis sein . Ist für digital nicht optional . Hier würde ich als erster ansetzen und mit einen digitalen Startset beginnen . z.Bsp. Art.Nr. 29479 Digital-Startpackung "Regional-Express" .
Solltest deine Schienen weiterverwenden ist nichts verloren . Zumindest siehst du denn Unterschied .
Und schon tauchst in die digitale Welt . Deine Lok sind sicher auf digital umzubauen .
Hiefür kannst die geöffnete Lok als Bild einstellen und um Rat fragen wie es geschehen soll .


mfG ANTON

Roco DigiSet+MMaus Rocomotin, IB 650 2.0 / IB 60500 ESU+CT-Programmer, Schalt/RMGB Dec Viessman , LDT,Roco,Lenz,LISSY,Lopi:Lenz,Tran+Sound/ESU+Sound/ Orig. Lok+Sound.anal.Trafo z.Test.WDP 7.0 u.9.2 / 2015 /RM Digikeijs / IB II /


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RE: Umstellung auf Digital

#4 von bamei , 14.06.2019 08:22

Genau. Ich fahre Märklin Analog. Allerdings C-Gleis. Danke schon mal für die Hilfe


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RE: Umstellung auf Digital

#5 von Dreispur , 14.06.2019 08:41

Hallo !

Sind deine Lok schon mit Decoder ? Analog heist nicht das keine Decoder drinnen sind .
Man kann diese Lok mit Decoder auch analog fahren .


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RE: Umstellung auf Digital

#6 von bamei , 14.06.2019 09:10

Nein ich habe noch keine Decoder in den Loks


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RE: Umstellung auf Digital

#7 von Modelltraumland , 14.06.2019 10:46

Hallo bamei,

wenn Du planst, später mal Deine Anlage mit dem PC zu steuern, brauchst Du auf jeden Fall eine Zentrale mit Schnittstelle zum Rechner und Anschlüssen für ein Rückmeldesystem. So etwas gibt es ab ca. 200€. Wenn Du auch manuell fahren willst, muss es eine Zentrale mit integrierten Fahrreglern oder der Möglichkeit sein, externe Fahrregler anschließen zu können. Dann wird es teurer. Jede Lok braucht einen Decoder (ca. 30€ je Lok). Ferner Magnetartikeldecoder für die Weichen (ab etwa 25€ für bis zu 8 Weichen). Und schlussendlich Rückmeldemodule. Da es da einige verschiedene Systeme gibt, ist ein Preisangabe hier schwierig. Hängt halt von Deiner Wahl des Rückmeldesystems und der verwendeten Zentrale ab.


VLG Bernd

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RE: Umstellung auf Digital

#8 von drum58 , 14.06.2019 10:54

Zitat
Nein ich habe noch keine Decoder in den Loks



Hallo,

bist Du da sicher? Wenn Du C-Gleise hast, dann sind Deine Loks doch auch nicht schon "uralt". Und Märklin hat schon vor Jahren den elektromechanischen Fahrtrichtungsumschalter durch Decoder ersetzt, erst mit Mäuseklavier, später mm/mm2 und inzwischen mfx und DCC. Du solltest mal die Anleitungen lesen und/oder in die Loks schauen.

Gruß
Werner


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RE: Umstellung auf Digital

#9 von -me- , 14.06.2019 20:26

Hallo,
deine Fragen sind so pauschal zu beantworten, denn es führen viele Wege nach Rom.

Ich würde an deiner Stelle erst mal "kleine Brötchen backen" und mit einer Einstiegszentrale (z.B. die Märklin MS2) die Grundlagen des digitalen Fahrens erleben und auch lernen.
Die Weichen können digitalsiert und deine Loks müssen auch digitalisiert werden, wenn sie nicht evtl. schon Decoder an Bord haben, was ich nicht ausschließen würde.

So eine Einstiegszentrale wie die MS2 gibt es ab ca. 100 € mit Gleisbox und Trafo. Ich habe hier extra die MS2 gewählt, da sie über ein eigenes Display verfügt und einen Fahrtenregler hat.
Mit der MS2 kann man auch Decoder programmieren, was bei Nachrüstungen von Lokdecodern ein "Muss" ist.
Eine Alternative wäre die Multimaus von Roco, aber die schwächelt meineswissens bei der Decoderprogrammierung (bitte Benachrichtigung, wenn dem nicht so sein sollte).

Keine Kaufempfehlungen bekommen von mir die günstigen (weil gebraucht) Einstiegszentralen wie die MS1 und die Lokmaus von Roco, die aus der digitalen Steinzeit stammen.

Diese "Einstiegszentralen" sind für sich genommen erst einmal nicht in der Lage, einen PC einzubinden, da ihnen ein Netzwerkanschluss fehlt. Beider MS2 bestehen dabei aber Möglichkeiten (Umbau Gleisbox oder http://www.can-digital-bahn.com/news.php), sie netzwerkfähig zu bekommen, die Multimaus kann über die Roco z21/Z21 netzwerkfähig gemacht werden.

Die nächste Stufe bei den Zentralen sind die sogenannten BlackBox-Zentralen.
Hier ist die Zentrale eine Box ohne Regler und Display, im Falle der z21/Z21 kann hier die Multimaus den Handregler übernehmen, es gibt aber auch diverse andere Hersteller (Tams Redbox z.B), die alle Netzwerkfähig sind und natürlich mit allen gängigen Softwaresteuerungen zusammen arbeiten. Hier kann aber auch meist ein Handy oder Tablett für die Steuerung eingebunden werden.
Märklin bietet in diesem Segment keine Zentralen an.

Das nächste Level wäre dann z.B. eine Intellibox von Uhlenbrock, die über Regler verfügt, auch über Taster Weichen (Magnetartikel) schalten kann und auch ein Display an Bord hat. Auch diese Zentralen sind natürlich netzwerkfähig und arbeiten mit gängigen Softwarelösungen.

Die Königsklasse sind dann die Märklin CS2 (nur noch gebraucht)/CS3 und die ESU Ecos (50210), die mit einem Touchscreen und einem großen Funktionsumfang werben und in ihren Grenzen auch im Alleingang eine Anlage steuern können. Eine Software ist hier allerdings in allen Punkten überlegen.
Im Grunde wäre eine solche Zentrale in Verbindung einer Software nicht notwendig, aber ich genieße den Komfort der Decderprogrammierung über die CS2 bzw. deren Touchscreen und weiteren Möglichkeiten.
Ältere Zentralen wie die CS1 oder die alte ESU/CS1 Reloadet würde ich aber auch nicht mehr unbedingt empfehlen.

Die Auswahl der Zentralen ist erst mal gewaltig und reicht von einer Spanne zwischen 100€ und gut 650€. Hier kann man keine Empfehlung geben, was für den Einzelnen richtig ist, dafür sind die Ansprüche/Anforderungen zu unterschiedlich.
Ich für mich selbst habe mich für eine CS2 (heute würde ich eine CS3 kaufen) entschieden und darauf noch mal 300 € für eine Software (iTrain) gelegt. Ich bin mit meiner Wahl zufrieden und MIR war es das wert, ein anderer würde aber bei den Kosten vermutlich einen Würgreiz bekommen.

Ich würde dir erste einmal empfehlen, dich mit der Digitaltechnik zu beschäftigen. Wenn man sich darauf einlässt, dann prallen recht schnell Begriffe wie Digitalprotokoll von (Lok-)decodern (fx, also DELTA,mm, mm2), Selectrix, DCC, Railcom, mfx)), Decoder-Hersteller (Märklin, ESU, Zimo, D&H, Uhlenbrock ...) auf einen ein.
Märklin verwendet bei seinen Loks das mfx-Protokoll, DCC wird seit 2015/2016 auch angeboten. Alle anderen Hersteller bevorzugen dass DCC-Format, mfx wird nicht oder nur bedingt unterstützt. Das sollte man bei der Wahl der Zentrale im Hinterkopf haben, wenn man über Decodernachrüstung oder neue Loks nachdenkt.
Märklin hat zwar das mfx Format inzwischen zur freien Verfügung veröffentlicht, aber auch nur mit Einschränkungen.

Ich habe dann jetzt mal ein paar Begriffe in den Raum geworfen, auch wenn es verwirrt. War pure Absicht, aber dann wird dir vielleicht klar, das deine Frage ohne genauere Pläne/Richtungen, in die du willst, nicht möglich sind.
Wenn du dir nicht klar bist, in welche Richtung es gehen soll, dann beschäftige dich mit diesen Begriffen.


Schöne Grüße vom Ponyhof.

Michael

Und hier geht es von Immental zum Ponyhof

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RE: Umstellung auf Digital

#10 von bamei , 29.06.2019 20:08

Vielen Dank für die ausführliche Antwort!


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RE: Umstellung auf Digital

#11 von Brianmcfly , 30.06.2019 23:35

wieviel Loks sind denn umzuruesten? Hast Du ne Liste welche das genau sind?

Wieviele Weichen und andere digitale Schaltartikel sind anzusteuern? Hast Du Personenwagen mit Gluehlampen als Beleuchtung?

Kannst Du selber loeten oder muessen die Loks ueber einen Fachhaendler umgebaut werden?

Diese Informationen wuerde eine genauere Kalkulation ermoeglichen.

Ich wuerde Dir auch bei normalen Bestaenden ne MS2 empfehlen, da ist im Notfall am wenigsten Geld aus dem Fenster. Damit erfahrungen mit Digital sammeln - die Lernkurve ist recht steil - und dann vll irgendwann ne groessere Zentrale. Ich habe mittlerweile eine CS3 und find die auch ganz nett und will die nicht mehr abgeben.

Gruesse aus Rotterdam

Brianmcfly ...


 
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RE: Umstellung auf Digital

#12 von Heinzi , 02.07.2019 13:36

Moin "bamei"

Der Michael hat dir schon mal einen so guten Überblick gegeben, der könnte glatt von mir sein .
Damit ist wirklich schon fast alles gesagt.

Einzig was mir noch einfällt ist die Frage wie gross deine Anlage einmal werden soll? Wie viele Loks (Züge) du dereinst auf der Anlage hast und wie viele davon auch gleichzeitig bedient "werden /sollen/ können". Wie viele Weichen und allenfalls SIgnale gibt es einmal zu bedienen. Je nach dem lohnt sich Anschaffung einer "ausgewachsenen" Zentrale bereits für den Anfang. Denn wie heist es so schön: "Wer billig kauft, kauft zweimal". Gerade am Anfang, noch ohne PC und Software ist der Komfort der grafischen Gleisbilder etwas was ich nicht mehr missen möchte.

Dabei gilt es natürlich auch abzuwägen wie ernst es dir mit dem Hobby "Modellbahn" wirklich ist. Denn (Hand aufs Herz) ein billiges und ein "mach mer mal schnell" Hobby ist es nicht.


Gruss Heinzi
------------------
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