Inhalt:
Weichensteuerung mit Servos und Selbstbau-Polarisierung
Mobile bzw. transportable Zentrale (PC, MS2, Gleisbox, Router,...)
Elektrische Segmentverbindung mit Sub-D-Steckern
Elektronikschublade für den SBF
Radlenker an Mä-K schlanken Weichen ergänzen
Liebe Freunde der Speicherstadt und alle interessierten "Neuen",
da ich in der "Speicherstadt" vorerst nicht weiterkomme (Ihr wißt schon, der Dachboden wird nicht fertig... ops: ), gehe ich nun erst einmal "in den Untergrund".
In der von mir dargestellten Periode, so Mitte der 60er Jahre, wurden Güterzüge auf verschiedenen DB-Verschiebebahnhöfen rund um Hamburg zerlegt, und die für den Hafenbereich bestimmten Waggons an die Hafenbahn übergeben. Diese wiederum betrieb entlang des Veddeler Dammes seit 1893 einen zu meiner "Modell-Zeit" als "Haupthafenbahnhof Hamburg Süd" bezeichneten zentralen Verschiebebahnhof. Von hier wurden die Güterwagen auf die verschiedenen Hamburger Häfen verteilt.
Zur besseren Einordnung ist auf dem nachfolgenden Luftbild der Hafenbahnhof rot umrahmt, die von mir (zukünftig, bald - irgendwann) sichtbar dargestellten Bereiche Speicherstadt, Pfeilerbahn und Güterbahnhof Ericus sind grün eingerahmt, wobei "meine Speicherstadt" an Stelle des ehemaligen Hauptgüterbahnhofs (grüner Pfeil) entstehen wird.
In meiner Umsetzung wird quasi an Stelle der Norderelbbrücken ein großer Gleiswendel zum Schattenbahnhof führen. Dieser wird auf einer Ebene die Funtion "der Welt", also Ziel und Abgang der Zugläufe aus Richtung Süden, übernehmen. Und auf einer zweiten Ebene werde ich Güterzüge zerlegen und zum Versmannkai bzw. in die Speicherstadt überstellen können - deshalb wird dieser SBF unter dem großen Namen "Haupthafenbahnhof Hamburg Süd" entstehen.
In meinem Speicherstadt-Fred hatte ich schon meine Vorstellungen zum Gleiswendel beschrieben:
Zitat von Jumbo-44
Die durch den Hafen und an der Speicherstadt entlangführende Pfeilerbahn, mithin die Paradestrecke für meinen Hamburg-Abschnitt, wird sich nach der (fiktiven) Elbüberquerung in den Schattenbahnhof wendeln.
Dieser soll auch die Funktion eines Verschiebebahnhofs übernehmen: Zerlegen von Streckengüterzügen, Übergabe an die Hafenbahn und Verteilung der Waggons auf die verschiedenen Ladestellen, und dann wieder retour und Zusammenstellen neuer Streckengüterzüge.
Da der Verschiebebereich viel Platz im Schattenbahnhof benötigen wird (auch bei nicht modellhafter sondern rein funktioneller Umsetzung), plane ich von vornherein eine zweite Schattenbahnhofsebene ein.
Aus der Situation des Vorbilds ergeben sich anspruchsvolle Rahmenbedingungen für die Konstruktion des Wendels:
- 4-gleisige Hauptstrecke: nach der als Elbbrücke getarnten Kulissendurchfahrt werden die beiden Richtungsgleise zusammengeführt, um nur mit zwei Gleisen in den Wendel zu fahren
- 1 Verbindungsgleis zwischen Hafen (Versmannkai) / Speicherstadt und Verschiebebahnhof: Bei erreichen der ersten SBF-Ebene muß dieses innen im Wendel laufende Gleis das rechte (also nach unten führende) Streckengleis kreuzen. Ich hoffe, dieses Gleis unter dem Gütergleis durchtauchen lassen zu können. Die größere Steigung wird wohl nicht stören, da es ja nur abwärts geht, ab dieser Stelle kann ich aber keine gemeinsamen Streckenbretter mehr verwenden sondern muß quasi 3 ineinander stehende Wendeln bauen.
- Die beiden SBF-Ebenen werden dann nur noch mit den beiden Hauptgleisen verbunden: Das abwärtsführende kommt ohne Unterbrechung von der "Oberfläche", das aufwärtsführende kommt aus dem SBF 2 (unten) und führt in den SBF 1 (oben)
- Die Hauptstrecke wird elektrifiziert, vielleicht habt Ihr Vorschläge (oder Links) für eine einfach zu bauende und robuste Tunneloberleitung (ohne elektrische Funktion, nur zur Lenkung der Pantos)?
Auch für die ersten Planungsschritte und zu Fragen der Gleiswahl zitiere ich einfach mich selbst:
Zitat von Jumbo-44
Recherchen hier im Forum (welch unerschöpflicher Quell des Wissens!) haben mich zu dieser Seite geführt. Die dort vorgestellte "Trapez-Methode nach Rüdiger Bäcker" möchte ich, nicht zuletzt aus Kostengründen, einfach mal ausprobieren. Hilfreiche Werkzeuge für die Berechnungen gibt es z.B. hier, die Trassenbretter scheinen aber nicht für die "Trapez-Bauweise" berechnet zu werden.
Die Trassenbretter sind durchgerechnet (die Ergebnisse meiner eigenen Formeln stehen im schwarzen Kasten) und erste Sperrholz"streifen" aus dem Baumarkt besorgt. Sobald sie zugeschnitten sind, zeige ich auch wieder Fotos.
Mein zweites "Forschungsgebiet" betrifft die Gleise. Auch wenn Piko hier schon besseres bietet als Märklin, stellt das A-Gleis für den sichtbaren Bereich doch nicht ganz zufrieden. Und nachdem ich mir ein paar Testgleise bestellt habe, bin ich von Tillig Elite doch ziemlich angetan.
Das Thema wird u.a. auch hier diskutiert, trotzdem will ich Euch meine bisherigen Erkenntnisse nicht vorenthalten:
- das einfache Flexgleis (82125) hat einfachere Kleineisen, Mä-Radsätze laufen deshalb völlig problemlos; für alle "Schattenbereiche" damit bestens geeignet
- die Tillig-Standard-Weichen gibt es auch als Bausatz, und 8,- sind für eine Weiche einfach unschlagbar günstig; Bau- und Fahrversuch stehen noch aus
- das Elite-Flexgleis sieht klasse aus; unbearbeitet "rubbeln" aber auch neueste Wagen; nach Abschneiden/Abschleifen der Schraubenköpfe auf den Kleineisen laufen aber auch ältere (ab 1990, soweit getestet) Wagen und Loks ruhig; die werksseitige Brünierung ist eine tolle Ausgangsbasis für die weitere Verwitterung!
- die Kleineisen der Elite-Weichen sind zurückhaltender ausgestaltet, hier scheint es keine Probleme mit den Mä-Radsätzen zu geben; eingehende Tests stehen aber noch aus
Vorläufiges Ergebnis und Siegerehrung: Gleiswendel und SchattenBhf werde ich mit Tillig Standardflexgleis und ~weichen aufbauen. Für den Mittelleiter genauso wie für die im Wendel notwendige Panto-Führung werde ich Kupferdraht von opitec ausprobieren.
Somit könnte es eigentlich losgehen - es müßt' halt nur einer Zeit vorbeischicken!
Nachdem ich dann in meinen Trassenbrettberechnungen einen Denk- und zwei Formelfehler gefunden und ausgemerzt hatte, konnte ich die ersten Test-Trassenbretter zusägen. Etwas weniger geizig hätte ich beim Kauf meiner Kappsäge nicht an der Zugfunktion gespart, aber so mußte halt die Stichsäge ran. Mit einer Latte als Anschlag werden die Schnitte aber trotzdem ausreichend gerade.
Die aneinandergelegten Trapeze sehen dann so aus:
wobei links unten bereits ein Trapez der zweiten Schicht aufgelegt ist. Auf dem nächsten Foto ist das besser zu erkennen:
Zum Verleimen der beiden Schichten (dies ermöglicht ein versetztes Überlappen und damit ein endloses Aneinanderreihen; ich nutze 4mm Sperrholz) habe ich mir diesen kleinen Anschlag gebastelt:
Und jetzt ist Geduld gefragt. Täglich ein solches Zweierelement verleimt, acht Elemente je Vollkreis, rund 5 Ebenen ... :
Trotzdem habe ich auch von einem anderen Schauplatz jetzt ein vorzeigbares Ergebnis. Nach Eintreffen meines opitec-Paketes (toller Shop, lohnt sich!) konnte ich ein erstes Testgleis (hier: Piko-A) mit Mittelleiter versehen. Genutzt habe ich 0,25mm Kupferdraht (ich hoffe, der hält den Schleifern mechanisch auch dauerhaft stand ) der durch entsprechende Bohrungen in den Schwellen geflochten wurde.
Daß Strom ankommt, könnt Ihr auf diesen Fotos sehen:
Die V160 bewegt sich auch in kleinster Fahrtstufe ruckel- und störungsfrei . Für den sichtbaren Bereich denke ich den Mittelleiter mit Kaltbrünnierung "unsichtbar" zu machen. Die Abriebfestigkeit werde ich im Wendel testen...
Das ganze Projekt wird ziemlich "techniklastig", Gebäude oder gar Landschaften werde ich hier nicht zeigen können. Vielleicht hat dennoch der eine oder andere Lust, mich zu begleiten, zu kritisieren, Anregungen zu geben...
Viele Grüße,
Mark