RE: AC-Umbau der Roco E44.5

#1 von Pauline , 19.09.2015 16:38

Hallo, zusammen!

Neulich hat mir meine Frau die E44 506 von Roco (#43405) geschenkt. Weil dieses Modell serienmäßig nicht als Mittelleiter-Version erhältlich ist, ist mal wieder Selberpfuschen angesagt. Der Umbau ist Roco-typisch und stellt den geübten Schrauber vor keine allzu großen Probleme. Zeit und Geduld sind natürlich Grundvoraussetzung (für den Umbau habe ich 10 Std. veranschlagt – benötigt habe ich knapp 8 Std.).
Dennoch sind einige Hürden zu nehmen: Die Lichtleiter liegen direkt auf der Platine , weshalb ich von unten verkabelt habe. Den Platz für den Decoder muss man natürlich auch selber schnitzen . Zu allem Überfluss ist auch noch der Motor mit Masse verbunden und muss isoliert werden. Das Schleiferproblem ist hier noch das kleinste Übel… aber seht selbst:


Um diese Dame geht es hier:

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Das Gehäuse ist geklipst und kann mit leichtem Spreizen nach oben abgehoben werden. Der Blick ins Innere offenbart schon die beengten Platzverhältnisse:

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Zuerst sind alle Kabel und Dioden etc. ablöten:

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Platine abschrauben und nach oben abheben:

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Die Drehgestelle sind nur auf den Rahmen aufgeschoben und können mit etwas Druck nach vorne herausgeschoben werden:;

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Damit der Schleifer eingebaut werden kann, ist ein Antrieb zu entfernen. Hierzu ist zuerst das Getriebe vom Drehgestell zu lösen:

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Anschließend das Getriebe öffnen:

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und ausräumen:

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Der Schleifer kann probeweise innen und außen positioniert werden:

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Die Bodenplatte wird ausgeschnitten :

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Die Schleiferplatte muß etwas schmaler gefeilt werden:

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Auch die Schleiferöffnung muß etwas nachgearbeitet werden:

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Von innen wird ein Plastikstreifen (Hemdkragenplastik, Verpackungsrest o.ä.) aufgeklebt, auf dem der Schleifer befestigt wird:

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Den Schleifer befestige ich mit Spiegelklebeband:

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Das Schleiferkabel wird durch das freie Getriebegehäuse geführt:

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Nun wird der Motor ausgebaut. Er ist nur eingesteckt und kann einfach nach oben entnommen werden:

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Der „Grat“ dient als Motoranschluß und ist abzuschleifen, da der Motor ansonsten mit Masse verbunden ist!

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Diese Seite des Motors ist mit Masse verbunden und muß nun isoliert werden. Dazu habe ich zwei Verstärkungsringe (Bürobedarf) übereinandergeklebt. An die Unterlegscheibe wird ein Kabel angelötet, das zum Decoder (bzw.der Platine) führt:

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Der Decoder findet seinen Platz auf der Seite des antriebslosen Drehgestells. Am vorderen Teil des Rahmens wird eine Aussparung gefräst/gesägt. Bis zur Platinenschraube sind es gute 2 cm, das sollte für jeden handelsüblichen Decoder ausreichen. Allerdings darf das Fach nicht zu tief geschnitten werden, da der Decoder ansonsten an das Getriebegehäuse stößt!

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Nachdem der Rahmen ordentlich von Metallspänen gesäubert ist, wird der Motor eingebaut. Sicherheitshalber habe ich einen Streifen Isolierband an die Innenseite des Rahmens geklebt, damit die Motoranschlüsse keinen Kontakt mit Masse bekommen können.

Die Motorabdeckplatte muss an einer Seite etwas flacher gefeilt werden, damit die Kabel, die ja an der Platinenunterseite liegen, ausreichend Platz haben. Die Platte habe ich auf der Oberseite vollständig mit Isolierband beklebt, um einem Kurzschluß vorzubeugen:

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Als Lötpunkte dienen die Nieten:

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An der Vorderseite der Platine ist eine kleine Kerbe zu sägen, in der die Kabel durchgeführt werden. Das Gehäuse kann sonst nicht aufgesetzt werden, weil die Kabel den Lichtleitern im Wege sind:

Bild entfernt (keine Rechte) Bild entfernt (keine Rechte)

Endlich kann auch der Decoder angeschlossen werden. In einen Fotokarton eingepackt und gut verschnürt liegt er lose im Fach:

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Wenn Massefreiheit hergestellt ist und alle Kabel auf festen Sitz kontrolliert sind und nichts eingequetscht wurde, kann die Funktion getestet werden.[/b]

Nach erfolgreicher Testfahrt kommt die Haube drauf und dem Einsatz steht nichts mehr im Wege. Da sag ich doch mal:

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Viel Spaß und viel Erfolg beim Umbau!


Viele Grüße!
Jürgen
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zuletzt bearbeitet 24.04.2024 13:50 | Top

RE: AC-Umbau der Roco E44.5

#2 von hajoscho ( gelöscht ) , 19.09.2015 16:45

Hallo Jürgen,



Sehr saubere Arbeit und hervorragend dokumentiert.

Grüße

Hans


hajoscho

RE: AC-Umbau der Roco E44.5

#3 von Bahnbastler ( gelöscht ) , 20.09.2015 21:52

Hallo,

mal abgesehen vom Platz für den Decoder (das müsste ich versuchen) lässt sich diese Lok auch mit allen angetriebenen Achsen auf Wechselstrom umbauen...

Gruß
Markus


Bahnbastler

RE: AC-Umbau der Roco E44.5

#4 von klein.uhu , 20.09.2015 22:52

Mensch, Mann oh Mann "Pauline", das ist eine Super-Anleitung für einen Umbau!
Hut ab, selten so etwas gut dokumentiertes hier gesehen!

Danke sagt klein.uhu


| : | ~ analog

Gruß von klein.uhu
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RE: AC-Umbau der Roco E44.5

#5 von jogi , 21.09.2015 19:26

Hallo , Jogi hier

Ja , gut gemacht , eine sehr schöne Anleitung .


Auch ich habe vor einiger Zeit eine 144.5 von ROCO umgebaut .

Ich habe aber den Antrieb beibehalten , dank des MÄ Schleifers 144133 der baut ganz flach .
Wurde einfach auf den Getriebedeckel eingeschmolzen . Es mussten nur kleine Aussparungen an den Enden gemacht werden .




Die Hauptplatine habe ich ausgebaut und eine Streifenplatine eingebaut , auf der sind dann eine 8polige (der 9te Pin ist für AUX2 ) SS gelötet und weiße und rote LEDs .
Die LEDs ( ich glaube , es waren 1206er ) wurden stehend eingelötet .




Die Lichtleiter mußten gekürzt werden . Damit die anschließend auch das Licht wieder gut weiterleiten , wurde eine Flamme ( Feuerzeug ) daran gehalten , so bildet sich eine Linse .
Natürlich im ausgebautem Zustand .



Der Decoder liegt auf der Streifenplatine


Bastelnde Grüße Jogi ;
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RE: AC-Umbau der Roco E44.5

#6 von Pauline , 22.09.2015 09:14

Guten Morgen!

Schön, dass Euch der Umbau gefällt. Und danke für das Lob! rost:

@jogi: Dein Bericht vom Jahresanfang hat mich erst richtig motiviert, die Lok umzubauen (bitte nicht hauen ). Allerdings musste ich sie mir erst noch besorgen .
Leider hatte ich nur Schleifer von Brawa und Liliput vorrätig (auf den Mä-Schleifer wollte ich nicht warten). Durch deren geringe Länge war die Getriebe-Stillegung unumgänglich. Kann aber rückgängig gemacht werden. Mit der Zugkraft bin ich aber auch so ganz zufrieden (im Test: 8 Vierachser; im Echtbetrieb: max. 4 Vierachser).

Der einzige "echte" Wermutstropfen: Die Maschine "rasselt" etwas - andere Loks mit dieser Konstruktion sind da erheblich leiser (z.B. BR139 #43383). Im gleichzeitigen Betrieb mit mehreren Fahrzeugen geht es in der allgemeinen Geräuschkulisse jedoch unter.

Mal sehen, was ich als nächstes verunstalten kann...


Viele Grüße!
Jürgen
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RE: AC-Umbau der Roco E44.5

#7 von Bahnbastler ( gelöscht ) , 22.09.2015 10:26

Hallo,

auch meine nicht von mir umgebaute E44.5 rasselt leider, wobei es durch neue Haftreifen etwas besser wurde. Meine Allrad 290 hingegen rasselt nicht. Ich vermute dass die Lok nicht genügend Reibung hat undssozusagen auf den Schienen "springt".

Gruß
Markus


Bahnbastler

RE: AC-Umbau der Roco E44.5

#8 von jogi , 22.09.2015 15:47

Zitat von Pauline
Guten Morgen!



@jogi: Dein Bericht vom Jahresanfang hat mich erst richtig motiviert, die Lok umzubauen (bitte nicht hauen ). Allerdings musste ich sie mir erst noch besorgen .
Leider hatte ich nur Schleifer von Brawa und Liliput vorrätig (auf den Mä-Schleifer wollte ich nicht warten).




Bei Lokmuseum

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Bastelnde Grüße Jogi ;
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RE: AC-Umbau der Roco E44.5

#9 von DrK , 16.01.2020 19:31

Auf welche Weise man Rocos E44 oder E44.5 bei Beibehaltung zweier angetriebener Radsätze - den andernfalls ist es ja überhaupt kein Problem - mit einem Schleifer versieht richtet sich auch nach dem verwendeten Gleismaterial. Bei M-Gleisen und Verwendung der Dreiwegweiche ist der Freiraum zwischen dem höchsten Puko und dem Schienenräumer bzw. der Bodenplatte des Drehgestells (identische Höhe) bestenfalls 0,6 bis 0,7mm. Der Schleifer darf also eingefedert allerhöchsten diese 0,6 bis 0,7mm über die Bodenplatte auftragen - faktisch also nur 0,5mm. Ob das mit dem o.g. besonders flachen Schleifer möglich ist weiß ich nicht. Mit einem der normalen Schleifer ist das nicht möglich, mit der Schleiferbodenplatte niemals und auch nicht, wenn man diese entfernt und nur das Kontaktblech anbringt.
Hinzu kommt, daß selbst der längste Schleifer eingefedert gerade mal so über die Bodenplatte des Drehgestells paßt. Dabei liegt er aber vorne auf der "Lasche" auf, mit der der Getriebekasten in die Drehgestellblende eingehängt wird, und hinten natürlich ebenfalls am Drehgestellrahmen, so daß der Schleifer deutlich mehr als die zulässigen 0,5mm (denn etwas Luft muß ja noch sein) über der Bodenplatte hinausragt. Vorne läßt sich kaum etwas wegnehmen - bei der Lasche vielleicht 2/10, bei mehr wird sie zu dünn und bricht. Auf der Oberseite des Schleiferendes könnte man vielleicht auch noch 0,2mm wegnehmen. Das reicht aber auch nicht. Wenn man den Schleifer ein paar mm nach vorne schiebt, so daß die Oberseite des Schleiferendes nicht mehr auf der Lasche aufliegt, ist dort genügend Platz zum einfedern. Allerdings hat man dann hinten ein großes Problem: Dort liegt die Oberseite des Schleiferendes voll auf der Blende auf. Nimmt man dort so viel Material weg, daß das Schleiferende ausreichend tief einfedern kann, verliert man innen die "Nase", mit der der Getriebekasten eingeklinkt und fixiert wird. Allerdings läßt sich dies mit einem Stück trickreich gebogenen Blechs, das an derselben Stelle des Getriebekasten ansetzt und um das verbliebene Stück der Blende gebogen wird, ausgleichen; dessen Weghebeln zum Demontieren geht einfach, dessen Anbringen ist dank des montierten Schleifers aber eine unschöne Fruckelei.
Aber auch wenn man auf diese Weise vorne und hinten Platz zum Einfedern geschaffen hat bleibt, daß der Schleifer selbst, montiert auf der Bodenplatte, einfach zu hoch baut.Von der Bodenplatte kann man von außen zwar etwa 0,3mm abtragen bzw. eine entsprechende Bahn für den Schleifer reindengeln, aber auch dies genügt nicht ganz, damit der Schleifer nur 0,5mm hoch baut; außerdem wird das Material der Bodenplatte dann arg dünn und empfindlich. Ich habe keine andere Lösung gesehen als die Bodenplatte herauszusägen und entweder an dieser den Schleifer nur mit dem Kontaktblech zu befestigen oder die Breite der normalen Pertinax-Montageplatte des Schleifers zu verringern, so daß diese in den Ausschnitt paßt, und dies dann so tief herunter bzw. hoch positioniert in den Ausschnitt einzukleben, daß der Schleifer eingefedert gerade mit den verbliebenen Seitenteilen der Bodenplatte abschließt. Zuvor habe ich an den Positionen der Achsen der Räder/Zahnräder für diese Platz geschafften, indem ich mit z.B. einem passenden Scheibenfräskopf o.ä. in die neue Bodenplatte innen passende Vertiefungen angebracht habe. Auf diese Weise ist die Bodenplatte noch ausreichend stabil, aber die Zahnräder haben ausreichend Platz, auch wenn die Bodenplatte fast einen Millimeter tiefer (bzw. höher) eingeklebt wird.
Die ganze Operation ist so aufwendig wie sie klingt und ob sie das Beibehalten von zwei angetriebenen Drehgestellen wert ist ... bei vielen serienmäßig als AC-Version angebotenen DC-Modellen wird ja ebenfalls bei dem mit Schleifer versehenen Drehgestell der Antrieb entfernt.

Das weitere Problem ist der Einbau des Dekoders. Will man Platine und Lichtleiter unverändert lassen gibt es nicht viele Möglichkeiten.
Besonders flache Dekodern können in die Vertiefung des Dachaufbaus im Gehäuse. Dort ragen zwar die Lampen hinein, aber sehr flache Dekoder passen darunter bzw. darüber. Die - dünnen - Kabel werden dann zwischen den Lichtleitern zur der Seite der Lok geführt, auf der man auf der Platine zwischen den Lichtleitern entweder eine kleine Platine für die Lötpstützpunkte (z.B. kann man dünnen Nägelchen anbringen und auf der Unterseite umbiegen und fixieren) oder eine Schnittstellenbuchse aus IC-Präzisionskontakten einklemmen und -kleben. Wenn man den Kabelstrang bis ganz nach vorne über das Drehgestell führt und dann mit einem Bogen/Knick zurück zu der Schnittstelle ist er lang genug, um mit aufgestecktem Kabel das Gehäuse aufsetzen und abnehmen zu können.
Die von mir verwendeten Dekoder waren ein paar mm zu dick. Ich konnte sie aber auf der einen Seite so verschmalern, daß sie über das Drehgestell in den Ausschnitt des Chassis paßten, auch ohne dort - alternativ - Material wegzufräsen. Etwas Isoband auf das Chassis, damit es keinen Kurzschluß gibt, und nach dem Verkabeln hält dieser "fliegende" Einbau.

Leider liegen bei diesen Modellen die Lichtleiter nahezu unmittelbar auf der Platine auf, so daß es faktisch nicht möglich ist, Kabel vom Dekoder aus zu anderen Seite bzw. vice versa zu legen. Insofern kann es durch sinnvoll sein, sich eine neue Platine zu fertigen, die alle erforderlichen Kabel bereits als Leiterbahnen und auch Lötstellen für die Motorkontake und Lampen/LEDs aufweist, so daß man lediglich die Kabel des Dekoder auf der Montageseite anlöten muß (oder man sieht eine passende Schnittstelle auf der Platine vor). So eine Platine herzustellen ist im Tonertransfer-Laminator-Verfahren (bitte danach googlen) keine große Kunst; wahrscheinlich lassen sich die Leiterbahnen auch mit einem schwarzen Edding aufzeichnen, so wie wie wir früher, in der Steinzeit, unsere Platinen gefertigt haben, denn gar so kompliziert ist die Leiterbahnführung nicht; ätzen kann man mit Eisen-III-Chlorid. Man kann natürlich auch mit einem Fräser die stehenbleibenden Kupferbereiche trennen.
Wer dieses nicht will kann folgendes versuchen: Ich habe bei einer Platine auf der Unterseite von vorne bis hinten dünnes Flachbandkabel gelegt. Hierzu habe ich an beiden Enden der Platine mit ca. 2mm Abstand zum Platinenende entsprechend der Zahl der Adern 0,8mm-Löcher im gewünschten Abstand zueinander (um noch problemlos löten zu können 2,5mm) gebohrt, die Kabelenden ausreichend lang absioliert und zwar etwas mehr als nötig, damit das Kabel genau zwischen die Bohrungen paßt. Dann habe ich die dünnen Kabel - ca. 0,4mm - mehrfach durch die jeweiligen Bohrungen und das Platinenende gefädelt - zunächst auf der einen Seite mit "losem" Kabel und dann auf der anderen Seite damit das Kabel stramm gezogen. Nun noch einen Tropfen Lötzinn darauf und fertig sind die Anschlußpunkte. Natürlich muß man auf der Motoabdeckung eine entsprechende Nut für das Kabel einfräsen.
Ganz ohne Fräsen geht es unter Verwendung von Tiffany-Kupferband. Das gibt es in verschiedenen Stärken bzw. Dicken; nach meiner Erfahrung kleben die etwas dickeren Bänder besser. Sie lassen sich in schmale Streifen von 1 bis 2mm schneiden und mit entsprechendem Abstand auf der Unterseite der Platine aufkleben (man kann sie auch auf der Oberseite aufkleben, aber dann würde ich mich nicht darauf verlassen wollen, daß die Klebeschicht auch elektrisch isoliert). An den Enden der Platine werden sie einfach umgebogen und angeklebt. Dann noch etwas dünnes Paketband darüber kleben zur dauerhaften Fixierung und Isolierung (sinnvollerweise nicht an den Kanten der Platine, wo das Band umgebogen wird, denn dort kann man prima die Kabel anlöten) und fertig.


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