RE: F7AB Märklin trennbar kurzgekuppelt

#1 von rwd , 17.07.2016 16:06

Hallo Stummis,
heute möchte ich Euch mein jüngstes 3D-Druck Projekt vorstellen.
Vor einiger Zeit habe ich meine Santa Fe F7 ABA auf neue Beleuchtung umgebaut und elektrisch getrennt. Dabei habe ich Klauenkupplungen verwendet, die zu nichts anderem in der Modellbahnwelt kompatibel sind. Da die ABA Units jetzt trennbar sind, brauchte jede einen eigenen Schleifer. Die Schleiferhalteplatte von Märklin war und ist zwar lieferbar, aber an dem Drehgestell mit Schleifer ist die äußere Achse an der Achse selbst isoliert, da es sonst beim Überfahren von Weichen zu einem Kuzrschluß kommen kann und davor schützt die Schleiferpallte von Märklin nicht. Diese isolierten Achsen oder die ganzen Drehgestelle sind nicht lieferbar. Deshalb hatte ich schon damals eine eigene Schleiferplatte konstruiert.

Jetzt habe ich neue Kupplungen konstruiert, die zum einen die A- und B-Unit trennbar miteinander verbinden, dabei insgesamt in etwa gleich lang (oder kurz) wie die Blechstange von Märklin sind und kompatibel zur Roco UK und Märklin KK sind. Für die Vorderseite der A-Unit habe ich eine passive Kupplung entworfen, die ebenfalls kompatibel zur Roco UK und Märklin KK ist.

Zuerst ein paar Bilder vom ursprünglichen Zustand der F7



F7 A Unit vorne ...



... mit gekuppeltem Wagen ...



... und die Verbindung von A- und B-Unit.

Von Märklin gibt es unter der Nummer E203679 für die F7 NEM-Schächte, die ich mir auch besorgt hatte, aber der Kuppelabstand wird, wie auf dem folgenden Bild zu sehen, noch vergrößert gegenüber dem original Zustand.



Und zwischen A- und B- Unit sind die Adapter erst recht keine Lösung.



Das sind nun meine Teile, von links nach rechts zuerst das passive Teil für die Vorderseite der A-Unit, dann in der Mitte ein Adapter für die höhenverstellbare Version der Roco Universalkupplung und zuletzt dann der wiederum passive zweite Teil der Verbindung von A- und B- Unit. Es werden neue Schrauben benötigt, M2 x 5 oder M2 x 6 mm. Damit diese Schrauben keinen Kontakt zum Schleifer bekommen können, haben die Schrauben einen Ring übergestülpt bekommen, der etwas dicker ist als der Schraubenkopf.



Zugleich hat dieser Schutzüberzug die Aufgabe, das jeweilige Kuppelteil mit einem Rest an Beweglichkeit an dem Drehgestell zu befestigen.



So sieht die A-Unit mit der neuen Kupplung aus.





Die Kupplung kuppelt einwandfrei mit der Märklin KK und auch mit der Roco UK.
Sicherlich läßt sich noch etwas an Länge einsparen, aber damit die Verbindung mit dem Entkupplungsgeleis noch trennbar ist, darf der Schienenräumer der Lok nicht über dem Entkupplungsbalken sein, was bei noch kürzerem Abstand recht umständlich anzufahren ist.





Auf der Hinterseite der beiden A-Units habe ich jeweils den Adapter mit der höhenverstellbaren Roco UK montiert.
So kann ich bei "Bedarf" die beiden A-Units direkt miteinander Kuppeln, aber auch jede A-Unit mit der B-Unit kombinieren.





An der B-Unit ist beidseitig der passive Teil der A-B-Unit Verbindung montiert.



Jetzt fährt die A-Unit an die B-Unit heran um gleich ...



... mit ihr zu kuppeln.



Der Abstand von A- und B-Unit ist etwa gleich geblieben wie bei der original Blechstange, dementsprechend wird auch die Kurvenfahrt der gekuppelten Einheit nicht behindert.







Die vorherigen drei Bilder wurden alle auf Gleisen mit R1 gemacht.

Jetzt kommen noch ein paar Bilder von einem Wagen gekuppelt an die B-Unit









Auch hier wieder die Bilder auf Gleisen mit R1 aufgenommen.

Dieser schön enge Kuppelabstand kommt nur durch das Kuppeln mit dem passiven Teil zustande. Beim Kuppeln mit der höhenverstellbaren Roco UK ist der Abstand etwa 7 mm größer, sowohl zwischen A-Unit und Wagen als auch zwischen den beiden A-Unit direkt miteinander gekuppelt.
Einen kleinen "Haken" hat meine Kupplung aber: die Kupplung ist wirklich nur mit der Roco UK und der Märklin KK kompatibel. Für das Kuppeln mit den alten Relex-Kupplungen müßte die Kupplung noch weiter verändert werden. Zum einen ist der Kupplungsbügel etwas zu kurz um hinter den Kupplungshaken vom Druckteil zu rasten, zum anderen ist bei dem passiven Teil der AB-Verbindung der Abstand hinter dem Kupplungshaken und der Drehgestellblende wohl etwas zu eng, damit der Bügel der Relexkupplung runterfallen und kuppeln kann.


Allen Lesern ein freundliches "Bleibt Gesund und habt weiter viel Freude am gemeinsamen Hobby"

Rudolf
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RE: F7AB Märklin trennbar kurzgekuppelt

#2 von doncolor , 27.10.2020 08:06

Das ist echt ganz große Klasse 👌🏻
Bin schon mal gespannt auf die Teile.
LG Jens


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viewtopic.php?f=170&t=151833


 
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RE: F7AB Märklin trennbar kurzgekuppelt

#3 von KaiW , 27.10.2020 08:52

Hallo Rudolf,

interessanter Ansatz für die Kupplungen, gefällt mir gut.

Ich hatte die "Problematik" ähnlich angegangen, wenn auch weitaus primitiver:
Märklin F7 Kurzkupplung trennbar by Kai W., auf Flickr
Märklin F7 Kurzkupplung trennbar by Kai W., auf Flickr
Die Haken sind identisch, man kann mit einem Stück Draht den Bügel ergänzen. Kuppelabstand ist genauso kurz wie mit dem Verbindungsblech. Alle Kupplungen mit einem Haken lassen sich ankuppeln.

Viele Grüße
Kai


 
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RE: F7AB Märklin trennbar kurzgekuppelt

#4 von Railbuzzer , 29.10.2020 20:41

Hallo Rudolf,

eine tolle Sache, deine Kurzkupplungen.

Zwischen meinen F-units habe ich eine einfache Lösung gefunden, noch primitiver als die von Kai.

Ich habe die zusätzlichen Units (also alle dritten, vierten oder fünften im Consist) einfach alle mit einem Kupplungshaken ausgestattet und verbinde sie mit einer Unterlegscheibe. Das geht auch schnell und man sieht die rudimentäre Technik kaum.



Von der Entfernung zwischen den Aufbauten ist das o.k., zu nah dürfen sie auch nicht aufeinanderhängen, sonst gibt es beim Übergang in eine Steigung Probleme an den Dächern.

Deine Lösung hat (neben dem Aussehen) natürlich einen großen Vorteil, nämlich den kurzen Abstand zwischen der F7 A-unit
und dem ersten Waggon. Den finde ich "serienmäßig" viel zu groß, vor allem wenn man Passagierwaggons anhängt. Das sieht bei dir
viel realitätsnaher aus.

Mit deiner Lösung könnte ich auch den Abstand zwischen einer PA-1 A-unit und einer F7 verringern, der ist mir nämlich
etwas zu groß:



----
Einige Waggons habe ich mit je 2 verschiedenen Kupplungen ausgestattet (KuKu, Relex, Horn-hook, Kadee). Die hänge ich dann zwischen die entsprechenden Zugteile.

Eine Frage noch, warum benötigst du für amerikanische Züge Roco-Kupplungen ? Hat Roco etwa mehr als die immer mal wieder bei ebay
auftauchenden 6 US-Waggons noch mehr amerikanische im Programm ?

Greetings, Gert


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RE: F7AB Märklin trennbar kurzgekuppelt

#5 von rwd , 29.10.2020 21:26

Hallo Kai,

Zitat

Hallo Rudolf,

interessanter Ansatz für die Kupplungen, gefällt mir gut.

Ich hatte die "Problematik" ähnlich angegangen, wenn auch weitaus primitiver:
Märklin F7 Kurzkupplung trennbar by Kai W., auf Flickr
Märklin F7 Kurzkupplung trennbar by Kai W., auf Flickr
Die Haken sind identisch, man kann mit einem Stück Draht den Bügel ergänzen. Kuppelabstand ist genauso kurz wie mit dem Verbindungsblech. Alle Kupplungen mit einem Haken lassen sich ankuppeln.

Viele Grüße
Kai


Deine Lösung für die Verbindung von zwei F7-Units zueinander gefällt mir auch sehr gut. Hast Du auch eine ähnliche Lösung für die Frontseite der A-Units, oder ist da der originale Kupplungshaken von Märklin bei Dir erhalten geblieben?


hallo Gert,

Zitat

Ich habe die zusätzlichen Units (also alle dritten, vierten oder fünften im Consist) einfach alle mit einem Kupplungshaken ausgestattet und verbinde sie mit einer Unterlegscheibe. Das geht auch schnell und man sieht die rudimentäre Technik kaum.



Von der Entfernung zwischen den Aufbauten ist das o.k., zu nah dürfen sie auch nicht aufeinanderhängen, sonst gibt es beim Übergang in eine Steigung Probleme an den Dächern.

....

Eine Frage noch, warum benötigst du für amerikanische Züge Roco-Kupplungen ? Hat Roco etwa mehr als die immer mal wieder bei ebay
auftauchenden 6 US-Waggons noch mehr amerikanische im Programm ?

Greetings, Gert


Deine Lösung ist einfach, aber auch sehr effektiv. Wie verhält es sich beim Fahren? Springen die Unterlegscheiben machmal vom Haken und kommt damit zu Zugtrennungen?

Und zu Deiner Frage, meine US-Wagen stammen alle von Märklin. Bei den Kupplungen bevorzuge ich aber die Roco-Universalkupplung. Ausserdem gibt es die Märklin KK nicht als höhenverstellbare Kupplung, weshalb ich bei der Verbindung zwischen den Units die Roco UK verwendet habe. So kann ich, da ja an allen Wagen Kupplungen mit Bügel vorhanden sind, jeweils frei entscheiden, ob ich eine A-Unit direkt mit dem Zug kuppel, oder zur Verstärkung noch eine B-Unit oder die ABA-Kombination einsetze. Einzig wenn ich die beiden A-Units miteinander kuppel, habe ich einen größeren Kuppelabstand, da dann beide Enden mit der Roco-UK ausgestattet sind, was zu einem größeren Abstand führt.
Ansonsten bin ich kein großer USA-Modellbahner, die Santa Fe F7 sind meine einzigen Loks und die haben auch nur den einen Güterzug zu ziehen.


Allen Lesern ein freundliches "Bleibt Gesund und habt weiter viel Freude am gemeinsamen Hobby"

Rudolf
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RE: F7AB Märklin trennbar kurzgekuppelt

#6 von Railbuzzer , 03.11.2020 07:38

Zitat

Wie verhält es sich beim Fahren? Springen die Unterlegscheiben machmal vom Haken und kommt damit zu Zugtrennungen?



Hallo,

das hängt davon ab, wie groß das Loch der Unterlegscheibe ist. Bei der auf dem Foto abgebildeten muss ich zum Aufsetzen der U-Scheibe
die Wagenkasten anwinkeln, damit die U-Scheibe draufpasst. Wenn ich eine größere nehme könnte es durchaus sein, dass diese
bei holpriger Schienenlage rausspringt. Aber was wäre eine US-Anlage ohne "Runaway"....

Grüße, Gert


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