RE: Digitalisieren von 35xx - Modellen

#1 von Bubikopf , 26.05.2008 18:29

Hallo,
auch wenn hier schon einige Male darauf hingewiesen wurde, dass eine 35xx - Lokomotive nicht so einfach durch Einbau eines Decoders zu digitalisieren sei, bin ich trotz intensiver Recherche in diesem Forum noch nicht schlau (genug).

Welche Aussagen zum 35xx - Motor/ Antrieb treffen zu?
- Motor verfügt über einen 5-Pol-Anker
- Motor verfügt über einen Permanentmagneten


Können diese Modelle durch Tausch bzw. Einbau eines ESU-Hamo-Magneten für den 3*-Trommelkollektor so umgebaut werden, dass sie dann mit einem ESU-Decoder betrieben werden können?

Oder müssen alle Motorenteile (Anker, Motorschild und Permanentmagnet) getauscht werden?

Wo sind Details zu den 35xx-Motoren zu finden?


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RE: Digitalisieren von 35xx - Modellen

#2 von Railion ( gelöscht ) , 26.05.2008 18:50

Tach auch...

also die 35xx Motoren haben FELDSPULEN!.. darum können moderne Decoder ala Lopi den nicht ansteuern..
(die Feldspulen waren auch letztendlich der Grund warum die Regelung nicht opitimal funktioniert hat)

und auch geometrisch passen die Teile untereinader nicht zusammen..

ergo wirst Du um einen Motorumbau nicht umhinkommen.....


Railion

RE: Digitalisieren von 35xx - Modellen

#3 von Bubikopf , 26.05.2008 19:03

Zitat von Railion

also die 35xx Motoren haben FELDSPULEN!



Dann müsste doch der ESU Hamo-Magnet für den normalen 3 poligen DCM passen, oder...?


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RE: Digitalisieren von 35xx - Modellen

#4 von X2000 , 26.05.2008 19:07

Hi,
ja der paßt für den 3poligen, mechanisch auch für den 5poligen. Dennoch ist der 35xx nicht für den Digitalbetrieb mit HLA Decodern oder ESU Lopi zu gebrauchen. Die Anker sind nicht identisch.


Gruß

Martin


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RE: Digitalisieren von 35xx - Modellen

#5 von Bubikopf , 26.05.2008 20:04

Zitat von X2000
Hi,
j Dennoch ist der 35xx nicht für den Digitalbetrieb mit HLA Decodern oder ESU Lopi zu gebrauchen.



und wie äussert sich das?


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RE: Digitalisieren von 35xx - Modellen

#6 von Ferenc , 26.05.2008 20:07

Hi,
ganz einfach, der Feldspule den Draht stehlen und einen Conradmagnet einbauen. Es können alle 35er Teile die vorher drin waren weiter verwendet werden. Beim 35er Kroko von mir so gemacht, läuft sehr gut mit einem Zimo MX 64. Sollte mit einem Lopi V 3.0 auch kein Problem haben.
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RE: Digitalisieren von 35xx - Modellen

#7 von Bubikopf , 26.05.2008 20:15

...danke für die bisherigen Antworten. Aber irgendwie habe ich den Eindruck, bisher nicht die richtigen Fragen gestellt zu haben

Ist hier denn niemand, der ein wenig mehr dazu zu sagen hat?


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RE: Digitalisieren von 35xx - Modellen

#8 von Gerard , 26.05.2008 20:27

Hallo,

Kürze antwort:

Zitat
Können diese Modelle durch Tausch bzw. Einbau eines ESU-Hamo-Magneten für den 3*-Trommelkollektor so umgebaut werden, dass sie dann mit einem ESU-Decoder betrieben werden können?


JA, oder die HAMO-Magnet von Märklin (Marklin 235690) (ESU 51962)

Zitat
Oder müssen alle Motorenteile (Anker, Motorschild und Permanentmagnet) getauscht werden?


NEIN

MfG
Gerard


https://www.facebook.com/groups/481843655359127/


 
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RE: Digitalisieren von 35xx - Modellen

#9 von Jochen K. ( gelöscht ) , 26.05.2008 20:55

Zitat von Bubikopf

Zitat von X2000
Hi,
j Dennoch ist der 35xx nicht für den Digitalbetrieb mit HLA Decodern oder ESU Lopi zu gebrauchen.



und wie äussert sich das?



Mir wurde mal erzählt, der Fünfpolanker der 35xx-Loks und ein Hamo(?)-Magnet würde zu einem sehr hochdrehenden Antrieb führen. Ich habe zwar die 3581, aber die ist noch im Urzustand. Ich kann das also weder bestätigen noch dementieren.


Jochen K.

RE: Digitalisieren von 35xx - Modellen

#10 von JSteam ( gelöscht ) , 26.05.2008 20:59

Hallo,

Zitat von Bubikopf

Zitat von X2000
Hi,
j Dennoch ist der 35xx nicht für den Digitalbetrieb mit HLA Decodern oder ESU Lopi zu gebrauchen.



und wie äussert sich das?




ganz einfach: Die Lok wird zur Rakete, die quasi nicht zu regeln geht. Wie schon von einigen Vorredner erwähnt: Das mit dem Hamomagneten passt zwar mechanisch, ist aber nicht ratsam. Besser den Motor komplett umrüsten.


JSteam

RE: Digitalisieren von 35xx - Modellen

#11 von Bubikopf , 26.05.2008 21:23

Hallo,
zu dem Thema "Rakete", man kann doch Vmax mittels Decoder auf ein stimmiges Maß zurück programmieren...

Habe mal auf meinem Rechner recherchiert (copernic.com sei Dank!), und die ESU-Tabelle gefunden, die es auf der aktuellen ESU-Seite nicht mehr gibt. Dort wird für die 3546 folgendes angegeben:

3546 BR V36 DB schwarz LokPilot 52600 / 52601 / 61600 Trommelkollektor ja 23 5690 Hamo-Magnet einfach


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RE: Digitalisieren von 35xx - Modellen

#12 von sbetamax , 26.05.2008 22:34

Hallo,
ich hab bei 123 eine 3304 ersteigert. Die hat allerdings einen 5 Poligen Motor ohne Regelung.
ich hab zwar hier schon gelesen das der 5 Pohler schwierig ist, es aber dennoch versucht. Also Hamo und Lopi 3 mfx rein. Es war zwar einige Fummelei an den Motoreinstellungen von Nöten aber nun läuft sie gut und auch langsam. Ich denke es ist ein Versuch wert, allerdings sollte man die Möglichkeit haben den Decoder zu programmieren.


Gruß Stephan
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RE: Digitalisieren von 35xx - Modellen

#13 von X2000 , 26.05.2008 23:11

Hallo Stephan,
dann stell mal bitte die Werte für den Ursprungsanker aus 35xx hier ein.


Gruß

Martin


X2000  
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RE: Digitalisieren von 35xx - Modellen

#14 von JSteam ( gelöscht ) , 27.05.2008 06:47

Hallo,

Zitat
Hallo,
zu dem Thema "Rakete", man kann doch Vmax mittels Decoder auf ein stimmiges Maß zurück programmieren...



klar könnte man das. Aber wenn der Wert für Vmax bei 25 (von 255) liegt, hat der Decoder intern keinen Regelbereich mehr. Geringe Laständerungen führen zu heftigen Geschwindigkeitsänderungen.
Da muss man noch heftig an den Motorparametern drehen um (wenn überhaupt) auf ein brauchbares Ergebnis zu kommen...


JSteam

RE: Digitalisieren von 35xx - Modellen

#15 von SAH , 27.05.2008 10:01

Guten Morgen Uwe,

die Hochleistungsmotoren (35xx-Modelle bzw. Modelle mit dem Läufer FDCM/610030) sind grundsätzlich auch auf Digital umzubauen, wie die dreipoligen Pendant auch. Als Originalausstattung haben die 35xx-Modelle einen Feldmagneten und eine *Hochleistungselektronik*.
Diese Läufer (610030) haben folgende Eigenschaften: die Anfahrspannung ist deutlich niedriger, die Nenndrehzahl ist ca. 40% höher und die Stromaufnahme ist ebenfalls deutlich größer. Es ist davon abzuraten diese Läufer ohne eine Ansteuerungselektronik zu benutzen.
Bei Modellen mit Permanentmagnet (HAMO) ist ein entsprechender Dekoder mit Programmiermöglichkeit notwendig.
Zu Erfahrungswerten: siehe Loktestübersicht
man schaue nach den Modellen mit den Katalognummer 3042 und 3058 (ohne Bemerkung im Vergleich zu Bemerkung "FDCM".
Zu Leistungsmessungen: siehe Vergleichstabellen im Loktestbereich meiner Internetseiten (siehe sig.). In diesem Fall die Modelle, deren Motorentyp mit "FDCM" angegeben wird. Sämtliche wurden auch mit anderen Motoren getestet. Es gibt auch Modelle, die sind viel zu langsam wenn kein FDCM benutzt wird (z.B. BR52 Clone 3314, Re 460).
Einzelne Werte finden sich auch unter Ankerseiten
dort sind die Standardläufer von Märklin mit Einzelteilenummer und Kurzbezeichnung aufgelistet.
Zu guter Letzt könnte für Umbauten auch die FAQ H0/AC im Kapitel 5 weiterhelfen. Dort sind die Läufer zusammengefaßt mit Angaben zu den Einzelteilen für einen HAMO-Umbau.

mit freundlichen Grüßen,
SAH


Stephan-Alexander Heyn
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RE: Digitalisieren von 35xx - Modellen

#16 von sbetamax , 28.05.2008 23:07

Hallo X2000,
CV Werte hab ich leider nicht, es ist ein mfx Decoder.
Bei Interesse könnte ich dir die Lokprogrammerdatei per PN zusenden.


Gruß Stephan
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RE: Digitalisieren von 35xx - Modellen

#17 von Lidokork , 30.05.2008 00:10

Hallo zusammen

ich habe heute abend mal eine Ae 3/6'' mit dem 35er-Motor mit einem Hamo-Magneten und Lopi-Decoder digitalisiert (oder besser: versucht, zu digitalisieren). Meine Ergebnisse:

1. mit einem alten Lopi V1.0
Die Lok würde viel zu schnell fahren (geschätzt min. 300 km/h...); die notwendige Reduzierung der Höchstgeschwindigkeit, die ich in CV 51 vornehme (damit alle Decoder-internen Fahrstufen erhalten bleiben), bewirken, dass statt der eingestellten 28 Fahrstufen (DCC) noch etwa 5 vorhanden sind: eine Anfahrschwelle, 2 langsame, 1 mittelschnelle sowie die Höchstgeschwindigkeit. Kurz: Lopi 1 beim 35er-Motor nicht brauchbar.

2. Versuch, nun mit einem Lopi V3.0
Auch hier muss die Höchstgeschwindigkeit drastisch reduziert werden, allerdings behält der Lopi V3 die 28 Fahrstufen inkl. Rangiergang-Zwischenstufen. Die Lok ist fahrbar, aber wirklich gut fährt sie auch nach etwa 3/4-stündigem Einstellen noch nicht. Die Härte der Lastregelung muss auf einen tiefen Wert (4- eingestellt werden, und der Motor hat eine sehr grosse "Schwungmasse" und Auslauf. Dies führt zu einem unrunden und unregelmässigen Regelungsverhalten, jedenfalls habe ich noch keine wirklich guten CV-Einstellwerte gefunden. Zudem ist der Stromverbrauch relativ hoch, der Decoder wird allein vom Bewegen des Fahrgestells ohne Gehäuse bereits sehr heiss, und einen Zug gezogen hat die "Lok" noch nicht.
Ich werde am Wochenende nochmals an den CV's rumtesten, vielleicht gelingen mir noch akzeptable Einstellungen, die ich dann auch posten würde.

Viele Grüsse

Peter


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RE: Digitalisieren von 35xx - Modellen

#18 von JSteam ( gelöscht ) , 30.05.2008 06:28

Hallo Peter,

du beschreibst genau das, was ich weiter oben meinte. Genauso habe ich auch mal da gesessen und vor mich hin probiert. Nur hätte ich das nicht mehr so detailiert beschreiben können, was ich alles gemacht habe, denn das ist jetz fast 2 Jahre her. Meine Konsequenz daraus war: Ich tausche lieber den Motor und kann die gesparte Zeit sinnvoller nutzen. Außerdem lässt sich auch der hohe Stromverbrauch nicht durch CVen wegoptimieren ...


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RE: Digitalisieren von 35xx - Modellen

#19 von Lidokork , 30.05.2008 08:25

Hallo Jürgen

ich gebe Dir Recht, eigentlich lohnt sich weiterer Zeitaufwand nicht. Trotzdem hat's mich halt mal gepackt, und ich wollte die Digital-Tauglichkeit des 35er-Antriebs selber austesten. Auch ich habe bisher die Umbauten mit den Motorteilen des HLA gemacht, aber der Hamo-Magnet kostet ja nicht die Welt, und Ae 3/6'' habe ich 3, eine ist bereits auf HLA umgebaut, und die 3. hat einen Faulhaber-Getriebemotor (und wartet ebenfalls noch auf einen Decoder). Wenn der 35er digital nicht funktioniert, werde ich noch den normalen 3-Pol-Anker einbauen, auch diese Motorvariante kenne ich digitalisiert noch nicht. So habe ich dann den 3-Pol bzw. 35er-Antrieb sowie den HLA mit Lopi V3 im gleichen Loktyp und kann mir so ein eigenes Bild für künftige Umbauten machen.

Viele Grüsse

Peter


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#20 von JSteam ( gelöscht ) , 30.05.2008 09:14

Hallo,

Zitat
Trotzdem hat's mich halt mal gepackt, und ich wollte die Digital-Tauglichkeit des 35er-Antriebs selber austesten.


...das ist immer ein Grund auch mal etwas mehr Zeit zu opfern: Die Herausforderung


JSteam

RE: Digitalisieren von 35xx - Modellen

#21 von Lidokork , 02.06.2008 00:54

Hallo zusammen

ich habe über's Wochenende am 35er-Motor in der Ae 3/6'' die CV's zu optimieren versucht und auch einen 3-Pol-Anker ausprobiert. Fazit: mit dem Lopi V3.0 erreichen für mich beide Motorvarianten nicht die Qualitäten des HLA.

CV's mit Lopi V3.0
02 = 02 02 01 (Werte = jeweils für 35er 3-Pol-DCM + HLA)
05 = 64 64 64
06 = 36 36 36
53 = 08 13 18
54 = 14 16 25
55 = 07 12 38

Fahreigenschaften in meiner Ae 3/6''
Mit dem 35er-Antrieb fährt die Lok ab Fahrstufe 3 (von 2 ähnlich gut wie die 2. Lok, welche ich mit den Motorteilen des HLA umgebaut habe. Positiv fallen beim 35er der grössere Auslauf und das generell etwas weichere Fahrverhalten auf. Bei einem "Nothalt" steht die HLA-Lok sofort still, die 35er hat aus 100 Modell-km/h einen Auslauf von ca. 20 cm. Schlechter als beim HLA sind die Langsam-Fahrfähigkeiten und der höhere Stromverbrauch. Beim langsamsten, noch ruckfreien Fahren dauert eine Rad-Umdrehung auf Fahrstufe 1 bei der HLA-Lok 42 Sekunden, mit 35er-Antrieb 7 Sekunden auf Fahrstufe 3; auf den Fahrstufen 1+2 fährt die 35er-Lok zwar ähnlich langsam wie die HLA-Lok, aber nicht mehr gleichmässig, sondern ruckweise (der 35er-Antrieb hätte bessere Langsameigenschaften, wenn die CV 54 auf 80 programmiert wird. Dann verliert er aber bei mittleren und höheren Geschwindigkeiten das schön weiche und gleichmässige Fahrverhalten und wirkt relativ nervös). Ganz generell habe ich auch den Eindruck, dass der Decoder Mühe mit dem Motor hat und "am Anschlag" läuft. Mangels langem Zug auf dem Testkreis habe ich die Loks von Hand gebremst und dabei festgestellt, dass der 35er-Motor nur wenig nachgeregelt wird und sofort an Kraft und Drehzahl verliert, trotz hohem Stromverbrauch, der das "Daisy" abschaltet, was ich mit dem HLA nicht provozieren konnte.

Mit dem 3-Pol-Anker ist das Fahrverhalten ähnlich wie mit dem 35er. Durch die geringere Schwungmasse des Ankers fährt die Lok bei mittleren und höheren Geschwindigkeiten aber nicht ganz so gleichmässig wie mit dem 35er.

Persönlich gefallen mir die Eigenschaften des HLA am besten, da hier gute Fahreigenschaften sowohl bei Langsamfahrt wie auch bei mittleren und höheren Geschwindigkeiten geboten werden. Die etwas besseren fahrdynamischen Eigenschaften des 35er-Motors durch die grosse Schwungmasse des dick gewickelten Ankers gleichen für mich die schlechtere Langsamfahrt nicht aus. Der 3-Poler gefällt mir in der Ae 3/6'' am wenigsten.

Viele Grüsse

Peter


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RE: Digitalisieren von 35xx - Modellen

#22 von SAH , 02.06.2008 07:23

Guten Morgen Peter,

herzlichen Dank für Deinen ausführlichen Bericht!
vielleicht kommen noch weitere Berichte mit anderen Modellen hinzu?

@Moderatoren:
Ich denke der ist so gut, daß man evtl. einen Platz in "Testberichte" finden könnte, was ich hiermit beantrage.

mit freundlichen Grüßen,
SAH


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RE: Digitalisieren von 35xx - Modellen

#23 von Lidokork , 22.08.2008 12:47

Hallo zusammen

ich habe in der Zwischenzeit auf Wunsch meines Sohnes bei einer der meistgefahrenen Loks den HLA durch einen 35er-Antrieb ersetzt. Die Lok ist eine Re 460, diese erreicht mit 12 Wagen (eine IC-Doppelstock-Komposition aus 8 Wagen mit einem "Verstärkungsmodul" aus 4 EW IV-Wagen) die auch in Realität gefahrene Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h nicht. Mit HLA erreicht die Lok ca. 160 km/h, selbst bei einer Doppeltraktion ist bei etwa 170-180 km/h Schluss. Auf die Frage, "ob man da nichts machen kann", war meine Antwort, "doch, wir versuchen den 35er-Antrieb, aber möglicherweise sind die Fahreigenschaften dann nicht mehr so gut wie mit dem HLA".

Gesagt, getan. Mit dem 35er-Motor hat die Lok nun genügend Kraft, um den Zug auf deutlich über 200 km/h zu beschleunigen. Allerdings ist der Stromverbrauch auch höher. Ich habe dies mit einem Analogtrafo sowohl für den HLA als auch für den 35er-Motor mit und ohne Zug bei verschiedenen Geschwindigkeiten gemessen.

Lok ohne Zug (Werte in Klammern für HLA):
bei 100 km/h: 230 - 300 mA (150 - 170 mA)
bei 140 km/h: 235 - 315 mA (165 - 200 mA)
bei 160 km/h: 250 - 330 mA (180 - 200 mA)
bei 180 km/h: 265 - 350 mA (175 - 200 mA)
bei 200 km/h: 275 - 355 mA ( -- )

Lok mit Zug (8 Doppelstockwagen + 4 EW IV; Werte in Klammern für HLA):
bei 100 km/h: 450 - 620 mA (285 - 325 mA)
bei 140 km/h: 480 - 640 mA (300 - 330 mA)
bei 160 km/h: 510 - 660 mA (310 - 340 mA)
bei 180 km/h: 500 - 645 mA ( -- )
bei 200 km/h: 530 - 630 mA ( -- )

Motor-relevante Decodereinstellungen:
CV 2 = 01
CV 5 = 64
CV 6 = 36
CV 49 = 01
CV 53 = 13
CV 54 = 14
CV 55 = 31

Im Dauerbetrieb wird der Decoder relativ warm, allerdings nicht so heiss, dass ich Bedenken habe (sonst hätte ich die Lok gleich wieder auf HLA zurückgebaut). Die Fahreigenschaften des 35ers sind auch in der Re 460 im Vergleich zum HLA im Langsamfahren etwas schlechter und fahrdynamisch (aufgrund der grösseren Schwungmasse und des vermutlich schwächeren HAMO-Magneten) eher besser, wie ich das schon für die Ae 3/6'' beschrieben habe.

Ich habe in CV 49 noch die PWM-Frequenz des Lopi auf 16 kHz reduziert, was das Beschleunigen und Bremsen geschmeidiger macht (sonst gibt's bei der Re 460 einzelne Fahrstufen-Sprünge). Generell hat der Decoder mit dem 35er-Motor in der Re 460 aber eher noch mehr Mühe als in der Ae 3/6''. Beispielsweise macht die Lok beim schnellen Anhalten (d.h. ABV ist mit "F4" ausgeschaltet und Fahrstufe auf "0" drehen) meist noch einen leichten "Sprung", wenn sie schon fast steht. Lässt man die Lok mit eingeschalteter Verzögerung anhalten, macht sie diesen Sprung nicht. Nach einem Decoder-Reset ist es etwas besser geworden, und vielleicht sind dies auch Toleranzen innerhalb einer Decoder-Serie (die Ae 3/6'' macht keine solchen "Sprünge"). Ich habe deshalb auch noch stärkere Drosseln mit 68 µH eingebaut sowie die Drosseln überbrückt, aber am besten fährt die Lok mit den 2,2 µH-Drosseln, mit welchen Märklin den HLA ausrüstet.

Mein Fazit
Meine beiden 35er-Antriebsätze sind nun verbaut. Die Loks fahren mit einem Lopi V3.0 ganz passabel, der Stromverbrauch ist nicht so hoch, wie ich das zuerst erwartet hatte. Trotzdem werde ich für meine DCM-Loks grundsätzlich beim HLA bleiben. Der 35er macht ev. dort Sinn, wo schwere Züge bei hoher Geschwindigkeit über eine Paradestrecke gefahren werden sollen und die Langsamfahreigenschaften weniger wichtig sind. Die übrigen Re 460 werden aber nicht umgebaut, da auch mein Sohn normalerweise nicht schneller als 100 - 120 km/h fährt (aber eine "besonders starke" Lok hat trotzdem ihren Reiz).

Viele Grüsse

Peter


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