Und wieder stehen wir am Beginn einer neuen Woche…
...und ich muss sagen: Es ist ein denkwürdiger Tag, denn heute bin ich da angekommen, wo ich 2008 angefangen habe.
„Die schöne Eisenbahn!“ meinte meine Frau im Laufe der letzten beiden Wochen mehr als einmal, wenn ich mal wieder mit einem ganzen Bündel Vierkantholz oder Fahrbahnteilen in den Keller marschierte oder den Speisbottich voll mit Gips- und Landschaftsresten in die Tonne kloppte. Sie hat zwar in den Jahren immer mal wieder gehuft, wenn ich zu lange unterm Dach verschwunden bin, aber hat mein Hobby immer akzeptiert.(wahrscheinlich war sie froh, dass sie wusste, wo ich war – und das Geld nicht ins Glasbiergeschäft getragen habe ). Und den alten, roten Märklin-Schienenbus, mit dem sie früher selbst mit ihrem Papa unterm Dach gespielt hat, den gibt sie nicht her.
Ja, die ganzen Fahrstrecken und Schattenbahnhöfe sind abgebaut. Der Bahnhof Neustadt ist in seine drei Teile zerlegt. Hier bin ich noch unschlüssig, ob ich den Bahnhof so (ähnlich) wieder aufbaue. Aber diese Entscheidung hat Zeit. Erst mal wird alles, was noch an montierten Teilen vorhanden ist mitgenommen, dann wird sich irgendwann ein Plan und vielleicht ein Platz finden…
So sah es am Donnerstag noch aus:
Da war noch ziemlich viel Holz und Landschaft im Raum.
Stück für Stück wurden die Teile herausgeknabbert, die ich erst einmal erhalten will:
Schwimmbad:
McDonalds:
Kirche mit Friedhof:
Die nachträglich eingebauten Schattenbahnhöfe waren das kleinste Problem: Ein paar Schrauben und Kabel gelöst – und schon konnten die 4 Platten herausgezogen werden. Auch die dürften den Ortswechsel problemlos überstehen.
Das war dann der Stand am Do-Abend:
Es war auf einmal wieder Platz im Raum.
Freitag war frei - da war Hochzeitstag – und es gab zur Feier des Tages einen Ausflug.
Am Samstag hatte ich ein bisschen Zeit, um Gleiswendel und Brücke zu demontieren, sowie den restlichen Gips wegzubrechen.
Ich kann mir gut vorstellen, bei einer möglichen nächsten Anlage viel mehr in Leichtbauweise zu gestalten. Das müsste bei Bau und Abriss viel schneller gehen, es gibt weniger Staub und Dreck und die Arme werden mit Sicherheit nicht so verkratzt, wie in den letzten Tagen.
Heute (also Sonntag) nun das Finale. Erst einmal wurde das letzte Stück herausgeschnitten, das gerettet werden soll. Das Teil ist in Leichtbauweise entstanden. Ein Sandwich aus Styrodur und Sperrholz. Die Unterführung gefällt mir immer noch so gut, dass ich sie weiterverwenden will.
Dann standen heute Nachmittag nur noch die 3 Bahnhofsplatten und zwei Schattenbahnhöfe darunter.
Dieser SBF nun war das erste Teil, das gebaut wurde … und nun auch das letzte Stück, das demontiert wurde.
( Positiv überrascht bin ich, dass der Rückbau doch so schnell vonstatten gegangen ist. Ok, es ist noch vieles zu sortieren und einzupacken und es dürften einige Fahrten mit dem Anhänger nötig sein, bis der ganze Glumbatsch im neuen Domizil ist...)
Danach wurde gekehrt und gesaugt … um auf dem Boden gleich wieder einen kleinen Testkreis auszulegen. Schließlich musste unbedingt noch ein Neuzugang ausprobiert werden. Eine aktuelle Roco V100 mit Sound. Dafür darf dann ein altes Märklin-Maschinchen öfter mal im BW stehen bleiben.
Den Sound finde ich recht gelungen. Bei Langsamfahrt zeigt die Lok ein leichtes Zittern. Vielleicht vergeht das, wenn sie eingefahren ist.
Zu euren Beiträgen:
@ Rolf:
Die Gipslandschaft ist natürlich zum größten Teil Geschichte und ein paar Fahrbahntrassen werden auch thermisch recyclet, aber die Unterkonstruktion kann zu einem großen Teil wiederverwendet werden, da ich mit Vierkanthölzern und Eisenwinkeln als Verbinder arbeite. Ist halt viel Arbeit für den Akkuschrauber.
@ Fred:
Rückbau kommt immer...Der nächste bei mir in spätestens 8 1/2 Jahren. Und wenn ich so schaue, was ich übrig behalten habe, schätze ich 50%, wobei eine 1:1 Übernahme nicht unbedingt angestrebt wird. EIn Wiedererkennungswert soll aber schon da sein.
@ Ulrich:
Zitat
Oh Mann, was das doch für Berge an Anlage und Rollmaterial waren
In den Keller lass ich die nächste Zeit niemanden rein....
@ Jochen:
Der Muskelkater hält sich inzwischen dezent im Hintergrund.
Der Trööt bleit offen und die Videos auf YouTube sind unabhängig vom Stummiforum und löschen sich m.W. auch nicht so schnell von selbst.
Die möglichen neuen Räume sind zwar recht groß, aber leider noch ohne Heizung und nur unzureichend isoliert. Ich muss mal die ersten heißen Tage abwarten und dann schauen, ob sich mit vertretbarem Aufwand eine vernünftige Lösung findet.
@ Richard:
Erst mal schauen, wo und ob ich eine neue Anlage letztendlich aufstellen will und wieviele Vorarbeiten dazu notwendig sind. Das Carsystem bleibt vermutlich außen vor. Da muss ja wegen der paar fahrenden Autos die Straße sonst frei bleiben...
Ja ja, der @ Klaus mit seinen psychologischen Interpretationen…
@ Thomas und Normen:
Vielen Dank für eure Beiträge. So sehe ich das auch.
Solche Bemerkungen sind einfach nur fehl am Platz. Ich habe ab und zu kopfschüttelnd in anderen Trööts gelesen, wie sich da so manches Mal die Wächter der wahren Modellbahn, aber auch die Hüter der Spielbahn gegenseitig bekabbelt haben mit einer großen Portion missionarischem Eifer auf beiden Seiten.
Ich war froh, dass so was in meinem Trööt bisher nie aufgekocht ist. Und das soll nach Möglichkeit auch so bleiben. Jetzt, am Ende des Fadens, wäre das ja um so bescheuerter.
Da ich im Beitrag #2053 gesagt habe, was aus meiner Sicht zu sagen ist, gibt’s hier von mir auch keine weitere Reaktion.
Normen, als Berliner muss dir der Alte Fritz ja einfallen : „Jeder soll nach seiner Façon selig werden.“ Er bezog das zwar auf die Religionsfreiheit, aber der Ausspruch passt ja bei so vielen anderen Gelegenheiten in gleicher Weise.
Also schaut zu, dass ihr glücklich und zufrieden bleibt oder werdet.
Eine schöne Woche wünscht
MDC