RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2076 von notbremse , 01.12.2017 12:05

Hallo Erich,

du bist ZWEI MONATE unentschuldigt ferngeblieben!!!

Interessanter Hinweis, das mit dem Bremsstaub auf dem SSk 07. Ich habe leider keine Farbfotos von ungebremsten vierachsigen Wagen gefunden. Fotos von zweiachsigen Leitungswagen hingegen haben wir im Archiv. Resultat: die hatten durchaus braune Untergestelle und Achslagerbleche. Vieleicht kam der Schmutz von im Zugverband weiter vorne eingereihten gebremsten Wagen.

Die Sache mit dem Buch und der Broschüre hängt davon ab, wie der Verleger die Sache angehen will. Das wird sich noch heuer entscheiden, denke ich. Kommt es zu keiner Einigung, bietet sich die von dir vorgeschlagene Vorgangsweise an.

Liebe Grüße aus dem verschneiten Klagenfurt

Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2077 von Ermel , 01.12.2017 14:43

Ich gebe zu, kurz hat mich der Einwand mit dem Bremsstaub auf dem SSk 07, der übrigens durchaus nicht ungebremst ist, sondern über eine Handbremse verfügt, deren Bremsbacken sich im Inneren des bühnenseitigen Drehgestells verstecken, doch zum Stutzen gebracht

Dann habe ich mir vorgestellt, wie so ein Bremsstaubpartikel, just von der G 10-Bremsbacke bei 65 km/h abgehobelt, sich denkt: Au backe, das hat nicht geklappt, da am Achshalterblech hängenzubleiben, verdammt. Stop, hier ist schon mein Wagen zuende, bloß in die Botanik oder in den Schotter abbiegen jetzt, wenn ich in dem ungebremsten Fachwerkdrehgestell da lande, krieg ich Ärger mit Erich

Danke für den Schmunzler und nix für ungut

Liebe Grüße, Ermel.


Öfter mal was Neues:
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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2078 von notbremse , 01.12.2017 16:26

.

Der Fluch der Akribik, Teil 208

OSTERPUTZ IM ADVENT



Die Arbeit an den Spantenwagen ging diese Woche wieder recht zäh voran, das Zwischenergebnis ist unergiebig.

Auf speziellen Wunsch Viktors zeige ich statt der Spantenwagen mein Werkzeug. Es ist sowieso hoch an der Zeit, mein Werkzeug zu sichten, zu reinigen und schadhaft gewordenes auszutauschen.

Um Enttäuschungen vorzubeugen: beim Modellbau geht es meiner Meinung nach primär nicht ums „womit“, sondern meistens zuerst einmal ums „wie“. Hat man erst einmal seinen ganz persönlichen Weg gefunden, ein kompliziertes Problem zu lösen, ergibt sich das benötigte Werkzeug fast von selbst. In dieser Hinsicht ist Modellbau eng verwandt mit Schach – wenn nicht sogar dem Schachsport haushoch überlegen, weil es nämlich noch keine Modellbaucomputer gibt, die in der Lage sind, Modellbauer zu schlagen…



SELBSTGEBAUTES WERKZEUG

Von dieser Weinert-Handbremse benötige ich für die Spantenwagen nur die Kurbel, denn das Gestänge ist für meinen Zweck zu kurz:




Bis hierher ist das kein Problem, denn ein kleiner watenfreien Seitenschneider sollte sowieso auf jedem Basteltisch bereit liegen, wenn kleine Kunststoffbauteile oder kleine Messingbauteile sauber vom Gussgrat zu trennen sind:




Für jene unter uns, die das nicht kennen: mit „watenfrei“ ist gemeint, dass diese Zange das Werkstück nicht quetscht, sondern auf seiner geraden Seite einen ganz geraden Schnitt ausführt. Dieser Xuron-Seitenschneider hier ist auch in der Lage, Schienenprofile ganz gerade abzutrennen.

Mir sind mehrere Kurbeln von meinen Güterwagen-Frokeleien übriggeblieben. Bei Güterwagen mit geschlossenen Bremserhäusern konnte ich nur den unteren Teil brauchen, die Kurbeln blieben über und finden nun eine sinnvolle Verwendung. Aber wie kommt jetzt das winzige Loch für die neue Stange in die Kurbel?




Nach einigem Probieren bohrte ich ein Loch mit 0,5mm Durchmesser in ein Holzklötzchen und steckte die abgetrennte Kurbel mit ihrem kurzen Stummel ins Holzklötzchen. Nun konnte ich problemlos an der Kurbel feilen, einen Körner ansetzen und ein 0,4mm-Loch hindurchbohren.

So gesehen war eigentlich dieses unansehnliche, primitive, selbst hergestellte Holzklötzchen-Werkzeug entscheidend für das Gelingen des Bohrlochs:




Ohne solche selbst gebaute Werkzeuge geht es bei mir nicht. Beispielsweise baue ich mir immer wieder Löt-Lehren aus Sperrholz, seit ich herausgefunden habe, dass es enorm lang dauert, bis man Sperrholz mit einem kleinen Lötkolben so stark beschädigt, dass es unbrauchbar wird.


Darüber hinaus hat sich natürlich über 30 Jahre hinweg allerlei „richtiges“ Werkzeug angesammelt.


NOTEBOOK UND GROSSER BILDSCHIRM

Ein altes Notebook und einen etwas beschädigten, großer alten Bildschirm verwende ich, um Pläne und Vorbildfotos anzusehen. Ich habe den größten Teil meiner Foto- und Pläne-Sammlung bereits digitalisiert.


AUFBEWAHRUNG

Mein Werkzeug liegt in einer billigen Zahnarztschale aus Fernost bereit. Der Anbieter nannte sie so. Bei meinem Zahnarzt habe ich so etwas noch nicht gesehen, der benutzt eher wesentlich teurer aussehende Stahlschalen:




Darin bewahre ich auf:


MESSER

Zwei verschiedene OLFA-Cutter - einen mit den üblichen 45°-Klingen und einen mit besonders spitzen 30°-Klingen (vorne), sowie Ersatzklingen:





NADEL, SONDE, HAKEN

Eine „Zahnarztnadel“ (oben) von Fohrmann, die ich derzeit hauptsächlich zum Körnen von Bohrungen in Kunststoff und in Messing verwende:




Die beiden anderen Werkzeuge, eine Sonde und ein Haken, waren im Set enthalten, aber ich brauchte sie bislang kaum. Vielleicht werden sie später beim Ritzen von Gips Verwendung finden.


PINZETTEN

An Pinzetten liegen ständig bereit: eine Schneidpinzette, eine glatte spitze Pinzette, zwei gerippte spitze Pinzetten, eine Klemmpinzette.




FEILEN

Für kleine Messingteile verwende ich eine halbrunde Präzisionsfeile von Vallorbe-Grobet, die ich in der Bucht erwerben konnte:





WINKEL

Für exakt rechtwinklige Arbeiten an Fahrzeugen und Gebäuden verwende ich drei verschiedene Winkel:




Oben: zwei verschiedene Winkel von Fohrmann. Besonders gerne verwende ich den oberen, denn er hat einen Anschlag. - Unten: ein Winkel 3 x 3,5cm für Arbeiten z.B. innen in offenen Güterwagen, aus einem NS-Ätzblech-Rest selbst hergestellt.



BOHREN, BOHRUNGEN AUFWEITEN

In einem primitiven, aus Sperrholzstreifen geleimten Ständer habe ich stets griffbereit: zwei zu Schneidwerkzeugen zugeschliffene kleine Schraubendreher, sowie Bohrer 0,3 – 0,4 – 0,5 – 0,6 – 0,8 – 1 – 1,2 Millimeter, jeder zum sofortigen Gebrauch hergerichtet in einem eigenen Stiftenklöbchen:



Beschriftung nicht erforderlich, die paar Maße kann ich mir merken.

Weiters liegen drei größere Bohrer bereit: 1,5 – 2 – 2,2 Millimeter (letztere für Federpuffer)
sowie ein Kugelfräser 2,2 Millimeter, ebenfalls für Federpuffer:




Nicht abgebildet: ein Satz Reibahlen dient mir zum vorsichtigen Aufweiten von Bohrungen.



SCHIEBELEHRE

Eine Schiebelehre ist unabdingbar, aber da ich viel zu wenig fein arbeite, als dass man mir jemals in den H0pur-Himmel Einlass gewährte (in dieser Hinsicht sind wir Kärntner den Münchner Dienstmännern gleichgestellt, die kommen laut Ludwig Thoma auch nicht in den Himmel ), ist es keine elektronische.




Hundertstel Millimeter misst sie nicht. Dafür ist sie sehr robust und begleitet mich schon seit meiner Studentenzeit.



ZANGEN, SCHEREN, SÄGEN

Zangen und Schneidewerkzeuge bewahre ich in einem selbst adaptierten Kästchen aus dem schon erwähnten schwedischen Modellbahngeschäft auf, das sich unbeirrt irrtümlich für ein Möbelhaus hält:




Das Kästchen enthält den schon gezeigten watenfreien Xuron-Seitenschneider, zwei verschieden breite Flachzangen von Fohrmann, eine Rundzange, zwei günstige Goldschmiedescheren aus dem Baumarkt, einen Knipex-Seitenschneider zum Schneiden besonders harter Drähte und Stifte, einen „gewöhnlicher“ kleinen Seitenschneider, eine Spitzzange, eine Kombizange, weiters zwei Roco-Sägen mit unterschiedlicher Sägeblatt-Stärke (0,3 und 0,4mm), eine Juweliersäge, billige Mikro-Schraubendreher und zahlreiche Ersatzbohrer.


LÖTEN

Zum Löten verwende ich eine billige, bis 450° C regelbare Lötstation eines bekannten Elektronik-Versandhauses:




Dazu gehören Felder Weichlöt- und Verzinnungspaste, Felder Elektronik-Lötpaste „E“, Elektroniklot 1 mm, Entlötlitze und Entlötpumpe, und davor liegt eine seit über einem Jahrzehnt als Löt-Unterlage verwendete kleine Holzfaserplatte. Oben auf der Lötstation thront ein Tippy verlässlich nicht indianischen Ursprungs .


LEUCHTLUPE

Ohne Abbildung: eine schon früher einmal gezeigte Leuchtlupe mit 3 Dioptrien.- Meine Leuchtlupe ist relativ groß und unhandlich und kostet aktuell etwa 80 Euro. Auf einer Messe sah ich kürzlich kleine, handliche Leuchtlupen um ca. Euro 35,00, die für unsere Zwecke völlig ausreichen dürften. SB-Modellbau beispielsweise bietet aktuell so etwas an.


AUFBEWAHRUNG VON CHEMIKALIEN, FIXIEREN, KLEBER UND LÖTPASTE AUFTRAGEN

Kleber, Säuren, Lösungsmittel, Brüniermittel - also alles, was man nicht ohne geringfügige Nebenwirkungen „ex“ trinken kann - hebe ich in einem billigen kleinen Apothekenkästchen „enkelsicher versperrt“ auf.




Da sich meine Enkel aber erst im Planungsstadium befinden, dient diese Maßnahme derzeit dazu, die Geruchsbelästigung gering zu halten. Das Kästchen hat nämlich eine recht gute Dichtung.

Brüniermittel und Kleber, die gerade verwendet werden, stehen in einer billigen Keramikschale:




Diese Schale soll als Auffanggefäß dienen, obwohl sich der Inhalt einer umfallenden Flasche wahrscheinlich eher über den Schalenrand hinaus ergießen dürfte…

Zum Halten diverser Bauteile verwende ich diesen Ständer mit den zwei Klemmen (rechts im Bild). Damit ihm nicht fad ist, wenn ich gerade nicht löte, also meistens, hält er mir in der Zwischenzeit einen Stabilit-Löffel, in welchem ich Superkleber bereithalte. Cyanacrylatkleber bleibt darin erstaunlich lange verarbeitbar.

Zum Auftragen winzigster Mengen Kleber oder Lötpaste verwende ich die Ölgeber in Bildmitte aus dem Wißner-Verlag. Ich glaube, Ingo gab mir seinerzeit diesen fabelhaften Tipp.


OHNE ABBILDUNG: DIVERSES

Selten verwendet und daher separat aufbewahrt:

Ein Dremel samt Zubehör
ein Stahllineal 30 cm
Bohrer für Messing-Achslager
ein Schleifstein (um spitze Werkzeuge zu schärfen)
ein Fingerhut
eine Juweliersäge
Wattestäbchen


So, nun ist mein Werkzeug wieder gereinigt und eingeräumt. Von Zeit zu Zeit muss auch das sein:




Ganz hinten, aber ganz wichtig: Zahnstocher z.B. zum Anrühren von Zwei-Komponenten-Klebern, zum sofortigen Abtragen von überschüssigem Kleber, zum Vorbereiten von Lötpaste, zum Fixieren etc.


Und das war’s auch schon, mein großes Werkstatt- und Werkzeug-Geheimnis. Die Könner unter euch werden sich über diese Übersicht allenfalls köstlich amüsieren, aber vielleicht ist für den einen oder anderen Anfänger etwas Brauchbares dabei.

- - - - - - -

@ Ermel: ärger mir bloß nicht den Erich! Ich schlage vor, dass du mit deinen Staubpartikeln eine ganz ernste Dienstbesprechung abhältst, damit sie diesen Unsinn in Zukunft sein lassen!



Bis zum nächsten Karl-Freitag

Euer Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2079 von Der Dampfer , 01.12.2017 17:36

Hallo Karl
In früheren Zeiten gab es das sogenannte peinliche Verhör (die Folter)
Damals begann man diese zu tiefst verabscheuungswürdige Prozedur gerne mit dem Spruch #Zeigt ihm schon mal die Werkzeuge# .........Nun ich hoffe lieber Karl wir haben von dir nichts Böses zu erwarten sondern wie gewohnt nur gutmütigen und friedlichen Modellbau.
In diesem Falle schaue ich mir Deine Werkzeuge gerne an ,denn mit diesen Werkzeugen, ganz klar, arbeitet der Profi
Beste Grüße,schöne Adventszeit und gerne bis später sagt Willi.


Durch dieses Wurmloch gelangen Sie nach Neustadt am Wald in den 1950ern

Zeitreisen sind möglich....bitte hier klicken
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Ebenfalls im Klub bekennender Marzibahner


 
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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2080 von Trapeztafel , 01.12.2017 20:44

Hallo Karl!

Endlich wieder einmal ein Artikel, dem ich als Durchschnittsmodellbahner einigermaßen folgen kann!
Auch wenn für mich nix Neues dabei ist- schön übersichtlich präsentiert!

Übrigens: Schiebelehren mit LED- Anzeige sind nicht genauer, zumindest nicht in jener Preisklasse, in der wir und bedienen.
Selbstverständlich verwende auch ich eine Analoge! Wichtiger als Analog-oder Digital ist die "Monobloc- Bauweise", bei der der bewegliche Messchenkel und Nonius-Skala nicht miteinander verschraubt sind, sondern aus dem "Vollen" gefertigt sind. So wie bei Deiner. Gibt´s bei Fohrman übrigens auch für kleines Geld zu guter Qualität!

LG Rene


 
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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2081 von Viktor , 02.12.2017 12:28

Lieber Karl,

vielen Dank für die Präsentation Deiner Werkzeuge!!!

Zitat
aber vielleicht ist für den einen oder anderen Anfänger etwas Brauchbares dabei.


Also für mich "Modellbau-Theoretiker" waren da schon ein paar interessante Dinge zu finden. So kannte ich z.B. die Bezeichnung "watenfrei" nicht, auch die Idee eine Zahnarztnadel zum Körnen von Kunststoffteilen zu verwenden, finde ich prima. Eine Juweliersäge war für mich genauso neu, wie der Ölgeber. Für mich war das schon spannend!

Zitat
Da sich meine Enkel aber erst im Planungsstadium befinden, ...


Auch das hat mich zum Nachdenken angestoßen. Unsere zwei Prinzen sind zwar erst 1 und 2,5 und der Keller ist immer verschlossen, aber ...
Bist Du Dir denn eigentlich bewusst, unter welch enormen Zeitdruck Du stehst? Wenn Deine Enkel erst mal ihren 3. Geburtstag feiern, dann wollen sie immer mit dem Opa zur Eisenbahn ...

So, und jetzt muss ich in den Keller ...

Lieber Gruß
Viktor


Und hier geht´s zu meinem Italien ...
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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2082 von notbremse , 02.12.2017 19:50

@ Willi: demnach bist du ja ganz ein besonders verstockter Sünder - du fängst ja beim Anblick meiner Folterwerkzeuge nicht einmal zu zittern an!



@ Rene: Durchschittsmodellbahner? Du scherzest, mein Freund. Stell dein Licht nicht unter den Scheffel, sonst kommt eines Tages die Feuerwehr mit Tatütata angebraust und deine Versicherung lehnt die Zahlung ab, weil Kerze + Scheffel = Brandstiftung...



Vielen Dank für deine Hinweise betreffend Schiebelehren - da habe jetzt ich etwas gelernt!

@ Viktor: Bei dir hätte ich nicht erwartet, dass ich dir noch irgendetwas zeigen könnte, was du noch nicht kennst. Aber man lernt sowieso nie aus. Auch meine Werkzeugliste wird sich noch die eine oder andere praktische Ergänzung gefallen lassen müssen.

Jetzt muss ich aber sofort aufhören und dringendst wieder in meine "Machelkammer" (kärntnerisch für Werkraum), denn es ist Eile geboten - meine eventuell in Bälde geplanten Enkel wollen demnächst in vier, fünf Jahren mit meiner Eisenbahn fahren!!!



Liebe Grüße

Euer Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2083 von hubedi , 05.12.2017 01:27

Hallo Karl,

ein interessanter Einblick in Deine Werkzeugsammlung. Hm ... so manches Gerät würdest Du auch in meinen Kisten und Kästen finden. Zahnärzte sind neben den klassischen Fein- und Uhrmechanikern durchaus eine Quelle der Inspiration zur Vervollständigung der Werkzeugausstattung. Leider ist medizinisches Gerät für gewöhnlich unverschämt teuer. Wie schön, dass mein Zahnklemptner in Kenntnis meines Hobbys den einen oder anderen gebrauchten Hebel entbehren konnte, der seinen Zwecken nicht mehr genügte.

Zur Aufbewahrung der Schätze bietet dieser bekannte schwedische Bastelmöbelladen tatsächlich interessante Behältnisse. Und ich kann bestätigen, die Bastelmöbel wehren sich nicht gegen eine Umwidmung ... warum sollten sie auch, denn sie fühlen sich im Bastelkeller wie unter Verwandte.

Gutes Werkzeug ist sicher eine notwendige Bedingung für erfolgreiches Arbeiten. Manchmal weiß ich aber nicht recht, ob die Profis bei ihren Tips nicht etwas übertreiben. So suchte ich nach einer antistatische Pinzette für meine Arbeit mit diesem elektronischen Hühnerfutter. Die winzigen LED z.B. kleben wie die sprichwörtliche Hechtsuppe an einer normalen Edelstahlpinzette, wie Du sie auch in Deinem Fundus hast. Und was sagen die Experten ... "So unter 50-60 Euronen brauchst Du erst gar nicht überlegen!" ...
Nun bin ich gespannt, wie sich die Exemplare aus fernen Landen schlagen werden, die ich als Set zu einem Bruchteil des empfohlenen Preises aus der elektronischen Bucht gefischt habe. Zu irgendwas werden die schon taugen und sei es als abschreckendes Beispiel oder als Protagonisten in einem Schrottdiorama. Aber ich bin optimistisch, denn die teuren Hebel könnten sogar aus der gleichen Quelle stamnen. Letztendlich kommt es nicht auf den zweifelhaften Beleg an, sich teure Werkzeuge leisten zu können, sondern auf die Gebrauchstüchtigkeit. Sooo schlecht waren meine Erfahrungen mit diesen vielfach geschmähten Produkten nicht ... wenn man mit Bedacht wählt.

So ein verschließbarer Chemikalienschrank ist eine gute Idee. Darüber muss ich mal nachdenken ...

LG
Hubert


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Und hier stelle ich mich kurz vor ...

Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist. (Henry Ford)


 
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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2084 von notbremse , 05.12.2017 09:54

Hallo Hubert,

es ist bestimmt nicht alles schlecht, was aus Fernost kommt. Ich denke da z.B. an diverse Zulieferteile in deutschen Nobelkarossen...

Antistatische Pinzetten habe ich mir allerdings noch nicht geleistet, weil ich irgendwann ganz einfache Alternativen gefunden habe. Beispiel menschlicher Speichel: ist an sich ein hervorragender Fettlöser. Bei winzigen Bohrungen hingegen benimmt er sich ganz anders, er wird zu einem prima Bohröl. Und er lässt sich bei kleinsten Teilchen auch als Kleber verwenden: ein Ende eines Zahnstochers ein wenig flachbeißen, ein wenig Speichel drauf, SMD-Floh antippen, klebt, anheben.

Ma wäh, wie unappetitlich, werden manche sagen. Hierzu gebe ich zu bedenken, dass Spucke stets nur dann unappetitlich ist, wenn es sich nicht um die eigene handelt. Die eigene dulden selbst die "Wäh!"-Rufer sogar im Mund...

Was die Spuckerei angeht, könnten übrigens GEIER STURZFLUG möglicherweise Modellbahn-Kollegen gewesen sein...

Liebe Grüße

Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2085 von Bauzugfahrer Andreas , 05.12.2017 14:16

Hallo Karl,

wieder einmal ein toller Beitrag aus deiner sagenumwobenen Feder.
In der Tat ist gutes Werkzeug beim Bauen schon die halbe Miete. Auf den einschlägigen Messen bin ich auch immer Kunde an den Ständen mit dem - zum Teil sündteuren - Zahnarztwerkzeugen.
Die kleinen Spachtel, Stichel usw. haben mir schon an so mancher verzwickten Stelle geholfen.

Auf die Idee die gängigsten Bohrer dauerhaft in die Handdriller zu spannen ist nicht schlecht. Bisher habe/musste ich immer Umspannen....ich werde mir den Tipp mal klauen, wenn´s Recht ist.
Auch diese Sortierschale ist nicht schlecht. Hast du da eine Bezugsquelle?

Noch eine Frage zu deinen Donnerbüchsen bzw. Spantenwagen: Willst du die auch Beleuchten? Und wenn ja, wie hast du vor die Lampe auf der offenen Bühne anzuschließen?

Weiterhin viel Spaß beim Basteln

Andreas


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2086 von notbremse , 05.12.2017 15:37

Hallo Andreas,

ja, die Spantenwagen sollen eine Beleuchtung bekommen. Ob ich auch die Lampen oberhalb der Plattformen beleuchten werde, weiß ich noch nicht. Ist aber im Zeitalter der bereits verdrahtet erhältlichen SMD-LEDs sicherlich machbar - und nicht nur für mich. Wenn ich mich dazu entschließe, werde ich natürlich gerne hier ein paar Fotos einstellen.

Zur Bezugsquelle für die Schalen: Ich lege hier keinen Link auf die Bucht, denn diese Links veralten naturgemäß rasch. Wir machen es besser so:

- Kategorie Business & Industrie auswählen, Unterkategorie Medizin & Labor auswählen
- Suchfunktion auf "weltweit" setzen
- ins Suchfeld "dental box instruments plastic" eingeben (ohne Anführungszeichen)

Aktuell werden diese Schalen ausschließlich in himmelblau angeboten, was aber kein Problem sein sollte, da du eh ein Buberl bist...

Die Schalen kosten pro Stück derzeit weniger als Euro 12,00 inkl. Versand. Die extrem niedrigen Versandkosten von weniger als 1 Euro können die chinesischen Anbieter nur deshalb aufrecht halten, weil sie nicht per Flugpost verschicken, sondern per Schiff. Heißt: eine Versanddauer von 3 - 6 Wochen ist ganz normal. Hock dich in Hamburg an die Elbemündung, dort erfährst du, warum das so ist, denn dort kannst du dir ansehen, wie langsam Containerschiffe - im Vergleich mit Flugzeugen - vorbeikommen. Reklamationen schon nach 14 Tagen sind daher völlig sinnlos.

Liebe Grüße

Karl


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#2087 von Bauzugfahrer Andreas , 05.12.2017 15:53

Karl,

würde man einem Airbus 40.000 20´ Container aufbuckeln wäre der auch nicht mehr der Überflieger....

Danke für deine Tipp. Da ich bei "der Bucht" nicht angemeldet bin, werde ich mich mal anderweitig umsehen...

Schöne Grüße

Andreas


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2088 von notbremse , 08.12.2017 13:41

.

Der Fluch der Akribik, Teil 209

GAAAAANZ WICHTIGES STREICHHOLZ


Wie im letzten Beitrag gezeigt, kann man selbstverständlich winzigste Teile durchbohren, wenn man Wege findet, sie zuverlässig zu fixieren.




Zu der schon gezeigten durchlöcherten Weinert-Handkurbel haben sich inzwischen etliche weitere Teile gesellt (von links nach rechts):

    MS-Draht 0,4mm, bereits in die Handkurbel eingelötet

    MS-Mikroröhrchenmit Durchmesser 0,6mm, Länge 0,8mm, Inndendurchmesser 0,4mm

    MS-Draht 0,4mm, an einem Ende gequetscht, Bohrung 0,4mm im gequetschten Bereich

    Gewinde 1mm, am linken Ende von mir ca. 3mm tief angebohrt, damit man den Draht der Handkurbel hineinstecken kann. Diese aus dem Schiffmodellbau stammenden Teilchen sind mir vom Bau der Spindeln für die Kabeltrommel-Ladung übriggeblieben. Das Gewinde wird noch gekürzt. Es ist für diesen Zweck etwas dick geraten, aber das wird nicht weiter auffallen.

    Rechts im Bild: geätzte MS-Teile von Berka mit bereits abgekanteten Drähten zum Verbinden dieser Teile.


Ganz besonders wichtig auf diesem Bild: das Streichhölzchen. Nein, natürlich nicht für die Handbremse, sondern für den Hebinicheincoolerangeber-Modus…



Und so sieht die Handbremse zusammengebaut aus:




Die von der Kurbel seitlich abstehende Stange ist beweglich, wird später in eine entsprechende Bohrung im Geländer gesteckt, verklebt und dann so gekürzt, dass sie nicht übersteht. Auch das L-förmige Teil und das Drähtchen unten sind beweglich, damit sie leicht eingefädelt werden können. Das unten an der Handbremsspindel angebrachte Drähtchen ist bereits L-förmig abgebogen. Auch dieses Drahtende ist reichlich bemessen, damit man es leicht einfädeln kann, und wird erst im eingebauten Zustand gekürzt.


Und das Streichholz? Nein, das wird nicht eingebaut, das ist auch hier nur auf dem Bild, damit der ganze Mikro-Messing-Schrott cooler aussieht.



So sieht die Handbremse im eingebauten Zustand auf dem Fahrgestell des Spantenwagens aus:




Und weil Meister nicht vom Himmel fallen, außer solche, die eine Fallschirmsprung-Lizenz besitzen, ist mein Erstling noch nicht ganz gerade geworden.

Aber das wird noch. Und dann nur noch drei weitere davon…


Liebe Grüße

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#2089 von 2043er , 08.12.2017 14:06

Hallo Karl!

Wann gibts denn ein Video der (hoffentlich) funktionsfähigen Handbremse?



Lg Markus




Hier gehts zur Homepage


 
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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2090 von volvospeed ( gelöscht ) , 08.12.2017 19:13

Hallo Karl,

na in Deiner Werkstatt sieht es eher nach Zahnarzt, oder einer andern Heilpraxis, statt nach einer Modellbauwerkstatt aus. Wenn ich bedenke mit welchem Werkzeug ich hier herumhantiere

Du schaffst es immer wieder mir die Sprache zu verschlagen, diese Handkurbelbremsgedingens ist der Oberhammer!!


volvospeed

RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2091 von Voll die Bea ( gelöscht ) , 09.12.2017 01:33

Hallo Karl.

Den Kommentar von Manuel kann ich 1:1 unterschreiben

Staunende Grüße
Bea


Voll die Bea

RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2092 von Trapeztafel , 09.12.2017 08:27

Hallo Karl!

Wie Du weißt, bewundere ich Deinen Modellbau. Du bist der Grund, warum ich regelmäßig ins Stummiforum schau.
Du legst Dir die Latte aber immer höher, was natürlich zwei Gefahren birgt: Die Fertigstellung Deiner Anlage wird man eher in Jahrzehnten denn in Jahren messen müssen, wenn´s in der Qualität weitergeht. Und viel gefährlicher: Du könntest eines Tages an Deinen eigenen Ansprüchen scheitern...

Bitte nicht als Kritik sehen, nur als wohlgemeinten Rat. Ich möchte nämlich eines Tages Züge durch die Kärntner Modellandschaft fahren sehen

LG Rene


 
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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2093 von hubedi , 09.12.2017 09:07

Hallo Karl,

nun ist es endgültig soweit ... Du bist enttarnt ... allein das Streichholz ist ein untrügliches Zeichen ... Du bist ein verdeckt bastelnder N-Bahner. Mag sein, dass Du Dich noch ein wenig sträuben wirst, aber alle Anzeichen deuten in diese Richtung.

Feinmechanik vom feinsten. Der nächste Schritt wäre jetzt das Anlegen der Bremsbacken mit abschließender offizieller Zulassung der Wagen für den Schienenverkehr. Ich hoffe, Du nimmst diese neuen Flüsterbeläge für die Bremsklötze. Mit historisch korrekten Materialien können wir Deine Wagen sonst bald laut quietschend durchs Forum rattern hören. Und Du hättest eine Menge Arbeit mit dem andauernden Plandrehen der Laufflächen.

Renes Befürchtungen könnten sich bewahrheiten. Aber mein chinesischer Küchenphilosoph pflegt dann zu sagen: "Der Weg ist das Ziel und die Hauptsache ist und bleibt der Spaß an der Freude." Für unsere Unterhaltung ist jedenfalls prima gesorgt. Ich warte immer gespannt auf den nächsten Freitag ...

LG
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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2094 von Der Dampfer , 09.12.2017 09:17

Hallo Karl

Karl schrieb:

Und das Streichholz? Nein, das wird nicht eingebaut, das ist auch hier nur auf dem Bild, damit der ganze Mikro-Messing-Schrott cooler aussieht.


Also mein lieber Micro Messing Schrotthändler
Mit Deinen letzten gezeigten Arbeiten am Bühnengeländer des Spantenwagens hast Du einmal mehr gezeigt was so geht in H0
Wie anders und wieviel feiner sieht so ein Wagen aus wenn dereinst alle Kleinigkeiten daran sind und er ,vielleicht leicht gealtert, am Bahnsteig steht auf der Karl´schen Anlage. Dann wird der wahnsinnige Aufwand belohnt werden.
Wenn auch für die meisten von uns dieses feine Basteln zu hoch ist ,was sicher bei den meisten an der fehlenden Geduld liegt, ist es doch diese Detailverliebtheit die den Meister ausmacht und vor allem der Willen das auch umzusetzen.
Dennoch weiß ich nicht ob Du nun Meister der Akribik bist oder eher Sklave

Aber ob nun das eine oder das andere Karl ,es ist immer wieder schön wie Du uns mit Deinen kleinen Meisterstücken verzauberst und das ist die Hauptsache
Abgesehen davon hoffe ich das Du Deine bisher geschaffenen Wagen gut versichert hast. Naja wenn so ein Wagen mal verunglückt,von der Bahn stürzt etc. dürfte es sich bei dem Arbeits- und Materialeinsatz um einen wirtschaftlichen Totalschaden handeln

Schöne und erholsame Feiertage an alle Meister (und Sklaven?) der Akribik und deren Familien wünscht Willi


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2095 von Ralf Franke , 09.12.2017 10:27

Hallo Karl,
bei deinen Microarbeiten zwingt sich mir immer mehr der Verdacht auf, dass die Science-Fiction Hefte Perry Rodan gar keine Science-Fictionist, zumindest was die Siganesen betrifft (,https://www.perrypedia.proc.org/wiki/Siganesen) den offensichtlich bist Du so ein ca. 15 cm Kleiner menschlicher Ingenieur.
Mit anderen Worten, deine Arbeiten sind grandios!

MfG
Ralf


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2096 von notbremse , 11.12.2017 21:17

@ Markus:
Ohne Kasperl-Emoticon: Wenn man eine solche Handbremsanlage aus Stahlblech und Stahldraht schnitzt statt aus Messing und Neusilber, und sich dafür mehrere Monate pro Wagen Zeit nimmt, ist meinen bisherigen Erfahrungen nach eine funktionsfähige Handbremse in H0 sicherlich machbar. Ich würde dazu allerdings keinen Spantenwagen nehmen, sondern einen, bei dem man an ein solches Kleinod von Handbremse gut herankommt, also z.B. einen flachen oder offenen Güterwagen mit Bremserbühne. Der Wagen sollte zudem gänzlich aus Metall gefertigt sein.

@ Bea und Manuel:

Ha! Es wirkt! Die ganze Woche habe ich darüber nachgedacht, auf welche Weise könnte ich der Bea und dem Manuel diese Woche die Sprache verschlagen... Hurrah, hurrah, es hat geklappt!
Jetzt ganz im Ernst: Lasst euch von meinen zeitintensiven Angebereien ja nicht den Spaß am Hobby verdrießen!

@ Rene:

Zitat
Die Fertigstellung Deiner Anlage wird man eher in Jahrzehnten denn in Jahren messen müssen, wenn´s in der Qualität weitergeht. Und viel gefährlicher: Du könntest eines Tages an Deinen eigenen Ansprüchen scheitern...


Das mag derzeit vielleicht so aussehen. Tatsächlich lege ich mir die Latte nicht höher. Ziel war es von Anbeginn, alle meine Wagen so herzurichten, dass sie hinsichtlich des Detaillierungsgrades - von der Seite und von oben betrachtet - hinter Lemaco- oder Micro Metakit-Lokomotiven nicht merklich abfallen. Die Brawa-Fahrzeuge brauchen dazu kaum Ergänzungen (außer "echte" Zug- und Stoßvorrichtungen, Lösezüge und Bremsauffanglaschen). Bei den unten herum zugunsten der Kupplungskinematik recht spartanisch ausgeführten Spantenwagen ist halt einiges mehr zu tun.
Es war von Anfang an wesentlicher Teil meiner Planung, die Fertigstellung der Anlage binnen ca. 10 Jahren anzustreben, d.h. bis ca. 2023. Ich denke, ich bin ganz gut im Plan. Und wenn es sich wider Erwarten nicht ganz ausgeht, dann gilt halt Huberts Schlusssatz...

@ Hubert:

Zitat
Du bist ein verdeckt bastelnder N-Bahner.


Falsch. Ich bastle insgeheim bereits an einem Güterwagen mit funktionierender Handbremse - in Baugröße Z.



@ Willi:

Zitat
Dennoch weiß ich nicht ob Du nun Meister der Akribik bist oder eher Sklave


Lieber Willi, das ist doch offensichtlich! Eindeutig Sklave! Ganz klarer Fall von Sado-Masochellbau!



Versicherung? Nö. Ausbesserungswerk Noth & Brähmse AG. Und meine unterirdischen Strecken bekommen natürlich noch entsprechende Absturzsicherungen.

@ Ralf:
Du hast absolut Recht. Ich bin ganz bestimmt ein Singanese. Nicht weil ich so klein wäre, so ein gutes Gehör oder so eine unglaubliche Sehkraft hätte. Aber wenn ich zu viel Bier trinke, werde ich sofort lindgrün im Gesicht...

---

Euch allen vielen Dank für eure netten Kommentare und eine angenehme Woche!

Liebe Grüße

Karl


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2097 von Voll die Bea ( gelöscht ) , 15.12.2017 04:11

Hallo Karl.
Sprachlos wirst du mich wohl noch öfter kriegen, aber den Spaß am Basteln ... den kann mir keiner verderben
Du bist halt der Meister der Akribie und ich ... Meisterin der Improvisation, Vertuschung und Beherrscherin des Maßstabes 1:irgendwas
Freue mich schon auf weitere Fritzeleien von dir.

Improvisierte Grüße
Bea


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2098 von notbremse , 15.12.2017 15:18

.

Der Fluch der Akribik, Teil 210

ZÄH ODER ZEH, DAS IST HIER DIE FRAGE



1955 gab es noch keine Radio-ModeratorInnen, sondern Rundfunksprecher. Pardon, Rrrrrundfunksprrrrecherrrr. Rrrrrundfunksprrrrecherrrr waren hochseriöse Herren, die sich keine Späße erlaubten und die sofort gefeuert wurden, wenn sie Unschickliches sagten, z.B. weil sie das Mikrofon (das damals noch Mikrophon hieß irrtümlich für bereits ausgeschaltet hielten. Rrrrrundfunksprrrrecherrrr sprrrrachen noch ganz anders als die heutigen ModeratorInnen. Ein „r“ war damals ein „rrrrrr“, ein „i“ war ein „ü“ usw. Was für unsere Ohren heute recht befremdlich, wenn nicht sogar komisch klingt, hatte aber immerhin den Vorteil, dass man diese Herren hervorragend verstehen konnte.

Einem Rrrrrundfunksprrrrecherrrr wäre niemals passiert, was bei den heutigen Moderatoren geradezu üblich zu sein scheint, dass sie nämlich z.B. auf der Wiener Südosttangente „Zehen-Verkehr“ orten. Das wäre damals ausschließlich „zäherrrr Verrrrkeeehrrrr“ gewesen, sofern man Verkehrsdurchsagen sowie die Wiener Südosttangente und ihre täglichen Verkehrs-Staus 1955 schon erfunden gehabt hätte.

So also erfreue ich mich dank des Fortschritts in der Sprecherausbikdung mehrmals die Woche an der Vorstellung, dass tausende Zehen schneckengleich über diesen wichtigen Wiener Autobahnabschnitt kriechen – teils mit lackierten Nägeln, teils ohne...



Wie auch immer, so „Zeh“ ging es diese Woche auch bei mir voran.

Die Bremsumstellhebel waren beim Vorbild mit entsprechend beschrifteten Platten versehen:




Diese Platten fehlen beim Modell gänzlich. Kein großes Malheur, es sind bloß 1 Millimeter breite Neusilber-Streifen aus der Bastelkiste zu kramen, zuzuschneiden und aufzukleben:




Anschließend zwei kurze Bohrungen von hinten in die Bremsumstellhebel, und schon lassen sich die fehlenden Stangen einstecken:




Damit die Wagen auch in diesem Punkt mit den serienmäßig hochdetaillierten Brawa-Kesselwagen harmonieren, brauchen sie natürlich auch Lösezüge, diesmal aus einem Ätzblech aus dem Hause Railboys.

Schließlich setze ich noch senkrechte Steher in die Geländer ein:




Ursprünglich nahm ich 0,4mm-Draht für diese Steher. Der wirkte im Verhältnis zum Geländer zu dünn, wenn nicht sogar ein wenig „verhungert“. Bohrungen mit größerem Durchmesser waren aber in dem dünnen Geländer nicht möglich. Also steckte ich den 0,4mm-Draht in Mikro-Röhrchen mit 0,6mm Außendurchmesser, lies ihn an einem Ende ein wenig aus dem Röhrchen ragen und steckte das Ganze in meine 0,4mm-Bohrungen. Die Röhrchen sind noch schief und sie sind zu lang, aber das dürfen sie. Sie werden erst ausgerichtet und angepasst, wenn das Dach aufgesetzt wird.

Damit ist das erste von vier Fahrgestellen fertig zum Lackieren.

Man möchte übrigens nicht glauben, wie viel alle diese Zurüstteile in Summe wiegen: das Fahrgestell ist merklich schwerer geworden. Für den „Echtkupplungsfahrer“ durchaus ein Vorteil.

-----

Wieder einmal außerordentlich Zeh, dieser Beitrag, und eine grässliche Tortur für die Ich-muss-schnellstens-fertigwerden-damit-ich-mich-nicht-verzettle-Fraktion unter unseren Hobbykollegen. Eine Meldung an Amnesty International hilft allerdings nichts. Versucht es gar nicht erst. Keine Chance. Die rühren für Euch keinen Finger. Diesen grausamen Qualen entgeht Ihr nicht. Und kommende Woche geht es unbarrrrmherrrrzig weiter. Mit "rrrrrrr". Damit kein Hörfehler entsteht und jemand womöglich glaubt, ich hätte irgendwas mit "herzig" gesagt...



Euer gnadenloser Folterknecht

Karl

P.S.: Liebe Bea, vielen Dank für deinen netten Kommentar!


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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2099 von Wolfgang44 , 15.12.2017 15:56

Jo mein lieber Karl,
ezd bin ich doch a bissl entäuscht. Einfach nur a Blech hinbabbn ohne a gravierte Schrift
Aba sonst is alles ok und wie manche in unsererem Universum zu sagen pflegen: "Faszinierend"


Grüße aus Nürnberg
Wolfgang
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RE: Österreich 1955 - Die Görtschitztalbahn

#2100 von hubedi , 15.12.2017 17:05

Hallo lieberrrr Karrrl,

ha ... meine Theorie über den verdeckt operierenden N-Bahner stimmt doch. Da nutzen keine Fluchtversuche in die Spur Z. Noch ein wenig Schattenbahnhof beim Friedl schauen und das Coming-out steht unmittelbar bevor (Link).

Wieder eine schöne Fummelei nach meinem Geschmack ... die Wagen werden feinmechanische Schmuckstücke. Mich jedenfalls folterst Du mit Deinen Berichten nicht, im Gegenteil. Deinen Spruch in der Signatur würde ich persönlich sofort unterschreiben.
Wie sagen es die Kölner so schön, dass es nicht mehr schöner geht: "Jeder Jeck ist anders." Es hat auch was, wenn Modellbaukollegen in 14,eppes Tagen eine betriebsbereite Anlage hinstellen. Aber mein Ding ist das nicht. Lieber mit einer gewissen "Akribie" und dabei eine gewisse Ungeduld zur Kenntnis nehmen. Denn ... ob Ungeduld ein guter Ratgeber ist ...

LG
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