RE: Neuer Geschwindigkeitsrekord des TGV

#51 von Modellbahner Arnold ( gelöscht ) , 06.04.2007 10:22

Problem in Deutschland ist das man den ICE zum alleinigen Fernverkehrsangebot gemacht hat, von wenigen IC/EC Verbindungen abgesehen.
Von der Bundesbahn war es wohl mal anders geplant, dort sollte der ICE das HGV-Premiumprodukt sein und die Ballungfsräume non-stop verbinden und nicht an regionalen Milchkannen halten.
Dafür gab es den Interregio welchen man mutwillig platt gemacht hat.
Das alles zeugt nur von der Inkompetenz deutscher Verkehrspolitiker, quer durch alle Parteien und Farben!!!


Modellbahner Arnold

RE: Neuer Geschwindigkeitsrekord des TGV

#52 von Gast , 06.04.2007 10:50

Hallo Arnold,

der IR wurde plattgemacht, weil irgendein Hirni in der Bahnzentrale gedacht hat, dass man den Kunden mit dem IC-.Zuschlag einiges mehr an Geld aus dem Kreuz leiern könnte.

Der IR war zu billig und für die großen Überflieger auch nicht hip genug. Er produzierte zu billig und deshalb musste das geändert werden. Irgendwo hatte ich mal gelesen, dass die Kosten eines Kilometer IR nur ungefähr ein Drittel von dem betrugen, was ein IC kostet.

Es gilt das Motto: Was so "billig" ist, kann nichts taugen. Und vor allem wurde das Produkt von den Beamtenbahnern erdacht und schon deshalb kann es nichts taugen. Die fahrgäste, Verzeihung Passagiere, darf man eh nicht fragen, weil die haben keine Ahnung und sollen erst recht keine Meinung haben. Da interessiert uns nur deren Geld, die Meinung sollen die gefälligst für sich behalten.

Weiteres Problem: Mit der Auftreilung der Fürstentümer, pardon Geschäftsbereiche, war das Hauptproblem die 100km Grenze. Alles was darunter liegt gilt als nahverkehr und dessen Ertrag geht an Regio und nur das was darüber ist, geht an R&T. Wenn du nun von Stuttgart nach karlsruhe im IR gefahren bist, so waren das 92km. Also geht das Geld an Regio obwohl die keinen Handschlag dafür tun (okay alle 2 Stunden einen RE mit indiskutabler Fahrzeit). Die Kosten bleiben aber bei R&T. Da muss man das zum IC Machen und dafür noch gepflegt einen Zuschlag erheben, den man dann großzügig gleich in den Preis einrechnet und deshalb fürchterlich teuer wird.

Übrigens kostete der IR auch Zuschlag. Und zwar zu Fahrausweisen bis 50km.

Wolfgang



RE: Neuer Geschwindigkeitsrekord des TGV

#53 von Modellbahner Arnold ( gelöscht ) , 06.04.2007 10:59

Hallo Wolfgang,

Im Buch über den Interregio aus dem EK-Verlag ist das alles schön erklärt.
Kann ich jedem mit Interesse am Vorbild nur wärmstens ans Herz legen!


Modellbahner Arnold

RE: Neuer Geschwindigkeitsrekord des TGV

#54 von Gespenst ( gelöscht ) , 06.04.2007 22:41

Zitat von Münch
Hallo

Für mich entscheidender Vorteil des TGV ist daher -jenseits von jeglicher Beurteilung technischer Komponenten oder des Komforts-daß das
Konzept des TGV in Frankreich von der Politik auch entsprechend unterstützt worden ist.Wie schnell ist gerade der Bau der "Osttrasse"
vorangeschritten?Wenn in D noch um Streckenführung,Genehmigungen
und anderes gestritten wird,wird in F schon gebaut!Und die erheblichen
Kosten die der Weltrekord verursacht haben soll (wenn ich die Zahl richtig verstanden habe,über 35
Mio € ,wurden in F in keinster Weise infrage gestellt,weil man genau weiß,daß es beim Export des Konzepts
TGV letztlich um Milliarden geht.
mfg



Hmmm, teilweise Zuspruch von mir.Ja in Frankreich kann die SNCF auf den Staat bauen bei der Verwirklichung der Bahntrassen vor allem für das TGV System. Das geht sogar soweit das die nicht zimperlich sind mit Zwangsenteignungen wenn da ein aufmüpfiger "Bauer" im Weg ist. Soweit so gut.

Jetzt aber mal Butter bei die Fische. Du meinst er läßt sich durch solche Schnellfahrten besser verkaufen??? Mag sein aber letzlich entscheidend waren wohl eher die diversen Schmiergeld Zahlungen und Bestechungen die an der Verbreitung des TGV Konzepts weltweit den größten Anteil hatten, die Franzosen sehen das eben anders wie wir.

Was mich am meisten ärgert ist das die SNCF ein Schulden Unternehmen schlimmer wie es die alte Bundesbahn je war ist. Der französische Staat buttert Milliarden rein in die Bahn, 35 Millionen € sind da ja mal schnell zu vernachlässigen. Desweiteren läßt man gerade in Frankreich absolut null Wettbewerb zu. Das Schienennetz ist praktisch allen anderen Bahngesellschaften verschloßen - einen ICE z.b. auf französischen Gleisen passt den Herren dort überhaupt nicht. Wer sich innerhalb Europas derart abkapselt und seinen Heimatmarkt praktisch dicht macht aber sehr wohl in den anderen Staaten fahren und verkaufen will wird sich über kurz oder lang deftige Vorwürfe und Fragen der anderen eurpäischen Staaten gefallen lassen müssen.

Anstatt Schnellfahrversuche zu veranstalten die einen eher fragwürdigen Nutzen haben und massenweise Geld kosten wäre Frankreich gut beraten erstmal die SNCF Schuldenfrei zu bekommen und seine europäischen Hausaufgaben zu machen und das Schienennetz zu öffnen.

Gruß, Burkhardt


Gespenst

RE: Neuer Geschwindigkeitsrekord des TGV

#55 von Gast , 08.04.2007 08:15

Hallo Burghardt,

in Frankreich wird der TGV ähnlich wie auch ein Kernkraftwerk zu einer Sache von nationaler Bedeutung erhoben udn dann sind keinerlei Widersprüche mehr möglich. Wenn es den Leuten nicht passt, dann kommt die CRS. So einfach ist das dort.

Übrigens hat man sich in Deutschland im Zuge der Einheit ein ähnliches Instrument geschaffen. Es ist das Maßnahmegesetz, das u.a. bei der Südumfahrung Stendal angewendet wurde.

Beiu anderen Dingen wie der messe Stuttgart ist man davor zurückgeschreckt, weil es da mitunter das Risiko der Verfassungsgerichts gibt.

Mich wundert mitunter mit welcher Ruhe die doch recht aufmüpfigen Franzosen sich so etwas gefallen lassen. Da werden schon wegen anderer Nichtigkeiten die Autoreifen auf der Strasse angezündet.

Wolfgang



RE: Neuer Geschwindigkeitsrekord des TGV

#56 von Gian ( gelöscht ) , 08.04.2007 09:28

Hallo,

Zitat von Modellbahner Arnold
Das alles zeugt nur von der Inkompetenz deutscher Verkehrspolitiker, quer durch alle Parteien und Farben!!!


Etwas anderes kann man in einem von der Autolobby beherrschten Land leider auch nicht erwarten.

Da ist mir das etwas diktatorische "Grande Nation System" in Sachen Eisenbahn doch noch lieber - aber nicht Sympathisch!

Dass es für den ÖV auch demokratisch geht, zeigt die Schweiz. Da wurden und werden alle Vorlagen vom Volk mit deutlichem Mehr genehmigt - vorausgesetzt es sind vernünftige Projekte (andere getrauen sich die Politiker gar nicht erst vor zu legen). Solange auch Bundesräte manchmal zu Sitzenzeiten von Zürich nach Bern und umgekehrt nur einen Stehplatz (für 59 Minuten) oder auf den Treppenstufen des Doppelstöckers finden, wird der ÖV auch weiterhin kräftig ausgebaut , was im Hinblick auf die garantierte Klimakatastrophe durchaus auch sinn macht!

Ab 10. Juni benötigt man von Zürich nach Paris noch 4 Std. 30 Min. mit dem TGV Est (max. 320 km/h). Das schafft kein Flugzeug in dieser Zeit, wenn man die Check-In und andere Zeiten dazurechnet. Diese Fahrt wird von der SBB während kurzer Zeit für rund 19.-- CHF angeboten.

mit freundlichen Grüssen

Gian


Gian

RE: Neuer Geschwindigkeitsrekord des TGV

#57 von Achim ( gelöscht ) , 09.04.2007 13:00

Hallo Wolfgang Prestel!

Zitat
Übrigens hat man sich in Deutschland im Zuge der Einheit ein ähnliches Instrument geschaffen. Es ist das Maßnahmegesetz, das u.a. bei der Südumfahrung Stendal angewendet wurde.

Beiu anderen Dingen wie der messe Stuttgart ist man davor zurückgeschreckt, weil es da mitunter das Risiko der Verfassungsgerichts gibt.

Mich wundert mitunter mit welcher Ruhe die doch recht aufmüpfigen Franzosen sich so etwas gefallen lassen. Da werden schon wegen anderer Nichtigkeiten die Autoreifen auf der Strasse angezündet.



Bei den TGV Projekten ist die Orientierung am Allgemeinwohl wohl erkennbar.
Bei vielen deutschen Projekten (Metro- Transrapid, Bahnhof Stuttgart, Berlin, Frankfurt) wirkt das oft eher wie eine Immobilienspekulation oder Vehikel für eine Straße oder eine Lobbymaßnahme für eine neue ICE Generation (Für jeden ICE Typ - 1 Strecke ).

Wenns nach den Interessen und Kenntnissen von Bahnfachleuten ginge, würde sicherlich manch offensichtlicher Blödsinn nicht gemacht.
Das TGV System wirkt dagegen wie aus einem Guß.

Am Anfang der Transrapidüberlegungen stand übrigens der Gedanke (so ca. 66-6 die (damals so genannte) "Hochleistungsschnellbahn" zur Entlastung der Autobahnen vom LKW Verkehr einzusetzen, Der Transrapid sollte paralell zu Autobahnen geführt werden.
Aber die LKW Lobby hat dann ja andere Wege gefunden, der Eisenbahn den Güterverkehr abzunehmen.
Es mangelt in Deutschland leider an einem Großkonzern, der an einem Bahnsystem wie in der Schweiz Intereresse hat und mit dem man sich "verbünden" könnte.
Sie haben zwar alle spezielle Interessen an der Bahn (Logistikzüge, Massenguttransporte) aber gleichzeitig sind ihre Produkte potentielle Konkurrenten. Da hat Gian uns des Pudels Kern gezeigt
Die Autolobby (Mercedes, VW, etc.) die Massengutlobby- Schiffstransportlobby (Salzgitter, Thyssen-Krupp etc.Chemiekonzerne)und das Spediteursgewerbe und seine "möglichst preiswert"Verlader (Eigentlich alle Großkonzerne und nicht nur die) arbeiten Tag für Tag daran, das es bei uns nicht so schön wird wie in der Schweiz.
Da sind die Transrapidlobbyisten von Siemens und Thyssen nur der Eimer, der das Faß im Reichstag zum Überlaufen bringt.

Achim


Achim

RE: Neuer Geschwindigkeitsrekord des TGV

#58 von Gast , 09.04.2007 22:44

Hallo Gian,

ich werde diese Woche noch die Fahrkarten bestellen. Wir brauchen noch eine Stunde weniger, ätsch. Einmal fahre ich Mitte Juni und einmal im Juli. Ich weiss nur noch nicht, wen ich wann mitnehme. D:

Mit ein paar Kollegen wollen wir auch mal einen Ausflug machen. Der Kollege aus Karlsruhe zahlt auch nur 19 euro, wir anderen aus Stuttgart 29,-.

Und ein günstiges Hotel in Paris muss ich auch noch suchen.

Vielleicht weiss hier jemand eins, ansonsten muss ich mal versuchen formule1.fr zu befragen. Allerdings sind deren Hotels nicht immer in günstiger Lage zur Metro/RER.

Wolfgang



   


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