RE: Neuer Geschwindigkeitsrekord des TGV

#1 von Maxwell Smart ( gelöscht ) , 14.02.2007 09:33

Guten Morgen allerseits,

nach Meldungen in diversen französischen Medien z.B. hier:

http://www.lefigaro.fr/fil-info/20070214...de_vitesse.html

soll der TGV Est auf der Strecke zwischen Paris und Strasbourg heute morgen gegen 05 Uhr einen neuen Geschwindigkeitsweltrekord von 553 km/h aufgestellt haben. Den bisherigen Rekord hielt der TGV Atlantique mit 515,3 km/h.

Gruss
Wolfgang Bleher


Maxwell Smart

RE: Neuer Geschwindigkeitsrekord des TGV

#2 von Torsten Piorr-Marx , 14.02.2007 09:49


Gruß
Torsten


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RE: Neuer Geschwindigkeitsrekord des TGV

#3 von mvlcek ( gelöscht ) , 14.02.2007 10:30

Beifall ), übrigens auf n-tv läuft es gerade unter "Breaking News".
Irgendwie kann sich der ICE da ein wenig verstecken
Wie sieht es eigentlich in einem TGV aus? Ist der mit dem ICE vergleichbar? Der 3er ICE und die umgerüsteteten 1er sind ja zumindest in der 1.Klasse nicht mehr so wirklich prickelnd.

Michael


mvlcek

RE: Neuer Geschwindigkeitsrekord des TGV

#4 von Karlheinz Hornung ( gelöscht ) , 14.02.2007 10:45

Hallo,


Karlheinz Hornung

RE: Neuer Geschwindigkeitsrekord des TGV

#5 von Andreas Poths , 14.02.2007 11:27

Hallo zusammen,
schön für die Französen....ich fürchte, der ICE könnte auch, wenn er dürfte. Nur lohnt es sich nicht hier in Deutschland mit 500 Sachen durch die Gegend zu brettern; das Gelände grenzte ja schon Frankfurt - Köln ein. Irgendwann macht die Fliehkraft auch vor dem ICE nicht halt.
Und: Solange jeder Hausmeister eines Dorfgemeinschaftshauses (Limburg / Montabaur, jetzo Darmstadt) auf einen eigenen ICE-Bahnhof drängt, wird es eh nix mit High-Speed
Mittlerweile steht man in Frankreich den Neubauten der Hochgeschwindigkeitstrassen auch skeptischer gegenüber (Umwelt,Natur), aber die mit Begeisterung und ohne Hinterfragen vor 20 / 30 Jahren gebauten Verbindungen sind schon mal da.

Gruß Andreas


gruß pothsi
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Nüchtern betrachtet war es besoffen besser....


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RE: Neuer Geschwindigkeitsrekord des TGV

#6 von mvlcek ( gelöscht ) , 14.02.2007 11:39

Zitat von Andreas Poths

Mittlerweile steht man in Frankreich den Neubauten der Hochgeschwindigkeitstrassen auch skeptischer gegenüber (Umwelt,Natur), aber die mit Begeisterung und ohne Hinterfragen vor 20 / 30 Jahren gebauten Verbindungen sind schon mal da.



Naja also sagen wir mal so, wenn die Strecke Stuttgart-Paris in 4 Stunden mit dem Zug zu fahren ist nehme ich lieber den als das Flugzeug. Da spare ich nämlich mittlerweile richtig Zeit (Anfahrt Flughafen, Sicherheitscheck ...). Und umweltschonender ist der Zug gegenüber dem Flugzeug allemal - das ist erwiesen.

Michael


mvlcek

RE: Neuer Geschwindigkeitsrekord des TGV

#7 von Andreas Poths , 14.02.2007 12:58

Tja, Michael,
da stoßen wir ins gleiche Horn...In Deutschland bräuchte man außer den Relationen Berlin - München und Hamburg - München keine Innerdeutschen Flüge mehr. Frankfurt- Nürnberg??? Da wird mir schlecht.
Von der Technik und vom know how wäre es ein Leichtes, ein Schnellbahnnetz aufzubauen, welches diesen Namen (Schnell-...) auch verdient.
Aber siehe oben. Und dann wird ja um jeden Molch gekämpft, welcher bei einem Ausbau sein Nest verliert. Schaut man sich die Umgebungen fertiger Neubaustrecken an, stellt man fest, daß sich die Natur besser erholt als man "befürchtete"; da gibt es dann flora und fauna, die man vorher nicht kannte.....

Gruß Andreas


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RE: Neuer Geschwindigkeitsrekord des TGV

#8 von Möller_Wuppertal ( gelöscht ) , 14.02.2007 14:29

Zitat von Andreas Poths
Tja, Michael,
da stoßen wir ins gleiche Horn...In Deutschland bräuchte man außer den Relationen Berlin - München und Hamburg - München keine Innerdeutschen Flüge mehr. Frankfurt- Nürnberg??? Da wird mir schlecht.
Von der Technik und vom know how wäre es ein Leichtes, ein Schnellbahnnetz aufzubauen, welches diesen Namen (Schnell-...) auch verdient.
Aber siehe oben. Und dann wird ja um jeden Molch gekämpft, welcher bei einem Ausbau sein Nest verliert. Schaut man sich die Umgebungen fertiger Neubaustrecken an, stellt man fest, daß sich die Natur besser erholt als man "befürchtete"; da gibt es dann flora und fauna, die man vorher nicht kannte.....

Gruß Andreas



Hallo Andreas,

ein wenig differenzierter sollte die Thematik des Schnellverkehrs und der Umweltbelange schon betrachtet werden.

Zunächst einmal sprechen die reinen -finanziellen- Daten schon gegen einen weiteren Ausbau des hiesigen HGV-Netzes.
Wie nämlich in den einschlägigen Publikationen zu lesen ist, ist das HGV-Netz der DBAG ziemlich defizitiär. Sprich: Es ist der DBAG zwar gelungen, einen Zuwachs an Reisenden zu generieren. Nur spielen die die hohen Kosten des HGV-Netztes nicht ein und werden dies auch niemals können.

Zum anderen: Im Gegensatz zu Frankreich oder auch Spanien, wo die HGV-Züge durch "weite Landschaften" fahren, ist Deutschland ein dichtbesiedeltes Land, in dem es
1. zwangsläufig zu Konflikten mit Anwohnern neuer oder ausgebauter HGV-Strecken kommen muss, und
2. durch die starke Zersiedlung ohnehin nur noch wenige natürliche Lebensräume vorhanden sind.

Schöne Grüße
Dirk Möller


Möller_Wuppertal

RE: Neuer Geschwindigkeitsrekord des TGV

#9 von Andreas Poths , 14.02.2007 14:44

Hallo Dirk,
ja natürlich, da hast du vollkommen recht. Aber als der Schnellverkehr in Frankreich ausgebaut wurde, wurde kurzer Prozess gemacht (weiß ich , meine Mutter wohnt seit fast 30 Jahren dort): Bauen ohne zu fragen. Ich denke, wenn man hierzulande mit klarer Linie in den 80ern an die Sache gegangen wär, würd es jetzt schon besser aussehen. Klar, irgendwer ist immer der Doofe; aber wenn man die größten Städte der Ballungszentren verbinden würde (direkt!), wären wir schon besser dran.
Das Allgemeinwohl wiegt hier ein bißchen über dem Wohl des Einzelnen, siehe Luftverschmutzung/Lärm durch Flieger. (Da müßten ja gerade die Anwohner von RheinMainAirport für die Bahn sein; aber da sind die größten Gegner auch gegen Bahntrassen. Ja was denn nun???)
Bei uns ist jetzt nach fast 25 Jahren Planung und Gegendemos eine Umgehungsstr. fertig. Profitieren werden davon ca. 4000 Menschen
, welche tägl 20.000 Autos ertragen mußten.
Leidtragende : 'n paar Viecher. Sorry, aber so krass muß ich es bringen.

Gruß Andreas


gruß pothsi
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RE: Neuer Geschwindigkeitsrekord des TGV

#10 von Möller_Wuppertal ( gelöscht ) , 14.02.2007 15:20

Hallo Andreas,

Zitat von Andreas Poths
ja natürlich, da hast du vollkommen recht. Aber als der Schnellverkehr in Frankreich ausgebaut wurde, wurde kurzer Prozess gemacht (weiß ich , meine Mutter wohnt seit fast 30 Jahren dort): Bauen ohne zu fragen.


Also, erstens gab es in Frankreich auf Grund der dünnen Besiedelung so gut wie niemanden, der hätte gefragt werden müssen. Das ist bei uns doch deutlich anders.
Zweitens ist es im Grunde richtig, dass hier in Deutschland eben nicht mehr "per ordre de mufti" "mal eben so" derartige Großprojekte durchgezogen werden können.

Zitat von Andreas Poths
Ich denke, wenn man hierzulande mit klarer Linie in den 80ern an die Sache gegangen wär, würd es jetzt schon besser aussehen.


Das denke ich nicht, denn erstens wäre es auf Grund des auch damals schon gegebenen Planungsrechts ohnehin nicht anders gegangen und zweitens macht HGV-Verkehr wie in Frankreich in Deutschland wenig Sinn, da hier die Großstädte und Ballungszentren dicht an dicht liegen.
Es macht daher hierzulande wenig bis keinen Sinn, mit gigantischem Kostenaufwand Strecken neu zu bauen bzw. für den HGV-Verkehr herzurichten, wenn am Ende Fahrzeitgewinne im Minutenbreich oder im Bereich von max. 30 min herauskommen.
Dann schon besser Ertüchtigung bestehender Strecken -zumindest in den Ballungsräumen- auf durchgängig 160 bis max. 200 km/h, und auf diesen ein ansprechendes Angebot an -getakteten- Verbindungen.
Schau Dir doch beispielsweise mal die gigantomanische "Spielwiese" Nürnberg-Erfurt-Berlin an. Von allem planerischen und finanziellem Hickhack ganz abgesehen, fällt doch auf, dass der erwartete Zeitgewinn mit einem beinahe schon idiotischem baulichen und kostenmäßigen Aufwand erkauft wird. Dieser Aufwand wird niemals durch Fahrpreiserlöse eingespielt werden können.

Zitat von Andreas Poths
Klar, irgendwer ist immer der Doofe; aber wenn man die größten Städte der Ballungszentren verbinden würde (direkt!), wären wir schon besser dran.


Dass immer irgendwer "auf der Strecke" bleibt ist klar.
Nur: Was, wenn es Dich träfe?

Zitat von Andreas Poths
Das Allgemeinwohl wiegt hier ein bißchen über dem Wohl des Einzelnen, siehe Luftverschmutzung/Lärm durch Flieger. (Da müßten ja gerade die Anwohner von RheinMainAirport für die Bahn sein; aber da sind die größten Gegner auch gegen Bahntrassen. Ja was denn nun???)


Dass Gemeinwohl vor Individualwohl geht, ist zutreffend und eine der tragenden Säulen unseres Staats- und Rechtssystems.
Das genaue Gegenteil, nämlich Individualwohl vor Gemeinwohl ist das von Dir angeführte Beispiel Fraport. Fraport ist nun einer der größten, wenn nicht gar der größte Arbeitgeber in Ffm. Und da sitzt vielen das Hemd näher als der Rock, da eben viele direkt und indirekt an Fraport "hängen".
Allerdings: Die Proteste gegen die Startbahn West und auch gegen die geplante Erweiterung von Fraport zeigen, dass auch im Rhein-Main-Gebiet nicht nur Befürworter des ungehemmten Ausbaus des Flugbetriebs wohnen.

Zitat von Andreas Poths
Bei uns ist jetzt nach fast 25 Exclamation Jahren Planung und Gegendemos eine Umgehungsstr. fertig. Profitieren werden davon ca. 4000 Menschen
, welche tägl 20.000 Autos ertragen mußten.
Leidtragende : 'n paar Viecher. Sorry, aber so krass muß ich es bringen.


Wäre statt einer Umgehungsstraße nicht ggf. ein besserer oder neuer Anschluss an das ÖPNV-Netz sinnvoller gewesen? Vorausgesetzt natürlich, dass die geplagten Anwohner sich hätten entschließen können, statt mit dem eigenen Kfz künftig mit dem ÖPNV nach Ffm zu fahren. Es ist doch allgemein so, dass der Verkehr, der mit einer Umgehungsstraße um- oder abgeleitet werden soll, zu einem nicht geringen Teil im Ort selbst "generiert" wird.

Schöne Grüße
Dirk Möller


Möller_Wuppertal

RE: Neuer Geschwindigkeitsrekord des TGV

#11 von InterCityNight , 14.02.2007 16:35

Hallo Leute!

"...Wie sieht es eigentlich in einem TGV aus? Ist der mit dem ICE vergleichbar?..."

>> Der TGV/Thalys verfügt ausschließlich über Großraumwagen, die Sitze sind in der 1.Klasse 1+2 bzw. in der 2.Klasse 2+2 angeordnet. In der 1.Klasse sitzt man bequem, es gibt kleine gediegene Tischlämpchen und morgens wurde ein kleines Frühstück bzw. abends ein kleines Abendessen am Platz serviert. Zwischendurch ist die Zugbegleiterin immer mit Schälchen randvoll mit Kleinigkeiten rumgelaufen. Ob das ein Standardservice ist weiß ich nicht, zumindest hatte ich keinen extra-Service beim Fahrkartenkauf bestellt.
In der 2. Klasse muß man schon näher zusammenrücken, und zwar deutlich näher. Wer einen "breiten Hintern" oder lange Beine hat, für den ist eine mehrstündige Fahrt nicht automatisch ein schönes Erlebnis. Der ICE-3 und der umgebaute ICE-1 erreichen dieses niedrige Niveau noch (!) nicht. In den herkömmlichen Corail-Wagen hat man mehr Platz und man kann dort auch schon mal eine FAZ lesen - im TGV reicht es nur für ein kleines Heftchen. Die WC sind so eng wie im ICE-3. Für den TGV besteht eine Reservierungspflicht, da kann es schon mal passieren, daß man nicht mitgenommen wird. Wer in Deutschland "last-second" unbedingt von Hannover nach Frankfurt fahren muß, den nimmt die DB auch ohne Platzreservierung mit. Und das ist doch ok, wer keine Reservierung hat weiß doch was ihn u.U. erwarten kann. Aber man kommt nach Frankfurt. Wenn ein TGV V-max fährt ist es empfehlenswert sich auf seinen Platz zu setzen, herumlaufende Personen werden kräftig hin- und hergeschaukelt. Die Wagen liegen zwar auf gemeinsamen Drehgestellen (was dem Zug eine gewisse Stabilität verleiht), da die Wagen aber recht kurz sind liegen sie nicht so ruhig im Gleis wie die ICE-3 auf der Rhein-Main-Rennstrecke. Eine gute Erfindung sind die TGV-Duplex (Doppelstock), wäre eigentlich auch etwas für die DB. Für große Koffer gibt es in allen HGZ eigentlich immer zu wenig Platz. Bei zwei gekuppelten TGV-Einheiten nehmen die 4 Triebköpfe an den Bahnsteigen doch sehr viel Platz weg. Ich kann mir sehr gut vorstellen, daß auch bei der SNCF irgendwann in näherer Zukunft der Weg in Richtung Unterflurantrieb geht á la ICE-3.

Gruß, Olaf


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RE: Neuer Geschwindigkeitsrekord des TGV

#12 von Gast , 14.02.2007 19:35

Also man kann Deutschland und Frankreich einfach nicht vergleichen.

In Deutschland gibt es einige Wirtschaftszentren mit durchaus gewisser bedeutung. In Frankreich gibt es eine vergleichbare Anzahl von Wirtschaftszentren nicht.

Im Großraum Paris (Ile de France) leben ungefähr 20% der Bevölkerung (10-12 Millionen bei einer Bevölkerung von ungefähr 58 Millionen). Dafür sind die anderen Wirtschaftsräume kleiner. Lyon als die zweitgrößte Stadt Frankreichs hat meines Wissens ca 500.000 Einwohner und der Großraum erreicht kaum mehr als eine Million.

Oder der Großraum Strasbourg erreicht ungefähr 400.000 Einwohner und gilt in Frankreich schon als Ballungsraum.

Und noch etwas: Wer sich im Dunstkreis von Paris mit einer Firma ansiedelt wird rigeros zur Kasse gebeten. Da darfst du dann die Abgabe für die RATP zahlen und gewisse Zusatzabgaben für die Infrastruktur. So etwas gäbe hierzulande einen Aufstand ohnegleichen.

Wenn ich daran denke, dass in Deutschland da doch ganz andere Zahlen im Spiel sind. Allein das Bundesland NRW hat ungefähr 17 Millionen Einwohner, von denen mehr als die Hälfte im Bereich Rhein/Ruhr/Sieg leben. Es wäre interessanterweise der sechstgrößte Mitgleidstaat der EU, wenn es Deutschland nicht gäbe.

Das Problem, das wir haben ist einfach, dass die Zentren mit erheblicher wirtschaftlicher Bedeutung und Einwohnerzahl und damit Fahrgastaufkommen doch ganz anders verteilt sind, als in F.

Wenn du die Strecke von Köln nach München fährst, so tangierst du den Rhein/Main-Raum, evtl Rhein-Neckar, den Großraum Stuttgart und dann wieder München. Auf etwa 600km muss deshalb mindestens 3-4 mal unterwegs gehalten werden. In Frankreich fährt der Zug München-Paris (EC67) die Strecke von Nancy nach Paris ohne Halt durch. Das sind auf der alten Strecke 327km. Und wer da mal gefahren ist, der weiss was da unterwegs ist oder besser nicht ist.

Wolfgang



RE: Neuer Geschwindigkeitsrekord des TGV

#13 von Sherk ( gelöscht ) , 15.02.2007 22:54

Hallo!

Also, lässt sich ein TGV mit einem ICE vergleichen?!

Da ich schon mit allem gefahren bin, was mit diesem Zügen zu tun hat, kann ich nur eins sagen... Nur die Höchstgeschwindigkeit stimmt halbwegs überein.

Der TGV - ein veraltetes Konzept, was sich schnell fortbewegt. Innenraum?!?! Also im TGV PSE ging es, der Thalys in der 2 Klasse?!? Also ich nehm dann lieber einen DB-Dosto des Regional Express. Fährt ruhiger, klappert weniger, hat gleich viel Beinfreiheit und ist bequemer und VOR ALLEM SAUBERER! Es soll sich noch einer mal in Deutschland über dreckige Züge beschweren... Einfach mal Thalys fahren, wo die Kopfenden der Sitze schwarz sind, die Teppiche brandlöcher und Flecken bis zum Abwinken haben. Ich fühlte mich richtig angewidert.

Der renovierte, alte ehemals orangene TGV-PSE war dagegen noch eine Augenweide.

Was aber alle TGVs hervorragend beherrschen ist, eine auf einem Tisch stehende Flasche oder Dose bei langsamen Weichenfahrten vom Tisch zu pfeffern. Daher wahrscheinlich auch die ganzen Flecken auf den Böden.
Man merkt halt sehr, dass die Franzosen eine andere Einstellung haben. Es ist nur ein Fortbewegungsmittel, mehr nicht. Dazu passt auch, dass bei den alten PSE auf den HGVs die Klimaanlagen nicht mehr laufen. Vor allem schön, wenn man dann damit aufm Weg nach Perpignan (fast letzter Ort vor der spanischen Grenze) im Juni unterwegs ist.

Also mein Fazit: Ich liebe die ICEs, ob 1, 2 oder 3, oder Regionalexpress, alles besser als die französischen, rasenden Klapperkisten. Kein Wunder, dass alle nochmal vor der Aufnahme des Verkehrs nach Frankfurt und Stuttgart komplett modernisiert wurden.

Und an das ruhige Laufen der ICE 3 auf den NBS kommt keiner ran. Daher wahrscheinlich auch das sehr gute Abschneiden des ICE3 im internationalen Wettbewerb (Spanien, Russland, China). Der TGV ist ein schnelles Auslaufmodell. Selbst in Spanien wird der Velaro (ICE3) der Star-Zug sein, während das eigene von Talgo und Bombardier entwickelte Produkt, der Talgo 350, nur die zweite Geige spielen wird. Der Velaro wird auch wahrscheinlich als erster Zug der Welt, eine Reisegeschwindigkeit zwischen Barcelona und Madird von 330 km/h erreichen. Geplant waren sogar mal 350 km/h.

Also, lasst die Franzosen auch 800 km/h fahren, da es technisch aber keinen Sinn macht, wird es auch in Zukunft kaum noch einen bewegen, dieses veraltete Konzept zu kaufen.

Grüße

Michael


Sherk

RE: Neuer Geschwindigkeitsrekord des TGV

#14 von Gast , 16.02.2007 14:53

Mit dem Dreck muss ich dir recht geben. Ich bin mal im Thalys von Aachen nach Köln gefahren.

Also ich war ja nicht gerade gut angezogen, aber ich traute mich kaum hinzusitzen. So dreckig war es da.

Ich möchte nur mal wissen, wo die Brandlöcher herkommen, im Zug ist Rauchverbot. Wahrscheinlich juckt das aber keine Sau.

Wolfgang



RE: Neuer Geschwindigkeitsrekord des TGV

#15 von Sherk ( gelöscht ) , 16.02.2007 18:15

Also, als ich 2004 mit dem Thalys gefahren bin, war kein Rauchverbot. Es gab Raucherwagen und Nichtraucherwagen.

Leider sind wir, da der Zug recht voll war, nur noch in einem Raucherwagen untergekommen.
SCHRECKLICH!


Sherk

RE: Neuer Geschwindigkeitsrekord des TGV

#16 von Gast , 16.02.2007 20:28

Also im Thalys herrschat ja Reservierungspflicht. Nur der erste Wagen Richtung Köln ist ab Aachen für Fahrgäste ohne Reservierung freigegeben.

Also ich weiss nicht so richtig wie das die Franzosen machen mit der Reservierung. Das klappt sogar bei denen bis 5 Minuten vor Abfahrt des Zuges und ist eigentlich eine verdeckte Preiserhöhung.

Wolfgang



RE: Neuer Geschwindigkeitsrekord des TGV

#17 von Achim ( gelöscht ) , 16.02.2007 23:58

Andreas Poths hat geschrieben

Zitat
Ich denke, wenn man hierzulande mit klarer Linie in den 80ern an die Sache gegangen wär, würd es jetzt schon besser aussehen.



Nun in den 70ern gab es eine klare Linie:
Kanzler Helmut Schmidt torpedierte den Bahnausbau, den die Bundesbahn plante.
Stattdessen wurde vom Transrapid geträumt.....

Der dicke Helmut hats dann auch nicht viel besser gemacht - aber der TGV zwang die Bahnindustrie zum handeln und man brauchte auch ein paar Referenzstrecken für das eigene Gerät.
So ist eigentlich mehr als "Rückfallebene" und "Notnagel" das deutsche Ice System enstanden. So siehst auch aus: Deutscher Perfektionismus auf der einen Seite, gepaart mit heftigem Sparen bei den letzten entscheidenden Details.
Damit wurde die Unwirtschaftlichkeit von den Verkehrspolitikern schon eingebaut.
Beispiele: Überholbahnhöfe ohne zu überholende Züge, Milliarden für Kunstbauten um Steigungen zu vermeiden, für Güterzüge die niemals gefahren sind und niemals fahren werden.
Dann wurden aus "Einsparungsgründen" niveaugleiche Kreuzungen und Weichen eingebaut, die auch noch leistungsmindernd sind.
Und über die Notbremser (Provinzfürsten von Wählers Gnaden) die fröhlich deutscher Kleinstaaterei fröhnen könnte man hier ganze Bücher schreiben.
Wenn wir heute am Ostbahnhof in Berlin den Ice besteigen, dann machen wir erst mal die schöne Stadtbahntour, halten mal hier mal da, am besten auch noch am Zoo, nach ner halben Stunde schauen wir uns dann fröhlich den Bahnhof Spandau an.
Von Montparnaß aus hätten wir bereits Courtalain passiert.und die ersten 120 km in die Bretagne zurückgelegt.
Kurz hinter Spandau, der Ice, hat gerade richtig beschleunigt, bremsen wir erstmal ab, um die vielen Millionen Euro mit einer Gedenkminute zu würdigen, die für den "Trappenschutzwall" investiert wurden. Mit dem gleichen Geld hätte man viele tausend Trappen in vielen Landstrichen ansiedeln können.
Nach dem es dann ein bißchen flotter wird, nehmen wir in Rathenow mal wieder ein bißchen Tempo raus. Im TGV wären wir schon in Le Mans und hätten das Gefühl die Bretagne ist nicht mehr weit.
Ach ja - an der Kleinstadt Paris fährt der TGV auf Strecken mit 200km Weichen und 270 Sachen vorbei.
Während wir mit 80 Sachen durch die Weichenstraßen und S-Kurven der Weltmetropole Lehrte gurken.
Vielleicht hat uns aber auch ein verpäteter Güterzug der VW Werke ein paar Minuten eingebremst, der einfach nicht schnell genug über die langsamen Weichen unsere Strecke verlassen konnte.

Wenn ich mir das deutsche "Hochgeschwindigkeitseisenbahnsystem" so anschaue - dann bleibt mir eigentlich nur noch folgende Theorie zur Erklärung übrig:
Die von Verkehrspolitikern des mainstream phantasierte Lücke zwischen Flugzeug und Eisenbahn, in die der Transrapid passen sollte, sollte/ durfte nicht von der Eisenbahn geschlossen werden.
So haben wir jetzt den komfortabelsten und langsamsten Hochgeschwindigkeitsverkehr der Welt.
Und so verdanken wir dem TGV das nun endlich der Transrapid seiner Beerdigung entgegen geht.
Da könnte jetzt Hoffnung aufkeimen, das die "Transrapidbedingtelangsamfahrstelle" bei der DB jetzt aufgehoben wird,
aber der Börsengang wird es verhindern und wenn nicht der Börsengang, dann die Bürgermeister von Mannheim, Kassel, Fulda, Minden etc. die Hochgeschwindigkeitsumfahrungen a la Paris, bei ihren persönlichen Weltmetropolen, äußerst bedauerlich fänden.
Damit werden sie mögliche ICE Sprinter Verbindungen zwischen den richtigen "Citys" sicherlich erfolgreich verhindern oder verlangsamen.

Entschuldigt den langen Sermon - aber das mußte jetzt einfach mal raus.

Achim


Achim

RE: Neuer Geschwindigkeitsrekord des TGV

#18 von mvlcek ( gelöscht ) , 17.02.2007 19:15

voller Beifall... Du hast es wohl auf den Punkt getroffen.

Michael


mvlcek

RE: Neuer Geschwindigkeitsrekord des TGV

#19 von Thomas , 17.02.2007 19:37

Hallo Wolfgang!
Das Erlebnis "Raucherwagen" hatte ich vor kurzen auch. Da mein ICE mit reserviertem Nichtraucherplatz leider wegen Weichenschaden nicht kam, konnte ich im Ersatzzug nur noch im "Raucherabteil" reservieren. Naja, es war nur eine kurze Teilstrecke zwischen Halle und Naumburg, aber dafür um so heftiger!
Viele Raucher reservieren oder sitzen im Nichtraucherbereich und kommen nur zum Rauchen ins Raucherabteil! Dann wird die Zigarette wie mit Kompressor geraucht, und ab gehts wieder in den angenehm sauberen Bereich!
Also, ich habe früher selbst viel geraucht und bin gegenüber Rauchern auch heute noch sehr tolerant, aber das im ICE war grass!
Selbst die Raucher die hereinkamen wollten erstmal die Luft schneiden!
Ich bin für Rauchbverbot im Zug!


Viele Grüße

Thomas


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RE: Neuer Geschwindigkeitsrekord des TGV

#20 von Markus_K ( gelöscht ) , 17.02.2007 19:39

Zitat von Thomas

Ich bin für Rauchbverbot im Zug!



Kommt wohl zum Glück bald, ebenso im Auto!
Nur wird es wohl immer noch welche geben die (ganz schlimm bei kühleren Temperaturen) grad schnell eine Rauchen und dann in den Zug steigen und den kalten Rauch mitnehmen....


Markus_K

RE: Neuer Geschwindigkeitsrekord des TGV

#21 von Gast , 17.02.2007 21:57

HAllo Achim,

zumindest die Stadt Mannheim allein hat mehr als 300000 Einwohner udn mit Ludwigshafen zusammen und Heidelberg ist es deutlich über eine halbe Million. So etwas lässt auch der gepriesene TGV nicht ohne halt liegen. Kassel hat erhebliche industrielle Bedeutung und auch Umsteigen musste dort mitunter.

In Fulda schliesslich sitzt ein Bischof.

Wolfgang



RE: Neuer Geschwindigkeitsrekord des TGV

#22 von Achim ( gelöscht ) , 18.02.2007 00:14

Wolfgang Prestel hat geschrieben

Zitat
Mannheim allein hat mehr als 300000 Einwohner


Genau und deshalb zwingen wir die Lufthansa Flugzeuge von Frankfurt nach Stuttgart jetzt zackig zu einer Zwischenlandung in, bei Mannheim, Heidelberg, Ludwigshafen--- wo kämen wir denn da hin, wenn da alle Stunde ne Hansamaschine drüber fliegt! Wo doch da Max Planck Institute, Heidelberger Schloß usw. sind.

Punkt zu Punkt Eisenbahnverkehr darf es in Deutschland nicht geben!!! Wir sind schließlich nicht in Frankreich!

Auch wir können in unserer Metropole Minden nicht darauf verzichten und das der ICE nach wie vor durch die Kurve von 1848 durchschleichen muß.. is uns doch egal, hauptsache wir ham uns ma wieder vor unseren Wählern schön aufgeplustert.

Aber mal ganz im Ernst - wir brauchen in Deutschland ein ICE Sprinter Netz das die 10 -15 echten Citys verbindet und dazu ein Netz, von ICE Zügen,. die eben auch in Minden, Mannheim, etc. halten.

Achim


Achim

RE: Neuer Geschwindigkeitsrekord des TGV

#23 von Gast , 18.02.2007 08:58

Hallo Achim,

die Sprinter gibt es ja. Nur macht es so wie die laufen wenig Sinn.

Der Main/Isar-Sprinter Frankfurt-München aus, fuhr um Stuttgart auf der Güterumgehungsbahn herum. Zeiterspranis glaube ich um die 8 Minuten. Da wäre ein Halt in Unterürkheim noch locker drin gewesen. Die Güterbahn ist nämlich meines Wissens nur für 100km/h zugelassen.

Wir haben einfach das Problem, dass die Bahn halb so schnell wie das Flugzeug und doppelt so schnell wie das Auto sein will.

Das gilt bei Strecken um die 500km. Weitere Strecken ist der Flieger eindeutig schneller und bei kürzeren Strecken ist das Auto schneller, weil der Vor- und Nachlauf mit der Bahn ätzend langsam ist.

Wolfgang



RE: Neuer Geschwindigkeitsrekord des TGV

#24 von Achim ( gelöscht ) , 18.02.2007 14:59

Hallo Wolfgang!
Du hast geschrieben

Zitat
die Sprinter gibt es ja. Nur macht es so wie die laufen wenig Sinn.


Da hast du Recht.

Das Problem sind die fehlenden Schnellverkehrsabschnitte auf den wichtigsten Kernabschnitten.
Fangen wir mal mit dem Süden an
1. Umfahrung Mannheim (HGV)
2. Mannheim - Frankfurt NBS
3. Frankfurt Sprinter Halt nur in Frankfurt Süd
4. Frankfurt - Jossa NBS mit Nord und Süd Anschluß an die NBS Würzburg, Hannover.
Dann müßte man noch Umfahrungsmöglichkeiten für Fulda und Kassel schaffen.

Das wären die Ausbauten auf der wichtigsten Achse der DB AG.
Diese und andere Maßnahmen,die ich hier mal erst nicht erwähne, könnten dazu beitragen, die Reisegeschwindigkeit von Sprinterzügen auf weit über 200 km/h zu erhöhen. (Wie TGV)
Dann braucht man eigentlich keinen innerdeutschen Flugverkehr mehr.
Wenn ich in 3 Stunden von Hamburg/ Berlin in München oder Stuttgart bin. Und die "Nichtsprinter" unter den ICEs würden von den Streckenausbauten auch satt profitieren.
Aber vielleicht kommt es dazu erst, wenn die Lufthansa solche Sprinter betreiben würde.

Achim


Achim

RE: Neuer Geschwindigkeitsrekord des TGV

#25 von Sherk ( gelöscht ) , 19.02.2007 19:44

Hallo Wolfgang!

Also, dass wir damals im Thalys im Raucher untergebracht wurden, war daher gekommen, dass wir unseren eigentlich gebuchten Thalys verpasst hatten. Zum Glück durch ein technisches Problem der Bahn. Daher eine Umbuchung mit allem drum und dran (Service vom Feinsten, muss ich ehrlich mal zugeben - die Bahn hat sich um alles gekümmert, dass wir wie geplant um 19 Uhr noch Perpignan in Süd-Frankreich erreichten), dazu noch eine Entschädigung von 130 Euro auf die ganze Reise.

Lob an den Service - zum ersten Mal.

an Achim:

Bedank Dich bei den Politikern (insbesondere bei meinen speziellen grünen Freunden, bei denen die Bahn sehr beliebt ist, allerdings nur so lange sie nicht ausgebaut wird).

Der Transrapid wäre wirtschaftlich unsinnig, da mit weniger Kostenaufwand, gleiche Gewinne eingefahren werden können.

Grüße

Michael


Sherk

   


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