Guten Abend zusammen,
ich greife mal Railions Beitrag auf und stelle die Ersatzteilsituation aus meiner Sicht dar, wie sie sein sollte. Vorab: die kaufmännischen Aspekte interessieren mich dabei überhaupt nicht; also bitte keine Hinweise, was ich als Kunde zu beachten hätte.
Als Betriebsbahner sehe ich es als ein Qualitätsmerkmal, wenn die Verschleißteile (Leuchtmittel, Schleifer, Haftreifen, austauschbare Motorteile) mindestens 10 Jahre nach Produktionseinstellung erhältlich sind. Nach dieser Zeit bin ich auch mit angemessen erhöhten Preisen einverstanden.
Betrieblich belastete Teile (Gestänge, Räder, Getriebeteile einschließlich der dazugehörigen Kleinteile wie Bolzen, Schrauben, Federn usw) sollten mindestens 5 Jahre erhältlich sein. Elektronische Kleinteile (dazu zähle ich auch Dekoder!) sind aufgrund der Entwicklung im Elektroniksektor für mich Wegwerfware. Hier ist eine genormte Schnittstelle von Bedeutung; die aber auch erhältlich sein und die Norm einhalten muss.
Ausschmückungsteile (angesteckte Einzelteile, Dachgärten usw.) sollten, sofern sie leicht abfallen können ebenfalls mindestens 5 Jahre verfügbar sein; ansonsten reichen 2 Jahre.
Abweichend davon, wenn autorisierte Werkstätten Reparaturen durchführen sollen; das ist jedoch firmen"intern". Aber bitte nicht mit Auskünften àla "kaufen Sie sich eine neue auf dem Flohmarkt".
Zu diesem Ganzen gehört auch eine ausführliche Dokumentation, die die notwendigen Teile auflistet und beschreibt.
Die "andere" (reale) Welt sieht leider so aus, dass eine Vielzahl von Doppellinkshänder erst mehrfach versuchen, entgegen jeglichen Ratschlägen herumzupfuschen; wenn sie es dann nicht richtig erledigen können wird entweder auf die sch....lechte Firma gehetzt und/oder man schickt es trotzdem ein und beschwert sich über astronomische Reparaturkosten (weil das Herumpfuschen noch mehr zerstört hat, als der ursprüngliche Fehler).
Mir stellt sich die Frage in diesem Zusammenhang: orientiert man sich an denen, die damit umgehen können und riskiert o.g. Reaktion (neudeutsch Shitstorm), oder orientiert man sich an besagten Pappnasen und knallt somit jenen, die die Befähigungen haben einen vor den Latz?
Allem Anschein nach Letzteres. Hierzu ein aktuelles Beispiel aus meiner Werkstatt: ich suche nach Treibrädern für die V200, Artikelnummer 3021. Die Treibachsenteile sind verfügbar, die Treibräder nicht
mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn