RE: Dachbodenanlage - Es kommt immer anders, als man denkt.

#1 von tstening , 11.10.2014 01:05

Hallo zusammen,

da möchte ich doch mal unsere Rohbaustelle hier ein wenig vorstellen. Es geht nur sehr langsam voran, da ich viel auf Dienstreisen bin und als IT-Projektleiter lieber anderen Leuten die Probleme löse, als die Modellbahn weiter zu bauen. Und dann gibts noch so das ein oder andere Hobby, wie RC-Helis, Qudrocopter, RC-Baumaschinen usw. Aber zuerst ein Exkurs in die Geschichte:

Angefangen hat es mit der fixen Idee, nach 24 Jahren ohne Modellbahn, wieder eine Anlage zu bauen. Ich selber (Bj 1976) bin mit der Bahn in verschiedenen Facetten aufgewachsen. Als Spielzeug gab es eine Faller-Bahn für mich und meinen Bruder. Erst unterm Dach, dann im Keller wartete auf rund 40 qm eine H0-Modellbahn, die mein Vater gebaut, aber v.a. als Betriebsbahner genutzt hat. Man beachte auf dem Foto das blonde Baby (das bin ich) und die beiden Selectrix-Trafos und ganz wichtig: Die fliegende Verdrahtung unterhalb der Bahn.



Da ich im Krabbeln sehr flott war, habe ich des öfteren mal den ein oder anderen Draht mitgehen lassen.

Im Garten gab es eine 5 Zoll Bahn mit Echtdampf. Im Haus schlummerten noch ein paar Modelle in Spur 1 und ich meine mich zu erinnern, auch irgendwo ein paar Brocken in Spur N gesehen zu haben. Hier nun zwei Fotos von der Gartenbahn.





Irgendwann Ende 1991 zogen wir von Fulda nach Würzburg um. Die Modellbahn wurde abgerissen, die Gartenbahn verlor ihre Gleisanlage und alles landete in Holzkisten gut verpackt im neuen Haus. Nach ein paar Jahren, bauten wir dort wieder eine Modellbahn auf. Diese hielt sich aber nicht, da sie ca. 1999 wieder abgerissen wurde. Der Platz wurde dringend anderweitig von meiner Oma benötigt (und das in einem Haus mit 360 qm Wohnfläche -> der Vorbesitzer war Maurer und baute großzügig, aber günstig )

Kurz vor dem Abriss machte ich mit meiner damaligen APS-Kamera noch ein paar Fotos der Bahnhofsköpfe.







2001 zogen meine Eltern wieder zurück nach Fulda, mein Bruder und ich blieben in Würzburg zum Studium. Die Modellbahn fiel in einen Dornröschenschlaf. Massive Holzkisten bargen Loks, Wagen, Häuser, Signale... aber niemand schaute hinein.

2013 sollte sich jedoch etwas ändern. Wir hatten den Dachboden bei meinen Eltern ausgemistet und mir kam die Idee mit einer neuen Bahn. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich zwei ferngesteuerte Baumaschinen im Maßstab 1:14 fertiggestellt und suchte nach einer neuen Beschäftigung.







Da ich mir einige Zeit zuvor ein Spur 0 Startset von Lenz gekauft hatte, stand schnell fest: Ich will diesmal Spur 0 bauen. Also kaufte ich Gleise und Zubehör, während mein Vater unterm Dach mit den Holzarbeiten begann.





Die 120 km Abstand zur Bahn (Würzburg - Fulda) juckten mich gar nicht. Unterm Dach sah es dann so aus... Nicht hübsch aber benutzbar.



Dann zwischendrin wieder ohne rollendes Material...













Es dauerte nicht lange und man konnte schon ein paar Meter fahren...









Und dann kam das jähe Ende! So schön Spur 0 war, so sehr sie mir auch Spaß machte: Der Radius von 1,30 m, den wir in den Kehren einhalten mussten, sah in dem Maßstab in unseren Augen einfach nach nichts aus. Das Thema wäre zwar eingleisige Nebenbahn geworden und mit den 3-achsigen Umbauwagen war es noch erträglich. Aber da die 4-achsigen Umbauwagen schon auf dem Wunschzettel standen (ein Must-Have in meinen Augen), jedoch nicht das passende Umfeld erhalten konnten, sah ich dann endgültig von 1:45 ab.

Alles, bis auf Startset mit der Köf ging wieder an den Mann/Frau.

Wie es weiterging, verrate ich im nächsten Beitrag.

Viele Grüße
Tobi


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RE: Dachbodenanlage - Es kommt immer anders, als man denkt.

#2 von Stefan7 , 11.10.2014 04:40

Hallo Tobi,

was für eine tolle Geschichte mit tollen Bildern.
Die zwei 212er in Spur 0 sind ja extrem Lecker flaster:
Danke für die gute Unterhaltung und ich freue mich auf die Fortsetzung

Viele Grüße


Stefan7

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RE: Dachbodenanlage - Es kommt immer anders, als man denkt.

#3 von michl080 , 11.10.2014 09:39

Zitat von tstening
Moin Tobi,

das ist eine nette Vorstellung, aber besonders cool finde ich die beiden Bilder:







Bist ja nicht sehr gewachsen in all den Jahren

willkommen bei uns Verrückten...

Michael


meine Anlage findest Du unter viewtopic.php?f=64&t=65847


 
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RE: Dachbodenanlage - Es kommt immer anders, als man denkt.

#4 von schaerra , 11.10.2014 14:07

Hallo,

auch mir gefällt die Geschichte und die Bilder sehr Gut! Ich glaube mehr kann man sich nicht mehr mit dem Eisenbahn- & Modellbauvirus infizieren.
Bin schon sehr gepannt auf die Fortsetzung.


freundliche Grüsse
Helmut Fritz

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RE: Dachbodenanlage - Es kommt immer anders, als man denkt.

#5 von Harald , 11.10.2014 14:12

Hallo Tobi,

sehr sympathische Bilder !!

Bei der Kindheit muss man einfach Modellbahner werden.
Auch ich bin gespannt wie es weitergeht......

Viele Grüße von Harald


 
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RE: Dachbodenanlage - Es kommt immer anders, als man denkt.

#6 von tstening , 11.10.2014 17:27

Schön, dass der Thread Anklang findet. Der Bub hinter der Dampflok bin ich in Anfang der 80er des letzten Jahrhunderts. Der "Kollege" zwischen den Baumaschinen ist mein Neffe. Der findet zwar Modellbahn und alles Ferngesteuerte toll, aber es muss möglichst schon fertig sein. Erst etwas mit den Händen erschaffen, ist in der heutigen Zeit nicht mehr ganz so gefragt, wie mir scheint. Wenn ich ihn jedoch auf die Playmobilbahn (die LGB-Version) loslasse, dann ist kein Halten mehr. In aller Regel wird dann das gesamte Wohnzimmer in Beschlag genommen.

Mein Bruder konnte sich übrigens weitestgehend erfolgreich dem Modellbahnvirus entziehen. Ich habs nicht geschafft und Heilung ist glücklicherweise nicht in Sicht.

Grüße
Tobi


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RE: Dachbodenanlage - Es kommt immer anders, als man denkt.

#7 von tstening , 12.10.2014 03:44

So, weiter gehts mit meinem Bericht.

Nachdem Ende 2013 bis auf das Lenz Startset alle Spur 0 Artikel den Eigentümer gewechselt hatten und eine ECoS II hier Einzug gehalten hatte, begann ich an einem Schattenbahnhof zu bauen. Zuerst sichtete ich das vorhandene Gleismaterial und stellte fest, dass trotz der Umzüge und damit verbundenen Auf- und Abrissarbeiten noch genügend Material in 2,5 mm Profilhöhe vorhanden war. Der Schattenbahnhof wurde dann auf einer Länge von knapp 4,5 Metern aus Roco Flexgleisen und Fleischmann-Modellgleis-Weichen gebaut. Leider habe ich aktuell kein ordentliches Foto parat, aber zumindest ein paar Eindrücke vom Bau.

Der Schattenbahnhof entstand in zwei Segmenten im Keller und besitzt 5 Abstellgleise und ein Umfahrgleis. Nicht viel, aber auf dem Dachboden ist der Platz leider etwas beengt. Ziel war es jedoch auf dem längsten Gleis problemlos einen kompletten ICE 1 (14-teilig) oder einen zweiteligen ICE 2 (16-teilig) unterzubringen. Wenn die beiden Züge passen, dann auch Intercity, D-Züge usw. Da wir fast ausschließlich korrekt lange Wagen einsetzen, war die Länge hier ausnahmsweise doch mal wichtig.



Die Weichen schalte ich mit der ECoS. Angesteuert werden sie per DCC. Als Weichendecoder und Belegtmelder kommen Produkte von Littfinski zum Einsatz. Ein Booster von Littfinski kümmert sich um die Stromversorgung. Leute, da habe ich echt gelitten! Das Einlernen der Decoder wollte ums Verrecken nicht klappen. Ich zweifelte schon an meinen Lötkünsten, als mir die rettende Idee kam. "Schalte doch mal auf reinen DCC-Betrieb um", dachte ich mir. Und siehe da, das Einlernen war ein Kinderspiel. Die Decoder waren zickig, wenn neben DCC auch Motorola mit am Anschluss verfügbar war.





Mit Abschalten des Motorola-Formats sah ich mich einem ganz anderen, bisher nur vom Hörensagen bekannten Problem konfrontiert. Lokomotiven, die über Masse die Beleuchtung eingebaut hatten, haben nun schön vor sich hingeflackert. Auch die auf den Fotos nagelneue BR 81, die meines Erachtens fast unanständig viel Geld gekostet hat, wurde zur munter blinkenden Lichterkette.

Man muss dazu vielleicht sagen, dass ich aus meiner Jugend nur das FMZ-System kannte und noch ein wenig Selectrix. DCC kam mir bisher nur bei Lenz unter und das war Spur 0. Umso erstaunter war ich, dass auch nagelneue Loks von Fleischmann (BR 81 und BR 56) offensichtlich ein nachlässiges Lichtdesign haben.





Etwa zur gleichen Zeit begann ich je nach Lust und Laune ein paar Servodecoder von MBTronik (ehemals Flüsterantrieb) aufzubauen. Diese hatte ich eigentliche für Spur 0 einsetzen wollen. Es sah nämlich ganz danach aus, dass später einer der Bahnhofsköpfe mit Servoantrieben ausgestattet werden würde und einer mit den Roco Unterflurantrieben, da wir einfach nicht genügend funktionsfähige Unterflurantriebe hatten.



Um die Servodecoder schön unter der Platte befestigen zu können, habe ich mir eine Halterung konstruiert, die ich dann per 3D-Druck erzeuge. Die Halterungen sind so gestaltet, dass man den WA5 Servodecoder mit oder ohne Releiasbaustein einfach einklipsen kann.





Ach übrigens: Auf dem ersten Foto dieses Beitrags ist ein G10 im Hintergrund zu sehen. Den hat mein Vater in Spur 7 1/4 Zoll gebaut. An den Wänden sieht man Musterblätter, die wir im Deutschen Museum in München aufgetan haben. Hier ein paar Fotos (noch ohne Bremserhaus, Griffstangen etc.):









Zurück zur Dachbodenbahn. Zwischen Januar und März 2014 tat sich einiges an der Bahn. Wir verlegten Streckengleise (Roco Line und Tillig im sichtbaren Bereich) und sorgten dafür, dass man zumindest analog fahren konnte. Keine Weiche hatte einen Antrieb, aber immerhin war ein wenig Hin-und-Her-Betrieb möglich. Und wie das so ist, kramt man alles möglich aus den Kartons, wohlwissend, dass man es später wieder wegpacken muss, weil es sonst nur im Weg herumsteht.



Die beiden Bogenweichen im folgenden Bild, sind passend zurecht gebogene Tillig Elite Weichen. Unten drunter auf dem weißen Papier habe ich die gewünschte Form ausgedruckt und anhand dessen die Weichen an Ort und Stelle entsprechend angepasst.











Im April kamen dann auch die Bahnhofsgleise hinzu. Auf dem folgenden Bild sieht man, wo der Schattenbahnhof vorerst abgeblieben ist, nämlich hinter dem eigentlichen Bahnhof. Er müsste dann in Zukunft geländetechnisch kaschiert werden.



So, das soll es vorerst gewesen sein. Fortsetzung folgt...

Viele Grüße
Tobi


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RE: Dachbodenanlage - Es kommt immer anders, als man denkt.

#8 von Lokwilli , 12.10.2014 08:14

Moin Tobi,
das sind wirklich zwei tolle Berichte von Dir. Es war spannend zu lesen, wass Du schon alles getrieben hast.

Der Dachboden ist doch eine tolle Gelegenheit auch mal richtig lange Züge fahren zu lassen. Das kann wahrlich nicht jeder.

Und die Gleisbauarbeiten sehen super realistisch. Das konnte ja auch nicht anders werden, wenn man die alte Anlage betrachtet und weiß, wo Du herkommst

Ich bin jedenfalls gespannt, was als nächstes kommt.

Viele Grüße
Phil


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RE: Dachbodenanlage - Es kommt immer anders, als man denkt.

#9 von Hohentengen21 , 12.10.2014 10:46

Moin Tobi,

toller Bericht und eine klasse Geschichte am Anfang. Ein gewaltiges Projekt. Da bleibe ich gerne dran.


Grüßle Oli


 
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RE: Dachbodenanlage - Es kommt immer anders, als man denkt.

#10 von Manu2090 , 12.10.2014 10:48

Hi

Ein tolles Projekt gehst du da an. Der Fuhrpark ist bisher auch total mein Ding .

Bin mal gespannt wie es weitergeht .

Gruß Manuel


www.Kleingedrucktes-h0.de


 
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RE: Dachbodenanlage - Es kommt immer anders, als man denkt.

#11 von tstening , 12.10.2014 23:41

Vielen Dank für das Lob und die Begeisterung hier. Hätte nicht gedacht, dass ein Dachboden so gut ankommt.

Zitat von Lokwilli
Der Dachboden ist doch eine tolle Gelegenheit auch mal richtig lange Züge fahren zu lassen. Das kann wahrlich nicht jeder.

Und die Gleisbauarbeiten sehen super realistisch. Das konnte ja auch nicht anders werden, wenn man die alte Anlage betrachtet und weiß, wo Du herkommst



Die Streckenführung ist tatsächlich eher auf lange Paradestrecken ausgelegt worden (grob gesagt entsteht hier eine Hundeknochen). Wir haben unterm Dach etwa 9 Meter nutzbare Länge. Genau das erlaubt es, emdlich mal 4 Meter Zug fahren zu lassen, ohne dass er sich selbst in den Schwanz beißt.

Die Nachteile muss man aber auch sehen. Wie man auf den Fotos sieht, ist der Dachboden nicht komplett wohnlich gemacht worden. Nur isoliert und im Laufe der Zeit mal hier und da mit Gipsplatten etwas geschlossen worden (Flickwerk). Im Winter wirds nicht zu kalt im Sommer nicht heiß. Aber dennoch haben wir schon mit Verwerfungen im Gleis gekämpft und einige Entlastungsschnitte gemacht, damit die Gleisanlage in Grenzen arbeiten kann.

Zwei Fenster (am Giebel und am anderen Ende im Dach) sorgen für Tageslicht und v.a. Durchzug, wenns mal warm ist. Als neulich bei Aldi Süd LED-Lichtleisten im Angebot waren, haben wir in einer konzentrierten Aktion die Filialen unsicher gemacht und immerhin 8 Stück ergattern können. Die Dinger sind genial. Zwischen den Dachsparren montiert und leicht vor der Anlagenkante positionsiert, ergibt sich ein sehr schönes diffuses Licht ohne störende Schlagschatten.

Zitat von Manu2090

Ein tolles Projekt gehst du da an. Der Fuhrpark ist bisher auch total mein Ding .



Ich muss zugeben, dass der Fuhrpark zwar mehr und mehr moderne Fahrzeuge bekommt, aber es steht auch ne Menge rollendes Material aus Epoche III und IV zur Verfügung. Was man bei uns nie sehen wird, ist eine strikte Epochentreue. Mein Vater ist ein Kind der Epoche II, ich der Epoche IV. Durch meine Reisetätigkeit, bin ich in den letzten zwei Jahren aber beinahe jede Woche mit der Bahn in Berlin gewesen. Und somit gibts auch Epoche VI bei uns auf der Bahn. Und wenn man möchte, kann der kleine Nebenbahn-Endbahnhof mit einer T3 und Epoche II Güterwagen angefahren werden.

Übrigens: Heute ist auch ein wenig was an der Modellbahn passiert. Ein altes Segment eines kleinen Nebenbahnbahnhofs, wurde mit RocoLine Gleisen und Unterflurantrieben versehen. Da uns eine neue 15 Grad DKW kaputt aus der Schachtel entgegen fiel, haben wir kurzerhand eine Shinohara DKW aus dem Fundus verbaut.

Hätte ich mal lieber erst das Segment von der alten Landschaftgestaltung befreit... OK, das geht auch noch nachträglich, hätte mir jetzt aber den Vorteil gebracht, nicht überstürzt die alte DKW aus Japan einzusetzen.

Kurz gesagt, ich hab wieder mal gelitten. Um die Shinohara-Weiche umzuwerfen, braucht es Servos, also zwei Stück hingebaut, Elektronik dazu und dann das Rästelraten, wie man die Weiche korrekt polarisiert!? Allein die Tatsache, dass die Wechenzungen über die Stellschwelle "eletrisch" miteinander verbunden sind, ließ mich verzweifeln. Nach einer Stunde Grübeln war klar: Entweder setzen wir einige gezielte Schnitte zur Isolierung und polarisieren dann aufwendig oder es wird Ersatz für die Roco-DKW beschafft.

Das ganze Grübeln war natürlich für die Katz, denn es geschehen noch Zeichen und Wunder. Nach einer halben Ewigkeit der Suche kam mein Vater doch noch mit einer Roco-Line DKW (Modell Bäseler) um die Ecke. Also gut, die Shinohara ausgebaut, neue Löcher gebohrt, Weiche eingepasst, Antriebe drunter (immer noch Servo) und glücklich geworden.

So sieht das wiederverwendete Segment (bzw. das Trassenbrett desselben) aus...



Unten drunter herrscht noch Chaos...



Ansonsten ist nicht mehr so viel heute passiert. Allerdings hat etwa die Hälfte der Modelle den Weg in ein IKEA IVAR-Regal gefunden.



Loks...



Güterwagen...



Personenwagen...



Sonstiges...



Somit hat das Kramen in Kartons und Kisten bald ein Ende.

Bevor ich es vergesse: Im letzten Beitrag gab es den G10 nur ohne Bremserhaus zu sehen. Hier noch als Nachtrag das Bremserhaus im aktuellen Zustand.



So, das war es mal wieder. Demnächst geht es dann wieder mit der Geschichte weiter und mit Fotos von der eigentlichen Bahn.

Viele Grüße
Tobi


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RE: Dachbodenanlage - Es kommt immer anders, als man denkt.

#12 von lokhenry , 13.10.2014 01:07

Hi Tobi,
ein herzlich willkommen im Club und Dank für deinen sehr schönen Bericht.

Du wirst feststellen, dass viele sehr Ähnliche Probleme haben, aber sehr unterschiedliche Lösungen
benutzt wurden.

Jaja, ich kann sagen die Geschichte wiederholt sich, ich hatte dasselbe Problem, ein Dachboden und bedingt durch die Schräge eine relativ geringe Höhe, ich habe mich entschlossen die ca. 65 Unterflur Antriebe nicht einzubauen und nur Oberflur zu arbeiten, das habe ich technisch nie bereut, an die Optik muss man sich gewöhnen, aber bei 50 cm Bodenhöhe, ist ein drunter kriechen, einfach nur schwer möglich und man wird nicht jünger.

Auch ich wollte bis 13 D Zug Wagen 1:87 + Lok abstellen können, ich habe einen Abstellbahnhof mit 10 Gleisen gemacht und ein sehr Langes Gleis für das Abstellen besonderer Züge, ansonsten Roco Code 100 verlegt und im Sichtbaren Bereich Rocoline, ist eine gute Kombination.

Servos könnte mit Verlegung zum Plattenrand eine Lösung sein, aber es ist alles noch möglich.
Berichte einfach weiter, es macht Spaß deine Zeilen zu lesen.

MoBa Gruß

Henry und eine gute Nacht


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RE: Dachbodenanlage - Es kommt immer anders, als man denkt.

#13 von Elchrich Elch , 13.10.2014 07:37

Hi,
das war ja mehr eine Biographie als eine Anlagenvorstellung. Macht es aber so deutlich interessanter. Der Fuhrpark scheint ja staatlich zu sein und ich warte auf weitere Bilder

cu, Rainer


 
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RE: Dachbodenanlage - Es kommt immer anders, als man denkt.

#14 von volvospeed ( gelöscht ) , 13.10.2014 08:27

Hallo Kollege,

Sehr interessanter Bericht und Geschichte. Besonders interessant finde ich aber die alten Fleischmann Schachteln im Regal. Was mag da drin sein?


volvospeed

RE: Dachbodenanlage - Es kommt immer anders, als man denkt.

#15 von tstening , 13.10.2014 09:20

Zitat von lokhenry

Jaja, ich kann sagen die Geschichte wiederholt sich, ich hatte dasselbe Problem, ein Dachboden und bedingt durch die Schräge eine relativ geringe Höhe, ich habe mich entschlossen die ca. 65 Unterflur Antriebe nicht einzubauen und nur Oberflur zu arbeiten, das habe ich technisch nie bereut, an die Optik muss man sich gewöhnen, aber bei 50 cm Bodenhöhe, ist ein drunter kriechen, einfach nur schwer möglich und man wird nicht jünger.



Wir haben zum Glück etwas mehr, als 50 cm, der Einbau der Unterfluarantriebe ist jedoch wirklich kein Spass. Bevor ich neues Material anschaffe, müssen die alten Antriebe aber erst verbaut sein. Bisher konnte ich mich übrigens ums Über-Kopf-Löten unterhalb der Platte herumdrücken. Mal schauen, wie lange das noch so bleiben wird.

Grüße
Tobi


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RE: Dachbodenanlage - Es kommt immer anders, als man denkt.

#16 von tstening , 13.10.2014 09:33

Zitat von volvospeed
Sehr interessanter Bericht und Geschichte. Besonders interessant finde ich aber die alten Fleischmann Schachteln im Regal. Was mag da drin sein?



Die alten Fleischmann-Schachteln reichen bis Anfang der 50er Jahre zurück. Auf den Fotos sind Modelle ab Anfang der 70 er zu sehen.
Die wirklich alten Teile werden nicht mehr aus den Kisten geholt. Bei 2.1 mm Profil wird einiges auch nicht mehr fahren. Und ob wir auch alle Loks digitalisieren steht ebenfalls in den Sternen.

Falls Du jedoch wissen möchtest, das in den 3 alten Schachteln (auf folgendem Bild zu sehen) drin ist, kann ich Dir eine einfache Antwort geben: 3-achsige Umbauwagen.



Viele Grüße
Tobi


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RE: Dachbodenanlage - Es kommt immer anders, als man denkt.

#17 von steve1964 , 13.10.2014 09:43

-
Tag Tobi ,
schöne Gleisbilder , schlanke Weichen , große Radien , so wie man es sich wünscht ..

Die Gartenbahn fährt also mit Echtdampf ! Schottert man die Gleise mit Bausplitt ?

Grüße
Steve
-


Ich baue, also bin ich.


 
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RE: Dachbodenanlage - Es kommt immer anders, als man denkt.

#18 von Wolfgang44 , 13.10.2014 09:58

Hallo Tobi,
na das nenn ich mal Modellbahn/-bau total
Klasse was ihr da angefangen habt, lange Züge sind für mich ein absolutes muss und bei Euch ist ja der Platz auch da!
Die Unterflurantriebe von Roco sind an sich genial und absolut zuverlässig (hab sie mittlerweile seit knapp 20 Jahren im Einsatz) aber tatsächlich sehr anstrengend einzubauen. Ich hab gesehen dass Du zusätzlich die Weichenlaternen mit verbaust, das hab ich aufgegeben da das (für mich) einfach nicht vernünftig hinzukriegen war.
Ganz toll finde ich den G10 - der ist wunderschön! Ich bin ja hier in N und kann mir manchmal im Verkehrsmuseum die wunderbaren Lehrwerkstättenmodelle des letzten jahrhunderts im Masstab 1:10 anschauen die handwerklich absolut top sind. Der G10 sieht größer aus aber absolut saubere Arbeit, baut ihr da noch mehr davon?


Grüße aus Nürnberg
Wolfgang
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meine weiteren/alten Projekte


 
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RE: Dachbodenanlage - Es kommt immer anders, als man denkt.

#19 von tstening , 13.10.2014 19:24

Zitat von steve1964
-
Tag Tobi ,
schöne Gleisbilder , schlanke Weichen , große Radien , so wie man es sich wünscht ..
Die Gartenbahn fährt also mit Echtdampf ! Schottert man die Gleise mit Bausplitt ?



Ja, Echtdampf. Und der Geruch ist auch wie im Original. Da wir selber keine Gartenbahn mehr haben, d.h. keine Gleisanlage mehr, kann ich nur aus der Erinnerung berichten, dass man tatsächlich Bausplit benutzen kann. Aber auch jede andere Form von grob zerstoßenen Steinen ist nutzbar.

Bevor jetzt die Frage kommt, weshalb wir keine Gleisanlage mehr haben, hier die Erklärung (ich versuche es zumindest).

In den 80ern des letzten Jahunderts wollte mein Vater von 5 Zoll auf 7 1/4 Zoll umsteigen. Und so machte er sich auf, einen Käufer für die gesamte Gartenbahn zu finden. Und tatsächlich, ein Modellbahnhändler aus Hamburg kaufte die Lok, 3 Wagen und die Gleisanlage für 20.000 DM.

Wie packten alles in einen LKW und fuhren nach Hamburg. Als Anzahlung erhielt mein Vater 1.600 DM und den Bausatz einer Baureihe 01 in 1:32 (4.000 DM) von Aster. Der Rest sollte vom Händler nach erfolgter Funktionsprüfung folgen. Mein Vater glaubte ihm, denn man kannte sich. Klug wurde er dennoch, denn es kam keine müde Mark mehr. Es folgten zwei Jahre Kampf um das Geld. Mahnverfahren, Rechtsanwälte, das Gericht. Mein Vater bekam Recht, wobei Recht haben und Recht bekommen zweierlei paar Schuhe sind, wie man gleich lesen wird.

Im Verfahren stellte sich heraus, dass der Händler die Gartenbahn sehr regelmäßig auf Kinderfesten einsetzte. Laut eigener Angabe für rund 1.000 DM pro Tag. Nach dem Gerichtsverfahren machte sich ein Gerichtsvollzieher auf den Weg. Zigmal war er bei dem Händler, aber die Bahn war nie vorhanden. Andere Sachen gab es nicht zu pfänden, da der Laden seiner Frau gehörte. Eines Tages hatte er aber Glück und so konnte er zumindest die Lokomotive und 2 der drei Wagen pfänden. Von der Gleisanlage und dem dritten Wagen fehlte aber jede Spur.

Wir fuhren nach Hamburg und bekamen die Brocken ausgehändigt. Die Lokomotive und die beiden Wagen waren heruntergekommen, ungepflegt und auf Verschleiß gefahren worden. Der Rost in der Feuerbüchse war durchgeglüht. Das zeugt von sehr häufigen Einsätzen der Lokomotive.

Wir packten alles ein und fuhren heim. Die Aufbauten der Wagen wurden entsorgt, da unbrauchbar. Die Reste wurden eingelagert und was blieb war die Erinnerung an eine Gartenbahn, eine schmerzvolle Erfahrung, Anwaltskosten und der Bausatz einer Baureihe 01 in Spur 1.

23 Jahre später zerlegten wir die Lok, restaurierten sie und bauten sie neu auf. Einfach nur zum Spaß. Mit Druckluft prüften wir die Funktion und siehe da, alles ist war wieder dicht, Kessel ok. Glut hat sie aber keine mehr gesehen. Die Dame darf nun schön geputzt weiterhin ausruhe.



Grüße
Tobi


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RE: Dachbodenanlage - Es kommt immer anders, als man denkt.

#20 von tstening , 13.10.2014 19:29

Zitat von Wolfgang44

Klasse was ihr da angefangen habt, lange Züge sind für mich ein absolutes muss und bei Euch ist ja der Platz auch da!
Die Unterflurantriebe von Roco sind an sich genial und absolut zuverlässig (hab sie mittlerweile seit knapp 20 Jahren im Einsatz) aber tatsächlich sehr anstrengend einzubauen. Ich hab gesehen dass Du zusätzlich die Weichenlaternen mit verbaust, das hab ich aufgegeben da das (für mich) einfach nicht vernünftig hinzukriegen war.
Ganz toll finde ich den G10 - der ist wunderschön! Ich bin ja hier in N und kann mir manchmal im Verkehrsmuseum die wunderbaren Lehrwerkstättenmodelle des letzten jahrhunderts im Masstab 1:10 anschauen die handwerklich absolut top sind. Der G10 sieht größer aus aber absolut saubere Arbeit, baut ihr da noch mehr davon?



Die Weichenlaternen sind wirklich eine Katastrophe. Aber mittlerweile ist der Schmerz nicht mehr ganz so groß, da fast alle Laternen verbaut sind. Mehr dazu im nächsten Teil des Berichts.

Wenn ich es nicht weiter betreibe, wird der G10 wohl ein Einzelstück bleiben. Mein Vater ist 74 Jahre alt und fängt sicher nicht noch einen Wagen an.

Viele Grüße
Tobi


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RE: Dachbodenanlage - Es kommt immer anders, als man denkt.

#21 von Tischbahner 247 ( gelöscht ) , 13.10.2014 19:42

Hallo Tobias.

Ich bin gerade über deinen Trööt gestolpert und kann mich meinen Vorrednern nur anschließen: ein tolles Projekt hast du da!

Vor allem die 9 Meter die du an gerader Strecke hast haben es mir angetan. Da lässt sich eine ordentliche Paradestrecke bauen.
Ich bin schon gespannt wie es weiter geht und wie du an die Gestaltung heran gehst.

Soweit von mir.
MfG Markus


Tischbahner 247

RE: Dachbodenanlage - Es kommt immer anders, als man denkt.

#22 von tstening , 13.10.2014 20:43

So, nun gehts mal weiter mit dem Bericht, nachdem der Exkurs zur Gartenbahn für Auflockerung gesorgt hat.

Über den Sommer ist nicht allzu viel an der Bahn gebaut worden. Wenn schlechtes Wetter war, kamen aber doch die ein oder anderen Dinge hinzu.

Während im März nur die Paradestrecke befahren werden konnte, war der Bahnhofsbereich noch weitestgehend leer. Im April kamen die Bahnhofsgleise hinzu und der Bahnhof Schönbrunn von Pola fand erstmals den korrekten Platz am Gleis.

Auf dem folgenden Foto sieht man die Anfänge des zweiten Bahnhofskopfes. Im Gegensatz zum anderen Bahnhofskopf ist er gerade angeordnet.



Schönbrunn, noch frisch getrichen, obwohl schon gute und gerne 20 Jahre alt.



Was aber viel wichtiger war: Man konnte endlich analog herumfahren. Ich finde das sehr wichtig, dass man beim Bau ziemlich frühzeitig was bewegen kann.



So hatten wir die Möglichkeit, die Steigungen zu testen. Die Paradestrecke liegt etwa 12 cm oberhalb des Bahnhofsniveaus. Der ICE ist nur mit einem Triebkopf unterwegs, schafft es aber durch die Steigung in der Kurve.

Dann kamen die wärmeren Tage und auf der Bahn wurde nur gelegentlich mal gespielt und nur ganz wenig dran gebaut. Stillgestanden ist das Projekt aber nicht, denn ich habe mich daran gemacht, das Stellwerk für den linken Bahnhofskopf zu bauen. Eigentlich sollte es ein beleuchtetes Gleisbildstellwerk sein, welches mittelfristig irgendwie in die Digitalbahn integriert werden sollte. Irgendwann mache ich das auch, aber vorerst ist es das hier geworden...



Die Stellwerkshebel sind mit Schaltern verbunden, die wiederum die WA5 Servoelektroniken mit dem Stellsignal versorgen. Anstatt also digital mit DCC zu stellen, bin ich einfach, weil ich Lust dazu hatte, auf die analoge Variante ausgewichen.



Es folgten erste Ideen für ein Bahnbetriebswerk, die aber noch mehrere Male umgebaut wurden.



Ohne Bedarf kein Bahnbetriebswerk, also fanden sich schnell ein paar Statisten im Lokschuppen ein.



Ein Kohlenkran erblickte zusammen mit dem Wasserturm im Hintergund des Fotos ebenfalls das Licht der Welt. Der Wasserturn ist ein Kitbashing aus einem Auhagen- und Vollmer-Modell.



Der ein oder andere Weichenantrieb sollte ebenfalls funktionieren. Ich machte mir also Gedanken über die Stromversorgung und definierte zuerst einen minimalen Satz an verbindlichen Farbcodes, zumindest was die Ringleitungen und Zuführungen zu den Verbrauchern angeht.

- Rot / Schwarz = DCC
- Weiß / Blau = Wechselstrom für Verbraucher
- Rot / Grün = Schaltsignale

Die innere Schiene ist immer rot, die äußere immer schwarz.

Es gibt natürlich Ausnahmen. Da wir an einigen Stellen Anschlußverbinder von Roco verwenden, die Gelb/Blau sind, wurde definiert:

DCC: Rot = Gelb, Schwarz = Blau

Dann nahm ich mir ein paar Lötklemmen und Europlatinen mit Lötstreifenraster und baute mir Verteiler in unterschiedlichen Größen. Die eine Hälfte transportiert den Wechselstrom, die hintere ist für DCC vorgesehen.





Die anderen bunten Kabel auf den Bildern sind noch von der fliegenden Testverdrahtung und werden nach und nach ersetzt. Auf dem Foto nicht zu sehen, sind die selbstklebenden Kabelclipse, mit denen ich die Drähte bündele. Mittlerweile ist eine Ringleitung entstanden. Querschnitt pro Kabel ist 1qmm. Alle 3 Meter gibt es eine kleine Verteilerplatine für DCC und Wechselstrom.

Nebenbei wurde auch der zweite Bahnhofskopf weiter gebaut. Probeweise ein paar Signale aufgestellt und mit Weichenlaternen bestückt.



Mittlerweile sind wir im August angelangt. Im Chaos kann man schon zarte Ansätze des Bahnbetriebswerkes erkennen...





Zum Abschluss noch ein Foto von den beleuchteten Weichenlaternen.



Ehrlich gesagt fuchst es mich, dass die Gleisentwicklung am Lokschuppen keine Laternen hat. Aber mit Servos Weinert-Laternen (oder ähnliches) zu drehen ist keine dankbare Bastelei.

In diesem Sinne
Tobi


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RE: Dachbodenanlage - Es kommt immer anders, als man denkt.

#23 von Chuck ( gelöscht ) , 13.10.2014 20:49

Hi Tobi,

ich bin begeistert, was Du/ihr da aufbaut. Viel Platz für Züge. [emoji106]
Und die guten Fleischmann Trafos für die Analogstromversorgung.

Gruß,
Axel


Chuck

RE: Dachbodenanlage - Es kommt immer anders, als man denkt.

#24 von sven77 , 13.10.2014 20:50

Hallo Tobias,

Das sind ja feine Bilder von deinen Moba aktivitäen.
Modellbau vom Feisten.


Gruß Sven


 
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RE: Dachbodenanlage - Es kommt immer anders, als man denkt.

#25 von Frank 72 , 13.10.2014 21:43

Guten Abend Tobi,

das ist ja mal 'ne ordentliche Hausnummer! Du bist dir aber sicher, dass du noch andere Hobbys und einen Beruf hast?

Auf jeden Fall eine interessante Geschichte und toller Vortrags-Stil. So ein Dachboden ist natürlich praktisch für lange Züge. Nachteil ist, dass man da nicht groß in die Breite bauen kann. Räumlich sah das bei mir in den 90ern ähnlich aus. Allerdings sind wir umgezogen, bevor der Bau losgehen sollte...

Bin gespannt, wie es weiter geht. Dein Bericht bestätigt zumindest schonmal meine Erfahrung: Meine nächste Anlage wird in Segmenten gebaut, das vereinfacht die Verkabelung -einschl. Weichenantriebe- sicherlich ungemein.


Gruß Frank


 
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