Guten Abend allerseits.
Ich habe lange überlegt, mich hier anzumelden. Ich habe längere Zeit hier immer wieder mal hier gestöbert und eure tollen Anlagen begutachtet. Teilweise sind da echt unglaubliche Sachen dabei, die einem schier die Kinnlade runterklappen lassen. Aber das nur nebenbei.
Ich mache dann mal eine Kurz-Vorstellung:
Ich heiße Markus, wohne im Rhein-Sieg-Kreis, bin 44 Jahre jung und seit fast 40 Jahren mit ein paar Unterbrechungen Modelleisenbahner. Ich hatte alle Spurweiten von Z bis G - hängengeblieben bin ich seit vielen Jahren an der Spurweite N. Nach digitalen Versuchen fahre ich wieder analog.
Da wir in unserer Wohnung sehr wenig Platz haben, habe ich mich seit einigen Jahren dem Micro-Modellirailroading verschrieben, als ich die amerikanische Seite des leider verstorbenen Carl Arendt aufgestöbert und regelrecht studiert habe.
In Punkto große Anlagen habe ich mich auch mehrmals versucht, bin aber aufgrund der Größe immer wieder gescheitert, da ich nicht die Geduld aufbrachte, mich mehrere Jahre mit dem Aufbau einer Modellbahn zu beschäftigen. Nä, dat is nix für mich! Darum bewundere ich viele hier, die die Zeit, den Raum und den finanziellen Spielraum für ein größeres Projekt haben.
Nun zu meinem aktuellen Projekt: Als großer Fan der elektrischen Traktion bin ich im Laufe der Zeit natürlich nicht an den schönen Schweizer Vorbildern vorbeigekommen. So fiel dann die Entscheidung, eine Micro-Anlage nach Schweizer Privatbahn-Vorbildern zu entwerfen und zu bauen. Der Reiz dabei lag dabei, auf kleinster Fläche einen funktionstüchtigen Bahnhof zu bauen. Bei der Planung fiel mir irgendwann beim Einkaufen verhängnisvollerweise das MIBA-Heft Minimax-Anlagen von H. Fackeldey in die Hände. Na, das war ja wohl ein gefundenes Fressen! Also wurde kurze Zeit später umgeplant und dann Material eingekauft.
Die Anlage ist 100 x 30 cm groß, der anschließende Fiddleyard 50 x 10 cm. Für Zuggarnituren bis 35 cm reicht das vollkommen aus. Das Gleismaterial stammt von Peco, Code 55. Die 123 mm-Weichen aus dem Peco-Programm sind für so eine Kleinbahn genau richtig und fressen auch nicht den meisten Platz weg. So gelang es mir, ein relativ dynamisches Gleisbild zu entwickeln. Die Fahrzeuge fahren dank der Herzstückpolarisierung geschmeidig drüber. Rangieren im Schleichgang ist auch ohne weiteres möglich.
Nach umfangreicher Recherche hatten viele Schweizer Privatbahnen unterschiedliche elektrische Triebfahrzeuge. In meiner Sammlung schlummerte noch ein alter ET 485 von Roco, nebst Steuerwagen, den ich dann komplett umlackiert und gealtert habe. Ein paar Decals hatten sich in meiner Restekiste auch gefunden und so bekam die Bahn auch einen Namen: HWA - die Heuvellier - Waldenez - Ardelaine - Eisenbahn, an der Grenze zu Frankreich gelegen. Die Bahn besitzt auch eine kleine Busflotte, die die angrenzenden Gemeinden bedient. Auf der Bahn findet nicht nur Personenverkehr statt, sondern auch Güterverkehr. Zu gewissen Tageszeiten führt dann der Triebwagen 2 ein paar Güterwagen mit, die auf den Unterwegsbahnhöfen rangiert werden. In den Stunden mit geringem Verkehrsaufkommen fährt der T1, ein alter Arnold-Straßenbahn-Triebwagen. Er wird die Lackierung behalten, muß aber irgendwann eine Alterung über sich ergehen lassen. Auf meiner Anlage wird also der Bahnhof Ardelaine dargestellt, der Endpunkt der Linie. Hier gibt es neben Bahnhofsgebäude, Lagerschuppen, Ladestraße auch eine Remise, in der ein Triebwagen über Nacht abgestellt werden kann. Daneben ist der Anbau eines bahneigenen Busdepots.
Soviel zu meiner kleinen, im Bau befindlichen Nebenbahn. Auf den Fotos sind die ersten Bauabschnitte zu sehen. Die Gebäude entstehen alle im Eigenbau. Das Depot, was ihr auf den Bildern seht, ist am weitesten fortgeschritten. Es fehlen noch viele Details wie Dachrinnen und so. Da es heute schön sonnig war, habe ich es zur Stellprobe mit draufgestellt, damit man nicht nur Holz und Schienen sieht.
Ich hoffe die Bilder gefallen etwas. In loser Folge berichte ich dann von dem weiteren Bau.
Es grüßt
Markus