Ich entwerfe gerade eine Platine zur Umrüstung meiner Märklin Hobby TRAXX 146.2 auf eine PluX22 Schnittstelle inkl. Schleiferumschaltungsrelais. Da dies mein erster Umbau einer Lok mit "Spezialmotor" ist (bisher nur 5 pol. HLA [3,9 uH/1,1 A und 1 nF/50 V]) fehlen mir noch geeignete Werte für die Motor-Entstörung. Der "Spezialmotor" ist wohl ein 3 pol. DC-Motor. Welche Werte würdet Ihr vorschlagen?
nee, wozu? Schau dir die Originalplatine an! Da wirst du keine Drosseln sehen, evtl. ein C, welches du ausmessen müsstest. Das würde ich vorsehen und nur bestücken, wenn es bei Verwendung eines Sounddecoders nötig ist. Übrigens ist der "Spezialmotor" einn ganz normaler Mabuchi 3-Poler; das spezielle sind die beiden Schwungmassen!
was dann der bisher von mir verbauten Entstörung für die 5 pol. Motoren entsprechen würde.
Auf der originalen Märklin-Platine meine ich, dass ein 100nF Kondensator zwischen den Motoranschlüssen sitzt (ist leider nicht beschriftet). Spulen konnte ich da bisher keine entdecken.
Irgendwie bin ich immer noch etwas ratlos.
Zitat von SchwanckÜbrigens ist der "Spezialmotor" einn ganz normaler Mabuchi 3-Poler; das spezielle sind die beiden Schwungmassen!
Zitat von firecat76Irgendwie bin ich immer noch etwas ratlos.
Offensichtlich hat es sich Märklin etwas zu einfach gemacht und nur das absolute Minimum an Entstörung eingebaut. Weshalb sie damit durchkommen? Ich weiss es nicht. Richtigerweise gehören mindestens die beiden Drosselspulen auch dazu. Vielleicht verzichtete Märklin auf diese deshalb, weil die Leitungen kurz sind und der Motor quasi bereits am Decoder angelötet ist.
Genau so verhält es sich mit den beiden Kondensatoren die an Masse und jeweils an einem Motoranschluss sind. Besser ist, wenn man sie einbaut. Doch hier gibt es einen Konflikt. Sie werden vom Decoder aus als zusätzlichen Verbraucher gesehen. Je höher die Motoransteuerfrequenz, desto mehr beeinflussen diese Decoder das System Regler (Decoder) - Motor - Strom. Das ist der Grund, weshalb Märklin empfielt, diese bei neueren Decoder wegzulassen.
Bauteilewerte kann man durchaus aus Rainers Webseite http://www.stayathome.ch/images/Motorentstoerung.gif entnehmen. Das sind Richtwerte. EIn Motor erzeugt Störungen, verschiedener Frequenzen. Für die genauen Werte müsste man wissen, welche Frequenzen welche Energie freisetzt und wie sie andere Sachen stört. Das ist aufwändig, deshalb gibt es viele Richtwerte.
Bei den Drosselspulen sollte man darauf achten, dass sie den maximalen Motorstrom vertragen sollten, sonst kann es Rauchzeichen geben, wenn mal der Motor aus irgendwelchen Gründen blockiert.
Aber: Ganz auf Entstörmittel verzichten sollte man nicht bei Motoren. Insbesondere nicht bei kommutierten Motoren (Bürstenmotoren)
Zitat von Martin Lutz [...] Bauteilewerte kann man durchaus aus Rainers Webseite http://www.stayathome.ch/images/Motorentstoerung.gif entnehmen. Das sind Richtwerte. EIn Motor erzeugt Störungen, verschiedener Frequenzen. Für die genauen Werte müsste man wissen, welche Frequenzen welche Energie freisetzt und wie sie andere Sachen stört. Das ist aufwändig, deshalb gibt es viele Richtwerte.
Bei den Drosselspulen sollte man darauf achten, dass sie den maximalen Motorstrom vertragen sollten, sonst kann es Rauchzeichen geben, wenn mal der Motor aus irgendwelchen Gründen blockiert.
Aber: Ganz auf Entstörmittel verzichten sollte man nicht bei Motoren. Insbesondere nicht bei kommutierten Motoren (Bürstenmotoren)
Aus dem zuletzt genannten Grund habe ich diesen Thread eröffnet. Scheint aber doch komplexer zu sein als gedacht, das Thema.
Zwischen den Richtwerten auf Reiners Webseite (die die Entstör-Bauteile des Standard-Umbau 5 pol. Antriebes zeigt) und dem von mir vermuteten Kondensator Wert liegt ja nun schon mal Faktor 100. Soll ich den dann auch für die Spulen ansetzen?
Eine Faust-Formel bzw. eine Erklärung wie der Kondensatorwert, der Spulenwert und die Motordaten (3 pol./5 pol.; Drehzahl, etc.) zusammenhängt habe ich bisher leider auch nicht finden können.
dass ich pragmatisch vorgehen würde, habe ich oben bereits beschrieben. Es hängt nämlich sehr vom verwendeten Decoder ab, ob und wenn ja welche, Entstörungsmaßnahme notwendig ist. Viele Decoder haben das für sie erforderliche Maß an Entsörung bereits eingebaut. Sollte etwas Zusätzliches notwendig sein, dann wird bei mir ein bedrahteter Kondensator von 100 nF direkt an die Motoranschlüsse glötet. Reicht das nicht wird der Motor nicht dirkt an die Platine gelötet sondern über zwei 2 cm lange Litzen, die durch je eine Dämpfungsperle geführt wurden. Das half bisher bei jedem 60948.
Ich verwende im wesentlichen die aktuelle ESU Decoder Generation also LokSound V4 bzw. LokPilot V4. In den bisherigen Umbauten lagen die Entstörmittel ja immer dabei. Außerdem wurden die Motoren ja durch den Umbau und somit Austausch von Anker, Magnet und Motorschild quasi in Neuzustand versetzt. Anders nun bei der Hobby Traxx meinem ersten Umbau mit Antrieb der neuen Generation. Nun suche ich halt nach einer möglichst guten Entstörung die die Last-Regelung mittels Gegen-EMK nicht zu sehr beeinträchtigt.