nachdem ich bereits seit einer Weile hier mitlese und schon vereinzelt Fragen gestellt und beantwortet habe, ist es nun an der Zeit meinen ersten Umbaubericht zu schreiben.
Zuvor möchte ich es allerdings noch nachholen mich kurz vorzustellen: Meine Name ist Arndt, ich wohne derzeit in Rheinhessen und bin, bedingt durch meinen Umzug dorthin und den damit verbundenen Dachbodenfund einer alten Märklin-Eisenbahn aus Jugendtagen, vor 2 Jahren vom Teppichbahning neu angesteckt worden. Ein statischer Aufbau ist derzeit aus Platzgründen leider nicht möglich.
Nachdem das alte Material ausschließlich analog auf Basis des M-Gleises war, habe ich mich nach meinem Wiedereinstieg der digitalen Modellbahn verschrieben. So gesellten sich zunächst eine gebrauchte Märklin Control Unit (6021) mit Systemzubehör und später eine Märklin Central Station 2 (60215) zum vorhandenen Gleismaterial. Mit der Central Station 2 kamen dann auch erste C-Gleise mit dazu, die seitdem stetig ausgebaut werden. Gleichzeitig hatte ich ab Wiedereinstieg damit angefangen meine Lokomotiven digital umzurüsten. Zunächst waren das noch einfache Umbauten ala BR E03 (3053) später dann zunehmend komplexere Umbauten wie Dampfloks mit Fahrwerksbeleuchtung oder die V60 mit Sound (sehr filigran).
Nun möchte ich mich an einen Platinen-basierten Umbau herantasten. Ziel ist es meine Lokomotiven der Hobby TRAXX 2 Serie auf eine einheitliche 21mtc Basis zu stellen. Dabei habe ich folgende Anforderungen an das Projekt:
F0F/F0R Stirnricht, mit Fahrtrichtung wechselnd.
AUX1 Fernlicht, mit Fahrtrichtung wechselnd.
AUX2 Einseitige Dunkelschaltung (Wagenseite), mit Fahrtrichtung wechselnd.
AUX3 Führerstandsbeleuchtung, mit Fahrtrichtung wechselnd.
AUX4 Schleiferumschaltung für Wendezüge (optional) bzw. Lötpad AUX4 für zusätliche Funktion.
Die Lichtfunktionen sollen auf Basis der Märklin E190372 Leiterplatte Beleuchtung aufgebaut werden und die Anschlüsse dementsprechend kompatibel sein (gemeinsamer U+).
Darüber hinaus soll es mittels Lötbrücken möglich sein, AUX3 und AUX4 zu verstärken bzw., sofern der Decoder bereits verstärkte Ausgänge besitzt (bspw. Märklin), diese verstärkten Ausgänge direkt auf die entsprechenden Lötpads zu leiten.
Als letzte Anforderung soll es möglich sein, geeignete Entstörmittel für den Motoranschluss (Drosseln, Kondensator) einzubauen.
Ich möchte für alle Lokomotive nur eine Unviersalplatine fertigen lassen, um die Kosten zu senken und diese dann je nach Einsatz-Szenario bestücken und mit Lötbrücken konfigurieren.
Mal schauen wie sich das Ganze so entwickelt. Anregungen/Kommentare natürlich gerne hier teilen.
Moin Klingt interessant. Du könntest die Platinen bestimmt auch verkaufen, ich bin mir sicher, es gibt viele hier im Forum, die mit den Hobby-TRAXXEN unzufrieden sind
Wir geben 10 Milliarden für ‘ne schiefe Haltestelle aus, haben nicht mal 75% Pünktlichkeit und nur jeder 4. ICE fährt ohne Defekte? Scheißegal, wir kleben lieber grüne Streifen auf die Züge!
sicher bin ich mir nicht, ob sich recht aufwändige Investitionen in die Elektronik bei den Hobby-Loks wirklich lohnen. Der Antriebstrang ist an seinem Anfang - Motor - und an seinem Ende - Achse und Räder - "low price" pur. Aus meiner Reparaturarbeit habe ich etliche Motorleichen und x gebrochene Achsen zu vermelden gehabt. Sicherlich kamen auch noch einige Decoder dazu, die das Zeitliche gesegnet hatten. Dann konnte ich aus 3 Modellen wieder eins herstellen und es dem MEC schenken. Aber, jeder muss selbst entscheiden, was sich wirklich lohnt.
Moin Ja, das dachte ich mir auch am Anfang. Aber allein aus einem persönlichen Wert (1. Lok etc...) oder Spaß am Basteln ist es schön, dass jemand sich die Mühe für so etwas macht
Wir geben 10 Milliarden für ‘ne schiefe Haltestelle aus, haben nicht mal 75% Pünktlichkeit und nur jeder 4. ICE fährt ohne Defekte? Scheißegal, wir kleben lieber grüne Streifen auf die Züge!
Zum Umbau von Märklin/ Trix Hobby 185er gibt es von Schönwitz eine passende Platine zum Umbau, die ich selbst empfehlen kann. Ich hab neulich auch meine Lok umgerüstet und bin sehr zufrieden!
Am Wochenende hatte ich mal wieder ein wenig Zeit, mich meinem Projekt der Superung meiner Märklin H0 Hobby TRAXX 2 Lokomotiven zu widmen.
[quote="E44 098" post_id=1713284 time=1502222866 user_id=27335] Zum Umbau von Märklin/ Trix Hobby 185er gibt es von Schönwitz eine passende Platine zum Umbau, die ich selbst empfehlen kann. Ich hab neulich auch meine Lok umgerüstet und bin sehr zufrieden!
Richtig, dieses Umbau-Set habe ich auch bereits in eine meiner Lokomotiven eingebaut. Bei diesem Umbau-Set ist es so, dass AUX1 das Fernlicht und AUX2 die Führerstandsbeleuchtung richtungsabhängig schaltet. AUX3 und AUX4 sind jeweils mit einem führerstandsseitigen Rücklicht verbunden. Somit sind bereits für die Beleuchtung alle zur Verfügung stehenden Ausgänge belegt und die Realisierung einer Schleiferumschaltung oder schaltbaren stromführenden Kupplung nicht mehr möglich.
Zitat Moin zusammen,
sicher bin ich mir nicht, ob sich recht aufwändige Investitionen in die Elektronik bei den Hobby-Loks wirklich lohnen. Der Antriebstrang ist an seinem Anfang - Motor - und an seinem Ende - Achse und Räder - "low price" pur. Aus meiner Reparaturarbeit habe ich etliche Motorleichen und x gebrochene Achsen zu vermelden gehabt. Sicherlich kamen auch noch einige Decoder dazu, die das Zeitliche gesegnet hatten. Dann konnte ich aus 3 Modellen wieder eins herstellen und es dem MEC schenken. Aber, jeder muss selbst entscheiden, was sich wirklich lohnt.
Sicher sind die Hobby TRAXX 2 Lokomotiven nicht das Parade-Produkt im Sortiment. Genau das macht sie aber interessant für meinen Veredelungsversuch. Denn geht bei meinen Versuchen etwas schief, so hält sich zum einen der Schaden in Grenzen und zum anderen gibt es einen entsprechenden Markt an Ersatzteilen. Warum, zeigst Du ja selbst auf.
Und natürlich bedeutet Hobby auch immer Spaß an der Freude und nicht rein wirtschaftliche Betrachtungweisen.
Ich habe nun zunächst begonnen meine Anforderungen in einen Schaltplan umzusetzen. Herausgekommen ist dabei die folgende Schaltung:
Über Lötbrücken SJ1/SJ2 kann entschieden werden, ob AUX3 und AUX4 verstärkt werden (bspw. ESU-Decoder) oder unverstärkt durchgeleitet werden, was den Einsatz von Märklin-Decodern ermöglicht. Darüber hinaus kann bei AUX4 mittels SJ3 entschieden werden, ob das Umschaltz-Relais angesteuert oder der Ausgang zur anderweitigen Nutzung auf ein normales Lötpad herausgeführt wird. SJ4 steuert für die Relais-Schaltung, ob diese als Schleiferumschaltung oder als stromführende Kupplung betrieben wird.
AUX1-3 schalten Ihre Funktion fahrtrichtungsabhängig. Das wird über die Transistorstufe und die jeweils zugehörigen MOSFETs realisiert.
Nach der Fertigstellung des Schaltplans, geht es nun im nächsten Schritt an das Layout der Platine.
Am Wochenende habe ich zunächst den Schaltplan in ein Layout übertragen. Danach war es dann Zeit für eine erste Stellprobe. Die Platinen sollen, wie die originalen Decoder-Platinen auch, in 1,2 mm FR4 gefertigt werden. Dementsprechend habe ich den Entwurf ausgedruckt und auf ein Stück Pappe geklebt.
Soweit passte bereits alles. Lediglich kleinere Fehler wie minimal falsche Außenmaße der Platine, eine falsch platzierte Bohrung sowie der Montageort des Relais (zu weit außen und damit Kollision mit Dachkonstruktion) galt es zu korrigieren. Damit steht nun das finale Layout.
Im nächsten Schritt gilt es nun die Platine zu fertigen. Ich werde hierzu den bereits in diesem Beitrag benutzten Platinen-Service aus Asien nutzen. Das kostet zwar etwas Zeit, dafür ist das Angebot dann aber auch für Privatkunden nutz- und bezahlbar.
So, nun heißt es erst einmal Warten bis das Päckchen aus China eintrifft.
lange Zeit her, dass ich zuletzt berichten konnte. Manchmal fordern Beruf und Alltag einfach ihren Tribut und es bleibt keine Zeit fürs Hobby.
Nachdem ich die Platinen im vergangenen Jahr zur Fertigung in Auftrag gegeben hatte, wurden diese etwa 1,5 Monate später ausgeliefert.
Leider hat ein erster Funktionstest nach dem Auflöten der Bauteile einige Fehler aufgezeigt:
Die Schlussbeleuchtung ist seitenverkehrt verbunden. D.h. es werden immer an einer Führerstandsseite gemeinsam Front- und Schlusslicht aktiviert anstatt gegenüberliegend.
Die Schaltung ist nicht Wendezug-fähig. Denn wird das Frontlicht deaktiviert, so gibt es keine Möglichkeit mehr das Schlusslicht zu schalten (fehlendes Massepotential!).
Ergo Lehrgeld bezahlt und beschlossen die Schaltung wie folgt zu überarbeiten:
F0F/F0R Stirnricht, mit Fahrtrichtung wechselnd.
AUX1 Fernlicht, mit Fahrtrichtung wechselnd.
AUX2 Schlusslicht FS1.
AUX3 Schlusslicht FS2.
AUX4 Schleiferumschaltung für Wendezüge (optional) bzw. Lötpad AUX4 für zusätliche Funktion.
Die Lichtfunktionen sollen auf Basis der Märklin E190372 Leiterplatte Beleuchtung aufgebaut werden und die Anschlüsse dementsprechend kompatibel sein (gemeinsamer U+).
Darüber hinaus soll es mittels Lötbrücken möglich sein, AUX3 und AUX4 zu verstärken bzw., sofern der Decoder bereits verstärkte Ausgänge besitzt (bspw. Märklin), diese verstärkten Ausgänge direkt auf die entsprechenden Lötpads zu leiten.
Eine Führerstandsbeleuchtung wird mittels AUX5/AUX6 realisiert. Hierfür ist dann zwingend ein aktueller ESU Dekoder (LokPilot V4/LokSound V4) der über diese Funktionen an den PINs 3/17 der 21mtc-Schnittstelle verfügt.
da hast Du Dir ein nettes Vorhaben herausgesucht, an dem man sich austoben kann! Allerdings habe ich noch eine Anmerkung: Vom Gehäuse her handelt es sich nicht um eine Traxx 2, sondern um eine Traxx 1 (F140AC1), die allgemein als Baureihe 185.1 bekannt ist. Auch die Betriebsnummer mit der Ordnungsnummer 099 bestätigt meine Annahme.
