Hallo,
da ich schon mehrere vergnügliche Themen als passiver Leser genossen habe, versuche ich mich hier mal in einem Beitrag.
Begonnen hat es mit dem Kauf eines ESU VT 858, der bereits nach einem Tag zurück an den Hersteller ging:
- Die Spurweite des Laufdrehgestells (heißt doch so?) wich an der einen Achse um +0.4mm und der anderen um -0.3mm ab. Auf grader Strecke sprang die eine Achse aus dem Gleis (Tillig Elite) und auf einer Weiche verklemmte sich die zweite Achse zuverlässig in den Flügelschienen.
- Die Fortbewegung des Triebwagens war eher als "sprunghaft" zu bezeichnen.
- Die Trittstufe des Laufdrehgestells fiel bei geringster Berührung ab
und als dann auch noch der getaktete Raucherzeuger mit einem Höllenlärm (quietschen) nicht rauchte, wanderte das (wunderschöne) Modell wieder zum Hersteller! Ein "Montagsmodell"!
Nach einem Monat traf dann ein Austauschmodell ein.
Neues Modell: Läuft wunderschön gleichmäßig, Achsabstände einwandfrei, wunderschön!
Aber dann: Der Rauchgenerator quietschte wieder und auch kleinste Mengen Rauchdestilat (ESU) verkrümmelten sich fast sofort durch das Getriebe des Triebderehgestells auf die Gleise und Schienen (so gut geölt glitsche auch gleich ein Haftreifen aus seiner Rille!).
Was nun? Der Raucherzeuger ist bestimmt nicht die wichtigste Funktion dieses schönen Modells, eine erneute Einsendung würde vermutlich wieder zu einem Tauschmodell führen, welches dann möglicherweise nicht mehr so gut läuft wie mein jetziges Modell. Oder einfach den Raucherzeuger nicht verwenden? Auch keine gute Lösung.
Also: Raucherzeuger ausbauen, zerlegen, Fehler finden und wieder zusammenbauen.
Der Raucherzeuger läßt sich leicht ausbauen (das Öffnen des Modells so wie in der Anleitung beschrieben ist fast nicht möglich, ohne irgendwelche feinen Details zu zerstören. Es geht aber sehr leicht, wenn man das Model an der Metallfassung der Puffer festhält und vorsichtig das Gehäuse über den Gestellen nach oben zieht).
Der Deckel des Raucherzeugers ist fest verklebt, läßt sich aber leicht mit einem guten Schraubendreher und einem beherzten Schlag öffnen.
Der Raucherzeuger besteht aus:
- dem Unterteil,
- dem Deckel,
- der Platine mit Heizwiderstand, Leerlaufsrensor (Temperatur?) und den Docht.
- dem Mikromotor mit Ventilatorrad (nicht auf dem Bild).
Den Mikromotor habe ich beim Ausbau leider zerstört, wollte diesen aber sowieso durch einen neuen ersetzen, der hofentlich ruhiger läuft. Der Mikromotor war mit einem sehr harten Kleber in den Raucherzeuger eingeklebt.
Bei Versuchen des zerlegten Raucherzeugerunterteils mit ESU Rauchdestilat hat sich sofort gezeigt, dass durch Kapilarwirkung das Öl schon bei geringsten Mengen in den "Motorraum" gezogen wird und von dort durch das unter dem Motor befindliche Loch sofort abfließt.
Ein Nachmessen des "Dochtes" (das Faser-Ding, welches das Rauchdestilat zum Heizwiderstand "saugt") ergab, dass dieser ca. 1mm über dem Boden der Voratskammer hing was auch erklärte, warum es nicht rauchen wollte.
Also: Alle Einzelteile reinigen, einen neuen Mikromotor einkleben (diesmal mit einem kleinen Tropfen Silikon um Schallbrücken soweit als möglich zu vermeiden), den Docht justieren und das ganze wieder zusammenbauen.
Ergebnis: Es raucht, der Ventilatormotor ist etwas leiser, aber noch lange nicht erträglich.
Ein Nachjustieren der Drehzahl (CV 138 (?)) und eine verringerung der Temperatur (CV 139 (?)) ergab dann jedoch eine wunderschöne Rauchfahne, die eher an ein Dieselfahrzeug erinnerte als die Rauchwolken mit den Orginaleinstellungen. Jetzt muß man schon mutwillig hinhören, um überhaupt noch irgendetwas von dem Ventilator zu hören.
Jetzt bin ich zufrieden!
Ich hoffe, dass dies ein Einzelfall war, auf jeden Fall gibt es jetzt Bilder, wie der Raucherzeuger von innen aussieht!