RE: Umbau Märklin württ. C von AC nach DC

#1 von cst , 26.03.2016 19:12

Hallo,

heute will ich den mechanischen Teil des Umbaus der württ. C von Märklin von AC nach DC vorstellen.

Grundsätzlich muss man folgende Dinge machen:
Mechanik:
- Isolieren der rechten Seite der Radsätze an der Nabe.
- Elektrische Trennung der Zylinder, die aus Metall sind.
- Abdrehen der Spurkränze auf NEM110 oder RP25 (ich hab mich für NEM entschieden)
- Lackierung der Radreifen in rot
Elektrik:
- Anpassen der Elektrik und Einbau einer Schnittstelle
- Umlöten der Laternen auf warmweisse LED (siehe Beitrag zur BR 59 vom User "stefankirner")

Gleich vorweg, die technische Umsetzung der Lok von Märklin ist erste Sahne. KK Kinematik zwischen Lok und Tender. Gerade, stromführende Verbindung zwischen Lok und Tender. Praktisch alles aus Metall, sehr viel Gewicht, das mag ich. Sehr gute Mechanik mit Messinglaufbuchsen in den Treib- und Kuppelrädern und der Glockenankermotor mit dem Winkelgetriebe. Dazu noch eine sehr gute Detaillierung und Lackierung der Maschine.
Da kann Roco meiner Meinung nach nicht mithalten (die hatte ich auch schon und hab sie wieder verkauft).

Ich bin folgendermassen beim Umbau vorgegangen.

Die Zylinder habe ich ca. in der Mitte getrennt. Dazu habe ich zuerst die Nieten ausgebohrt mit 1,5mm. Dabei bleibt die Niete als Hülse stehen. So dass der Zylinder noch am Rahmen hält. Dann hab ich von der Rahmenseite mit 2,2 mm eingebohrt, bis die Nietenhülse voll weggebohrt war. Jetzt hatte ich im Rahmen Löcher von 2,2 mm und in den Zylindern von 1,5mm, die genau aufeinander passen. In die Zylinderlöcher hab ich ein M2 Gewinde geschnitten. Die Bohrungen im Rahmen habe ich angesenkt. Jetz kann man mit Kunststoffschauben die Teile wieder verbinden. Zwischen Zylinder und Rahmen kommt eine Lage Tesafilm.
Kleiner Tip, die Bohrung für das M2 Gewinde lieber mit 1,6 oder 1,7 mm aufbohren. Das Material ist sehr übel zum Gewindeschneiden und wenn der Gewindebohrer hakt, dann bricht er sehr leicht ab. Das Problem wird mit einem etwas grösseren Kernloch deutlich entschärft.

Die Räder werden alle von den Achsen abgezogen. Jetzt werden die Spurkränze abgedreht, dazu habe ich mir eine Radhaltevorrichtung gebaut und drehe mit einem Profildrehstahl die Spurkränze ab. Als nächstes werden die Räder der rechten Seite weiter aufgebohrt und eine Kunststoffbuchse eingesetzt. Die Kunststoffbuchsen habe ich mir aus rotem Rundmaterial selber gedreht.

Jetzt hat die Lok leider keine Radstromabnehmer auf der neu isolierten, rechten Seite. Da aber die Räder über das Gestänge an den Zylinder rechts Strom übertragen und dieses System jetzt elektrisch vom Rest der Lok getrennt ist, benutze ich dies für die Stromabnahme. Zusätzlich baue ich am Tender einen angepassten Schleifer der Trix BR 96 ein, so dass ich dann von fünf Rädern den Strom abnehmen kann.

Um das Kabel der Stromabnahme der Lok nach hinten zu führen habe ich im Rahmen der Lok eine Nut mit 1,5mm Breite und 0,5 mm Höhe eingefräst.
Das Kabel wird dann neben den anderen Kabeln durch die KK Deichsel geführt und hinten im Tender angeschlossen.

Das war der mechanische Teil. Den elektrischen Teil stelle ich vor, wenn ich die Platinen von Lüssi habe und die Verkabelung machen kann.

Nachfolgend Bilder vom mechanischen Umbau.

Viele Grüsse Chistoph


















Grüsse Christoph


 
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RE: Umbau Märklin württ. C von AC nach DC

#2 von Laenderbahner ( gelöscht ) , 27.03.2016 11:17

Hallo Christoph,
danke für die Schilderung Deines professionellen Umbaus. Wieder eine "C" mehr in 2-Leiter.
mfg
Thomas


Laenderbahner

RE: Umbau Märklin württ. C von AC nach DC

#3 von klein.uhu , 27.03.2016 11:32

Das ist ja ein wahres Meisterwerk!

Gruß klein.uhu


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Gruß von klein.uhu
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RE: Umbau Märklin württ. C von AC nach DC

#4 von cst , 27.03.2016 23:08

Danke für die Blumen.

Ich stelle gerne Umbauberichte ein, denn ich habe auch schon sehr viel von Berichten anderer User profitiert.

Tolles Forum.

Grüsse Christoph


Grüsse Christoph


 
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RE: Umbau Märklin württ. C von AC nach DC

#5 von cst , 16.06.2016 21:55

Hallo,

ich hab nochmal vier Loks umgebaut.

Soll sich ja lohnen. Zwei davon mit Langtender.

Dazu ne Frage Lüssi hatte für den langen Tender mal ne Austauschplatine mit NEM652.
Jetzt aber nimmer.

Weiss jemand, wo ich so eine bekommen kann? Ansonsten nehm ich die Plux22 von Lenz zum Umbau.

Einer der Rahmen ist für sich, den verkauf ich demnächst in den Kleinanziegen. Dann benötigt man noch nen isolierten Radsatz zum Umbau.






Grüsse Christoph


 
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RE: Umbau Märklin württ. C von AC nach DC

#6 von cst , 19.06.2016 20:30

Hallo,

gestern hab ich das Radsatzinnenmass und den 90° Radversatz eingestellt und die Radreifen rot lackiert.

Der erste Radsatz ist mit Roco Radscheiben auf Märklinachen, die ich nachlackiert habe. Die waren auch einer C drauf, die ich als HAMO ersteigert habe. Diese war schon DC, aber eben nur die Vor- und Nachlaufräder isoliert, nicht abgedreht und statt der Radscheiben von Märklin die von Roco. Diese Lok hab ich gleich mitumgebaut. D. h. zusätzlich die Zylinder isoliert und alle Radprofile abgedreht. Bei der Lok war der HAMO Schleifer des Tenders schon verbaut . Den kriegt man ja leider nimmer bei Märklin.

Die anderen drei Radsätze sind alle Märklin.
Alle Radprofile sind auf NEM abgedreht.












Grüsse Christoph


 
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RE: Umbau Märklin württ. C von AC nach DC

#7 von cst , 02.07.2016 16:47

Hallo,

nachfolgend ein paar Bilder von der Elektrik.

Für die kurzen Tender hab ich die Platinen von Lüssi genommen.
Anschluss wie beim Original.

Für die beiden Langtender habe ich die Uhlenbrock PluX22 Schnittstellenplatine genommen.

An den Lichteingängen habe ich 1,5 kOhm Widerstände vorgeschaltet. Ich denke die Hälfte tuts auch. Dann ist das Licht heller.
Die hinteren Lampen hab ich mit einem Steckerkabel versehen und oben an den Federblechen angelötet, so ist die Kompatibilität zum Original immer noch erhalten.

Funktioniert soweit alles gut. Es sind jetzt 5 württ.C in DC umgebaut worden.

Der nächste Schritt ist noch, warmweisse LEDs in die Lampen einzulöten.









Grüsse Christoph


 
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