RE: H0-Anlage im "Turmzimmer" - wenn Väter nostalgisch werden

#1 von DerDiletant , 27.06.2016 17:57

Eigentlich ist Modelleisenbahn etwas für Kinder oder alte Herren... oder für das Kind im Mann generell. Als Kind durfte ich mit der alten H0 Märklin Anlage meines Vaters und Großvaters spielen, allerdings reichten meine zeitlichen, finanziellen und bastlerischen Fähigkeiten nicht aus, um aus den 50er Jahre Modellen eine Anlage zu bauen, die den Standards der damaligen Zeit (80er und 90er Jahre) entsprach, aber mit ein wenig Grasmatte und Plakafarbe... ich hatte halt eine kleine Anlage. Alles noch mit den Metallgleisen und Wikingautos mit Fensterscheiben, die mit Bleistift aufzeichnet waren. Die erste Erweiterung dieser Anlage baute ich auf einer Holzplatte mit K-Gleisen. Ohne Grasmatte, denn ich wollte ja wie Bernhard Stein alles selber begrünen, der Faller Katalog und ein Begleitheft zum Anlagenbau zeigten immer wieder die Fähigkeiten dieses Modellbauers... Ich wollte es so machen, aber da gab es wieder zwei Hürden: richtig, das Geld und die Technik. Mir fehlte das Geld für die damals schon sündhaft teuren Begrasungsgeräte und damit war der Todesstoß für meine Anlage gesetzt. Die Anlage wurde abgebaut.. nein, eher demoliert und in Kartons verpackt, ungeordnet, versteht sich.

Während der Ausbildung dann wieder der Gedanke an eine eigene Anlage... aber die Größe... wohin mit dem ganzen Kram... Module! Module sind die Lösung, aber selbst in H0 noch zu groß. Beim Bummel durch die Stadt mal kurz bei einem Händler vorbeigeschaut, und... Oh! Ein Konvolut von gebrauchten H0e Loks und Waggons. Für 28 Mark (14 Euros für die armen Seelen, die diese glorreiche Währung nicht genießen durften). Also schnell gekauft und ein kleines Modul gebaut... Tja, es kam, wie es kommen musste. Auch das lag dann danieder.

Vor kurzem ein noch kürzerer Gedankenblitz... seltener Zustand... was machen eigentlich die Lokomotiven der H0 und H0e Anlage. Ab in den Keller und es geschah. Eine Anlage muss her, klein, kompakt und mit den Materialien der alten Anlage, naja, noch ein paar neuere Dinge... Bogenweichen und ein paar Flexgleise, wegen der Laufruhe.

Holzplatten - 13mm Tischlerplatte, 3mm Mdf-Platte, wasserfester Holzleim, Grünkram war teilweise noch vorhanden, eine Begrasungsmaschine. WAS? Um die 100 Euro. Im Leben nicht! Ich mache es kurz: Fliegenklatsche für 2,50 €, Sieb für 2,50 € und ein altes Netzteil. Ein bisschen Löten und fertig! Dazu noch ein Stück Aluminium, um kleiner Stellen begrasen zu können. Das war's.
Gut, es bedarf der Übung und ich bin sicher, dass die großen Dinger der namhaften Hersteller besser sein dürften, aber wenn ich die Spannung hoch drehe, dann funkt's. Im wahrsten Sinne des Wortes.

Die Anlage soll also im Dachaufgang entstehen, ein Raum, der 2,10 Meter lang und breit ist und über eine Klapptreppe erreicht werden kann.



Ich nahm mein Brett, beklebte es mit Styropor, brachte selbstgeschnittene Korkgleisbetten an und gestaltetet die Landschaft mit Gips. Das ganze wurde wie bei Herrn Stein mit Farbe lasiert und begrünt mithilfe meiner Begrasungsfliegenklatsche! Die vielen kleinen Grasbüschel, egal, ob groß oder klein wurden selber gebastelt und der Airbrush brachte unterschiedliche Grüntöne in die Anlage. Das war's. Der Kauf des Holzleimes, der Dispersionsfarben, des Schotters und der Gräser stellten den Hauptkostenfaktor dar. Die Ständer entstanden aus Bau- und Restholz und wurden einheitlich - wie auch das Modul selber - in grau gestrichen. Rund 7 Tage Dauerbasteln. Es fehlt der Draht am Zaun, die Bäume an der Hütte werden zahlenmäßig noch steigen, der Traktor, die Milchkannen, die Männekes, mehr Büsche... - Hauptsache das Teil ist erst einmal in Position. Wenn alles fertig ist, sollen die Feinarbeiten alles abschließen.























Wo aber ist die H0e? Gemach, Gemach! Im nächsten Modul geht es los... und weiter!

Gruß und Dank Frank

http://www.f-es-b.de


 
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RE: H0-Anlage im "Turmzimmer" - wenn Väter nostalgisch werden

#2 von Gerhard Weber ( gelöscht ) , 27.06.2016 19:23

Hallo Frank,
erstmal im Forum.

Gleise niemals auf Styropor verlegen, habe ich auch mal als Anfänger gemacht. Die Gleistrasse, die gerne aus Holz sein kann mit kleinen Holzstückchen aufständern, wie du das auf dem Modell schon gemacht hast.

Um den Bahndamm darzustellen kannst du dann angeschrägtes Styropor oder noch besser Styrodur, das nicht bröckelt wenn es geschnitten wird, nehmen und begrünen.


Gerhard Weber

RE: H0-Anlage im "Turmzimmer" - wenn Väter nostalgisch werden

#3 von DerDiletant , 27.06.2016 19:37

Hallo Gerhard,
Danke für die Begrüßung und die Hinweise. Allerdings warum sollte man nicht die Kombination Holzunterbau, Styropor zur Gestaltung, Kork als Gleisbett benutzen. Wo ist der Nachteil?
Gruß und Dank
Frank


 
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#4 von Gerhard Weber ( gelöscht ) , 27.06.2016 21:15

Frank, das dreht sich auch um die Festigkeit des Aufbaues. Noch hat dir kein anderer geschrieben.

Ich habe sowas in einem anderen Forum vor 8 Jahren gemacht und sollte, wenn ich das nicht ändern würde, für immer gehen.
Erst war ich geplättet und habe dann alles runtergerissen, das du hier nicht machen musst.

Damals hatte ich mich dann gefangen und begang den nächsten Fehler. Habe die Gleise plan auf die Platte gelegt. Das sollte meine erste selbst gebaute Anlage werden. Ich war überfordert, hatte sowas noch nie gemacht, immer hatte man gesagt "das kannst du nicht, du bist behindert". Das mit dem behindert sein stimmt, aber anlagen bauen konnte ich wenn alles auf einer ebene ist.

irgendwann habe ich eine landschaftsmatte gekauft und die gleise darauf verlegt. Ich bin Schweizfan und mag aber auch amerikanische züge und seit kurzer zeit habe ich ein Modell vom Matterhorn und plane die nächste Anlage.


Gerhard Weber

RE: H0-Anlage im "Turmzimmer" - wenn Väter nostalgisch werden

#5 von Heichtl , 27.06.2016 22:01

Hallo Frank,

auch von mir ein hier im Forum!
Habe leider keine Erfahrungen, wie sich Styropor als Unterlage verhält, da ich dies noch nicht ausprobiert habe.
Da du aber unter dem Styropor ja noch Holzplatten hast, sollte ja eigentlich nichts brechen und wenn du bei deinen bisherigen Testfahrten und Stellproben keine Risse oder dergleichen festgestellt hast... wie gesagt, mir fehlt da die Erfahrung!
Warum bzw für was hast du eigentlich das Styropor verwendet?

Jedenfalls gefällt mir die bisherige Ausgestaltung deiner "An der Wand entlang-Anlage"!
Und mit deiner "Begrasungsgerät" hast du eine gute Lösung/Preisleistungsverhältnis gefunden und umgesetzt (ich nutze selbiges nur Batterie betrieben )

Weitere Fortschritte und Bilder werde ich verfolgen

Gruß
Matthias


M-Gleis. Es gibt viel Neues und Besseres, aber was kann Kindheitsträume ersetzen?
Vielleicht K-Gleis, iTrain4, Ecos2? => Heichtlingen


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RE: H0-Anlage im "Turmzimmer" - wenn Väter nostalgisch werden

#6 von Wolfgang44 , 27.06.2016 23:20

Hallo Frank,
das gefällt mir sehr gut was Du uns hier zeigst!
Ich habe große Teile meiner Anlage auch mit Styropor gebaut und das hält!
Die Fliegenklatsch habe ich mir auch gebaut, bin aber mittlerweile bei einem guten Begrasungsgerät gelandet und habe die Investition nicht bereut!!!
Da kannst Du doch um einiges besser damit arbeiten.
Was Du da aus dem schmalen Streifen an Landschaft rausgeholt hast finde ich wirklich sehr gelungen und die Integration der Gips-Stützmauern wirkt sehr realistisch, da freue ich mich auf mehr


Grüße aus Nürnberg
Wolfgang
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RE: H0-Anlage im "Turmzimmer" - wenn Väter nostalgisch werden

#7 von DerDiletant , 28.06.2016 07:23

Hallo zusammen,
Danke für das "Willkommen heißen" und für das geäußerte Lob. Aufgrund des Platzmangels und der Tatsache, dass dieser Raum immer begehbar sein muss und man Platz baraucht für Wartungsarbeiten am Dach, ist die maximale Breite knapp 55 cm und an dem gezeigten Modul nur 9,5 cm.
In Bezug auf Gerhards Bedenken bezüglich der Stabilität ist anzumerken, dass die gesamte Anlage auf 13mm Tischlerplatte basiert und mit dem MDF noch zusätzlich gegen Durchhängen geschütz ist. Das fertige Modul konnte ich an einem Ende anheben und durch die Treppe nach oben tragen, so wurde auch alles befestigt und konstruiert. Das Styropor dient ausschließlich der Gestaltung und hat keine tragende Funktion. Zusätzlich ruht die ganze Konstruktion alle 60 cm auf einheitlich gestalteten Stützen, die an beiden Enden "Teller" von 10cm x 10 cm haben. Kein Kabel kommt unten aus der Platte, damit beim Betreten des "Turmzimmers" kein Kabel die glatte, graue Oberfläche stört.
So, das war's
Gruß und Dank
Frank


 
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RE: H0-Anlage im "Turmzimmer" - wenn Väter nostalgisch werden

#8 von hightower ( gelöscht ) , 28.06.2016 08:48

Moin Frank.

Auch von mir ein freundliches "Moin Moin aus dem Norden" zum Einstand hier im Forums.

Was du bisher zeigst weiß zu gefallen und ich bin gespannt wie es weiter geht.

Zu der Sache mit dem Styropor kann ich die ganze Aufregung nicht verstehen. Ja es krümelt beim nicht artgerechten Schneiden, aber sonst? Ja sonst ist es ein Baumaterial wie jedes andere auch und ich persönlich denke wenn man es, wie du, auf einer Holzplatte anbringt ist die Wiese grün. Die Goldrandlösung wäre noch, dass Styropor mit Pappmache aus Zeitung oder Toilettenpapier zu überziehen um hier äußere Einflüsse etwas abschirmen zu können. Klar ist, dass die "Geräuschtarnung" dann für die Füße ist, weil das alles knüppelhart wird.

Also lange Rede und kurzer Sinn, mach so weiter wie bisher und beglücken uns/ mich mit weiteren Bildern.

Gespannte Grüße
Eike


hightower

RE: H0-Anlage im "Turmzimmer" - wenn Väter nostalgisch werden

#9 von MK-Matthias , 28.06.2016 09:24

Erst einmal im Forum.

Das sieht interessant aus, was du da baust. Erinnert mich ganz stark an meine eigene im Bau befindliche Anlage über der Treppe. Platz ist halt in der kleinsten Hütte, wenn man nur will. Genau wie dir, war mir (bzw. meiner Frau) auch das ordentliche Erscheinungsbild der Anlagenunterseite wichtig. Daher werden bei mir auch alle Kabel verdeckt liegen, weshalb ich weiß was du da für einen Aufwand betreiben musst.

Das Styropor sehe ich übrigens auch nicht als Problem an, zumal du ja einen Unterbau aus Holz darunter hast. Persönlich würde ich zwar Styrodur nehmen, da es sich feiner bearbeiten lässt, aber von der Stabilität her tut sich das glaube ich nicht viel.


Viele Grüße
Matthias

H0e-Anlage "Am Abgrund entlang" im Treppenhaus:
viewtopic.php?f=50&t=103527

Meine kleine Gartenbahn in Spur "G":
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RE: H0-Anlage im "Turmzimmer" - wenn Väter nostalgisch werden

#10 von Gerhard Weber ( gelöscht ) , 28.06.2016 11:28

Tach,
wenn ihr das mit dem Styropor als nicht schlimm erachtet nehme ich mein geschriebenes zurück und entschuldige mich für mein Tun. Ich wollte kein Lehrer sein.


Gerhard Weber

RE: H0-Anlage im "Turmzimmer" - wenn Väter nostalgisch werden

#11 von DerDiletant , 28.06.2016 13:11

Hallo Gerhard,
ich sah Deine Beiträge weder als lehrerhaft noch als schlimm an, sondern eher als Anreiz über meine Konstruktion nachzudenken. Hätte ja sein können, dass ich unbedacht an die Sache herangegangen bin und in ein paar Jahren den Ärger gehabt hätte. Den ersten Gedanken, den ich gehabt habe, war vielleicht in Bezug auf den Geräuschpegel, der recht "ordentlich" ist und den man vielleicht hätte reduzieren können, aber die alte V 200 meines Vaters - für den die Anlage bestimmt ist - macht mit ihrem Ganzmetallkörper fast schon authentische Geräusche. Die Styrodursache ist schon interessant, aber ich glaube das Material ist auch teurer...
Wie gesagt, habe mich sehr über deinen Beitrag gefreut und ihn keineswegs als negativ empfunden. Der Sinn eines Forums ist damit ja auch voll erfüllt. Man tauscht Ideen aus und informiert.
Gruß und Dank
Frank


 
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RE: H0-Anlage im "Turmzimmer" - wenn Väter nostalgisch werden

#12 von steve1964 , 01.07.2016 08:39

-
Tag Frank,
auch von mir ein herzliches Willkommen !

Das ist eine sehr feine Anlage, die den vorhandenen Platz geschickt ausnutzt.
An der Wand entlang ist m.E. immer besser als Platte in der Raummitte,
selbst wenn man sie auf Rollen setzt und verschiebbar macht,
denn an der Wand entlang sieht man die Züge im Innenbogen,
und die durch enge Radien bedingten "Knicke" fallen nicht gar so störend auf.

Ich arbeite mit Styropor und Styrodur z.B für Gebäude,
gelegentlich auch als Gleisunterlage, habe damit keine negativen Erfahrungen.
Masten lassen sich gut in Styrodur einbauen,
eine kleine Holzkonsole kann man ggf. aufkleben, um sie besser zu verschrauben.

Man sollte Styropor mit nicht-lösemittelhaltiger Farbe ( Acryl, Wandfarbe o.ä.)
grundieren, damit Schotterkleber oder Sprühlack für die Schienenpatinierung
keine Löcher reinfrißt.

Deine hellen Felsen finde ich übrigens super !

VG
Steve
-


Ich baue, also bin ich.


 
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RE: H0-Anlage im "Turmzimmer" - wenn Väter nostalgisch werden

#13 von kalli49 ( gelöscht ) , 01.07.2016 10:49

Moin Frank,

aus leidiger Erfahrung möchte ich Dir auch von Styropor abraten.
Ich hatte damals das Zeug (Silit-Untertapete die man hinter Heizkörpern kleben sollte), auf Anraten eines Modellbahners, als schalldämmenden Bahndamm bei meinem Erstlingswerk, einer N-Bahn-Anlage verwendet.
Nur wie man weiß, sind Gleise und Fuhrpark einer (zumindest damaligen - ca. 1980) N-Bahn sehr schmutzempfindlich und bedürfen ständiger Schienenreinigung und bedingt durch die Druckempfindlichkeit von Styropor kam es zu unzähligen Gleisunebenheiten und daraus resultierenden Entkupplungen und Kontaktproblemen (Stromunterbrechungen).
Fazit: "Rückbau" sämtlicher Gleise und den Styropor-Unterbau durch selbst geschnitten Bahndamm aus 3mm Korkplatten ersetzt.

Dies bitte nur als kleinen Hinweis (Erfahrungsbericht) und nicht als Schulmeisterei betrachten.


kalli49

RE: H0-Anlage im "Turmzimmer" - wenn Väter nostalgisch werden

#14 von Y-Weiche , 02.07.2016 13:20

Moin,

kurz meine 2 Cent (ohne Inflationsbereinigung immerhin 4 Pfennig) zum Styropor:

Großflächige Belastung verträgt es gut, man muss sich halt vor Punktbelastung hüten, dann gibt es in der Tat Dellen. Und es reagiert, es wurde auch schon erwähnt, mit Lösungsmitteln, sodass man immer erst mal testen sollte, was man "draufschmiert". Hast du aber gemacht, sonst wär's nicht so schön grün geworden.

Raum- und Anlagenkonzept find ich klasse, aber du machst immer schön die Luke hinter dir zu, wenn du fährst, oder? Sonst hätte ich ein bisschen Angst ohne Absturzsicherung für den schönen Dampfer

Auch hier wie bei deinen Z-Eskapaden bitte unbedingt weiter berichten!

Grüße
Andreas


 
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RE: H0-Anlage im "Turmzimmer" - wenn Väter nostalgisch werden

#15 von DerDiletant , 03.07.2016 17:04

Hallo zusammen,
zum Thema Styropor... auf dem Styropor befindet sich eine Lage Kork, dann das Schotter-Leim-Gemisch und Druck kommt da auch nicht drauf. Funktioniert hervorragend. Als gestalterische Mittel kommen nur Gips, Dispersionsfarben und wasser- und alkohollösliche Farbe zum Einsatz, also auch da keine Gefahr.

Zum Thema "Aufstiegsluke": Nein, die wird nicht geschlossen, darin liegt der Reiz... was sollen denn die Frauen von uns denken, meine Herren Modellbauer, wenn andere mit Fallschirmen aus Flugzeugen springen, mit zweirädrigen Höllenmaschinen auf Autobahnen die Polizei abhängen, mit gummiumwickelten Beinen von Brücken springen??? Pahhhhh... Risiko, meine Herren, Riskio ist angesagt! Wäre doch gelacht, wenn wir nicht beweisen könnten, dass unser Hobby vor Qualität, Planung und Beherrschung der Technik nur so strotzt.... Also, die Luke bleibt auf!

Eigentlich war für die Anlage eine Bauzeit von rund 7 Monate vorgesehen. Aber die Realität sieht etwas anders aus. Zwar konnte die Anlage zusammengebaut werden, die Module passen sehr gut zusammen, die Ständer sind am Boden montiert, das Fahrpult bestückt und die Weichen lassen die schnurrenden Lokomotiven wie gewollt in die richtigen Bahnen rollen, jedoch ist nur die Brücke als zweites Modul in Gänze und zum gewünschten Zeitpunkt fertig geworden. Das Modul "Sägewerk" wird noch ständig detaillierte Ausschmückungen im Bereich des Sägewerkes erwarten müssen. Alles komplett aus Plastikplatten selbst gestaltet, der Bahnsteig - alles aus 2mm Graukarton - und der Prellbock mit Stromversorgung, alles in kleinen Schritten













Das anschließende Modul "Bahnhof" war technisch schnell fertig, gestalterisch allerdings fehlen noch die vielen Pfiffigkeiten. Die Häuser im linken Bereich entstanden aus einem Kibri-Bausatz (38805 - Chalet in Brienz) und wurden mit selbstgefertigten bzw. stark abgeänderten Bauteilen zu zwei Häusern umgebaut. Dies dämpft die Kosten und lässt insbesondere das rechte Haus eher im Pinzgauer Stil erscheinen. Die Bahnsteige entstanden aus Graukarton und wurden geritzt bzw. die Absenkungen mit Holzspachtel ermöglicht. Das Bahnhofsgebäude ist ein umgebauter und ergänzter Faller-Bausatz B-105 "Talheim". Auch dieser soll so ein wenig altbayerischer wirken. Die Mauern sind geritzter Gips. Im vorderen Bereich wurde bereits begrünt und eine gemähte Wiese mit Zaun versehen. Hier sollen noch Heuarbeiten (Personen, Traktor) eingesetzt werden. Sollen.... keine Ahnung, wie ich gemähtes, liegendes Gras darstellen soll, schließlich wirkt das gemähte Gras (als die verbleibenden Halme) eher, eher... unrealistisch!



Um auf das Dach zu gelangen, verfügt die Anlage über eine herausnehmbare Brücke. Diese besitzt Kontakte, die die angrenzenden Module - neben der teilweise vorhandenen Verbindung der Module durch Kabel - mit Strom versorgt. Somit ist eine sichere Stromversorgung bei gleichzeitiger schneller Entnahme der Brücke gegeben. Die Brückenelemente stammen alle von dem Internetauktionshaus schlechthin und hat die Kosten nochmals sinken lassen. Denn dieser Bereich hätte mit Neuteilen rund 80 € gekostet. So lag der Preis bei 35 €. Nichtsdestotrotz kann man über die Kosten bei diesem Hobby nur staunen. Kein Wunder wenn Kinder und Jugendliche eher zu ferngesteuerten Fertigmodellen greifen, die sich mit dem Smartphone steuern lassen und über HD-Kameras aufregende Bilder aus der Umgebung (ggf. auch der Nachbarschaft) liefern. Aber zurück zum Thema Brücke: Klappt wunderbar. Nein, keine unebenen Übergänge. Nein, keine Kontaktschwierigkeiten. Nein, keine Gefahr von Verschmutzungen. Nein, Nein und nochmals nein! Es klappt einfach.



Das zuletzt begonnene Modul "Tunnel" wurde ständig in meinem Kopf neu gestaltet, bis ich bezüglich der späteren Gestaltung Nägel mit Köpfen machte. Hier reist der Zug noch durch "Styroporia".





Also lasst Euch überraschen - die Bilder werden demnächst eine Mischung aus aktuell und ein paar Wochen her.... kann leider nicht immer alles immer online stellen, dafür ist aber alles immer fotografisch festgehalten und wird definitiv präsentiert. Will Euch am Verlauf teilhaben lassen, gleich das fertige Teil zeigen... wäre prophan!

Gruß und Dank
Frank


 
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RE: H0-Anlage im "Turmzimmer" - wenn Väter nostalgisch werden

#16 von Volvivo , 03.07.2016 17:37

Hallo Frank,
interessantes Projekt
Zusatzfrage: wie hast Du denn den Übergang zur Brücke gebaut? Ich nehme an sie ist herausnehmbar.


Gruß aus Niederbayern
Michael

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RE: H0-Anlage im "Turmzimmer" - wenn Väter nostalgisch werden

#17 von Y-Weiche , 03.07.2016 17:49

Zitat von DerDiletant
mit gummiumwickelten Beinen von Brücken springen??? Pahhhhh... Risiko, meine Herren, Riskio ist angesagt!



Diese Bilder im Kopf gehen nicht mehr weg! Ich seh dich kopfüber da runterhängen, einen Fuß im Trafokabel verfangen und leise hin und her schwingend!

Nee, Quatsch, ich hatte mir eher Sorge um deine Loks als um dich gemacht

Zitat von DerDiletant

Heuarbeiten (Personen, Traktor) eingesetzt werden. Sollen.... keine Ahnung, wie ich gemähtes, liegendes Gras darstellen soll, schließlich wirkt das gemähte Gras (als die verbleibenden Halme) eher, eher... unrealistisch!



Schau dir mal in die Beiträge von Wolfgang44 im Thread
Altmühl Module - die Module des Gredinger Stummistammtischs, so etwa ab Seite 5, an.
Das Endergebnis (eine Seite später) sieht atemberaubend aus!

Sorry, heute nur kurz, bin auf dem Sprung (nein, nicht aus der Luke!)
Andreas


 
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RE: H0-Anlage im "Turmzimmer" - wenn Väter nostalgisch werden

#18 von DerDiletant , 04.07.2016 13:28

Hallo Michael,
ja die Brücke ist herausnehmbar. An beiden Enden ist der Holzeinsatz wie ein T geformt und wird so in eine entsprechende Passung bei den Nalagenteilen eingesetzt. Beide Enden besitzen Kontakte, die aus gebogenen Messingstreifen bestehen, die beim Einsetzen nach unten gedrückt werden und so den Kontakt herstellen. Eine Sicherung ist nicht erforderlich, wurde aber in Form von drehbaren Haken umgesetzt, falls man einmal beim Aufstehen / Bewegen in dem kleinen Raum dagegenstößt.

Hallo Andreas,
Danke für den Link... so ähnlich habe ich es angedacht, aber doch etwas andres... du kennst diesen Zustand vermutlich auch: Zwischen Gesehenem, machbarem und Umsetzung... eine Lücke... mal größer, mal kleiner

Gruß
Frank


 
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RE: H0-Anlage im "Turmzimmer" - wenn Väter nostalgisch werden

#19 von Y-Weiche , 04.07.2016 13:55

Hallo Frank,

ja, kenne ich nur zu gut. Speziell angesichts der spektakulären Begrasungskünste "der Altmühltaler" fragt man sich, ob man da jemals rankommt, oder ob man den Elektroschocker nicht lieber gleich im Waffenschrank lässt...

Grüße
Andreas


 
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RE: H0-Anlage im "Turmzimmer" - wenn Väter nostalgisch werden

#20 von Gerhard Weber ( gelöscht ) , 04.07.2016 18:27

hallo frank,
hast du mal ein grösseres bild der diesellok der pinzgauer Lokalbahn ? Ich kann die vorbauten an der lok nicht erkennen. Die lok interessiert mich, sie hat ein bischen Ähnlichkeit mit den zweikraftmaschinen FO und Rhb, Gem 4/4.

Ich komme von Schmalspur nicht los.


Gerhard Weber

RE: H0-Anlage im "Turmzimmer" - wenn Väter nostalgisch werden

#21 von DerDiletant , 04.07.2016 20:29

Hallo Gerhard,
Deinem Wunsch entsprechend. Hoffe, dass das Foto aussagekräftig genug ist, ansonsten muss ich noch einmal den Auslöser drücken...



Gruß
Frank


 
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RE: H0-Anlage im "Turmzimmer" - wenn Väter nostalgisch werden

#22 von Gerhard Weber ( gelöscht ) , 04.07.2016 20:57

Ja danke Frank und muß noch was fragen, gibt's die modelle der lok und wagen nur in Österreich oder auch woanders ? Die Portogebühren aus Österreich sind recht hoch.


Gerhard Weber

RE: H0-Anlage im "Turmzimmer" - wenn Väter nostalgisch werden

#23 von DerDiletant , 08.07.2016 23:21

Hallo,
sorry, dass ich erst jetzt antworte, aber ich habe keine Benachrichtung per E-Mail erhalten, dass jemand einen Beitrag gepostet hat. Ich hatte damals die ganze Zuggarnitur in Österreich bestellt, kann aber schon gar nicht mehr sagen, ob das Porto teuer war. Ich hätte auch nicht gewusst, woher ich speziell diesen Zug in Deutschland bekommen hätte. Mein Händler war damals modellbahndiskont.at wenn ich mich nicht vertue.
Gruß
Frank


 
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RE: H0-Anlage im "Turmzimmer" - wenn Väter nostalgisch werden

#24 von Volvivo , 10.07.2016 00:08

Hallo Frank,
danke für die Erläuterung.


Gruß aus Niederbayern
Michael

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RE: H0-Anlage im "Turmzimmer" - wenn Väter nostalgisch werden

#25 von DerDiletant , 24.08.2016 10:08

Hallo zusammen,
auch wenn die Bilder schon etwas länger her sind, so soll doch der sukszessive Fortschritt der Anlage hier dokumentiert werden.
Das Modul "Styroporia" wurde um einen Berg mit einem "Todgleis" versehen, welches zum Abstellen von Loks und Waggons genutzt werden kann. Dieses Gleis lässt sich über einen Schalter allerdings auch für kurze Fahrten nutzen, um einen kurzen Zug ab und zu aus dem Berg erscheinen bzw. verschwinden zu lassen.



Nachdem ich den Berg vorgestaltet hatte, musste nun ein Tunnelportal eingesetzt werden. Da ich eine Abneigung gegen Fertigteile habe - hier stimmt meist Preis und Material nicht - habe ich mir selber ein Portal gegossen und graviert. Beim Einsetzen des Portals (Portal aus Gips, Berg aus Gips) tritt ein typisches Problem mit Gips auf. Trägt man frischen Gips auf alten Gips auf, so zieht der neue Gips schlagartig an, somit konnte ich nicht einfach das Portal mit Gips versehen und einsetzen, sondern musste feinfühlig den Gips nachträglich einschmieren.



Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen... der lange Weg zur Fertigstellung!
Nachdem alle Module technisch - also verkabelt und zum Zusammenstecken vorbereitet - fertig waren, musste nun das letzte Modul vorbegrast werden. Da die anderen Module sich schon an Ort und Stelle befanden, das letzte allerdings auf dem Schreib... ehem... Basteltisch befand, wählte ich zum Begrünen meines Erachtens die gleichen Grasfasern. Bereits beim großzügigen Einstreuen fiel die leichte Verarbeitung und das perfekte Einschießen auf. Nachdem das Modul ebenfalls in die Anlage eingesetzt war, zeigte sich, dass der Anteil der langen Fasern weitaus höher war als auf den gegenüberliegenden Hängen. Dadurch entstand eine interessante, da unterschiedliche, Begrünung, die die Anlage weniger monoton erscheinen lässt (Ja, ja... da geht noch mehr... das ist weit entfernt von all den Möglichkeiten moderner Grüngestaltung). Die Betonstützmauern wurden bemalt, das Portal gestaltet, das Nebengleis eingesetzt und alles geschottert.



Zudem hatte ich den Airbrush ohnehin schon im Einsatz und somit gestaltete ich ein paar Sträucher und Büsche auf dem Tunnelberg, der leider immer noch etwas nüchtern um nicht zu sagen leer aussieht.



Jetzt müssen noch Gebüsche, Zäune, Tiere... Drachen... eh... U-Boote.... ehh.... der Bastelwahn ergreift mich, ich muss Schluß machen...
Gruß und Dank
Frank


 
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