RE: Ablaufberge Maschen: tote Gleisanschlüsse?

#1 von Peter Müller , 09.10.2016 21:34

Ich schau' mir gerade das Satellitenbild von Maschen an. Warum gibt es auf der Nordseite zwei und auf der Südseite eine tote Gleisharfe? Werden die noch angeschlossen oder wurden die stillgelegt?


Grüße, Peter

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RE: Ablaufberge Maschen: tote Gleisanschlüsse?

#2 von Erich Müller , 10.10.2016 09:11

Hallo Peter,

ich habe lange gesucht, was du meinst, denn manche zunächst wüst erscheinende Bereiche erweisen sich bei höherer Auflösung als in Betrieb. Aber tatsächlich ist da eine (vermute ich) Richtungsgruppe, die zu Abstellgleisen umgebaut wurde, die südliche Weichengruppe (nicht die nördliche - es stehen Züge auf den Gleisen!) wurde entfernt.

Meine Vermutung: es gibt immer weniger Wagenladungsverkehr, und Ganzzüge brauchen keine Verschiebebahnhöfe.


Freundliche Grüße
Erich

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RE: Ablaufberge Maschen: tote Gleisanschlüsse?

#3 von Peter Müller , 10.10.2016 09:25

Zitat von Erich Müller
ich habe lange gesucht, was du meinst, denn manche zunächst wüst erscheinende Bereiche erweisen sich bei höherer Auflösung als in Betrieb.


Die nördlichen Richtungsgleise haben den Ablaufberg im Osten. Er fächert sich in acht Gleisharfen auf. Von Oben gezählt wurde die Verbindung zur 1. und zur 7. Harfe unterbrochen.

Die südlichen Richtungsgleise haben den Ablaufberg im Westen. Er fächert sich in sechs Gleisharfen auf. Von Oben gezählt wurde die Verbindung zur 2. Harfe unterbrochen.

In den nicht mehr vom Ablaufberg aus nutzbaren Gleisen stehen Güterwagen. Weit oben zum Beispiel Containertragwagen. Da gab es ja auch mal einen Thread, dass diese in kilometerlangen Zügen herumstehen, weil sie nicht mehr gebraucht werden.


Grüße, Peter

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RE: Ablaufberge Maschen: tote Gleisanschlüsse?

#4 von Der Voreifelbahner , 11.10.2016 16:54

Hallo Zusammen,

Zitat von Peter Müller
Da gab es ja auch mal einen Thread, dass diese in kilometerlangen Zügen herumstehen, weil sie nicht mehr gebraucht werden.



Wenn das angegebene Alter der Karte stimmt (2009), würde das gut in die Krisenzeit passen. Zu der Zeit wurden vorallem Containerwagen, Autotransportwagen und Schiebewandwagen abgestellt, die durch massiven Rückgang an Aufträgen arbeitslos geworden sind. Da wurde von Firmen echt jedes nutzbare Meter Gleis angemietet, um die Masse an Güterwagen irgendwo geparkt zu kriegen. Gut in Erinnerung sind mir z.B. der frühere KBE Übergabebahnhof Bonn-Bendenfeld, welcher seit Ende der 80er nicht mehr regelmäßig genutzt wurde und inklusive dem kompletten Streckengleis Bonn Gbf - Hersel (gute 4,7km lang!) mit Containertragwagen zugeparkt war. Irgendwann einige Jahre später waren die Wagen dann verschwunden. Auf der Karte ist ein Teil der Gleise schon entfernt und die Anbindung zur Staatsbahn verlegt worden im Zusammenhang mit den Ausbauarbeiten für die Voreifelbahn.

Anderes Beispiel wäre der Bahnhof Jülich. Einst ein großer Nebenbahnknoten mit vielen abgehenden Strecken gewesen, wurde er mit der Zeit immer weiter bis auf das Nötigste zurückgebaut und die Reste anschließend an die Rurtalbahn verkauft. Umso überraschter war ich, als ich eines Tages beim Besuch von Verwandten feststellen musste, dass man die wenigen ungenutzen Gleise, die noch vorhanden waren, nämlich das Zufahrtsgleis zum alten DB Hausbahnsteig und die Reste der stillgelegten Strecke(!) Richtung Kirchberg/Aachen mit Autotransportwagen zugeparkt hatte. Auch hier wurde jedes Meter Gleis, dass noch nutzbar war, genutzt. Auf der Karte befindet sich das Gleis zum ehem. Hausbahnsteig links vom heutigen Streckengleis bevor es an einer neu gebauten, weißen Halle endet. Richtung Süden hin sieht man gut die Ausfädelung des übriggebliebenen Streckenstummels nach Aachen Richtung Westen hin.

Woanders sah dies nicht viel besser aus. Der Großteil der Güterwagen dürfte wieder in Betrieb gegangen sein, viele ältere Bauarten wurden danach jedoch auch zum Verschrotten abgefahren.


Gruß
Dustin


Gruß
Dustin


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