Hallo,
ich besitze eine amerikanische Dampflok (Southern Pacific GS-4 4-8-4 (2D2)) von MTH als AC Version für Märklin (MTH bietet die Loks ab Werk als AC Versionen an). Bei der DC Version ist der Mindestradius mit 22 Zoll (55,88 cm) angegeben. Bei der AC Version jedoch ist der Mindestradius mit R3 (51,5 cm = 20,27 Zoll) angegeben. Das hat mich schon immer stutzig gemacht denn warum sollte die Lok nur weil es eine AC Version ist gleich einen um 2 Zoll geringeren Mindestradius haben? Jedenfalls ist es bei mir so, dass meine Lok, die ich im DCC Modus mit 28 Fahrstufen fahre, bei allen Geschwindigkeiten über Fahrstufe 15 hinaus in meinen C-Gleis R3 Kurven entgleist. Bis Fahrstufe 15 entgleist sie nie. Dieses Entgleisen sieht dabei immer so aus: Sie entgleist beim Eintritt in die Kurve, aber es entgleisen immer nur die mittleren 2 Treibradachsen. Die beiden äußeren entgleisen nie. Dabei fährt die Lok aber auch immer noch langsamer weiter, und wenn sie eine schlanke C-Gleis Weiche passiert, gleist sie sich immer wieder von alleine auf und alles ist wieder gut bis zur nächsten R3 Kurve. Ich frage mich nun: kommt dieses Entgleisen deshalb zustande weil die Lok eben doch nicht wie vom Hersteller angegeben für den R3 geeignet ist da einfach zu starr konstruiert, oder kommt es deshalb zustande weil im Gegensatz zu den restlichen Achsen der Lok (Vorläufer-/Nachläufer-/Tenderachsen) die Treibradachsen kein märklingerechtes NEM Profil sondern ihr originales RP25 Profil haben(wie die DC Version)? Hat jemand von euch zufällig auch dieses Modell und hat beim Einsatz im C-Gleis R3 Radius die gleichen Erfahrungen gemacht? Das Modell ist ansonsten Spitze und funktioniert super. Es ist aber sehr frustrierend wenn ich die Geschwindigkeit immer nur auf maximal Fahrstufe 15 beschränken muss. Leider sehe ich da keine andere Lösung für dieses Problem, da ich aus Platzgründen den R4 nicht überall haben kann.

Moin Z-Z,

obwohl ich das MTH modell nicht besitze, kann ich nur dies dazu sagen:
MTH konstruiert seine Modelle nach den amerikanischen NRMA Radprofil S4. Das unterscheidet sich vom NEM RP25 zwar nur geringfügig. Diese geringen Abweichungen sind jedoch für den Bogenlauf schon relevant. Studiere dazu die NEM 310 / 311 und die NEM 311.1. Wenn du jetzt noch die NEM 340 (für Mittelleiterbetrieb) dazu nimmst, wirst du bemerken, dass es bereites auf weniger als 0,1 mm ankommt.
Beachte das Maß B: 14,3 mm bei NEM 310, 14,64 mm bei NRMA S4, 14,3 bis 14,5mm bei NEM 311.1 RP25 und 14,0 mm bei NEM 340!

Der Übergang von der Geraden in den Bogen nach NEM 113 gestaltet würde u.U. auch helfen mit etwas höheren Geschwindigkeiten durch den C-Gleis R 3 fahren zu können. Auf jeden Fall ist R 3 grenzwertig! Es sollte eine Dauer-La dort eingerichtet werden.

Also liegts wohl doch an den Profilen der Treibräder! Danke für die Aufklärung. Hab noch nie was von diesem S4 Profil gehört. Erklärt jetzt aber warum andere auf AC umgebaute Loks mit komplett originalen DC Achsen bei mir nicht entgleisen. Aber was ist denn bitte eine Dauer-La? Noch nie gehört!

Zitat

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... Aber was ist denn bitte eine Dauer-La? Noch nie gehört!

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Moin Z-Z

Bitte lesen

http://www.tf-ausbildung.de/BahnInfo/langsamfahrstellen.htm

MfG von Uwe aus Oege

Moin Z-Z,

entschuldigung La ist "Bahnisch" und bedeudet Langsamfahrstelle. Vorübergehende Lan werden bei Schäden am Oberbau sofort eingerichtet, die Triebfahrzeugführer bkommen dan einen Befehl - prtolkolliert ausgehändigt oder zugesprochen (ZugBahnFunk). Dann werden in der meist wöchentlich herausgegebenen Druckschrift "La", die den Stellenwert des Buchfahrplans hat, diese Orte mit der zulässigen Geschwindigkeit dokumentiert, an der Strecke draußen werden Signaltafeln (Lf 1 bis Lf 3) aufgestellt, die Nachts beleuchtet sind und nach der Beseitigung des Schadens verschwinden die Einträge und Signale wieder. Nun kan man sich leicht vorstellen, was eine Dauerlangsamfahrstelle, die durch das Signal Lf 4 gekennzeichnet wird, ist.