RE: Bis dass der Tod uns scheidet! ...oder gibt es ein Leben nach dem Tod?

#1 von absolute_Null ( gelöscht ) , 11.07.2017 08:54

Hallo,

Mir fällt auf, dass eine Anlage häufig "aus einem Stück" gebaut wird. Die Anlagen können weder bewegt, noch transportiert werden.

Was passiert bei einem Umzug mit einer solchen Anlage? ...sie stirbt! Meist auch noch auf brutale Art und Weise.
Wäre es nicht sinnvoll, eine Anlage zerlegbar zu planen, so dass man sich nicht von ihr so schmerzlich trennen muss?

Leider kommt es auch mal vor, dass der Erbauer vor der Anlage geht und die Erben den ungeliebten "Mitbewohner" schnellst möglich los werden wollen. Auch hier wäre es sicherlich einfacher wenn sie nicht "unzertrennlich" wären.

Vielleicht wäre es auch sinnvoll eine mögliche Verkleinerung der Anlage schon bei einer Planung zu berücksichtigen. Je älter man wird, desto kleiner werden meist die Räumlichkeiten, welche einem zur Verfügung stehen. (...Am Ende bleibt einem gar weniger als ein Qubikmeter "umbauter" Raum!)

Segmente können z.B. auch bei der Verkabelung oder Wartungsarbeiten aufgestellt werden. Die Arbeiten fallen einem - in der Regel - leichter als wenn man rücklings auf dem Boden oder selbst komfortabel auf einem Schraubersessel liegend (wenn genügend Platz unter der Anlage ist!) versucht ein Kabel in 90 cm Entfernung anzulöten bzw. einen Weichenantrieb auszuwechseln.

Natürlich hat es auch Vorteile sich von seiner "Alten" zu trennen und so einen Neubeginn zu wagen. Häufig bleibt man aber "seinem Typ" treu! Warum sich also überhaupt trennen? Bei der "Alten" kannte man schon die Macken und wusste damit umzugehen. Der Glanz des Neuen ist auch hier irgendwann ab und es zeigt sich, dass auch die "Neue" ihre Macken hat.
Soll man sich etwa schon wieder trennen? (grundlos?)

Eine zerlegbare Anlage kann sich sogar selbst einen neuen "Freund" suchen, da sie nicht so "klammert".

Es macht - in meinen Augen - Sinn eine Anlage von Anfang an zerlegbar zu planen und zu bauen.
...aber schlussendlich ist es jedem selbst überlassen, wie er seine Anlage baut.


Gruß
Joachim


absolute_Null

RE: Bis dass der Tod uns scheidet! ...oder gibt es ein Leben nach dem Tod?

#2 von Schroedjs , 11.07.2017 09:07

Sorry, aber ich suche meinen Sarg auch noch nicht aus.
Von dem her baue ich wie es mir gerade gefällt.
Am Stück und größt möglich.


Liebe Grüße, J.J. (d?ei d?ei)


schroedjs-modelleisenbahn


 
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RE: Bis dass der Tod uns scheidet! ...oder gibt es ein Leben nach dem Tod?

#3 von absolute_Null ( gelöscht ) , 11.07.2017 09:24

Auch dieser Beitrag ist wieder ein wenig überspitzt dargestellt und soll natürlich niemanden herabwürdigen, sondern nur - bei Neuplanungen - eine von vielen Möglichkeiten aufzeigen.


Gruß
Joachim


absolute_Null

RE: Bis dass der Tod uns scheidet! ...oder gibt es ein Leben nach dem Tod?

#4 von E-Lok-Muffel , 11.07.2017 14:15

Hallo Ihr Stummis

Interessante Frage - Gibt es ein Leben nach dem Moba-Tod?

Ich sage ja: denn alles stirbt ja nicht, es gilt, die Seele der Anlage zu retten!
Ich aber sage Euch: möge das Holz und der Gips und die Grasfasern den Weg alles Irdischen gehen, die Gleise (so sie zu retten sind) und das Rollmaterial leben ewiglich!


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RE: Bis dass der Tod uns scheidet! ...oder gibt es ein Leben nach dem Tod?

#5 von E-Lok-Muffel , 11.07.2017 18:31

Nochmals einen Gruß ins Stummi-Land!

Wir können die Vergänglichkeit mancher Anlagen natürlich auch einmal philosophisch betrachten:


Zeige mir Deinen Unterbau und ich sage Dir wer Du bist:

    Wenn wir uns für eine Anlage "am Stück" entscheiden (das ist mein Ding: sag ich bei meinem Käse-Händler auch immer!), was sagt das über uns aus?
    Zunächst einmal: Wir sind angekommen! (im englischen: we are settled), wir denken nicht mehr daran, "die Zelte abzubrechen", sind des "Umhervagabundierens" leid, wir haben uns ein "Zuhause" gebaut ("Home = Castle"), aus dem wir nur noch mit den Füßen voran herausgetragen werden wollen; das ist das statement einer stationären, fest installierten Anlage: Hier bin ich und hier bleibe ich - allen Widrigkeiten des Lebens zum Trotz.
    Sind wir damit konservativ im politischen Sinne? - zumindest streuben wir uns vor "örtlicher" Veränderung.
    Rückwärts gewandt? - Moba-technisch in jedem Falle, ich zumindest bin Ep-III-Bahner


    Auf der anderen Seite die Segmentbauer: Die Flexiblen, die sich auf alle (neuen Wohn-) Eventualitäten einstellen. Möglicherweise auch die Zweifler, bei denen Nichts Bestand hat, weder die Wohnraum-Situation noch die MoBa-Vorlieben, für sie ist das Leben noch eine Reise und der Weg ist das Ziel, die sind jedenfalls noch nicht angekommen (-möglichweise wissen sie auch gar nicht wo sie eigentlich hinwollten-)...



Der Tod ist nicht das Ende

    Wenige Anlagenbesitzer denken über ihren Tod hinaus (Es gibt eine Studie, wonach nur etwa 20% aller Deutschen über 50 Jahre ein Testament gemacht haben, wir befinden uns also bei der Mehrheit der Deutschen und damit in bester Gesellschaft)...
    Aber eine Anlage ist auch so ähnlich wie eine Einbauküche, die mit dem Haus verkauft oder vererbt wird, weil es sich nicht lohnt, sie herauszureißen... und wenn die Erben sie nicht wollen, dann ist es genauso wie mit der Einbauküche, die nicht mehr gefällt (weil gelsenkirchener Barock eben nicht mehr in Mode ist), sie kommt eben weg!
    Meistens gibt aber eben doch in der (weiteren) Verwandtschaft irgend jemanden, der den (ideellen?) Wert der alten Sachen erkennt und zumindest die Teile, die sich retten lassen, ein zweites Leben einhaucht - sei es im eigenen Keller oder in der Bucht!


    Bei den alten Ägyptern war es üblich, den Leichnam mit den Habseligkeiten des Haustandes zu bestatten; nicht selten gab man dem Verstorbenen sein Lieblingspferd, seinen Lieblingsstreitwagen, manchmal makabrerweise auch seine Lieblinsfrau als Grabbeigaben mit auf die Reise in Jenseits.
    Warum also nicht die MoBa mit begraben?


Geteiltes Leid

    Segmentbauweise für alle Eventualitäten ist meistens ein Trugschluß in sich. Natürlich wird sich immer an die örtlichen Gegebenheiten angepasst und darauf optimiert, deshalb funktioniert der Aufbau einer alten Anlage im neuen Raum eigentlich nicht bzw. führt zwangsläufig zu Kompromissen und darüber zum Frust. Sonderlösungen natürlich ausgenommen: wer es sich leisten kann, eine vom Anlagenraum separate Holzwerkstatt einzurichten, muss die einzelnen Rahmen-Elemente durch die Tür bekommen, wer den Rahmenbau nach extern (Schreiner) vergibt, hat Limitierungen der Packstücke und muss den Rahmen aus Segmenten zusammenschrauben, eine Rund-um-Anlage braucht ein entnehmbares Segment, etc.


    Wer mit der Vergänglichkeit der Dinge zu leben gelernt hat und wessen Leben auch "Entbehrungen" für ihn bereit hielt (in Zeiten wo man mangels Platz die MoBa entbehren muss), der ist entweder auf dem Teppich geblieben oder baut Module - wobei der Übergang zu Segmenten hier fließend ist (Ich würde den Unterschied gerne in der Teilbarkeit definieren: Die Teilbarkeit einer Segmentanlage ist die Atom-Bombe bei der Moba: Man hat sie, will sie aber nie einsetzten)


Was mir gerade noch zum Thema Module einfällt, ist zwar ein kleiner Exkurs, ich will aber deswegen keinen neuen Faden einziehen und es passt hier sehr gut hin als kontemplatives Gedankenspiel zum Feierabend, weil hier so schön mit Parallelen und Analogien zu spielen ist (? ). Parallelen kennen wir bei der MoBa bei mehrgleisigen Strecken, das ist bekanntes Terrain, Analogien sind in der digitalen Welt immer mehr aus der Mode gekommen, darum möchte ich hier eine neue einführen, ganz philosofisch:

t: Das Modul als Makrele

Ein Modul und eine Makrele haben viele Gemeinsamkeiten, besser wäre jedoch der Hering als Vergleichsobjekt, aber ich liebe Alliterationen...
Also lieber der Hering: beide gibt es in ganz unterschiedlichen Geschmacksrichtungen (im Unterschied zur Makrele, die gibt eigentlich immer nur geräuchert), da ist für jeden was dabei. ABER darauf will ich nicht hinaus, einzeln und für sich gesehn sind Modul und Hering gleich: ein kleiner Fisch, von geringem Wert (nicht materiell vielleicht aber Spiel-). Das Modul vegetiert im Keller vor sich hin, wie der Hering im Meer, bis, ja bis er sich mit anderen Heringen zusammentut zu einem wunderschönen glitzernden Fischschwarm und so wohlgeschützt zu den Laichgründen zieht. Der kleine Hering wird Teil von etwas GRÖßEREM!
So ist es auch mit dem Modul auf dem Modultreffen beim Fahrtag, es erwacht aus seinem siechen Dämmerschlaf zum Leben und wird auch Teil von etwas GRÖßEREM!
Da fragt sich jetzt, ob auf einem Modultreffen auch so etwas wie Schwarm-Intelligenz entsteht... ?

Gruß
uLi


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RE: Bis dass der Tod uns scheidet! ...oder gibt es ein Leben nach dem Tod?

#6 von Loki2014 ( gelöscht ) , 12.07.2017 20:09

uLi, Deine philosophische Betrachtung hat was

Grüsse
Sven


Loki2014

RE: Bis dass der Tod uns scheidet! ...oder gibt es ein Leben nach dem Tod?

#7 von Hartman , 12.07.2017 21:15

Hallo! Ein sehr interessantes Thema wie ich finde. "Praktisch denken - Särge schenken!" Könnte man jetzt sagen. Oder aber auch das beste daraus machen.

Keine Zeit, kein Platz, kein Geld, ungeduldig. Ideale Attribute also für den Bau einer Modelleisenbahn. Ich selbst bin ein genügsamer Mensch und genau so fällt auch meine HO Anlage aus. Daher ist meine Anlage kompakt gehalten, Bahnhofsbereich mit Durchfahrgleis, Lokschuppen und zwei Abstellgleise, Fertig. Das ganze passt mit den Abmessungen von 140x90cm in den Kofferraum eines Kleinwagens, wenn ich die Rückbank umklappe.


Zitat

Vielleicht wäre es auch sinnvoll eine mögliche Verkleinerung der Anlage schon bei einer Planung zu berücksichtigen. Je älter man wird, desto kleiner werden meist die Räumlichkeiten, welche einem zur Verfügung stehen.



Und genau diese Geschichte habe ich in monatelanger Planung aufgegriffen. Mit dem kleinen Detail, dass meine Anlage direkt Spielfähig ist, aber auch Erweiterbar, ohne irgendwelche Sachen auf der Platte abzureissen oder umzubauen. Der Unterbau ist robust aus Multiplex wasserfest verleimt und verschraubt und würde auch als Unterbau für ein Wasserbett taugen. Oder feuchte Keller oder welche untragbare Wohnsituation auch immer auf mich zukommen wird. Ebenfalls wird das gute Stück garantiert viele Umzüge überstehen und ist für die Ewigkeit gebaut. Erweiterbar ist die Anlage trotzdem, eine Weiche um die kleine Platte zu verlassen ist schon mit eingeplant. Sollte ich jemals im Lotto gewinnen und Wohneigentum erwerben, dann wird angebaut. Mir für meinen Teil ist es wichtig, hier und jetzt Spaß zu haben und fertig zu werden. Wer kann schon sagen, was nächste Woche ist. Da mache ich lieber mein Ding und werde als Spielbahner belächelt, als das Hobby an nicht realisierbarer Grösse der Modelleisenbahn oder unsicherer Zukunft scheitern zu lassen.


Immer drann denken:

Ein Leben ohne Modelleisenbahn ist möglich aber sinnlos.

LG

Marc


#makemodelleisenbahngreatagain


 
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RE: Bis dass der Tod uns scheidet! ...oder gibt es ein Leben nach dem Tod?

#8 von Frank M , 13.07.2017 15:42

Ich würde Anlagen immer so planen, dass sie sich ohne Zerstörung aus den Räumlichkeiten tragen lassen.

Im Fall des Todes eben für die Erben der Anlage. Gegenteilige traurige Beispiele sieht man als unverkäuflich doch ständig bei Ebay und Co dümpeln: riesige Anlagen die "von Opi liebevoll in jahrzehntelanger Kleinarbeit" aufgebaut wurden und "abgebaut und abgeholt" werden müssen. Wer seinen Erben wenigstens ein bisschen was gönnt, sollte in Segmenten bauen. Bringt im Fall des Verkaufes dann wenigstens etwas mehr als der reine Schrottpreis der dann zu zerstörenden Nicht-Segmentanlage.

Und für Lebzeiten: wer garantiert mir denn, dass ich bis zum Lebensende in den gleichen Räumlichkeiten wohnen werde? Ich bin zwar schon über den Fünfziger drüber, wohne aber zur Miete. Der Kauf eine Eigenheimes ist aber trotzdem noch nicht ad acta gelegt und durchaus denkbar. Und es gibt ja zig andere Möglichkeiten, warum mann noch mal umziehen will oder gar muss.

Da plant meiner Ansicht nach nur der vorausschauend, der in Segmenten plant.


 
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RE: Bis dass der Tod uns scheidet! ...oder gibt es ein Leben nach dem Tod?

#9 von Jürgen , 13.07.2017 18:03

Landest Du in Deiner Urnen,
hast Du nicht mehr rumzuturnen,
auch im Kasten nicht, dem hölzernen,
sind jetzt doch alle aus, Deine Laternen,

dann ist's egal ob Moba in Modulen,
oder auch in ganzen Stücken,
es gibt nichts mehr herum zu puhlen,
die Erben kannst Du nicht beglücken,
es muss fort der ganze Plunder,
alles andr'e wär' ein Wunder,


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RE: Bis dass der Tod uns scheidet! ...oder gibt es ein Leben nach dem Tod?

#10 von Ulf325 , 13.07.2017 18:22

Zitat

Was passiert bei einem Umzug mit einer solchen Anlage? ...sie stirbt! Meist auch noch auf brutale Art und Weise.
Wäre es nicht sinnvoll, eine Anlage zerlegbar zu planen, so dass man sich nicht von ihr so schmerzlich trennen muss?


Der Platz ist immer knapp, und so wird in der Mehrzahl die Modellbahn in den vorhandenen Raum hineinkonstruiert. Das ist bei mir auch nicht anders.

Wie finde ich einen Käufer, der genau 3,32 m Platz hat ?
Okay, das Maß ist jetzt nicht ganz ungewöhnlich aber er müsste auch schon über sehr gute Kenntnisse verfügen meine Anlage zu teilen und wieder in Betrieb zu bekommen. Wer das kann, baut wohl eher selber.

Modellbahnanlagen sind da wie Kleingärten: egal wie viel Mühe und Geld man investiert hat, am Ende bringt der Verkauf nichts ein.

Andererseits ist es schon richtig: Eine ordentlich geplante Anlage verfügt über "Sollbruchstellen", an denen man sie, zumindest zu Not, auftrennen kann.


Mit freundlichen Grüßen: Ulf

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RE: Bis dass der Tod uns scheidet! ...oder gibt es ein Leben nach dem Tod?

#11 von Marky ( gelöscht ) , 13.07.2017 18:30

[quote="Frank M" post_id=1705431 time=1499953330 user_id=27666]
Ich würde Anlagen immer so planen, dass sie sich ohne Zerstörung aus den Räumlichkeiten tragen lassen. [/quote]

Hallo,

gut, daß das jeder so sehen kann wie er will. Ich sehe bzw. habe keinen Grund gesehen warum ich meine Anlage so planen sollte, weil die niemals die Räumlichkeiten verlassen muß. Zumindest nicht so lange ich lebe.

Zitat
Im Fall des Todes eben für die Erben der Anlage. Gegenteilige traurige Beispiele sieht man als unverkäuflich doch ständig bei Ebay und Co dümpeln: riesige Anlagen die "von Opi liebevoll in jahrzehntelanger Kleinarbeit" aufgebaut wurden und "abgebaut und abgeholt" werden müssen. Wer seinen Erben wenigstens ein bisschen was gönnt, sollte in Segmenten bauen. Bringt im Fall des Verkaufes dann wenigstens etwas mehr als der reine Schrottpreis der dann zu zerstörenden Nicht-Segmentanlage.



Sehe ich absolut nicht ein, daß ich mich deswegen vorab einschränken soll und mir unnötige Mehrarbeit aufhalse bzw. deswegen nicht so nach meinen Vorstellungen bauen kann wie ich will. Es spielt wohl nur eine sehr untergeordnete Rolle ob die Tragkonstruktion zerlegbar ist oder nicht. Wenn denn der Todesfall eintritt und die Anlage weg soll/muß ist es egal ob die Anlage zerlegbar ist oder nicht.
Der Aufwand den kompletten Fuhrpark und die elektr. Bauteile zu "retten" und in Bares zu verwandeln ist hier gleich und von minimalem Zeitaufwand. Der Erlös dafür sicher 90 % vom Gesamten.
Der Rest ist quasi wertlos und mit grobem Werkzeug schnell entsorgt. Zudem bekommen meine Erben auch noch die nötigen Mittel (in barem) als Entschädigung für den Mehraufwand.
Das entspricht dann einem fürstlichen Stundenlohn. Die reiben sich die Hände und kloppen die Platte dann sehr gerne auseinander.

Zitat
Und für Lebzeiten: wer garantiert mir denn, dass ich bis zum Lebensende in den gleichen Räumlichkeiten wohnen werde? Ich bin zwar schon über den Fünfziger drüber, wohne aber zur Miete. Der Kauf eine Eigenheimes ist aber trotzdem noch nicht ad acta gelegt und durchaus denkbar. Und es gibt ja zig andere Möglichkeiten, warum mann noch mal umziehen will oder gar muss.

Da plant meiner Ansicht nach nur der vorausschauend, der in Segmenten plant.



Diese Frage stellt sich mir nicht. Ich garantiere mir, daß ich bis zu meinem Tode in meinem Haus bleibe, weil ich nirgendwo anders wohnen will. Daheim ist daheim

Das Einzige was passieren kann---->Ich verliere das Haus durch Naturgewalten (Meteoriteneinschag, Feuer, etc.. Aber davor ist keiner gefeit und da gibt es keine Garantie für

Gruß Markus

P.S. Achso, ich gehöre zu den oben erwähnten 20 % die längst alles Wichtige erledigt haben--->Testament, Patientenverfügung ........


Marky

RE: Bis dass der Tod uns scheidet! ...oder gibt es ein Leben nach dem Tod?

#12 von Frank M , 13.07.2017 21:20

Es ist natürlich schön, wenn man angekommen ist. Daheim ist Daheim. Du wohnst in deinem Eigenheim, musst dich beruflich nicht mehr ändern oder bist gar schon in Rente?!... dann kann das klappen! Blöd nur, wenn es mit der Gesundheit dann doch nicht klappt. Und dass man sein Eigenheim eines Tages nur als Verstorbener verlässt, ist leider oft nur ein frommer Wunsch.
Zwischen einer Segmentanlage und einer nicht mehr heil zerlegbaren mag im Todesfall oft nicht mehr viel Unterschied sein, wenn es um den Verkauf geht.

Ausnahme: es gibt Angehörige, die das in Ehren halten wollen und die Anlage evtl. in eigene Räumlichkeiten "umsiedeln" wollen. Wäre bei mir z.B. so denkbar.


 
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RE: Bis dass der Tod uns scheidet! ...oder gibt es ein Leben nach dem Tod?

#13 von Jürgen , 14.07.2017 08:00

Zitat
Ich garantiere mir, daß ich bis zu meinem Tode in meinem Haus bleibe, weil ich nirgendwo anders wohnen will. Daheim ist daheim



Das wünsche ich mir auch. Aber meine Lebenserfahrung hat mir gezeigt, dass man auch schnell in einem Pflegeheim landen kann.

Oder will/kann man noch in seinem Haus leben, wenn z.B. die Frau nicht mehr da ist ?

Oder irgendwann geht es auch körperlich nicht mehr.

Es ist schön, wenn man den festen Willen hat, aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.

Grüße
Jürgen


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RE: Bis dass der Tod uns scheidet! ...oder gibt es ein Leben nach dem Tod?

#14 von zetaoph , 14.07.2017 08:47

Hallo zusammen,

ich habe jahrelang geplant und nix gebaut. Die Loks / Wagen / Bausätze stapelten sich in meinen Schränken und im Prinzip habe ich den Händlern Geld dafür gegeben, dass die Dinge letztlich bei mir aus dem Sichtfeld in die Schränke verschwanden....

Nun habe ich mich vor einiger Zeit entschlossen, mit dem Bauen anzufangen. Bevor der ganze Raum zugebaut wird will ich realistisch sein und erst einmal "üben" . Also zwei kleine Platten rechtwinklig aneinander geschraubt, die einen kleinen Endbahnhof einer eingleisigen Nebenstrecke darstellen sollen. Mit kleinen LokBehandlungsanlagen und Lokschuppen und Güterschuppen. Das kann man später in eine große Anlage integrieren.

Vorteile
irgendwann in naher Zukunft "läuft" etwas.
Die Nutzung des Kellerraumes (was kommt genau wohin) ist noch flexibel. Ich kann innerhalb des Raumes "umziehen"
ich kann die Art der Integration später festlegen.
ich gewinne Erfahrungen mit Verkabelung / digitaler Steuerung auch der Weichen usw. (allgemeine Bastelei)
usw.

Nachteile
man baut langsamer als bei festgelegter "Trägerstruktur" unter den Segmenten / Platte
etwas mehr Zeitaufwand

Es geht (bei mir) erwartungsgemäß sehr langsam voran.... von Frühjahr bis Herbst passiert praktisch gar nichts, da mein Garten etc. mich zeitlich bindet.

Ich mache mir dabei im Moment weniger Gedanken darüber was später/demnächst aus mir wird (bin auch schon über 60) als darüber, wie ich für mich nun den größten Nutzen aus dieser Flexibiliät gewinnen kann. Zumindest bei mir ist es ansonsten so: je größer die Planung, umso weniger wird tatsächlich jemals fertig.... besser in überschaubaren Schritten vorangehen und kleine Erfolge zwischendurch realisieren.

ach ja: etliche der Loks und Wagen sind mittlerweile in Vitrinen gewandert, nicht weil die da dauerhaft hin sollen, sondern damit ich mich dran erfreuen kann, bis da wirklich mal was fährt. Und alle werden sowieso nicht fahren können, dafür sind es zuviele.....

jeder wie er mag, niemand sollte sich zu irgendeiner bestimmten Lösung "zwingen" lassen......

Gruß
Heinrich


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RE: Bis dass der Tod uns scheidet! ...oder gibt es ein Leben nach dem Tod?

#15 von Pelzi , 14.07.2017 10:01

Hallo,

jetzt möchte ich auch mal meinen Senf dazugeben. Ich habe auch lange geplant und eine Anlage gebaut, die dann aus "gefällt mir doch nicht"-Gründen noch im Holzwüstenstadium wieder abgebaut wurde. Dann habe ich wieder lange geplant, erst als Modul-, später als Segmentanlage. Immer wieder stand ich dann vor dem Problem, das hier eine Weiche direkt auf einem Segmentübergang lag oder bei Modulübergängen das Gleisraster nicht mehr passte. Die Raumgeometrie tat ein übriges dazu und jetzt wird die Anlage doch wieder am Stück entstehen.
Nun habe ich den Vorteil, das ich vermutlich auch bis zur Urne hier wohnen werde und entsprechend großzügiger Planen und bauen kann.
Ich hoffe, das ich Alterstechnisch das Bergfest noch ein paar Jahre vor mir habe und mir ist es dann egal, was in 40 oder mehr Jahren ist. Sollten meine Erben dann selbst Modellbahninfiziert sein wird die Technik dann so weit fortgeschritten sein das "meine" Anlage dann eh nur noch als Materialspender fungieren wird.

In diesem Sinne, jede Bauweise hat ihre Vor- und Nachteile. Aber ich baue meine Anlage in erster Linie für mich, nicht für andere.

Gruß Sebastian


Meine Holzwüste - eingestellt

Holzwüste 2.0


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RE: Bis dass der Tod uns scheidet! ...oder gibt es ein Leben nach dem Tod?

#16 von Brownie ( gelöscht ) , 14.07.2017 12:06

Zitat


....................

    Bei den alten Ägyptern war es üblich, den Leichnam mit den Habseligkeiten des Haustandes zu bestatten; nicht selten gab man dem Verstorbenen sein Lieblingspferd, seinen Lieblingsstreitwagen, manchmal makabrerweise auch seine Lieblinsfrau als Grabbeigaben mit auf die Reise in Jenseits.
    Warum also nicht die MoBa mit begraben?


.......................

Gruß
uLi



Könnte bei uns schwierig werden, aber in den Staaten ist anscheinend alles möglich ....... Billy ließ sich auf seiner Harley begraben

Nur bräuchte man bei einer recht großen Anlage auch recht viele Grabstätten nebeneinander.


Brownie

RE: Bis dass der Tod uns scheidet! ...oder gibt es ein Leben nach dem Tod?

#17 von E-Lok-Muffel , 14.07.2017 12:11

Hallo Leute,

wie Ihr schon oben gelesen habt, vielleicht auch nur zwischen den Zeilen, gehöre ich zu den Nach-mir-die-Sintflut-Anlagenbauern.

Ich mache mir Gedanken, wie ich meine Anlage in meinen Raum hinein bekomme und ich finde, das ist schon schwer genug!

Sollte ich jemals wieder umziehen, dann dahin, wo ich die MoBa niemals mitnehmen könnte, oder auch aus Gründen, aus denen ich auch damit nichts mehr anfangen könnte,
oder zeig mir einer mal das Altenheim mit Scheune, in der ich meine Anlage unterbringen könnte!

Nix ist für die Ewigkeit! ...ausser meinem Unterbau vielleicht, den im Keller zusammengespaxt hab

Und, seien wir mal ehrlich, die meisten Anlagen werden abgerissen, weil der Besitzer (noch zu seinen Lebzeiten) nicht mehr zufrieden mit dem, was auf der Platte war, war, da nützen jetzt Segmente auch Nichts!

Gruß
uLi


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RE: Bis dass der Tod uns scheidet! ...oder gibt es ein Leben nach dem Tod?

#18 von Y-Weiche , 14.07.2017 12:40

Zitat

Nix ist für die Ewigkeit!



Hi,

würde ich auch so unterschreiben, aber die doitsche Modellbahnerseele an sich neigt glaube ich immer noch stark zur

Anlage als "Lebenswerk".

Wenn ich mir als Kontrast z.B. Anlagen von britischen Modellbahnern auf Youtube* anschauen, dann bauen die scheinbar öfter einfach was Kleines, Handliches für die nächste Ausstellung. Nach der Ausstellungssaison kommt das Teil weg, und was Neues wird auf Kiel gelegt.

Ich selbst würde in den nächsten 5 Jahren lieber 10 Dioramen oder Kleinanlagen mit ganz unterschiedlichen Motiven bauen als eine große Lebenswerk-Anlage. Und das hat nicht primär etwas mit Platzmangel zu tun. So verschieden sind die Temperamente...

Grüße
Andreas

* Kann natürlich auch dran liegen, dass die Ausstellungsanlagenbauer besonders häufig bei Youtube aktiv sind, während die Buden der Kellerbahner so voll sind, dass keine Kamera zum Filmen mehr reinpasst


 
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RE: Bis dass der Tod uns scheidet! ...oder gibt es ein Leben nach dem Tod?

#19 von Marky ( gelöscht ) , 14.07.2017 22:42

Zitat

Zitat
Ich garantiere mir, daß ich bis zu meinem Tode in meinem Haus bleibe, weil ich nirgendwo anders wohnen will. Daheim ist daheim



Das wünsche ich mir auch. Aber meine Lebenserfahrung hat mir gezeigt, dass man auch schnell in einem Pflegeheim landen kann.

Oder will/kann man noch in seinem Haus leben, wenn z.B. die Frau nicht mehr da ist ?

Oder irgendwann geht es auch körperlich nicht mehr.

Es ist schön, wenn man den festen Willen hat, aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.

Grüße
Jürgen




Hallo Jürgen,

das stimmt schon was Du schreibst. Dann will ich meine Garantie mal relativieren. Damit war natürlich gemeint, daß ich niemals mehr woanders wohnen werde solange ich noch selbständig in der Lage bin alleine einen Haushalt zu führen.

Sollte ich mal nicht mehr dazu in der Lage sein, dann ist schon klar, daß man in eine Pflegeeinrichtung oder ähnliches muß. Nur ist das dann für ich nicht gleichbedeutend mit woanders wohnen.

Ich bin schon immer Realist gewesen und weiß auch, daß es erstens anders und zweitens als man denkt kommt. Ganz besonders weiß ich das seit 4 Jahren.

Dennoch immer das Beste daraus machen, auch wenns morgen schon zu Ende sein kann.


Gruß Markus


Marky

RE: Bis dass der Tod uns scheidet! ...oder gibt es ein Leben nach dem Tod?

#20 von Schwedenzug , 15.07.2017 00:15

Intressantes Thema, die für uns alle aktuell sein wird - irgendwann! Für mich ziemlich bald aber.

Für mich nähert sich eine grosse entscheidung. Die anlage gehört mir und meine Vater. Er ist jetzt 89 jahre. Die anlage hat alte gleisen, alte weichen und ist eigentlich mehr für alte MÄrklin wagen und loks geignet, als lange 303er und schöne neue Dampfloks. Alles schön kaotisch zusammengesetzt in viele kleine schnitten, aber mit herrlichem spiel-gefühl und kein cm2 gespart. 25 jahre lang daran gebastelt. Aber, technish geht es nicht mehr, es muss umgebaut werden. Was wird mit dem haus in ein paar Jahren? Viele gedanken habe ich, und eine Traum von eine grössere anlage mit längere zügen. Aber, 25 jahre ist eine lange zeit. Ich hatte in der Zeit 4 beziehungen, 20 autos (!), und bin paar mal umgezogen. Freunde sind gekommen und gegangen. Aber die Anlage war immer da. Es ist eine der ganz wenigen dinge die immer da war in mein leben. Ich weiss nur, das wenn das ganze einmal zerschnitten wird, muss ich ganz sicher sein. An die andere seite - ich habe ganz andere bedürfnisse jetzt, und ich beklage mich oft wegen fehlender platz, und die tatsache das eine 8 wagen zug nicht "ausstrecken" kann. Die neue 85er zum beispiel läuft nicht optimal. Eine einfache weichen austauch ist nicht genug, ich komme nicht dran. Nächste anlage wird viel mehr service-freundlich gebaut. Mein gewandtheit ist ja nicht wie früher....

Hier ein bild unser 25 jahre alte anlage.... Irgendwann muss ich es zerlegen, aber aus was altes kommt was neues schönere? Warscheinlich werde ich meine nächste anlage auch "Fest" bauen, ohne grosse gedanken für umzug. Aber mal sehen, vielleicht eine modul-anlage bestehend aus viele teilen?


Fahre misch-anlage mit 2- und 3-leiter in fast alle Epochen! Haupt-thema Deutschland Epoche III-IV und auch Ost.
Ich bin nicht der Martin aus "Märklin of Sweden"!


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