Nochmals einen Gruß ins Stummi-Land!
Wir können die Vergänglichkeit mancher Anlagen natürlich auch einmal philosophisch betrachten:
Zeige mir Deinen Unterbau und ich sage Dir wer Du bist:
Wenn wir uns für eine Anlage "am Stück" entscheiden (das ist mein Ding: sag ich bei meinem Käse-Händler auch immer!), was sagt das über uns aus?
Zunächst einmal: Wir sind angekommen! (im englischen: we are settled), wir denken nicht mehr daran, "die Zelte abzubrechen", sind des "Umhervagabundierens" leid, wir haben uns ein "Zuhause" gebaut ("Home = Castle"), aus dem wir nur noch mit den Füßen voran herausgetragen werden wollen; das ist das statement einer stationären, fest installierten Anlage: Hier bin ich und hier bleibe ich - allen Widrigkeiten des Lebens zum Trotz.
Sind wir damit konservativ im politischen Sinne? - zumindest streuben wir uns vor "örtlicher" Veränderung.
Rückwärts gewandt? - Moba-technisch in jedem Falle, ich zumindest bin Ep-III-Bahner
Auf der anderen Seite die Segmentbauer: Die Flexiblen, die sich auf alle (neuen Wohn-) Eventualitäten einstellen. Möglicherweise auch die Zweifler, bei denen Nichts Bestand hat, weder die Wohnraum-Situation noch die MoBa-Vorlieben, für sie ist das Leben noch eine Reise und der Weg ist das Ziel, die sind jedenfalls noch nicht angekommen (-möglichweise wissen sie auch gar nicht wo sie eigentlich hinwollten-)...
Der Tod ist nicht das EndeWenige Anlagenbesitzer denken über ihren Tod hinaus (Es gibt eine Studie, wonach nur etwa 20% aller Deutschen über 50 Jahre ein Testament gemacht haben, wir befinden uns also bei der Mehrheit der Deutschen und damit in bester Gesellschaft)...
Aber eine Anlage ist auch so ähnlich wie eine Einbauküche, die mit dem Haus verkauft oder vererbt wird, weil es sich nicht lohnt, sie herauszureißen... und wenn die Erben sie nicht wollen, dann ist es genauso wie mit der Einbauküche, die nicht mehr gefällt (weil gelsenkirchener Barock eben nicht mehr in Mode ist), sie kommt eben weg!
Meistens gibt aber eben doch in der (weiteren) Verwandtschaft irgend jemanden, der den (ideellen?) Wert der alten Sachen erkennt und zumindest die Teile, die sich retten lassen, ein zweites Leben einhaucht - sei es im eigenen Keller oder in der Bucht!
Bei den alten Ägyptern war es üblich, den Leichnam mit den Habseligkeiten des Haustandes zu bestatten; nicht selten gab man dem Verstorbenen sein Lieblingspferd, seinen Lieblingsstreitwagen, manchmal makabrerweise auch seine Lieblinsfrau als Grabbeigaben mit auf die Reise in Jenseits.
Warum also nicht die MoBa mit begraben?
Geteiltes LeidSegmentbauweise für alle Eventualitäten ist meistens ein Trugschluß in sich. Natürlich wird sich immer an die örtlichen Gegebenheiten angepasst und darauf optimiert, deshalb funktioniert der Aufbau einer alten Anlage im neuen Raum eigentlich nicht bzw. führt zwangsläufig zu Kompromissen und darüber zum Frust. Sonderlösungen natürlich ausgenommen: wer es sich leisten kann, eine vom Anlagenraum separate Holzwerkstatt einzurichten, muss die einzelnen Rahmen-Elemente durch die Tür bekommen, wer den Rahmenbau nach extern (Schreiner) vergibt, hat Limitierungen der Packstücke und muss den Rahmen aus Segmenten zusammenschrauben, eine Rund-um-Anlage braucht ein entnehmbares Segment, etc.
Wer mit der Vergänglichkeit der Dinge zu leben gelernt hat und wessen Leben auch "Entbehrungen" für ihn bereit hielt (in Zeiten wo man mangels Platz die MoBa entbehren muss), der ist entweder auf dem Teppich geblieben oder baut Module - wobei der Übergang zu Segmenten hier fließend ist (Ich würde den Unterschied gerne in der Teilbarkeit definieren: Die Teilbarkeit einer Segmentanlage ist die Atom-Bombe bei der Moba: Man hat sie, will sie aber nie einsetzten)
Was mir gerade noch zum Thema Module einfällt, ist zwar ein kleiner Exkurs, ich will aber deswegen keinen neuen Faden einziehen und es passt hier sehr gut hin als kontemplatives Gedankenspiel zum Feierabend, weil hier so schön mit Parallelen und Analogien zu spielen ist (?
). Parallelen kennen wir bei der MoBa bei mehrgleisigen Strecken, das ist bekanntes Terrain,
Analogien sind in der digitalen Welt immer mehr aus der Mode gekommen, darum möchte ich hier eine neue einführen, ganz philoso
fisch:
t:
Das Modul als MakreleEin Modul und eine Makrele haben viele Gemeinsamkeiten, besser wäre jedoch der Hering als Vergleichsobjekt, aber ich liebe Alliterationen...
Also lieber der Hering: beide gibt es in ganz unterschiedlichen Geschmacksrichtungen (im Unterschied zur Makrele, die gibt eigentlich immer nur geräuchert), da ist für jeden was dabei. ABER darauf will ich nicht hinaus,
einzeln und für sich gesehn sind Modul und Hering gleich: ein kleiner Fisch, von geringem Wert (nicht materiell vielleicht aber Spiel-). Das Modul vegetiert im Keller vor sich hin, wie der Hering im Meer, bis, ja bis er sich mit anderen Heringen zusammentut zu einem wunderschönen glitzernden Fischschwarm und so wohlgeschützt zu den Laichgründen zieht. Der kleine Hering wird Teil von etwas GRÖßEREM!
So ist es auch mit dem Modul auf dem Modultreffen beim Fahrtag, es erwacht aus seinem siechen Dämmerschlaf zum Leben und wird auch Teil von etwas GRÖßEREM!
Da fragt sich jetzt, ob auf einem Modultreffen auch so etwas wie
Schwarm-Intelligenz entsteht... ?
Gruß
uLi