Christian, deine Einstellung zu Märklin ist ja bekannt - und leuchtet aus deinen Beiträgen wieder mal deutlich heraus.
Ich hatte mal so ein Auto, wo man ohne Spezialwerkzeug keine Abblendlichtbirne wechseln kann - und als das Ding durchgebrannt war, habe ich in der Werkstatt angerufen, und die haben mir gesagt, "nächste Woche Donnerstag; vorher haben wir keine Kapazitäten frei". Hat mich zuerst ziemlich geärgert. Als ich aber dann dabei war, wie die zu zweit 50 Minuten gewerkelt haben, um die blöde Birne zu wechseln, da wusste ich, warum sie das nicht mal eben dazwischengeschoben haben.
So, und warum ich das erzähle? Es ist durchaus im Bereich des Möglichen, dass die Werkstatt in Göppingen mehr als ausgelastet ist. Viele Dinge, die früher der nette Händler vor Ort geregelt hat, kann heute nur noch die Werkstatt beim Hersteller machen, weil es den netten Händler vor Ort nicht mehr gibt, und der freundliche Versandhändler hat seinerseits auch keine Werkstatt (mehr). Was auch verständlich ist, denn wo früher mit einer überschaubaren Zahl Ersatzteile gearbeitet werden konnte, sind heute fast für jedes Fahrzeug andere, spezifische Teile notwendig. "Wir" haben es ja so gewollt, mit immer mehr Vorbildtreue im Detail. Also muss die Herstellerwerkstatt ran, und da fährt Rückstand auf. Wenn dann auch noch die Produktion einen Fehler gemacht hat, den die Werkstatt reparieren muss (und das passiert immer mal - da arbeiten schließlich Menschen), dann wartet man auch mal länger.
Ich habe einen genialen Uhrmacher an der Hand. Der repariert alte Uhren sach- und fachgerecht, mit Originalteilen oder gleichwertigen Nachfertigungen. Sein Geschäft ist drei Nachmittage in der Woche geöffnet, den Rest der Zeit verbringt er in der Werkstatt - und die Uhr, die ich nach Weihnachten 2016 eingeliefert habe, ist voraussichtlich zu Ostern fertig. Ist nun mal so.
Möchte jemand noch ein Wasserglas und einen Strohhalm, um darin einen kleinen Sturm zu entfachen?