RE: Eine Frage des Holzes (Anlagenunterbau)

#1 von Spacerat , 27.12.2017 02:18

Moin,

Aufgrund der besseren erreichbarkeit und Verkabelung der Anlage möchte ich den
Unterbau in Spantenbauweise bauen.

Die meisten nehmen ja anscheinend Tischlerplatten (18mm + 100mm).
Nun die Frage hat vieleicht wer schon erfahrungen mit Brettern aus Tanne / Kiefer ? (Die kosten weitaus weniger)
Welche Dicke sollten die Standfüße haben und welchen Abständen sollten die Zwischenbretter / Standfüße gesetzt werden.

Und welches Holz empfiehlt ihr mir zur Trassenverlegung ?

Vielen Dank schonmal für die Antworten,
Gruß Matthias


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RE: Eine Frage des Holzes (Anlagenunterbau)

#2 von Bobbel , 27.12.2017 06:47

@ Matthias...

... für meine Anlagen verwende ich - nach mehrfachen schlechten Erfahrungen
mit anderen Werkstoffen - nur noch Mehrschichtplatten aus Birke (Birkensperr-
holz) in unterschiedlichen Stärken und habe damit bisher die besten Ergebnisse
erzielt. Selten verwende ich auch noch Buchensperrholz.

Für den Grundrahmen verwende ich je nach Größe der Bahn Plattenstärken bis
18 mm. Für die Trassen nur ca. 8 - 9 mm starkes Birkensperrholz.
Von der Verwendung von Pappelsperrholz bin ich wegen der mangelnden Biege-
festigkeit und Formstabilität ganz abgekommen.

Der finanzielle Mehraufwand ist für mich sekundär, denn dadurch erspart man
sich manch anderen Ärger. Und so groß ist der Preisunterschied nicht.

Von Fichten-, Tanne-, Forchenbretter und Dachlatten bin ich nach einigen Mißer-
folgen ganz abgekommen.

Ich hoffe, daß Dir meine Aussagen helfen, für Dich die richtige Wahl zu treffen.

Grüßle aus HONAU.
Klaus


Spur H0, System Märklin, ECoS 4.2.12, ECoS-Boost, C-Gleis, BraWa-, GFN-, Liliput-, Märklin-, PIKO-, Roco-Loks + Wagen. GFN Profi-Kupplung. Epoche IIIb/IVa. Seit Jahren auf "schlanke" C-Gleis-DKW, EKW, asymmetr. DWW, Gleisstücke 7,5° zu R3-R9, sowie fiktive R8 + R10 wartend...!


 
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RE: Eine Frage des Holzes (Anlagenunterbau)

#3 von Dreispur , 27.12.2017 07:36

Hallo !

Wie groß wird die Anage ?

Ich habe billiges 5x8 Staffel als Füße .
18 mm Dreischicht für Rahmen und Spanten
8 mm Pappel .
Anagegröße
280 x320 L-Form 110breit freistehend .


mfG ANTON

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RE: Eine Frage des Holzes (Anlagenunterbau)

#4 von Molybdean , 27.12.2017 09:26

Moin,

Das Hauptproblem bei Massivholz dürfte das Verhalten bei Feuchtigkeits und Temperaturschwankungen sein.

Mehrschicht Platten sind da viel genügsamer und verändern ihre Abmessungen nicht um mehrere Millimeter. Ausserdem sind Sie in alle Richtungen ähnlich belastbar und man muss nicht auf den Fasernverlauf achten.

Wenn du weißt was du machst geht massivholz. Wenn nicht lass lieber die Finger davon


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RE: Eine Frage des Holzes (Anlagenunterbau)

#5 von Lokfuchs , 27.12.2017 09:41

In den Grundlagen findest du folgenden Bericht, der fast Alles erklärt:

viewtopic.php?f=103&t=124514


LG
Guido


 
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RE: Eine Frage des Holzes (Anlagenunterbau)

#6 von Spacerat , 27.12.2017 17:22

Schonmal vielen Dank für die Antworten.

Also noch zur beschaffenheit des Raums es ist ein Dachbodenraum.
Gedacht hatte ich an Glattkantbretter aber aufgrund nicht auszuschließenden Verformung wohl eher nicht.

Dann noch die Frage Pappel oder Birke.
Und hat wer vieleicht nen Preistip wo man die Platten günstig bekommt sehe immer m² Preise von 30€ aufwärts.
Nach was suche Ich am besten ?? Schichtholz, Multiplex, Sperrholz, Tischlerplatte usw. ?
Schein irgendwie ja alles ca gleich aufgebaut zu sein.


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RE: Eine Frage des Holzes (Anlagenunterbau)

#7 von JoachimW , 27.12.2017 19:15

Hallo Matthias,

um zwischen den Spannten „entspannt“ arbeiten zu können hat sich bei mir ein Abstand von 40 bis 50 cm bewährt.
Da komme ich von unten mir meinem Oberkörper noch durch und kann noch arbeiten ohne mich zu verrenken.
Also, je nachdem ob Du von unten durch die Spannten musst und in Abhängigkeit Deiner Körpermaße kannst Du „Deinen“ Abstand selbst festlegen.

Sperrholz ist von allen Holzarten am besten geeignet.
Birke ist schwerer als Pappel.
Wenn Du die Anlage häufiger transportieren musst/willst (z.B. bei Modulen oder bei einem nicht festen Aufbau) empfiehlt sich Pappel.

Multiplex ist eine Art von Sperrholz.
Tischlerplatte ist ebenfalls recht leicht, ist aber in bestimmten Bereichen nicht ganz so gut geeignet wie Sperrholz.

Der Preis sollte eher nebensächlich sein.
Man gibt tausende Euro für Fahrzeuge und Technik aus und sollte dann nicht wegen ein paar Euro geizen.
Man ärgert sich später mehr über sich werfende Gleise und entgleisende Fahrzeuge als über die paar Euro, die man Zuviel bezahlt hat.

Ein stabiles Haus steht auf einem vernünftigen Fundament!

12 mm Materialstärke haben sich - bei mir - gut bewährt. Dort kann man gut mit 4,0 bis 4,5 mm starken Schrauben arbeiten.
Auch das Lackieren des Holzes hat sich - bei mir - gut bewährt.

Letzten Endes Musst Du aber selbst entscheiden. Es ist Deine Anlage und bei 3 Antworten hast Du immer 4 unterschiedliche Meinungen.


Gruß
Joachim


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RE: Eine Frage des Holzes (Anlagenunterbau)

#8 von Otfried63 , 27.12.2017 19:17

Hallo Matthias,

meine Erfahrungen liegen so: Meine alte „Kinder“ Anlage besteht aus 18 mm Sperrholzplatten, welche sich je nach Abstützung schon durchgebogen hatten: Basisanlage frühe 60iger auf 2-3 Platten, ab Mitte 70iger fest aufgestellt in einer Mansarde, habe ich diese Anlage auf 8 Platten ausgebaut, welche Ende 1999 in meinem Hausneubau im deutschen aufgestellt habe. Über die Jahre hatten sich selbst bei 18 mm Platten verbogen.

Meine Frau wollte ein Designer-Holzfertighaus, wo ich sehr viel 40 x 60 mm rauhe Fichten Ver-packungshölzer als „Abfall“ hatte. Statt diese zu entsorgen habe ich selbige als Unterbau der „alten“ Anlage genommen, Rahmen daraus gebaut und jedes Teil auf den Rahmen aufge-schraubt/verklebt und zusammengebaut, danach die Elemente verschraubt. In nun 18 Jahren hat sich nicht verzogen.

Anbau der „neuen?“ Anlage ebenfalls nach dem System, wobei auch dünnere Platte verbaut wurden verbaut wurden, welche die darauf geplanten Abschnitte tragen.

Je nachdem wie die Anlage jemals wieder demontierbar sein soll kannst Du natürlich beim Auf-bau verschiede Holzstärken verwenden. – I.e baut auf dem Neubau ein ca 30 cm Abschnitt mit 8 mm Trägern nur auf Bahnhof & einige Häuser mit Straßenbahn.

Verschalungen Birke 4 mm teilweise lackiert.

Mein anderer Neubau {Jona} „steht“ – letztendlich eine 30 x 30 cm Spannplattenkonstruktion „aufwärts“, wo 8 x 80 mm Teile Wabenförmig verbaut sind.


Mit freundlichen Grüßen

Otfried


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RE: Eine Frage des Holzes (Anlagenunterbau)

#9 von Spacerat , 29.12.2017 02:04

So nachdem ich mal im Baumarkt geschaut habe sind dort die Sperrholz Platten nicht wirklich gerade. Ist das normal oder beim späteren verlegen eher hinderlich ? Meine die Platten für den Trassenbau.


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RE: Eine Frage des Holzes (Anlagenunterbau)

#10 von Peter BR44 , 29.12.2017 05:12

Hallo Matthias,

niemals die oberste Platte von einem Stapel kaufen!
Diese sind immer unterschiedlicher Umgebung ausgesetzt.
Bedeutet, dass eine Seite immer mehr der Luftfeuchtigkeit und
Temperatur ausgesetzt ist als die Seite die auf den darunter liegenden Platten liegt.
In der Regel bekommt die nur bei größeren Flächen schwer (wenn überhaupt) wieder plan.

Für so etwas geht man am besten in den Holzfachmarkt.
Du wirst staunen, dass dieser oftmals preiswerter, flexibler
und mehr Auswahl bietet als ein Baumarkt.
Von der Fachkompetenz spreche ich erst gar nicht.

Zu deiner eigentlichen Frage.
Baue ein vernünftiges so wie stabiles Untergestell.
Nehme nicht zu große Abstände für die Auflagen.
Dann gibt es auch keine Probleme.

Du kannst das Grundgestell auch aus Massivholz bauen.
Es sollten aber gehobelte ausgesuchte Fichte Rahmen-Kreuzholz sein, was KD ist.
Hatte damals auch nicht Kohle um mir ein Gestell aus [url= http://www.maerklin-sammler-infos.de/index.html
]Birke Sperrholz[/url] zu bauen.
Diese Anlage aus Fichte Rahmenholz, hatte mehr als 20 Jahre dienst getan
und dies ohne mir Probleme zu bereiten.


Viele Grüße Peter

Wenn Du Gott zum lachen bringen willst, schmiede Pläne!

Meine neue Anlage


 
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RE: Eine Frage des Holzes (Anlagenunterbau)

#11 von JoachimW , 29.12.2017 05:44

Es ist nicht schlimm.
Wenn Du die Trasse mit den Spannten verbindest, passt sich das Holz dem Verlauf an.
Die Spannten nehmen die Druckkräfte der Trasse auf und umgekehrt.

Die Stirnseiten sind extrem Druckstabil (zumindest ausreichend für Modellbahnverhältnisse!)
Die Flächen hingegen weniger. (Das ist aber bei fast allen Materialien so)
Aus diesem Grund wird häufig mit T-, L-, U- oder Kastenträgern gearbeitet, da so die Kräfte in verschiedenen oder gar allen Richtungen aufgenommen werden können.

Wichtiger als die Materialdicke oder das Material selbst ist das Wissen um die später auftretenden Kräfte und die Luftfeuchtigkeit.

Wenn Du eine einfache Sperrholzplatte von 2 x 2 m Größe und einer Stärke von 6 mm hast und darauf in der Mitte einen Berg aus Gips baust, sollte das Verständnis da sein, dass sich die Platte mit großer Wahrscheinlichkeit durchbiegen wird!
Wenn Du jedoch die Platte mit Spannten unterstützt, wird sie sich sehr viel weniger oder sogar gar nicht durchbiegen.
Es kommt auf die Lage der Spannten an. ...und auf die Luftfeuchtigkeit.

Baust Du die Anlage in einem Raum auf, wo hohe Luftfeuchtigkeit herrscht oder die Luftfeuchtigkeit starken Schwankungen ausgesetzt ist, empfiehlt es sich das Holz zu lackieren, so dass die Feuchtigkeit sehr viel langsamer eindringen bzw. entweichen kann. Module (die häufig transportiert werden oder mal über Nacht draußen im Anhänger stehen können) werden daher häufig lackiert.

Du kannst also auch aus 4 mm starkem Sperrholz einen sehr stabilen Unterbau bauen und darauf Tonnen von Gips modellieren, wenn die auftretenden Kräfte sinnvoll abgefangen werden.

Es gibt wirklich zig Möglichkeiten und Materialien um eine verzugsfreie Anlage zu bauen.

Ohne viel rechnen zu müssen oder sich mit Werkstoffkunde bzw. Physik weiter auseinanderzusetzen und sich statt dessen mit dem Bau einer Modellbahn zu beschäftigen, kann man als Laie einfach auf 12 mm Sperrholz setzen und die Spannten in einem Abstand von 30 bis 50 cm setzen. Bist Du ängstlich, wählst Du den Abstand kleiner oder die Dicke des Holzes eine Nummer stärker. Alternativ kannst Du auch die Trasse insgesamt mit einem Spannt in Form eines T-Trägers ausstatten.


Gruß
Joachim


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