Servus zusammen,
ganz ehrlich, die Farbgebung der Ladestrasse hätte ich mir wesentlich leichter vorgestellt. Grauer Grundton, Patinabrühe drauf, bischen nachpigmentieren, fertig... Leider funktioniert das nicht so einfach mit dem Spörle-Material. So schön wie die ungleichmäßigen Strukturen sind, so schwer fällt es mir, ein vernünftiges Gesamtbild aus Pflasterfarbe, Fugenfarbe und Kontrast zwischen Pflaster und Fuge herzustellen.
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Hmm, vielleicht wenn du das dunkel "gewashte" Ergebnis nach vollständiger (!) Trocknung mit hellem Grau, oder sogar mit Weiß granierst, wirds wieder hell und die Vertiefungen bleiben schön dunkel. Hast ein Foto von dem Ergebnis?
Grüße
Florian
Servus Florian, ein "klassisches" Granierendas um ein paar Lichtakzente zu setzen, geht sicherlich, ein nachträgliches "flächendeckendes Granieren ist so gut wie unmöglich, da die Fugen teilweise extrem fein und flach sind, die Pflaster hingegen doch gut gerundet. Beim Versuch den einzelnen Stein wieder aufzuhellen, würde ich unweigerlich wieder in die Fuge kommen... Foto kommt weiter unten...
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….
Noch keine zufriedenstellende Lösung habe ich für das Altern des Pflasters. Nehme ich ein dünnes Washing, reicht die Pigmentierung nicht aus, um die Fugen hervorzuheben, nehme ich ein kräftigeres, wird das Gesamtbild -trotz hellgrauem Grund- zu dunkel. Probiert habe ich mit verdünnter Dispersionsfarbe und mit Valejo Acrylfarben und Washing, mit fast gleichem Ergebnis. Triky werden auch die beiden Rampen, von denen ein dünnes Washing sicher herunterlaufen wird... Hier wäre ich für Tipps dankbar!
Freu mich auf Feedback!
Gruß,
Wolfgang
Moin Wolfgang!
Oh Erhabene Anlage Auf der der Stellwerkleiter schon mit dem Taxi auf seinen perfekten Schlotzmatschparkplatz täglich kommt und siniert, wie er denn zukünftig waltet. Oder schaltet. Das sind schon wieder Perspektiven zum Anknabbern...
Vielleicht kann ich diesmal etwas beisteuern.
Nimm die Versuchsvariante des zu dunkel gewordenen nochmal hervor. Mische erneut die Farbe, die Du auf dem Pflasterstein haben möchtest. Schwammtupftechnik oder vorsichtig jeweils mit sehr wenig Farbe oder zumindest Feuchtigkeit drübergehen. Wischend, drehend, tupfend. Probiere alles mal aus. Das müsste, sofern es klappt und keine Farbe in die Fugen läuft, dem Stein deutlich mehr Tiefe geben durch verschiedenfarbige Struktur. Du kannst mit verschiedensten Lagen und sanften Abstufungen variieren, ob bei so einer Fläche überhaupt eine Homogenität des Steins hergestellt werden kann. So ein Stein wird bei näherer Betrachtung in seinem Grau schließlich immer recht vielfältig. Und Du gehörst zu den Durchgeknallten, die ich mag, weil sie das Erkennen und auf der Anlage rüberbringen. Das wäre mein Ansatz. Durchgeknalltes
Versuche aber vorher schon etwas dunkles Mossgrün und Flechtensenfgelb an Randflächen und schattennahen Bereichen mit in die Fugen zu bringen . Was für Dreck könnte sonst noch irgendwo zwischengerutscht sein? Gibt es einen Bereich, wo heller Kiesel, Sand oder Getreide verladen wird und durch kaputte Transportbehälter zwischen die Fugen geraten ist? Öl? Motorplatzer eines Deutz?...
Erst mal einen schönen Abend! Felix
Hey Felix, wie immer schön, von Dir zu hören . Für das nachträgliche Wiederherstellen der ursprüglich gewollten Pflasterfarbe nach dem Patinieren gilt gleiches wie schon an Florian geantwortet. Mit einem Schwämmchen, egal wie trocken, würde ich mangels Tiefe der Fugen zwangsläufig wieder Farbe in die Fugen bringen.
Aber ich bin auf dem Weg, Moosgrün und Flechtensenfgelb liegen schon in Form von Pastellkreiden im Schrank. Damit hatte ich ja schon bei den Betonplatten experimentiert. Ladegutspuren brauche ich ohnehin zum Kaschieren von nicht ganz gelungenen Plattenübergängen .
das mit dem Ölfleck ist eine gute Idee, da muß ich zur Vorbildrecherche nur aus dem Fenster unter mein altes Mobbed gucken
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Hallo Wolfgang,
es gibt sicherlich mehrer Wege die zum Ziel führen! Ich würde z.b mehrer Grautöne mischen und diese mit unterschiedlichen Grautönen granieren! (Vorsichtig so das die Fugen weiß bleiben....der Pinsel ist auch nicht ganz unwichtig!) Danach ein helles washing aus Waschbenzin und Revell 32108 schwarz matt# selber anmachen aber nicht zu dunkel ich würde sagen ein oder zwei Pinselspitzen auf 3 cl. Waschbenzin sonst werden die Fugen zu dunkel und etwas warten denn das washing trocknet da diese etwas nachdunkelt nach bei bedarf den Vorgang wiederholen. Zuletzt ganz zart und vorsichtig mit einen Cremeweiß z.b Cremeweiß von Vallejo Lichter setzten muß man aber nicht! Als i Tüpfern könnte man noch hellgraue und beige Pullverfarbe mit einen leicht angefeuchteten Finger Pullverfarbe aufnehmen und an bestimmten Stellen auftragen. Dies hinterlässt einen Schleier und Unregelmässigkeit wird erzeugt.
Ich mache z.b meine Schornsteine so! (siehe Foto)
LG Roman
Servus Roman, brauche ich nicht extra zu sagen, sag ich aber trotzem, Deine Schornsteine sind natürlich der Oberhammer! "Vorsicht, daß die Fugen weiß (bei mir dunkel) bleiben!", genau das ist -wie schon gesagt- das Problem. Um jeden Pflasterstein einzeln anzumalen fehlt mir schlicht bei der Fläche die Geduld. Lichter mit Cremeweiß werde ich auf jeden Fall Probieren, Valejo cremeweiß steht im Schrank. Auch mit Pulverfarben werde ich arbeiten, anschließend mit Mattlack fixieren... Übrigens: Nochmal herzlichen Dank für den Satz "Laß Dir Zeit". Da denke ich gerade jetzt, wo es nicht so leicht ist, ein gutes Ergebnis auf Anhieb zu realisieren ständig dran!
Worin liegt also das Problem, was könnte die Lösung sein?
Bei der Pflasterfarbe sehe ich das Problem darin, daß die Grundfarbe das Washing komplett annimmt. Sicher läuft einiges in die Fugen, aber bei den kleinen Fugen stellenweise einfach zuwenig. Beim 2. Washing wird dann die Grundfarbe viel zu dunkel, besonders natürlich im Vergleich zu den Stellen, an denen die Fugen breiter und tiefer waren und das Ergebniss schon passt.
Die monentane Lösung besteht darin, die Grundfarbe nicht mehr aus Acryl- oder Dispersionsfarbe, sondern aus mattem Emaillelack zu mischen.
Beim Washing besteht das Problem bei der Verwendung von Valejo Acrlfarben oder fertigem Washing, daß die Farbauftrag nach dem Trocknen nicht mehr rückgängig zu machen ist, da die Farbe nicht wasserlöslich ist. Zu dunkel gewordene Steine können somit nicht mehr aufgehellt werden.
Dispersionsfarbe ist zwar nach dem Trocknen prinzipiell wieder wasserlöslich, ist aber von der Pigmentierung her für die feinen Fugen auch nicht geegnet.
Die jetzige Lösung besteht aus Aquarellfarben, die sind immer leicht wasserlöslich und haben eine feine Pigmentierung, die auch in den dünnen Fugen Halt findet.
Zusammengefasst, eine wasserabweisende Grundfarbe mit einem wasserlöslichen Washing läßt die erforderlichen Anpasungen, Detailarbeiten und Korrekturen bei meinen Möglichkeiten am einfachsten zu.
Hier mal ein Beispiel:
Von links nach rechts:
Dispersionsgrund, Valejo-Wash, ein Auftrag, teilweise prima, teilweise kein Wash in den Fugen
Emailgrund, Aquarellfarbe, 2 x Auftrag Wash, Pflaster wieder mit angefeuchtetem Styrodurklötzchen freigerieben und angepasst, schön gleichmäßiger Kontrast zwischen Pflaster und Fugen
Dispersionsgrund, Dispersionswash, sehr ungleichmäßig, Fugen zu hell
Emailgrund, Aquarellwash, mißratener Farbtest, teilweise zu kräftig beim Korrigieren gerieben
Dispersionsgrund, 2 x Valejo-Wash, Gesamtwirkung zu dunkel, nicht korrigierbar
Hinzuzufügen ist noch, daß der Dipersionsgrung genauso hell, wie der Vorstrich der Ladestrasse war, die Verdunklung ist also massiv, und -je nach Pigmentanteil- schwer zu steuern. Die "jetzt hab ich alles versaut" Gefahr ist deswegen recht groß. Die Grundfarbe aus Email ist nicht sonderlich nachgedunkelt, hier hat sich die Gesamtwirkung nach der Patinierung kaum verändert.
Den Weg werde ich im Detail jetzt mal weitergehen!
Parallel ist die Betonmauer der Ladestrasse etwas gewachsen:
Damit es nicht gar so theoretisch ist hier noch ein kleines Video vom banalen Betriebsalltag
[youtu-be]https://youtu.be/838i5tcpB58[/youtu-be]
Freu mich auf Feedback!
Gruß
Wolfgang