Guten Abend Martin,
[quote="Martin Lutz" post_id=1824832 time=1524418748 user_id=124]
Ich habe auch bei 4-achsigen Lok (die alle 4 Achsen angetrieben hat) festgestellt, dass sich hier nicht alle gleich verhalten, wo sich letztlich die Haftreifen befinden. Gerade bei der Roco Railjet Taurus hat das Umlegen der Haftreifenachsen etwas gebracht. Es kommt schon darauf an, ob die Haftreifen auf der Dregestell Innenseite (gegen die Lokmitte) sind oder auf der Aussenseite (Näher der Stirnseite). Ich möchte wetten, dass beim Anfahren die Gewichte sich anders verteilen als bei stehender Lok. Es kommt schon auf die Konstruktion des Drehgestells und der Gewichtsverteilung innerhalb der Lok an. Dass eine Märklin Lok, die komplett aus Metall ist hier anders ist als eine Lok mit Kunstoffgehäuse und zusätzlichem Metallblock in der Mitte, sollte klar sein.
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Bei vierachsigen Drehgestell-Loks gibt es verschiedene Szenarien, die bei ansonsten gleichen Bedingungen (Lokmasse!) die Zugmasse (=ZM) beeinflussen. Die häufigsten möchte ich hier kurz gegenüberstellen:
Für alle Szenarien gilt: wird die Grenzlast überschritten, so wird das in Fahrtrichtung vordere Drehgestell entlastet und das hintere belastet.
Loks ohne HR werden keinerlei Unterschiede erkennen lassen, es entscheidet die Lokmasse selbst in der Hauptsache.
Alle vier Achsen angetrieben, 4 HR auf beiden Seiten diagonal verteilt': symmetrische Anordnung, Zugmasse unabhängig von der Fahrtrichtung. Das Modell könnte im Betrieb evtl. Rumpeln, vor allem über Weichen. Zugmasse Näherungsweise 1/2 der Lokmasse (Haftreibung bei HR = 1, symmetrische Massenverteilung angenommen).
Alle vier Achsen angetrieben, 4 HR auf beiden Seiten jeweils auf einer Achse: symmetrische Anordnung, ZM unabhängig von der Fahrtrichtung. Rumpeln nicht zu erwarten, jedoch Kontaktprobleme möglich. ZM bei symmetrischer Massenverteilung von der Antriebsachse (innen oder außen) abhängig. Bei Überschreitung der Grenzlast könnte es bei HR auf äußerer Achse zu Entgleisungen kommen, bei HR auf innerer Achse zum Durchdrehen der Räder wegen Achsentlastung --> geringere ZM.
Alle vier Achsen angetrieben, je 2 HR auf jeder Lokhälfte, jedoch jeweils auf einer Seite: Sind alle HR auf einer Seite folgen Kontakt- und ZM-Probleme, sind die HR auf den Lokhälften auf verschiedenen Seiten sind diese Probleme kleiner, aber immer noch vorhanden.
Alle vier Achsen angetrieben, 4 HR auf einer Lokhälfte: Zugmasse stark abhängig von der Fahrtrichtung, sind die HR-Achsen vorne geringere, sind die HR-Achsen hinten deutlich größere ZM. Diese Anordnung könnte auch zu Kontaktproblemen führen.
Sind nur 2 Achsen angetrieben, liegt keine symmetrische Massenverteilung mehr vor (klassische Märklin-Drehgestell-loks). Die ZM in Vorwärtsrichtung ist wegen der größeren Masse des angetriebenen Treibgestells deutlich größer, in Rückwärtsrichtung ggf. kleiner als bei obigen Vierachsantrieben.
Da im Normalfall die Grenzlasten nicht erreicht werden (200g Zugmasse ist ein irre langer Zug, auch bei 3% Steigung), sind obige Angaben meist theoretischer Natur.
mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn