RE: Lokmasse?

#1 von SAH , 24.10.2018 08:54

Guten Morgen liebe Forenmitglieder,

bei den Wagen gibt es zur Betriebssicherheit eine Empfehlung zur "Längenmasse". Eine solche Empfehlung gibt es bei den Loks (noch?) nicht.
Rein aus Neugier frage ich deshalb: wie schwer sollten oder "dürfen" Loks denn sein im Verhältnis zur Länge?
Gibt es Loks, die vom Zug aus den Schienen gehebelt werden können?

mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


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RE: Lokmasse?

#2 von Schwanck , 24.10.2018 11:41

Moin Stephan-Alexander,

gute Fragestellung von dir! In der Praxis ist mir das, was du zuletzt angefragt hast noch nicht vorgekommen. Aber und allerdings sind mir schon Loks im Bogen einfach umgekippt; auffällig war dabei Märklins 18.4 - 3091. Daraufhin angestellte Kippversuche ergaben für dieses Modell eine recht hohe Lage des Massenschwerpunktes. Mein Vater Ulrich Schwanck und ich machten Entgleisungsversuche mit der S 3/6, wobei wir den Unfall der 18 502 bei Siegelsdorf nachstellten. Damals war Vaters Beitrag zu dem Buch "Schnellzug-Dampflokomotiven der deutschen Länderbahnen 1907 - 1922" von Theosor Düring im Entstehen.
Die Erkenntnis, dass hohe Schwerpunktlagen dem sichereren Lauf von Eisenbahnfahrzeugen abträglich sind, war ansich nicht neu, nur dass es im Modell dann nachvollziehbar ist erstaunte uns; die Märklin-Lok machte die gleiche Drehung von fast 180° um die Z-Achse (Hochachse) wie das Vorbild, dessen entgleistes Laufgestell die Ursache war. Ein Bild davon ist im gen. Buch auf Seite 104; Vaters Beitrag "Über die Laufeigenschaften der Dampf-Schnellzuglokomotiven" ist ab s. 249 abgedruckt; wobei auf der S. 250 in der 3. Zeile v.u. links mit rechts verwechselt worden ist - die 18 502 entgleiste mit den rechten Vorderrad ihres Drehgestells im Auslauf eines Rechtsbogens.


Tschüss

K.F.


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RE: Lokmasse?

#3 von Martin Lutz , 24.10.2018 11:46

Zitat

Guten Morgen liebe Forenmitglieder,

bei den Wagen gibt es zur Betriebssicherheit eine Empfehlung zur "Längenmasse". Eine solche Empfehlung gibt es bei den Loks (noch?) nicht.
Rein aus Neugier frage ich deshalb: wie schwer sollten oder "dürfen" Loks denn sein im Verhältnis zur Länge?
Gibt es Loks, die vom Zug aus den Schienen gehebelt werden können?

mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn

Eine Empfehlung? Von wem? Wäre mir neu. Es gibt verschiedene Längenmassstäbe. Ja, aber keine Empfehlung!?

Da ist doch jeder frei was er wählt aus dem Sortiment. Es sieht halt nur sehr besch...en aus, wenn man in einem Zug mehrere Massstäbe mischt. Aber gehen tut das auf jeden Fall.


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RE: Lokmasse?

#4 von Meteor , 24.10.2018 12:01

Hallo Martin,

keine Panik, es geht um die Masse, volkstümlich auch das "Gewicht" der Loks. Gewicht ist eigentlich die Kraft, die im Anziehungsfeld eines Körpers auf die Masse wirkt (G=m*g, Gewichtskraft ist Masse mal Erdbeschleunigung auf unserem Planeten) Nicht um dieses Streitthema, das wir andernorts schon hatten.

Wobei ich sagen muß, die Empfehlung war mir bisher nur bei amerikanischen Fahrzeugen begegnet. Gibt es das auch für europäische Wagen? Wenn ja, wo? Kannst Du da bitte mal was verlinken, Stephan-Alexander?


Mit freundlichem Gruß

Stefan

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RE: Lokmasse?

#5 von Robur , 24.10.2018 13:41

Moin,

es sollte beachtet werden, daß dabei die zulässige maximale Achslast nicht überschritten wird.

Spaß beiseite, man sollte sich schon im Klaren darüber sein, welche Loks man auf seiner Anlage einsetzen möchte, denn erst ein stabiler Unterbau ermöglicht den Einsatz massiger Loks.

Eine Empfehlung über anzuwendende Lokmassen ist mir noch nicht untergekommen. Auch keine Richtlinie. Wie sollte die denn auch aussehen? Aufgeteilt in Kunststoffbauweise, Metall-misch-Bau, Messingmodell? Vollmetall?

Aber ich hatte massiv Probleme mit Loks des Herstellers Frateschi. Da genügten schon 5 Wägelchen, um die Lok aus dem R5 kippen zu lassen. Das war Leichtbau auf die billige Art.


Viele Grüße

Michael

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RE: Lokmasse?

#6 von SAH , 24.10.2018 14:04

Guten Tag KFS,

herzlichen Dank für Deinen Beitrag und Einblick in die Welt der großen Eisenbahn!

Zitat

gute Fragestellung von dir! In der Praxis ist mir das, was du zuletzt angefragt hast noch nicht vorgekommen. Aber und allertdings sind mir schon Loks im Bogen einfach umgekippt; auffällig war dabei Märklins 18.4 - 3091. Daraufhin angestellte Kippversuche ergaben für dieses Modell eine recht hohe Lage des Massenschwerpunktes. Mein Vater Ulrich Schwanck und ich machten Entgleisungsversuche mit der S 3/6, wobei wir den Unfall der 18 502 bei Siegelsdorf nachstellten. Damals war Vaters Beitrag zu dem Buch "Schnellzug-Dampflokomotiven der deutschen Länderbahnen 1907 - 1922" von Theosor Düring im Entstehen.
Die Erkenntnis, dass hohe Schwerpunktlagen dem sichereren Lauf von Eisenbahnfahrzeugen abträglich sind, war ansich nicht neu, nur dass es im Modell dann nachvollziehbar ist erstaunte uns; die Märklin-Lok machte die gleiche Drehung von fast 180° um die Z-Achse (Hochachse) wie das Vorbild, dessen entgleistes Laufgestell die Ursache war. Ein Bild davon ist im gen. Buch auf Seite 104; Vaters Beitrag "Über die Laufeigenschaften der Dampf-Schnellzuglokomotiven" ist ab s. 249 abgedruckt; wobei auf der S. 250 in der 3. Zeile v.u. links mit rechts verwechselt worden ist - die 18 502 entgleiste mit den rechten Vorderrad ihres Drehgestells im Auslauf eines Rechtsbogens.



Im Modell sind mir bislang eine Hand voll Modelle bei zu hohem Tempo umgekippt und das bei R4 (äußerer Testkreis). Zu den Modellen gehörten u.a. die BR 23 mit Spargetriebe (3097 und Primex-Varianten), sowie Schienenzeppelin mit HAMO-Magnet und ESU-Lokdekoder und die BR 18.4 als 3518. Letzteres war nur bis FS 5/14 nutzbar, weil es bei FS 6/14 von der Anlage flog.
Diese Erlebnisse sorgten bei mir zu Planungen, wie ich ein Abstürzen des Modells von der Anlage verhindern kann (außer durch ein Auffanggitter).

mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


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RE: Lokmasse?

#7 von SAH , 24.10.2018 14:08

Guten Tag Martin,

[quote="Martin Lutz" post_id=1886408 time=1540374380 user_id=124]
Eine Empfehlung? Von wem? Wäre mir neu. Es gibt verschiedene Längenmassstäbe. Ja, aber keine Empfehlung!?
Da ist doch jeder frei was er wählt aus dem Sortiment. Es sieht halt nur sehr besch...en aus, wenn man in einem Zug mehrere Massstäbe mischt. Aber gehen tut das auf jeden Fall.
[/quote]

das Aussehen liegt stets im Auge des Betrachters. Da gebe ich Dir recht. Mir geht es hier einzig um die Betriebssicherheit, wenn man (ungewollte) Mischungen hat. Hänge ich z.B. einen Schnellzug mit 8 Wagen hinter eine BR 03 (3085) und will damit die Rampe hoch, so wird mir der Tender der Lok stets rausgehebelt und führt zum Umkippen der Lok. Ursache: Steigung + Belastung + R2-Kurve. Aber nur die BR 03 macht bei mir diesen Unsinn.

mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


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RE: Lokmasse?

#8 von SAH , 24.10.2018 14:09

Guten Tag Stefan,

Zitat

Wobei ich sagen muß, die Empfehlung war mir bisher nur bei amerikanischen Fahrzeugen begegnet. Gibt es das auch für europäische Wagen? Wenn ja, wo? Kannst Du da bitte mal was verlinken, Stephan-Alexander?



NEM 302.
In diesem Zusammenhang: wo kann ich die NEM von 1996 herbekommen?

mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


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RE: Lokmasse?

#9 von SAH , 24.10.2018 14:19

Guten Tag Robur,

Zitat

es sollte beachtet werden, daß dabei die zulässige maximale Achslast nicht überschritten wird.
Spaß beiseite, man sollte sich schon im Klaren darüber sein, welche Loks man auf seiner Anlage einsetzen möchte, denn erst ein stabiler Unterbau ermöglicht den Einsatz massiger Loks.
Eine Empfehlung über anzuwendende Lokmassen ist mir noch nicht untergekommen. Auch keine Richtlinie. Wie sollte die denn auch aussehen? Aufgeteilt in Kunststoffbauweise, Metall-misch-Bau, Messingmodell? Vollmetall?
Aber ich hatte massiv Probleme mit Loks des Herstellers Frateschi. Da genügten schon 5 Wägelchen, um die Lok aus dem R5 kippen zu lassen. Das war Leichtbau auf die billige Art.



eine zulässige Achslast gibt es in der Modellbahn nicht! Da sind andere Zusammenhänge eher von Belang.
Beispiel: TEE-Zug mit 7 Wagen und jeder hat eine Beleuchtung mit Schleifer. Die Drehgestell-E-Loks schaffen das ohne Probleme, bei Dampfloks, wie der BR 01.10 oder 03 kann sich evtl. der Tender anheben. Ganz problematisch war bei mir der Test mit der BR 18.3: bereits bei 4 angehängten Wagen ohne Innenbeleuchtung und Schleifer oder Ballast hob sich die Lok so stark an, dass sie entgleiste.
In diesem Fall ist die "Längenmasse" (m/l) = 479g / 273mm = 1,75 g/mm. Bei der o.g. BR 03 (3085) sind es 522g / 284mm = 1,83 g/mm. Nicht entgleisende Schnellzugloks sind die BR 01.10 (3710): 534g/284mm = 1,88 g/mm oder die BR 01 (HR800N): 765g / 294mm = 2,60 g/mm.

mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


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RE: Lokmasse?

#10 von SET800 , 24.10.2018 14:49

Hallo,
als Kinder wußten wir daß Trix-Express auf Pappschienen mit Trix-Trafo voll aufgedreht zu schnell war. Sowohl die V200 als auch die 01 kippten aus dem Gleis. Heute sage ich zu hoher Massenschwerpunkt.

Märklins E44 oder die V200 schafften R1.

Gruß Wolfgang


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RE: Lokmasse?

#11 von sclaus , 24.10.2018 14:53

Zitat


In diesem Zusammenhang: wo kann ich die NEM von 1996 herbekommen?

mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn



Hallo Stephan-Alexander,

Ich habe hier noch eine Komplettausgabe der NEM auf Papier, die ich 1992 auf der Kölner Messe beim Morop erworben und bis 1998 durch Ergänzungsblätter aktualisiert hate.
Die NEM 302 mit Stand 1996 unterscheidet sich von der aktuellen nur beim Tabellenwert für Spur 1, der 1996 noch mit 1,50 g/mm angegeben ist. Die Spur II wurde damals noch gar nicht berücksichtigt, ebensowenig die Vorgaben beim Fahren mit Original-Schraubenkupplungen.

Die Normen ab 2007 gibt es beim Morop zum Download unter https://www.morop.eu/index.php/de/nem-normen.html

Ich kann dir einzelne Blätter aus meiner Sammlung oder ggf. auch die ganze Sammlung gern einscannen. Falls ja, schicke mir bitte deine E-Mail-Adresse und was du benötigst.

Grüße aus Mainz
Stefan


Grüße aus Mainz
Stefan Claus

...vom MIST55


 
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RE: Lokmasse?

#12 von Meteor , 24.10.2018 17:13

Hallo Stephan-Alexander,

danke, die NEM 302 muß ich mir jetzt mal in Ruhe ansehen. Die 1996er Angaben sollten in meinem Buch Daten + Normen aus dem Alba-Verlag drin sein, das habe ich um die Zeit rum erworben. Gehe ich heute abend mal nachschauen.

Mit der eigentlichen Frage sind wir ja noch nicht viel weitergekomen. Zumindest ist die Überlegung, daß die Massenverteilung, also Schwerpunkt und Achslasten, ein Aspekt ist. Möglichst tiefer Schwerpunkt und eine Achslast, die auf den Antriebsachsen am höchsten ist, wäre schon mal sinnvoll. Gleichzeitig sollte bei Laufachsen eine gewisse Mindestachslast oder ein Anpressdruck auch nicht unterschritten werden. Fundierte Empfehlungen dazu wären wahrscheinlicher sinnvoller als eine festgelegte Meterlast. Zumal die Frage im Raume steht, wie das dann bei Schlepptenderloks aussieht? Gilt diese Massse pro Längeneinheit auch für den Tender bei Lokantrieb bzw. auch für die Lok bei Tenderantrieb oder werden diese antriebslosen teile als Wagen betrachtet? Wie ist das bei einmotorigen Doppellokmodellen, z. B. V188? Oder bei Triebwagen?


Mit freundlichem Gruß

Stefan

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RE: Lokmasse?

#13 von Dreispur , 24.10.2018 19:33

Hallo !

Es gibt Modelle die aufgrund zu hoher Kupplung und tiefer Achsanordnung zum kippen neigen .
So wird die Drucklast zum Rad -Schiene um die der Hebelwirkung verstärkt .
Ist die Kupplung zu hoch wird eine Nachlaufachse nicht viel nützen . Die Kraft wird in die Lok gedrückt bis zur ersten Achse mit dem Fahrgestell .

Bei Dampflok mit Tender ist dieses verhalten zwischen Lok und Tender .Wobei nicht die angehängte Last massgeblich ist sondern der Radius . 4 oder 5 Kuppler sind hier sehr gefärdet wo Antrieb im Tender .Weniger Lok die Tender mit Motor und Kardern zu den Lokräder haben . Hier sind die Kupplungen in ausgewogener Höhe ( Roco )
Man kann sicher nicht diese Kräfte und wenn man sie noch so Penibel Berechnet auf das Modell umsetzen .
Die Kupplunganordnung macht es aus . Wird die Kupplung ideal in Höhe angebracht so ist der Druckpunkt zum Zugfahrzeug auf Kippkraft Grenze geringer .
Ist Ähnlich der Sattelschlepper .
Abhilfe bei solcher Modelle , leichtgängiges Drehen der Mechanik eventuell Zusatzgewicht anbringen . So tief wie möglich . Oder eben die Hakenlast verringern .Weniger anhängen bzw. Leichtwagon .


mfG ANTON

Roco DigiSet+MMaus Rocomotin, IB 650 2.0 / IB 60500 ESU+CT-Programmer, Schalt/RMGB Dec Viessman , LDT,Roco,Lenz,LISSY,Lopi:Lenz,Tran+Sound/ESU+Sound/ Orig. Lok+Sound.anal.Trafo z.Test.WDP 7.0 u.9.2 / 2015 /RM Digikeijs / IB II /


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RE: Lokmasse?

#14 von SAH , 24.10.2018 21:51

Guten Abend Stefan (Meteor),

bevor man sich in Konstruktionsdetails verzettelt, versuche ich zuerst die Längenmasse mit Beobachtungen zu vergleichen.
Folglich habe ich in meiner Loktestdatenbank nachgeschaut: die Längenmasse reicht von 1,222 beim Glaskasten (BR 98.3, 3387) bis zu 4,307 bei der BR 1100 NS (SEWH 800).
Modelle, die bei mir in den Kurven R4 gerne umkippen sind u.a. der Schienenzeppelin (m/l = 1,243), der Glaskasten selbst kann auch durch den Wagen umkippen.
Viele dreiachsige Diesel- und Dampfloks, die bei größeren Lasten vorne abheben sind auch im Bereich bis 1,74. Nur die "KLVM"-Loks liegen bei >2.
Die umkippgefährdeten BR 23 sind bei 2,3 g/mm, dagegen ist die BR 23 mit Kunststoffgehäuse (3005.1 oder DA800) nicht so sehr umkippgefährdet.
Die von Wolfgang genannten BR V200 und BR 01 habe ich weder als Umkippgefährdet noch als Entgleisungsfreudig bemerkt, wie auch die E44. Deren Werte beginnen mit 1,92 (V200); 2,42 (BR 01) bzw. 3,46 (BR E44).
Beim Überblick finde ich ab 2,32 g/mm keine Lok, die gerne umkippt oder durch Kurven (R1 S-Kurve) entgleist; zumindest in meinem Datenbestand.

Aus diesen Befunden kann ich zumindendest eine Tendenz erkennen.
Jetzt kommt die schwerste Fragestellung: wer hat Modelle, die durch Kurven oder Anhängelast gerne entgleisen? Von diesen brauche ich die Länge und die Masse und natürlich auch die Beschreibung oder Artikelnummer.

mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


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#15 von Martin Lutz , 25.10.2018 07:26

Zitat

Hallo !

Es gibt Modelle die aufgrund zu hoher Kupplung und tiefer Achsanordnung zum kippen neigen .




Ein entscheidender Punkt ist zu diesem Thema auch die Frage: wie tief oder wo liegt der Schwerpunkt? Seltsam, dass genau dieses, meines Erachtens wichtiges, Kriterium in der NEM302 nicht erwähnt wird


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RE: Lokmasse?

#16 von Schwanck , 25.10.2018 09:10

Moin Stephan-Alexander,

auch bei mir hat die Dampflok 23 014 Märklin 3005 einen sehr hohen Masseschwerpunkt, weil ich ihr unter das Führerhausdach ein selbst gegossenes Gewicht aus Dachdeckerzinn verpasst habe. Trotzdem ist sie bei mir im Betrieb sehr selten umgekippt geschweige denn entgleist.
Die Daten: m = 569 g, l = 152 mm -> 3,74 g/mm.Ich wiege und messe die Lok ohne ihren Tender!
Ich besitze noch ein 2. Modell der 23 014 von Primex Art. 3191, dieses habe ich bei der Steuerung komplettiert und ihm auch eine Führerhaus-Rückwand gegönnt; damit entspricht es weitgehend der 3005. Die Daten sind:
m = 490 g -> 3,22 g/mm.
Wie bist du bei dem Modell auf einen Wert von 2,3 g/mm gekommen?


Tschüss

K.F.


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RE: Lokmasse?

#17 von SAH , 25.10.2018 13:45

Guten Tag Martin,
[quote="Martin Lutz" post_id=1886735 time=1540445210 user_id=124]

Zitat

Es gibt Modelle die aufgrund zu hoher Kupplung und tiefer Achsanordnung zum kippen neigen .


Ein entscheidender Punkt ist zu diesem Thema auch die Frage: wie tief oder wo liegt der Schwerpunkt? Seltsam, dass genau dieses, meines Erachtens wichtiges, Kriterium in der NEM302 nicht erwähnt wird
[/quote]

wie willst Du auf einfache Weise den Schwerpunkt genau bestimmen? Und selbst wenn Du das beantwortest, kommt gleich die nächste Fragestellung auf: wer kontrolliert das?
Dennoch, da gebe ich Dir Recht, sollte dies berücksichtigt werden. Leider werden die Meisten an der Messung scheitern; zumal selbst m/l zu berechnen schon sehr schwer ist.

mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


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RE: Lokmasse?

#18 von SAH , 25.10.2018 13:49

Guten Tag KFS,

Zitat

auch bei mir hat die Dampflok 23 014 Märklin 3005 einen sehr hohen Masseschwerpunkt, weil ich ihr unter das Führerhausdach ein selbst gegossenes Gewicht aus Dachdeckerzinn verpasst habe. Trotzdem ist sie bei mir im Betrieb sehr selten umgekippt geschweige denn entgleist.
Die Daten: m = 569 g, l = 152 mm -> 3,74 g/mm.Ich wiege und messe die Lok ohne ihren Tender!
Ich besitze noch ein 2. Modell der 23 014 von Primex Art. 3191, dieses habe ich bei der Steuerung komplettiert und ihm auch eine Führerhaus-Rückwand gegönnt; damit entspricht es weitgehend der 3005. Die Daten sind:
m = 490 g -> 3,22 g/mm.
Wie bist du bei dem Modell auf einen Wert von 2,3 g/mm gekommen?



ich habe die Gesamtlänge der Modelle einschließlich Tender benutzt. Zur Begründung: viele Dampfloks haben nicht oder nur schwer lösbare Tender und sind auf geeignete Weise fest mit diesen verbunden. Da es um eine einfache Kennzahl geht, ist man damit auf der sicheren Seite. Der Rest geht über Statistik.

mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


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RE: Lokmasse?

#19 von Martin Lutz , 25.10.2018 15:04

Zitat


Dennoch, da gebe ich Dir Recht, sollte dies berücksichtigt werden. Leider werden die Meisten an der Messung scheitern; zumal selbst m/l zu berechnen schon sehr schwer ist.



Ja, gut. Der allgemeine Feld-Wald-und-Wiesen-Modellbahner wirds nicht messen können. Ist in erster Linie Sache des Herstellers, den Schwerpunkt so tief wie möglich zu machen. Gewichte müssen möglichst tief im Fahrzeug liegen.

Für uns, wenn wir Wagenladungen machen. Die Ladung möglichst leicht gestalten. zusatzgewichte so tief wie möglich einbauen. Kippsicherheit, alles andere (Zahlen, Längenabhängigkeiten/Verhältnisse) sind nur irgendwelche Angaben, die in der Regel und Praxis eh nichts nützen. Mit anderen Worten: Masse g/mm, wie in NEM302 bringen dem Modellbahner überhaupt gar nix.


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RE: Lokmasse?

#20 von strom24 , 25.10.2018 15:42

Zitat

Daraufhin angestellte Kippversuche ergaben für dieses Modell eine recht hohe Lage des Massenschwerpunktes. Mein Vater Ulrich Schwanck und ich machten Entgleisungsversuche mit der S 3/6, wobei wir den Unfall der 18 502 bei Siegelsdorf nachstellten. Damals war Vaters Beitrag zu dem Buch "Schnellzug-Dampflokomotiven der deutschen Länderbahnen 1907 - 1922" von Theosor Düring im Entstehen.
Die Erkenntnis, dass hohe Schwerpunktlagen dem sichereren Lauf von Eisenbahnfahrzeugen abträglich sind, war ansich nicht neu, nur dass es im Modell dann nachvollziehbar ist erstaunte uns; die Märklin-Lok machte die gleiche Drehung von fast 180° um die Z-Achse (Hochachse) wie das Vorbild, dessen entgleistes Laufgestell die Ursache war.



Hallo KFS,
diese Aussage steht im Widerspruch zu den Aussagen von Wilhelm Reuter im wunderbaren Buch "Rekordlokomotiven", der eine hohe Kessellage und damit einen hohen Schwerpunkt als nicht unvorteilhaft für den Lauf von schnellen Lokomotiven ansah. Dies bezieht sich auf richtige Lokomotiven und nicht auf Modelle und deren Verwendung auf extrem kleinen Kurvenradien.

Viele Grüße

Frank.


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RE: Lokmasse?

#21 von Schwanck , 25.10.2018 21:31

Moin Stephan-Alexander,

nur zur Info. Wenn ich nach deiner Methode zur Bestimmung der Längenmasse vorgehe, ermittele ich für meine Primex 3191 einen Wert von 2,28 g /mm; passt! da sind wir ganz nah beieinander.
Ich frage mich jetzt, ob wir einen Minimalwert und einen Maximalwert von oder für Modellbahnlokomotiven ermitteln können. Mal sehen.


Tschüss

K.F.


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RE: Lokmasse?

#22 von Erich Müller , 25.10.2018 22:54

Hallo Stephan-Alexander,

Zitat

Die umkippgefährdeten BR 23 sind bei 2,3 g/mm, dagegen ist die BR 23 mit Kunststoffgehäuse (3005.1 oder DA800) nicht so sehr umkippgefährdet.
Die von Wolfgang genannten BR V200 und BR 01 habe ich weder als Umkippgefährdet noch als Entgleisungsfreudig bemerkt,



Meine 3005 mit Metallgehäuse habe ich auch mit voll aufgedrehtem Regler in R1 und ohne "Anhang" nicht aus dem Gleis gekippt - die Primex-01 dagegen ist vor der Umrüstung auf Decoder durchaus ein- oder zweimal aus der Kurve geflogen.


Freundliche Grüße
Erich

„Es hat nie einen Mann gegeben, der für die Behandlung von Einzelheiten so begabt gewesen wäre. Wenn er sich mit den kleinsten Dingen abgab, so tat er das in der Überzeugung, daß ihre Vielheit die großen zuwege bringt.“
Friedrich II. über Fr. Wilhelm I.


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RE: Lokmasse?

#23 von Schwanck , 26.10.2018 11:22

Moin zusammen,

auf eine kritische Bemerkung von strom24 im Beitrag #20 muss ich noch eingehen.
Frank bezieht sich auf eine Aussage von Wilhelm Reuter in dessen Buch über Rekordlokomotiven, das 1978 im Motorbuch Verlag erschienen ist:

Zitat

Hallo KFS,
diese [meine im Beitrag #2] Aussage steht im Widerspruch zu den Aussagen von Wilhelm Reuter im wunderbaren Buch "Rekordlokomotiven", der eine hohe Kessellage und damit einen hohen Schwerpunkt als nicht unvorteilhaft für den Lauf von schnellen Lokomotiven ansah.

Leider hat Frank diese Aussage aus dem Zusammenhang gerissen und sie nicht mit einer Seitenangabe im Buch belegt. Ich besitze das Buch auch und kann unmöglich alle 335 Seiten durchlesen um die Stelle zu finden. So wie sich das Buch darstellr, bin ich mir ziemlich sicher, dass der Autor eine die Aussage eines anderen zitiert. Bemerken möchte ich am Rande noch, dass das Buch in erster Linie für Eisenbahnfreunde geschrieben ist und von einem Eisenbahnfachmann - " Prof. Dr.-Ing. R. Roosen "- .. "kritisch durchgesehen worden ist". Zitat aus dem Vorwort des Buches auf S. 8, letzter Absatz.


Tschüss

K.F.


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RE: Lokmasse?

#24 von Schwanck , 26.10.2018 11:53

Moin Erich,
[quote="Erich Müller" post_id=1887014 time=1540500846 user_id=26147]
Meine 3005 mit Metallgehäuse habe ich auch mit voll aufgedrehtem Regler in R1 und ohne "Anhang" nicht aus dem Gleis gekippt - die Primex-01 dagegen ist vor der Umrüstung auf Decoder durchaus ein- oder zweimal aus der Kurve geflogen.
[/quote] Das mag ich gerne glauben und ich habe auch eine Erklärung dafür.
Es geht dabei nämlich auch um die Führung durch den Gleisbogen, die allein von der 1. fest im Rahmnen gelagerten Achse übernommen werden muss, ganz im Gegensatz zu den großen Vorbildern, wo die Vorläufer einen erheblichen Anteil der Führungsaufgaben übernehmen, wofür sie u.a. auch da sind. Bei den Modellen liegen die 1. führenden Achsen (1.Kuppelachsen) unterschiedlich weit vom vorderen Ende (Pufferbohle) der Lok entfernt.
Bei der 01 097 sind es 62 mm
bei der 23 014 sind es 49 mm.

Alles klar!?

Damit wird das Anliegen des Themas allerdings wieder ein Stück komplizierter. (Immer diese Randbedingungen!)


Tschüss

K.F.


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RE: Lokmasse?

#25 von strom24 , 27.10.2018 19:13

Hallo KSF,
zu #23, die Aussage findet sich auf Seite 20/21 im genannten Buch. Ich hoffe, dass ein Foto auf meinem Tisch zulässig ist.
Viele Grüsse
Frank.


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