Hallo Al,
Dir als Wieder-Einsteiger steht es natürlich zu, die "Systemfrage" zu stellen, wie Du aus den Antworten siehst, gibt es jedoch kein klares Meinungsbild.
Vielleicht nutzt es Dir ein wenig, wenn ich Dir die "Märklin-Philosophie" im Gegensatz zum "DC-Lager" etwas beschreibe, dann kannst Du vielleicht selbst sehen, wo Du Dich eher wiederfindest.
AC/DC ist wie die Sache mit den Äpfeln und Birnen, womit wir gleich bei meinem beliebten Vergleich sind:
Wenn Du Dich mit dem I-Phone wohlfühlst, bis Du auch bei Märklin richtig!Märklin hat innerhalb der H0-Gemeinde zunächst mit Dreileiter-Wechselstrom, jetzt mit Dreileiter-Digital eine Sonderstellung und ein geschlossenes System aufgebaut, in das Niemand hineinreden darf, Märklin hat das Sagen, Alle Komponenten sind aufeinander abgestimmt und sorgen für echtes Plug-and-play, was natürlich besonders Anfängern oder Wieder-Einsteigern zugute kommt: ready-to-use, easy-to-use...
SPIELEN steht bei Märklinisten im Vordergrund.
So lange Du also mit Komponenten aus dem Hause Märklin zufrieden bist, hast Du mit diesem System keine Sorgen, bis Du an seine Grenzen stößt.
Die Grenzen liegen zur Zeit v.a. im Gleissystem, da es hier überhaupt keine Alternativen gibt, Rollmaterial und z.B. Digital-Komponenten gibt es auch von Fremdherstellern.
Im
DC-Lager gibt es verschiedene Hersteller, von denen man viele Komponenten kombinieren kann, jedoch nicht alle ( es gibt Gleise mit unterschiedlich hohen Schienenprofilen, Schnellzugwagen unterschiedlicher Hersteller haben teilweise unterschiedliche Höhen usw.), bis etwas fährt, muss man mehr Vorarbeiten leisten: Decoder-Programmierung, Anmeldung an Zentrale, ggfs. Zurüstteile anbringen etc....
Damit hast Du jedoch viel mehr Möglichkeiten, die Modellbahn nach Deinen individuellen Ansprüchen und Vorstellungen zu gestalten. Die Motivation bei DC ist entsprechend vielschichtiger: vorbildorientierter Bau und Betrieb, Stören der Pukos, Detail-Liebe, vielfältigerer Fuhrpark etc.
Wenn Du also eher der Tüftler bist, der sich seinen PC - nur so als Beispiel - aus verschiedenen Komponenten selbst zusammenstellt, vielleicht sogar Linux benutzt, dann bist Du prädestiniert für ZweiLeiter.
Wenn Du Deinen PC "von der Stange" beziehst, vielleicht sogar ein Anhänger des angebissenen Obstes bist (ich rede jetzt nicht vom Design) - diese Firma betreibt genauso ein in sich geschlossenes System, dass wenig Eingriffe von aussen zulässt (take-it-or-leave-it) - dann kannst Du Dich auch mit DreiLeiter gut Zu Hause fühlen.
Gruß
uLi
PS.: Da war ich wohl etwas zu spät dran... ops:Dann halt nochwas zu Deinen Fragen:
Die meisten MoBa-ner behandeln ihr Zeug sehr pfleglich, deshalb spricht Nichts gegen
Gebraucht-Ware, ich selbst habe kaum neue Loks (sondern alles gebraucht in der Bucht gekauft). MFX (das Märklin-Decoder-System) gibt es jetzt seit ungefähr 10 Jahren, da gibt es also eine Menge auf dem Markt, die
Produkt-Datenbank von Märklin gibt Aufschluss über die ganzen Features der einzelnen Modelle, wenn Du nicht auf Sound stehst, das Digital-System ist abwärts-kompatibel bis zum alten Delta-Digital-System ( von vor 20 Jahren ), wenn Du später irgendwann mit den Fahreigenschaften der alten Schätzchen nicht mehr zufrieden bist, kannst Du nachrüsten.
Das
C-Gleis ist eigentlich ein direkter Nachfolger vom M-Gleis: nahezu unverwüstlich, leicht zusammenzustecken, sehr betriebssicher, ideal für einen "fliegenden Aufbau", der immer wieder verändert werden kann (auch weil Kabel und Antriebe/Elektronik im Bettungskörper veschwinden können). Die meisten Kollegen der Boden-Bahn-Fraktion (siehe MEINE TEPPICHBAHN hier im Forum) verwenden C-Gleis. Auch für Anlagenbauer mit wenig Platz ist es ein sehr gutes System.
Je nach Ansprüchen bei einer größeren Anlage kommt es, wie oben bereits angesprochen, an seine Grenzen: Je nachdem, wieviel Platz Du Deiner MoBa einräumen willst/kannst, kommen auch schlanke Weichen in Betracht, wobei hier die schlanke DKW immer noch schmerzlich vermisst wird. Auch das Fehlen eines Flexgleises macht sich bei Aufbau einer großzügigen, v.a. zweigleisigen Strecke schnell bemerkbar und kann zu Frustration führen.
Hier kommt dann das
K-Gleis ins Spiel, das diese Komponenten (schlanke DKW, Flexgleis) mitbringt, jedoch die o.g. Vorteile vermissen läßt, ebenso wie die schlanke Bogenweiche...
Start- und Ergänzungspackungen sind ein guter Einstieg und sind z.T. erheblich günstiger als Einzelgleise.
Einschränkend muss ich sagen: sie beinhalten meistens den nicht unbedingt zukunftsträchtigen R1-Radius (360 mm) und die zugehörigen Bogenweichen, viele Loks von Fremdfirmen (Roco z.B.) , v.a. Dampfloks kommen mit dem R1 nicht klar, selbst Märklin hat letztes Jahr die erst Lokomotive produziert (241A, Neuheit 2018: 08-001 der DR), die erst mit Mindestradius R2 fahren kann. Deshalb sind die 24130 die billigsten Gleise auf dem Gebraucht-Markt.
Wenn Du also mehr als 2 qm für die MoBa zur Verfügung hast und einigermaßen zukunftssicher bauen willst, sind die R1-Gleise der Packunegn womöglich totes Kapital, wenn Du darauf verzichten kannst/willst, ist die 29000 das Richtige für den Einstieg: nur R2 plus eine MS2, Loks und Wagen nach Wunsch zukaufbar...
Ansonsten hat Erich eigentlich alles gesagt.