Hallo liebe Stummis,
nachdem ich lange Zeit mit Spielen und Loktragen zugebracht habe, wird es langsam Zeit, an die Weiterführung der Bahn zu denken.
Sie soll ja bis in den Keller gehen. Dort möchte ich eine stationäre Anlage in meinem Eisenbahnraum bauen. Im Moment ist der noch voll mit Regalen, in denen sich die Modelle tummeln. Naja, ich weiß nicht wie Ihr das seht: Auf die Dauer ist das Raus- und Reintragen der Modelle mühsam und auch nicht ungefährlich. Letztens fand ich auf der Treppe vom Garten in den Keller ein Plastikteil, eindeutig von einem Bahnmodell. Aber von welchem? Oje!
Wenn also eine Kelleranlage geplant ist, muss (!) sie mit der Außenanlage in Verbindung stehen, so dass ich zu Spielbeginn einfach alle Züge raus- und am Abend alles wieder reinfahren kann.
Ich habe lange, lange überlegt und auf dem Spur-1-Forum einen Planungsthread geführt, von dem ich hoffte, es würde mir etwas bringen. Außer ein paar guten Ideen anderer, unter anderem Dirk (hier als Blech_Maxe unterwegs), war das aber nicht so erfrischend. Ich glaube, ich bin denn doch eher Spielbahner als so ein "ernsthafter Einser". Die Diskussionen um maßstäbliche Rippenplatten oder Gleisschrauben sind so gar nicht meine...
Immerhin bin ich mir durch die alternative Thread-Erfahrung darüber klar geworden, dass auch die Kellerbahn durchgehend mit IIm-Gleis gebaut werden soll, auch wenn ich mit Spur 1-Material fahre. Dann können auch meine zwei, drei Gartenbahnfahrzeuge gut da verkehren und überhaupt ist das Material viel günstiger. Maßstäblichkeit BE DAMNED!!! (Wie würde Arnie sagen? "Come with me if you wanna play train..."
)
Blieb nur noch die wichtige Frage, was ich eigentlich planen wollte? Nach etlichen Ansätzen kam ich drauf, dass ich hier, in Kassel, am liebsten ein Stück Heimat hätte und so kam ich auf Norddeich Mole (ich bin zwar Nordfriese, aber im Städtchen Norden habe ich meine Jugend verlebt).
Das hier ist der derzeitige Planungsstand der Anlage. Sie wird drei Ebenen haben:
1) Modellebene: Norddeich Mole ausgeschmückt rechts, links ein "Betriebsbahnhof" Norddeich zum Rangieren und Lokdrehen usw.
2) Verbindungsebene: Einfädelung der Strecke zum/vom Garten durch die Zimmertür (45cm breit zu öffnen zum Durchkrabbeln), Funktionsbahnhof "Emden" zum Zugbegegnen und Lokumsetzen,
3) Abstellebene: Ein Haufen Gleise für Fahrzeuge, so dass ich möglichst nicht viel auf/abgleisen muss.
Die beiden oberen Ebenen habe ich schon gezeichnet. Das Gleis ist TrainLine 45. Das Programm ist AnyRail:

Ebene 1. Rechts der Hafen Norddeich. Oben das Dunkelgraue ist der Flur außerhalb des Raumes. Man sieht die Strecke, die aus Ebene 2 nach draußen zum Garten führen wird.

Ebene 2. Das Gleis vor der Tür ist natürlich klappbar. Aus dem Funktionsbahnhof "Emden" kann man nach Umrunden des Raumes in den Garten ausfädeln, in die untere Abstellebene oder zum oberen Modellbahnhof gelangen. Wenn man mag, kann man auch einfach nur im Kreis fahren, aber dieses Feature habe ich vor allem für die Umfahrung von Zügen im Funktionsbahnhof angedacht. Das spart ein Umfahrgleis in der Tiefe.
Die dritte Ebene fehlt noch.
und natürlich braucht es auch mal einen kompletten Gleisplan vom Keller nach draußen, den muss ich irgendwann mal zeichnen, damit Ihr die Dimensionen erfassen könnt.
Wer war noch nicht in Norddeich?
Ich glaube, die Mole erkennt man, den Bahnsteig östlich so wie bis Anfang Epoche IV. Das Ladegleis mit dem Kran kennt kaum noch jemand, als ich nach Norden kam 1978, bzw. da wohnte ich zeitweise auf Norderney und kam hier jeden Morgen mit der Fähre an zur Schule, da lag es noch. Der Kran war aber längst weg. Der Prellbock des Gleises war noch lange da, als es schon zugepflastert war, der stand da einsam mitten auf der Mole...
Was ist ein Tonnenhof? fragte mich meine Frau (aus dem Rheinland). Das ist ein Betrieb in dem schwimmende Seezeichen (Tonnen, nicht Bojen!!!) gewartet und aufbewahrt werden. Sieht im Modell bestimmt schön aus. Kleine Tonnen gibt es ja als Souvenirs zu kaufen für die Touris...
("Guckmal, ne Boje als Schlüsselanhänger..."
)
Unbedingt mit drauf sollte die Unterführung Tunnelstraße und das alte Stellwerk Nnw, das leider seit einiger Zeit abgerissen ist.
Der Bahnhof Norddeich wäre viel zu groß, wichtig ist die Abstell- und Drehmöglichkeit für Loks und einzelne Wagen. Mehr als drei 75cm-D-Zug-Wagen sollen hier sowieso nicht fahren, eine 20m-Drehscheibe reicht, denn die längste Lok wird die Maxi-S 3/6 sein. Für High-End-Spur 1-Modelle fehlt mir das Geld und ich habe auch keine Lust, diese Detailversessenheit finanziell zu unterstützen, ganz ehrlich. Falls mir nochmal eine 24er zuläuft, wird es mich freuen, aber ansonsten brauche ich Loks, die auch die 90cm-Radien noch schaffen. Schluss, aus!
Achja, und die Steigungen können erfahrungsgemäß bis etwas über 4% gehen, das schaffen meine Züge (ouuuh, aber nur mit Haftreifen, wie unvorbildhaft...
, sorry, "ernsthafte" Kollegen
).
Ja, ein bisschen lang der Text, aber ich wollte doch interessierte Stummis auf den neuesten Stand bringen. Dann muss ich mal schauen, wie ich mit dem Raum zurecht komme...
Hier noch ein paar Vorbildphotos zum Interessewecken:

1927. Hinten die Bahnsteighalle, nach rechts unten fällt das Ladegleis ab, rechts zum Betrachter hin das Gleis zum Tonnenhof. Gut sichtbar der Kran.
Quelle: https://juist-meer-und-mehr.jimdo.com/ge...mole-und-um-zu/

Das Luftbild von 1955 vermittelt einen schönen Eindruck von den Dimensionen der Mole, der Gebäude darauf und der mit heute nicht zu vergleichenden (fehlenden) Bedeutung des Autoverkehrs.
Besonders interessant die kleinen Schiffe. Bemerkenswert auch das links vom Molengleis verlegte Ladegleis, das nur sehr sporadisch auf Plänen auftaucht und bald hernach entfernt worden sein dürfte. Auf einem Plan von vor dem 1. WK, den ich habe, ist es als "geplant" gestrichelt eingezeichnet. Einige O-Wagen stehen auf den Molengleisen zur Entladung bereit.
Quelle: https://juist-meer-und-mehr.jimdo.com/ge...mole-und-um-zu/

Der Bahnübergang und das Stellwerk Nnw von der Mole aus gesehen, in einem späten Zustand. Heute sind Stellwerk und EG verschwunden, es befindet sich an der Stelle des letzteren ein Parkplatz der Reederei Frisia.
Das Geländer vor dem Stellwerk zeigt die Unterführung der Tunnelstraße an.
Quelle: https://hellertal.startbilder.de/bild/De...-links-das.html
Viele Grüße,
Guido