RE: Bergisch Dahlhausen => Modellzeit vs freier Zeit - Eine Klarstellung

#551 von DGU , 31.01.2023 14:59

Zitat von djue6867 im Beitrag #550
38.698.000 t (Kohleverbrauch 1935) geteilt durch 69 Mio (Einwohner 1935) = 560,84 kg per Anno pro Person
das geteilt durch 365 ergibt die 1,54 kg pro Tag pro Person.
Eigentlich nicht ganz korrekt.
Denn die Heizperiode sind keine 12 Monate.
Heutige Regelung - Heizsaison beginnt am 01. Oktober und endet am 30. April.
Also keine 12 Monate sondern nur 7 Monate.
Damit ergibt sich ein ganz anderer pro Kopf Verbrauch.
Natürlich ist da eine gewisse Unschärfe enthalten, weil Baden und Wäschegewaschen erfolgt über 12 Monate.
Man sollte das Ganze, wie schon einige Vorschreiber dargelegt haben nicht zu eng sehen.
Es wird schon werden, lasst mal Stephan machen.


Gruß
DGU


 
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RE: Bergisch Dahlhausen => Modellzeit vs freier Zeit - Eine Klarstellung

#552 von Thinkle , 31.01.2023 16:33

Zitat von Aedelfith im Beitrag #545
Lange habe ich gestern überlegt ob ich noch was schreiben soll oder nicht, meinen Beitrag hier gänzlich schließen soll oder nicht. Mich hat es einfach wieder enorm angefuchst das meine Ausgangsfrage dermaßen aus dem Ruder gelaufen ist aufgrund einer Person und ihrer Stichelein etc.
Daher hier speziell nochmal an @Lok522006 Walther.

Ich bitte dich zukünftig diese hier zu unterlassen. Ich will und mag nicht das eine von mir ernst gemeinte Frage durch deinen "Nonsens" aus dem Ruder läuft. Egal ob es nun deine Stichelei zur Betriebsorientierung der Anlage geht, zum realistischen Darstellen der Bansen etc. oder sonst was. Wenn du meinen Anlagenbau verfolgt hättest wäre dir auch aufgefallen das ich weder Reihenhäuser darstelle noch den Winter sowie den Darstellungszeitraum. Ergo erübrigt sich da deine Spitzfindigkeiten zur Sommer-oder Winterzeit.
Zumal Dirk, ich füge hier nochmal das Zitat ein an der Stelle ja schon alles wesentliche gesagt hat. Insoferrn war die nachfolgende Diskussion einfach nur dermaßen überflüssig von euch geführt wurden das es mich dermaßen genervt hat und ich den Kaffee auf hatte.
Wenn du also zukünftig hier was schreiben willst dann bitte nur produktives was sinnig ist und nichts sinnfreies. Ich zeck mich schließlich auch nicht in deine Beiträge rein und schreibe irgendeinen Stuss.


Zitat von djue6867 im Beitrag #525
Das Thema Kohleverbrauch lässt mir irgendwie keine Ruhe ...

Ich bin auf ein Dokument des statistischen Reichsamtes vom Januar 1937 gestoßen in dem auf Seite 5 der Kohleverbrauch für 1935 mit 38.698 x 1.000t für "Hausbrand, Landwirtschaft und Platzhandel" angegeben wird:


(Quelle)

Bei 69 Mio Einwohnern 1935 (s. hier) würde das einen Tagesdurchschnitt von 1,54 kg p.P. bedeuten. Jetzt die Frage, Stephan: Wieviele Einwohner versorgt Dein Händler?



An dieser stelle nochmal danke für diese Auflistung @djue6867, Dirk. der zweite Link da den du mit "s.hier" abgekürzt hast kann ich leider nicht öffnen. Daher die Frage wie du auf die 1,54kg p.P gekommen bist das ich das für Bergisch Dahlhausen anhand nachfolgender Links ableiten kann. Daher bin ich heut morgen schonmal in die Recherche bzgl. der Einwohnerentwicklung eingestiegen. Diese hört leider um 1875 auf mit einer Einwohnerzahl von 650. Davor hat sich die Einwohnerzahl aber seit 1835 im Schnitt alle 20 Jahre verdoppelt =>siehe hier. Wenn ich nun noch folgenden Link dazu nehme in dem die Einwohnerzahl Radevormwalds aufgeführt ist muss Dahlhausen(Wupper) also zum Zeitpunkt der Eingemeindung um 1929 circa 3500 Einwohner gezählt haben, hochgerechnet um 1960 also so circa 4000 bis 4500 wenn man andere spätere Eingemeindungen zur Stadt Radevormwald berücksichtigt und diese wieder rausrechnet.
Dies lässt mich zu dem Schluss kommen, dass die Bansen in der Entwicklungsstufe 1 des Kohlenhändlers weniger groß ausfallen müssen als in der Entwicklungsstufe 2 und 3. Würde hier in der Stufe 2 vermutlich einen ähnlich großen Bansen bauen der Größe beider Bansen im Gebäude selbst entspricht. In der Entwicklungsstufe 3 dann einen um 1/3 größeren Bansen, vllt um die Hälfte größeren Bansen.
Denke das ist im Hinblick auf die von Dirk gelieferte Statistik, dem Darstellen einer Annährung an das Original und rein optische Sache ein vernünftiges Verhältnis. Werde daher morgen mal ran gehen und aus den alten Bansen was formen was dem oben genannten entspricht und dann bei Gelegenheit hier einstellen. Denke Bilder sind da wieder aussagekräftiger als ein reiner Text.


Beste Grüße
Stephan





Also prinzipiell finde ich es ja sehr gut, sich mit den plausiblen Hintergründen näher zu beschäftigen und nicht einfach irgendwas auf die Anlage zu klatschen, denn dann entsteht so ein Kopfschmerz wie auf unserer Clubanlage:

Grüne Heuballen liegen auf gelbem Stroh, weil die Erbauer nicht eine Woche warten wollten, bis grüne Fasern in der Post sind und auch keine Lust hatten, sich vorher mit dem Thema Heuernte auseinander zu setzen.
"Das passt schon!". Ja, wenn man sich den Scheitel mit dem Hammer zieht!

Zurück zum Thema: Da es ja sehr exakt werden soll, habe ich mir gerade mal Dahlhausen (Wupper) in Google Maps angeschaut:

Im direkten Einzugsgebiet deines Kohlehändlers liegen in unter 5 Minuten Entfernung drei große Tuchfabriken, die zu ihren Hochzeiten Kohle noch und & nöcher gefressen haben werden! Ich schätze mal (plumpes Bauchgefühl, ohne jegliche wissenschaftliche Grundlage!), dass alleine diese Betriebe jeder für sich pro Woche durchschnittlich ein bis zwei O-Wagen durchgebracht haben. Habe ich deren Betrachtung hier bisher übersehen? Hardt & Pocorny wird mal kurz erwähnt, aber das war es dann auch...

Da wird sich seitenlang gestritten, um den Hausbrand von einem kleinen Kaff (das sehr wohl einige Reihenhäuser als Werkssiedlungen hat!) aufs letzte Kilo genau zu ermitteln, aber für die drei Elefanten in Raum interessiert sich niemand?


Niemals sinnfreie Dogmen oder eine komplett unnötige Markenbindung auf meiner Anlage!


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RE: Bergisch Dahlhausen => Kohlen in Dahlhausen/Wupper 1913

#553 von vauhundert , 31.01.2023 16:53

Hallo zusammen,

auch noch etwas Kaffeesatzleserei von mir.

Im Geschäftsjahr 1891/92 wurden Steinkohlen und Koks zusammengefasst mit 5418t empfangen. (Tante Edith sacht noch, dass das Geschäftsjahr bei Preußens vom 1.April bis zum 31.März zählte)

Im Jahre 1912 wurden in Dahlhausen (Wupper) empfangen:

Braukohlenbrikett 136t
Steinkohle 5178t (Versand 83t)
Steinkohlenkoks 115t

Im Jahre 1913 wurden in Dahlhausen (Wupper) empfangen:

Braukohlenbrikett 135t
Steinkohle 6260t (Versand 30t) Tante Edith fällt noch was ein: allein das sind zu dieser Zeit etwa 400 Wagen p.A., weil damals noch nicht alles mit 20t pro Wagen zählte, also eher 15t vielleicht vereinzelt 10t)
Steinkohlenkoks 105t

Und wer jetzt hergeht und eine lineare Steigerung bis 1935 einzuplanen, der schneidet sich womöglich in den Finger, weil er die große Familienfede `14/`18, die Notzeit danach, die Ruhrbesetzung 1923-25, die Weltwirtschaftskrise und die beginnende, wenn auch noch nicht so benannte, Heimstoffwirtschaft unberücksichtigt lässt.

Was die anderen Produkte im Empfang und Versand angeht, siehe die detailierte Liste ein paar Posts zurück.

Beste Grüße aus dem Bergischen

Michael


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Preiswerte Dienstleistungen im Bereich spurgebundener Flurfördermittel aller Art und feinster Güte.

"Jetzt sind die guten alten Zeiten, nach denen wir uns in zehn Jahren zurücksehnen werden."(Peter Ustinov)


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RE: Bergisch Dahlhausen => Kohlen in Dahlhausen/Wupper 1913

#554 von maybreeze , 31.01.2023 18:20

Servus!

ich lese da die verschiedenen Aspekte rund um den Kohlenhandel in Bergisch Dahlhausen mit Interesse mit.

Wenn die genannten "Importmengen" alle über diesen örtlichen Kohlenhändler ablaufen, so entsprächen die 6,260 t Steinkohle im Jahr 1913 etwa 420 O-Wagen, also ganz schön was zum Entladen (damals wurde ja noch Mo-Sa gearbeitet bei einer Tagesarbeitszeit von 9-10 Stunden!), je nach Saison wohl zwischen 1-3 Waggons pro Arbeitstag.
Diese seit 1910 gebauten knapp 50.000 zweiachsigen offenen Wagen der Verbandsbauart A1 Wagen hatten bei einem Ladevolumen von 18,4 m³, ein Ladegewicht von 15 Tonnen und eine Tragfähigkeit von 17,5 Tonnen. 1m3 Steinkohle wiegt etwa 850 kg, damit ist das Ladevolumen voll ausgenützt. Viele davon waren auch noch in den Jahren nach dem 2. Weltkrieg unterwegs

Nachdem die Fläche des geplanten Kohlehandels nicht sehr groß ist, wären auch die Vorratsmengen nicht allzugroß (Bansengröße angenommen 10x10m mit durchschnittlich 2m Schütthohe sind 200m3 bzw. rund 11 O-Wagen) und die tägliche Manipulationsmenge (Entladen) beachtlich. Da bietet sich eine Schwerkraftentladung (Kohlerutsche) direkt an: Vom Waggon direkt in den Kohlebansen! Der Brikett- und Koksumschlag ist im Vergleich zum Steinkohleumsatz nicht sehr hoch, da reichen zwei kleinere Bansenabteile, für die Kohle deutlich größere (unterschiedliche Kohlegröße für Hausbrand und Industriekohle?). Das würde allerdings bedeuten, dass das Kohlegleis höher als das Straßenniveau liegen muss.

Das wären meine Überlegungen zu dem Thema.

Ich bin gespannt, wie es weitergeht.


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RE: Bergisch Dahlhausen => Kohlen in Dahlhausen/Wupper 1913

#555 von iwii , 31.01.2023 18:30

In den 1960ern hat man doch bestimmt mit maschineller Hilfe die Wagen ent- und die LKWs beladen...

Gruss, iwii



 
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RE: Bergisch Dahlhausen => Kohlen in Dahlhausen/Wupper 1913

#556 von maybreeze , 31.01.2023 18:58

Servus,

wenn es den Kohlenhändler schon 1913 gegeben hat, wären wohl die Kohlenrutschen noch vorhanden ... und sicher auch noch im Betrieb.

Freilich wäre in den 1960ern eine Mechanisierung zu sehen: Förderbander z.B., die Auslieferung erfolgte auch nicht mehr mit Pferdefuhrwerken sondern mit einem 1 bis 3 t Kleinlaster (T1 mit Ladefläche, Hanomag, Opel Blitz) für Kleinzustellungen vielleicht noch ein Goli Dreirad, bei der Nachkriegs-(Epoche III)-48 Stundenwoche waren bei 300 Arbeitstagen und den angenommenen 6000 t Kohle täglich 20 t auszuliefern! Bei der Umschlagsmenge kann auch ein Bagger im Spiel gewesen sein. Möglicherweise war es in den 1960ern wegen vermehrter Ölheizungen weniger, aber der findige Kohlenhändler hat dann eben auch Heizöl im Programm, auf die Ladefläche der Laster wurde einfach ein Tank gestellt. Das Kohlegeschäft ist sukzessive zurückgegangen. Weil man schon Kontakt mit einem Heizöl-Großhändler hatte, der auch Benzin/Diesel liefern konnte, wurde ein Teil der Kohlenhandelsfläche in eine Freie Tankstelle umgewandelt, bei der auch Heizöl extraleicht abgegeben wurde. Da kamen die Autofahrer mit ihren Heizöl-Kanistern und konnten auch gleich tanken.

So könnte es gewesen sein.


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RE: Bergisch Dahlhausen => Modellzeit vs freier Zeit - Eine Klarstellung

#557 von DGU , 31.01.2023 19:44

Zitat von Thinkle im Beitrag #552
Im direkten Einzugsgebiet deines Kohlehändlers liegen in unter 5 Minuten Entfernung drei große Tuchfabriken, die zu ihren Hochzeiten Kohle noch und & nöcher gefressen haben werden! Ich schätze mal (plumpes Bauchgefühl, ohne jegliche wissenschaftliche Grundlage!), dass alleine diese Betriebe jeder für sich pro Woche durchschnittlich ein bis zwei O-Wagen durchgebracht haben. Habe ich deren Betrachtung hier bisher übersehen? Hardt & Pocorny wird mal kurz erwähnt, aber das war es dann auch...
Keiner weiß genau wie die Fabrik versorgt wurde.
Möchte ein anderes Beispiel aufzeigen.
In meinem Heimatort gab es eine größere Brauerei, welche keinen eigenen Gleisanschluss hatte, weil in einem Mischgebiet lag.
Allerdings gab es am Bahnhof ein Gleis wo Waggons auf Culemeyer Straßenroller umgeladen werden konnten.
So wurde die Brauerei versorgt wie auch andere Betriebe, welche keinen Schienenanschluss hatten.
Ein Anlieferung per LKW wäre nicht wirtschaft gewesen.
Auch früher hat man auf Kosten geachtet.
Es gab sogar Culemeyer, welche kippfähig waren.
https://www.eisenbahn-kurier.de/startbei...strassenrollern
So und jetzt noch eine Denksportaufgabe.
1 Waggon mit 15 Tonnen Kohle = ???????? Lkw + Anhänger.
Wünsche allen noch einen schönen Abend.


Gruß
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RE: Bergisch Dahlhausen => Neubau Betriebsbahnhof abgeschlossen sowie bissel "Feinarbeit"

#558 von Aedelfith , 01.02.2023 09:37

Zitat von vauhundert im Beitrag #548
Hallo Stephan,

auch von mir mal ein hoffentlich konstruktiver Beitrag. Ich habe dieser Tage die automatische Antwortfunktion mal abgeschaltet.
Mir liegen aus der Sammlung der Eisenbahnfreunde Hochdahl ein paar Stations- bzw. Verkehrsstatistiken vor.
Die aus dem Jahre 1913 habe ich mal insofern "gefakt", als das ich die Spalten statt alphabetisch, nun streckenbezogen alphabetisch sortiert habe, damit da eine gewisse Streuung über das Gebiet erreicht wird.








Von den späteren Jahren liegt aber nicht bei mir auf dem Rechner.

Beste Grüße aus dem Bergischen

Michael

Tante Edith sortiert ein paar Buchstaben


@vauhundert, Michael, danke für diese Bilder. Die helfen nicht nur in Bezug auf Kohlenverbrauch sondern auch in Bezug des allgemeinen Ladungsverkehres. Im Buch über die Wuppertalbahn ist sowas ja leider nicht abgedruckt.
Bzgl der Steinkohle gehe ich mal davon aus das ein Großteil für die Firma Hardt und Pocomy gedacht war die entweder durch einen Lokalen Fuhrunternehmer oder durch die Firma selbst an der Ladestraße abgeholt wurde.

Nun wieder allgemein. Ja mir ist bekannt das es dort oben erwähnte Firma gab. Jedoch weiß ich nicht wie diese ihre Kohlen genau bezog. Kann durch einen örtlichen Kohlehändler in Beyenburg oder sonst wo gewesen sein oder, wie eben erwähnt auch direkt durch den Eigentransport von der Ladestraße in Dahlhausen zur Firma bzw Transport durch ein Fuhrunternehmen. Da ich aber durch die Zahlen oben ausgeh das vermutlich ein Großteil der angelieferten Kohlen für Hardt und Pocomy gedacht war behaupte ich mal das die Kohle nicht durch den Kohlenheinz um die Ecke geliefert wurde sondern durch einen Großhandel im benachbarten Ruhrgebiet oder in Wuppertal der einen günstigeren Preis anbieten konnte.
Demzufolge verzichte ich bei meinem Kohlenhandel auf diese Belieferung was wiederum die Bansen kleiner ausfallen lässt.

Dazu habe ich für die jeweilige Entwicklungsstufe geschätzt. Geschätzt deshalb weil ich den Kohlenverbrauch für die Vorgängerjahre und danach nicht zur Hatte
Entwicklungsstufe 1 1890 => bei 49,2 Millionen Einwohnern circa 0,85 kg p.P gekommen
Entwicklungsstufe 2 1910 => bei 64,6 Millionen Einwohnern circa 1,2kg p.P gekommen
Entwicklungsstufe 3 1930 => die von Dirk berechneten 1,54 kg p.P (wobei da sicherlich noch Nachwirkungen aus der Wirtschaftskrise etc. reinzurechnen wären)
Entwicklungstsufe 4: 1960 => bei 56 Millionen Einwohnern circa 1kg p.P (Aufkommen der Ölheizungen müssten auch hier berücksichtigt werden)

Wie gesagt das sind alles nur Näherungswerte mit denen ich persönlich aber ganz gut arbeiten kann Von daher bin ich heute morgen zu folgenden 3 Aufstellmöglichkeiten gekommen Von links nach rechts immer die Entwicklung im Hintergrund. Gebäude also ENtwicklungsstufe 1, linker Bansen Stufe 2, rechter Stufe 3 und rechts daneben, noch nicht vorhanden ein kleiner Tank für Öl.

Variante 1. Beide Bansen sind recht klein gehalten, also kein wirklicher Größenunterschied zwischen Stufe 2 und 3




Variante 2. Diesmal unterschiedlich lange Bansen was der Entwicklung vermutlich gerechter werden würde




Variante 3. Ähnlich Variante 2 nur diesmal tiefer zum ehemaligen Pferdestall verlängert.




Ich persönlich tendiere ja zu Variante 2 etwas nach hinten verlängert (2 bis 3cm). Variante 1 erscheint mir etwas zu klein dimensioniert, Variante 3 wiederum zu groß, da hätte ich mir den ganzen Aufwand im Hinblick auf Ursprungszustand auch sparen können. Zumal man ja auch bedenken muss das nicht jeder Haushalt Kohlen beim Kohlenheinz kauft. die Gehöfte im Umland haben zum Teil bestimmt Holzfeuerung aus eigenem Wald und kaufen nur kleinen Mengen dazu. Der Bhf fällt als Kunde auch weg da dort Kohle sicherlich Betriebsmittel war und von der KPEV, bzw. DRG bzw. DB gestellt wurde. Bleiben also nur die "normalen" Haushalte und dort wird sicherlich auch schon damals auf den Preis geschaut worden sein wer günstiger ist und wie das Vertrauensverhältnis ist ob man vllt dann doch etwas mehr bezahlt oder zwischenzeitlich mal die Bezugsquelle wechselt.
Davon ab ist hier der Hof nicht zu gedrungen und ein LKW kann bequem wenden bzw von Baggern oder Greifern beladen werden.
Was mich zu der letzten Diskussion von euch führt. Natürlich bekommt der Händler verhältnismäßig modernes Hilfsgerät aber auch nicht das neueste. Daher wird es vllt kein Fuchs Bagger der Epoche 3 sonders etwas aus der Epoche 2. Gleiches Gilt für den Transport. Wird vllt kein moderner LKW aber ein Pritschenanhänger mit ner Zugmaschine vorne wie beispielsweise nem Hanomag R55.
Was noch ne Überlegung ist, wie es der Kohlenmann seinen angestellten leichter gemacht hat im Hinblick auf die Entladung der Wagen. Eine Spillanlage zum verschieben selbiger wäre sicherlich denkbar da keine Rangierlok im Bhf stationiert und keine eigene vorhanden.
Da werde ich mir aber Gedanken machen wenn die Bansen stehen. Wobei eine habe ich schon, aber die hängt davon ab wieviel Platz zwischen Anschlussgleis und Weichenverbindung ist im Hinblick auf Drehradius von Baggern.

Beste Grüße
Stephan


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Diskussion Modellzeit vs. Freie Zeit
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zuletzt bearbeitet 01.02.2023 | Top

RE: Bergisch Dahlhausen => Neubau Betriebsbahnhof abgeschlossen sowie bissel "Feinarbeit"

#559 von iwii , 01.02.2023 09:51

Bezüglich des Entladens: So lange man per Hand direkt aus den Wagen heraus geschippt hat, gab es mit großer Wahrscheinlichkeit zum Gleis hin keine Wände am Bansen. Man hätte die Kohle in hohem Bogen über die Mauer werfen müssen. Das schafft man keine ganze Schicht lang. In ganz frühen Zeiten hätte man vermutlich die Kohle erst in Körbe oder Hunte geschippt und dann zum Bansen gebracht. Letztlich geht es ohne Förderbänder u.ä. auch nicht anders, da man nur mit Schwung und Muskelkraft die Entfernungen nicht überwinden kann.

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RE: Bergisch Dahlhausen => Neubau Betriebsbahnhof abgeschlossen sowie bissel "Feinarbeit"

#560 von Hachzer , 01.02.2023 10:21

Hier zeige ich mal als Beispiel die ehemalige Kohlenhandlung in Benneckenstein an der Harzquebahn:

Im linken Gebäudeteil, dem älteren, gab es ursprünglich vier Durchladeluken, die in Lage und Höhe auf die schmalspurigen O-Wagen abgestimmt waren. (Erst nach Stillegung der Kohlenhandlung wurden zwei Luken zu Fenstern umgebaut.) Die Ladearbeiter brauchten die Kohle also nicht groß nach oben zu schippen und auch nicht besonders weit. Auf dem Wagenboden standen sie etwas unter der Höhe der Unterkante der Durchladeluken, die nur wenige Zentimeter entfernt waren, und konnten ohne besondere Kraftanstrengung die Waggons in den im Hause liegenden Bansen entladen.
Später wurde im neueren rechten Gebäudeteil eine Ladeluke für aufgebockte Regelspurwagen eingerichtet, die entsprechend höher war. Das Gleis wurde dazu etwas vom Gebäude abgerückt.
Wie ich sehe, hat Stephan es mit der Umsetzung seines Gebäudes ähnlich gemacht. Da scheinen mir die Ladeöffnungen auch in passender Höhe zu sein.
Gruß

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RE: Bergisch Dahlhausen => Modellzeit vs freier Zeit - Eine Klarstellung

#561 von Thinkle , 01.02.2023 10:21

Zitat von DGU im Beitrag #557
Zitat von Thinkle im Beitrag #552
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So wurde die Brauerei versorgt wie auch andere Betriebe, welche keinen Schienenanschluss hatten.
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Die ganze Diskussion hier wird aber auch sehr künstlich verkompliziert!

Nur, weil man nicht genau weiß, wie die Fabriken versorgt wurden, ignoriert man sie einfach komplett?
Das erscheint mir äußerst unklug und irrational!
Es ist in der Tat so, dass der nächste Bahnhof Dahlerau nur 500 m Luftlinie auf der anderen Seite vom dem kleinen Hügel liegt und ganz wahrscheinlich hat bei dem großen lokalen Bedarf an Kohle dort auch ein Händler gesessen; Konkurrenz belebt das Geschäft.
Man müsste den Bedarf der ganzen lokalen Region also auf die beiden Händler verteilen...

15t Kohle mit dem LKW fahren ist keine Denksportaufgabe, da nimmt man einen LKW und Hänger und fährt einfach los und zur Not fährt man auch zweimal, die Distanz spielt keine Rolle, es gibt einfach keine. Wenn man 3 Kunden hat, die sehr viel Kohle fressen, dann hat man auch den passenden LKW und die passende Infrastruktur, um die Kohle umzuladen. Der Culemeyer wurde erst in den 30er erfunden, ich bin mir sicher, dass die Kohle auch davor schon irgendwie von der Bahn zu der Fabrik gekommen ist?!

Die Größe des eigentlichen Dahlhausens ist auch nicht so relevant, denn auf der anderen Straßenseite liegt schon direkt der nächste Ort, der in den Einwohnerzahlen von Dahlhausen nicht auftaucht => Der Bahnhof hat ein Einzugsgebiet und bedient viel mehr als bloß Dahlhausen, ich kann bloß empfehlen, sich die Situation mal anzuschauen:

https://www.google.com/maps/place/Evange...Fg%2F11hzmt4m5g


Viel wichtiger finde ich den Einwand von @maybreeze mit dem Heizöl! Der Aspekt fehlt völlig. Mit Sicherheit hatte der Kohlenhändler damals auch schon einen Heizöl-Tank und Vertrieb und vielleicht auch die lokale Tankstelle...


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RE: Bergisch Dahlhausen => Modellzeit vs freier Zeit - Eine Klarstellung

#562 von Aedelfith , 01.02.2023 11:21

Zitat von iwii im Beitrag #559
Bezüglich des Entladens: So lange man per Hand direkt aus den Wagen heraus geschippt hat, gab es mit großer Wahrscheinlichkeit zum Gleis hin keine Wände am Bansen. Man hätte die Kohle in hohem Bogen über die Mauer werfen müssen. Das schafft man keine ganze Schicht lang. In ganz frühen Zeiten hätte man vermutlich die Kohle erst in Körbe oder Hunte geschippt und dann zum Bansen gebracht. Letztlich geht es ohne Förderbänder u.ä. auch nicht anders, da man nur mit Schwung und Muskelkraft die Entfernungen nicht überwinden kann.

Gruss, iwii



Stichwort Handkran im Zuge der zweiten und dritren Erweiterungsstufe. Zuvor händisch per Schubkarre.
Wobei die Öffnungen des Gebäude nur marginal höher liegen als der Wagenboden. Insofern hat da @Hachzer Otto vollkommen recht das händisches entladen an den Bansen nicht unmöglich ist.

@Thinkle, klar ist sie künstlich aber wie ich schon schrieb habe ich ja auch andere Händler in anderen Ortschaften im Kopf. Bzw gar einen Großhändler. Daher bezieh ich die Firma explizit nicht in den Geschäftsbetrieb des Händlers mit ein bzw den eigen Bedarf ebenso aufgrund von Konkurrenz.
Der Händler hier vor Ort wird gewiss keine Monopolstellung haben. Wie du schon richtigerweise schreibst, in Dahlerau saß bestimmt auch ein Händler, denke in Krebsöge ebenso. Alles Gedanken die ich im Hinterkopf habe, aber nicht geteilt habe da für mich logisch.
Bzgl des Heizöls, wenn du den letzten Beitrag von mir gelesen hast fließt dieser Aspekt auch in Form eines Öltanks ein. Eine klein angeschlossene Tankstelle ist sicher reizvoll aber vom Platzangebot nicht umsetzbar.
Insofern bin ich derzeit bei der Aufstellungsvariante 2.

Beste Grüße
Stephan


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Bergisch Dahlhausen
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Bergisch Dahlhausen im ADJ
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ADJ Blog
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Diskussion Modellzeit vs. Freie Zeit
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zuletzt bearbeitet 01.02.2023 | Top

RE: Bergisch Dahlhausen => Modellzeit vs freier Zeit - Eine Klarstellung

#563 von DGU , 01.02.2023 11:53

Off topic

Zitat von Thinkle im Beitrag #561
15t Kohle mit dem LKW fahren ist keine Denksportaufgabe, da nimmt man einen LKW und Hänger und fährt einfach los und zur Not fährt man auch zweimal, die Distanz spielt keine Rolle, es gibt einfach keine.
Nehmen wir einen Typischen LKW aus 1953 (L3500) mit einer Nutzlast von 3,5 Tonnen - https://theopold-parts.de/assets/daimler...blatt-700-i.pdf
Das typische Fahrzeug für einen Kohlehändler.
Sicherlich hätte er auch ein größeres Fahrzeug mit mehr Nutzlast nehmen können aber wozu.
Ganz so einfach wie Du es darstellst ist es nicht.
Oder kennst Du den Fuhrpark es örtlichen Kohlehändlers.
Zitat von Thinkle im Beitrag #561
Der Culemeyer wurde erst in den 30er erfunden, ich bin mir sicher, dass die Kohle auch davor schon irgendwie von der Bahn zu der Fabrik gekommen ist?!
Wir befinden uns in den 60 Jahren und warum sollte man da nicht mit der Zeit gegangen sein und den Transport umgestellt haben.
War ja auch nur eine Anregung, wie es anderorts gemacht wurde.


Gruß
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RE: Bergisch Dahlhausen => Modellzeit vs freier Zeit - Eine Klarstellung

#564 von Thinkle , 01.02.2023 12:22

Die "Tankstelle" kann aus ein oder zwei Zapfsäulen vor dem "Büro" bestehen, damals gab es ja nicht so viele Autos.

Du musst bei der Größe ja auch ein bisschen die Zeitschiene betrachten!

Dein Kohlehändler ist ja schon seit Erbauung der Eisenbahn-Linie im 19. Jahrhundert an der Stelle und damals musste alles auf der Straße per Pferdefuhrwerk gefahren werden, das Automobil war schlicht noch nicht erfunden. Ohne diese Bahnlinie gab es keine Transportmöglichkeit, keine Industrialisierung und keine Entwicklung, da werden das alles verschlafene Bauernhöfe und ein paar Handwerksbetriebe und ggf. Mühlen gewesen sein, die mit Holz geheizt haben, weil echte Kohle schlicht zu teuer war.
Die Kohle kam also immer schon per Eisenbahn in das Tal und wurde dann an den Bahnanschlüssen umgeschlagen und Nah-Verteilt. Dein Kohlehändler und der wahrscheinliche in Dahlerau müssen zusammen also groß genug (gewesen) sein, um quasi alles in der näheren Umgebung versorgen zu können und da zählen die 3 Fabriken auch zu.
Niemand außer dem Schmied wird per Pferdefuhrwerk Kohle in Radevormwald bestellt haben, wann soll die ankommen und wieviel soll das kosten?

Das ist die Ausgangslage. Einer von beiden wird mit Einführung vernünftiger LKWs und asphaltierter Straßen das Handtuch geschmissen haben und andere Händler aus der Umgebung werden per LKW in das Tal liefern, aber das hat für die Größe der Bausubstanz deines Händlers alles keinen Einfluss, die Größe ist vorher entstanden.
Dein Händler könnte sogar dein fiktiver Großhändler sein, weil er eh schon recht groß ist. Warum sollen nicht andere Händler aus den anderen Käffern bei ihm vorbei kommen und Kohle abholen, weil er (noch) einen Eisenbahnanschluss hat?

Dann bräuchtest du natürlich etwas schlagkräftigere Entlade und Umschlagstechnik, aber könntest natürlich auch plausibel mehr Material darein fahren.

Hast du dich eigentlich schon mit verschiedenen Kohlequalitäten oder "Korngrößen" auseinander gesetzt? Du brauchst für verschiedene Zwecke verschiedene Kohlengrößen und Arten, die dann in verschiedenen Bansen liegen. Das macht dann auch optisch etwas her, wenn nicht überall das gleiche drin liegt! Die verschiedenen Größen kann man sehr gut durch Kohlen aus den verschiedenen Maßstäben beziehen.
Zum Beispiel gibt es bei der Gleisschotterschmiede eine Kohle, die angeblich N sein soll, mit 0,1-0,5mm Korngröße aber sehr wohl auch in H0 einen sinnvollen Zweck erfüllen kann:
https://gleisschotterschmiede.de/shop22/#!/ladegut

Ich glaube, du kannst deinen Händler auf deiner verfügbaren Fläche gar nicht zu groß und unplausibel bauen! Nimm den Platz, den du da hast und nutz den so aus, wie du das willst!
Keine Größe ist an deiner Stelle unplausibel, tendenziell aber eher größer als kleiner...
Da darf ruhig ordentlich was herum liegen, verschiedene Kohlenarten, Heizöl, Benzin, es kann auch erkennbar sein, dass er mal größer war und Bansen verrotten oder mit irgendeinem Prüll zugestellt sind und langsam zuwuchern, das liegt alles im Rahmen des Möglichen!

Hast du eigentlich schon mal bei dem Verein nachgefragt? Die haben doch garantiert irgendwelche Unterlagen zur Historie des Bahnhofs, da ist der Anschluss doch sicherlich erkennbar?


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RE: Bergisch Dahlhausen => Modellzeit vs freier Zeit - Eine Klarstellung

#565 von DGU , 01.02.2023 12:39

Hallo Stephan,

dann lass mich mal meine Geschichte erzählen.
Dein Kohlehändler hatte damals die Möglichkeit ein großes Flurstück zu erwerben.
Dies hat er auch getan, weil der Bodenpreis günstig war.
Dann hat man sich als Kohlehändler etabliert.
Erst klein angefangen und mit der Zeit ist man gewachsen.

Deine Variante



Mein Vorschalg



Grün der ursprünliche Bereich mit entsprechender Bebauung.
Gelb ist die Erweitung unter Einbeziehung des gesamten Furstückes.
In diesem Rahmen wurde auch das Anschlussgleis verlängert.

Wenn eine Tankstelle/Öllager dann sollte dies auch öffentlich sein.
So kenne ich ich aus der Vergangenheit.
Da wurden zusätzliche Einnahmen aus dem Verkauf von Kraftstoffen erzielt, unabhängig vom Heizölverkauf.

Was die logistische Abwicklung des Umschlages betrifft habe ich Dir eine PN geschickt, da ich die Bilder hier nicht zeigen kann - Urheberrecht.

Bin auf die endgültige Umsetzung gespannt.


Gruß
DGU


 
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RE: Bergisch Dahlhausen => Modellzeit vs freier Zeit - Eine Klarstellung

#566 von K.Wagner , 01.02.2023 12:49

Hallo,

ich lese hier immer sehr interessiert mit - ist das Thema Kohlenhandlung doch ein Muß für meine neue Anlage (Geburtsjahr 1982) gewesen.
Zum Hintergrund:
Meine Großeltern wohnten in Nürnberg am Nordbahnhof. Gleich die Straße rüber war die Kohlenhandlung Höhn - ein Händler, von dem auch meine Großeltern Kohle und Briketts bezogen. Es war ein großer Händler, das Gleis ging in sein Betriebsgelände hinein und er hatte Kohlen + Heizöl im Angebot. Ob auch Düngemittel etc. - daran kann ich mich nicht erinnern. Die 260 - später noch die 290 - schoben immer einige Wagen in den Anschluß hinein - nach meiner Erinnerung, die sicherlich lückenhaft ist, denn ich war eher n den Loknummern als an den Wagentypen interessiert - Selbstentladewagen + 2-achsige Kesselwagen. so zwischen 3 und 5 Wagen.
Als LKW habe ich Magirus Rundhauber (Jupiter?) in Erinnerung, auch Eckhauber meine ich gesehen zu haben. Beladen mit Säcken und den Transportgestellen für Briketts. Geleert wurde damals ja in die Kellerfenster in den Kohlenkeller....
Ebenfalls nach meiner Erinnerung hatte er für das Heizöl die Zusatzauflieger für die normalen Pritschen-LKW - ob er separate Tankzüge hatte, weiß ich nicht.
Naja - und so hat meine Kohlenhandlung eben einen Rundhauber (Preiser) und eine MAN Kurzhauber (Brekina?) mit Tankauflieger. im Bestand. Das Heizöl wird im Kibri Heizöllager gebunkert - das hat ja die Verladeeinrichtung gleich mit dabei .....
Sobald die Kohlenhandlung etwas ansehnlicher gestaltet ist, stell ich mal ein Foto ein.....


Gruß Klaus


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RE: Bergisch Dahlhausen => Modellzeit vs freier Zeit - Eine Klarstellung

#567 von Thinkle , 01.02.2023 13:58

Zitat von DGU im Beitrag #563
Off topic
Zitat von Thinkle im Beitrag #561
15t Kohle mit dem LKW fahren ist keine Denksportaufgabe, da nimmt man einen LKW und Hänger und fährt einfach los und zur Not fährt man auch zweimal, die Distanz spielt keine Rolle, es gibt einfach keine.
Nehmen wir einen Typischen LKW aus 1953 (L3500) mit einer Nutzlast von 3,5 Tonnen - https://theopold-parts.de/assets/daimler...blatt-700-i.pdf
Das typische Fahrzeug für einen Kohlehändler.
Sicherlich hätte er auch ein größeres Fahrzeug mit mehr Nutzlast nehmen können aber wozu.
Ganz so einfach wie Du es darstellst ist es nicht.
Oder kennst Du den Fuhrpark es örtlichen Kohlehändlers.
Zitat von Thinkle im Beitrag #561
Der Culemeyer wurde erst in den 30er erfunden, ich bin mir sicher, dass die Kohle auch davor schon irgendwie von der Bahn zu der Fabrik gekommen ist?!
Wir befinden uns in den 60 Jahren und warum sollte man da nicht mit der Zeit gegangen sein und den Transport umgestellt haben.
War ja auch nur eine Anregung, wie es anderorts gemacht wurde.




Was ist das denn alles für eine seltsame Argumentationsgrundlage? Du kennst den örtlichen Kohlenhändler doch auch nicht. Niemand kennt den! Es geht darum, einen fiktiven und plausiblen Kohlenhändler zu gestalten und nur weil der durchschnittliche Krauter einen 3,5t LKW hatte, muss unser Händler das doch nicht haben. Unser Händler muss ca. tausend Menschen, kleinere Handwerker und Gewerbe und anderthalb Fabriken versorgen können, wenn man davon ausgeht, dass es Konkurrenz gibt.
Alleine für 1000 Menschen verlassen durchschnittlich (im Sommer weniger, Herbst mehr) jeden Werktag im Jahr ~3t Kohle den Hof, damit sie heizen, kochen und waschen können.
(Nach kurzer Recherche hatte 1960 jeder Bundesbürger ~20m² Wohnraum zur Verfügung und ein Quadratmeter brauchte immer noch 350 kwh/p.a., was dann mit Kochen und Waschen ~45-50 kg/m² ergibt.)

Gegen den Culemeyer spricht eigentlich nur, dass das da ein ziemlich enges Pflaster ist und man eine leistungsfähige Zugmaschine benötigt, die dann auch wieder teuer ist. Wer hat die Maschine und den Culemeyer gekauft und betreibt den? Die Fabrik selbst? Jede der drei Fabriken? Ein lokales Fuhrunternehmen? Vllt. der Kohlehändler, weil er nicht dumm ist und jetzt eben auch Fuhrunternehmen ist?
Für den Culemeyer spricht, dass man eben auch andere Wagen zustellen könnte, irgendwie muss ja auch die Wolle ja vom Bahnhof zur Fabrik.
Machbar ist das schon alles, hat aber nichts mit der Größe des Kohlehändlers zu tun, die ist vorher entstanden, denn die drei Fabriken haben auch schon vor Erfindung des Culemeyers Kohle benötigt.

Vielleicht hatte der Kohlehändler in der Tat keinen teuren, großen LKW, sondern eine Straßenzugmaschine in Form einen schneller laufenden Traktors:
https://schlepperblog.de/detail/traktor/hanomag-r455s
oder etwas ähnliches in der Art. Vielleicht ist das auch alles schon etwas älter, weil sich schon der Niedergang abzeichnet und kein Geld für neues, großes, tolles Material vorhanden ist?

Weiß man alles nicht, muss man sich selbst so definieren, wie man es haben möchte.


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RE: Bergisch Dahlhausen => Modellzeit vs freier Zeit - Eine Klarstellung

#568 von vauhundert , 01.02.2023 17:18

Hallo zusammen,

als nur "Ab- und Zu-Leser" ist es ohnehin schwierig dem Verlauf dieses Fadens folgen zu können.

Da ich mich vor einigen Jahren schon, mehr auf die historischen Betrachtungen verlegt habe und ich meine vernachlässigte Moba und der MIB nur "drei Täler" weiter versteckt habe, bin ich mit der Ecke des bergischen Landes etwas vertraut. Außerdem bin ich als junger Lokführer immerhin mit Übergabezügen und der V60 noch bis nach Dahlhausen gekommen und habe sogar eine Spaß-...ähm Kontrollfahrt nach Wilhelmsthal machen können. Hier mal ein Übersichtsbild vom 09.Mai 1988 das ich noch während eines Ausbildungsabschnittes gemacht habe und an dem ich an irgendwas hochgeklettert bin. Die Straßenanbindung ist die alte gepflasterte Führung und es hat sich dort damals im Vergleich zu den (derzeit im Anlagenvorschlag) favorisierten "Sechzigzigern" nicht wirklich erhebendes getan.

Bild entfernt (keine Rechte)

Skizze aus dem Betriebsplan des Jahres 1929.

Bild entfernt (keine Rechte)

Damit und mit dem folgenden Zitat:

Zitat von Thinkle im Beitrag #567
Weiß man alles nicht, muss man sich selbst so definieren, wie man es haben möchte.


sei mal darauf hingewiesen, dass wie Stephan schon mehrfach ausgeführt hat, er die Anlage / den Bahnhof nur angelehnt hat, an das Vorbild Dahlhausen Wupper. Auch Händler für Kohlen und Wein, wie in Gergovia, hatten dort keine feste Dependance. Die Ermittlung einer ungefähren Anzahl von Kunden im Umkreis ist also ebenso fiktiv, wie des/der Händler/s. Bei der angedachten Größe allerdings, wäre die bei der tatsächlichen Station Dahlhausen vorhandene öffentliche Ladestraße kaum noch durch irgendwelche anderen Frachtempfänger zu nutzen gewesen.

Generell gilt es bei den Möglichkeiten (Größe udgl.) der Nachbildung einer Station, egal ob beim Vorbild abgeschaut oder selbst erstunken, dass man fast automatisch geneigt ist, dieser ein "mehr an Verkehr" anzudichten, als es der schnöde Alltag zugelassen hat/hätte, damit wir genügend Spaß zum Spielen haben .

Meine Marscheider Industriebahn habe ich beispielsweise bewusst in ein Wupper-Seitental ohne Schienenanbindung hineingelegt, damit ich all die oder besser möglichst viele der interessanten Punkte, welche mir in den letzten Jahrzehnten als nachbildenswert aufgefallen sind, als Vorlage nutzen kann, um eine typische Anmutung aus dem Bergischen zu erreichen.

Das muss es erst einmal wieder gewesen sein.

Beste Grüße aus dem Bergischen

Michael


Bahnhistorisches und Moba Marscheider Industriebahn

Preiswerte Dienstleistungen im Bereich spurgebundener Flurfördermittel aller Art und feinster Güte.

"Jetzt sind die guten alten Zeiten, nach denen wir uns in zehn Jahren zurücksehnen werden."(Peter Ustinov)


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RE: Bergisch Dahlhausen => Modellzeit vs freier Zeit - Eine Klarstellung

#569 von DGU , 01.02.2023 18:24

Zitat von Thinkle im Beitrag #567
Es geht darum, einen fiktiven und plausiblen Kohlenhändler zu gestalten und nur weil der durchschnittliche Krauter einen 3,5t LKW hatte, muss unser Händler das doch nicht haben.
Da alles fiktiv ist begeben wir uns auf die Spielwiese.

Folgendes Szenario
- pro Haushalt 3 Tonnen
- 1000 Haushalte

Ergibt eine Gesamtmenge von 3000 Tonnen = 200 Waggons a 15 Tonnen Ladungsgewicht.
Die 3000 Tonnen werden auf 9 Monate verteilt (Hauptlast) = 333 Tonnen pro Monat = 13,8 Tonnen pro Tag (6 Tagewoche).
Nutzlast des LKW 4 Tonnen = 3,5 Fahrten pro Tag/Schicht = 2,3 Stunden pro Fahrt.
Schüttdichte von Brikett 0,82 Tonnen/Kubikmeter = 4,1 Tonnen (paßt zu mittleren LKW's wie MB, Magirus, oder S4000, H3A in der DDR)
Also warum sollte da nicht ein 7 Tonnen LKW mit 3,5 Nutzlast eingesetzt werden.
Über Großverbraucher reden wir nicht, denn diese wurden nicht von einem Kleinhändler (Krauter - stammt von @Thinkle) beliefert.

Für Stephan habe ich auch noch etwas zusammen gestellt.
Leider nur Links - Urheberrecht
MB Pritsche mit aufsetzbaren Tanks
https://www.wiking.de/shop/media/product...in/1000/012.jpg
MB Pritschenzug mit Bordwandaufsätzen
https://viessmann-modell.com/media/image.../b2/14069_2.jpg
Brikettfabrik Fechen mit zwei unterschiedlichen Fahrzuegen (schätze ein 7,5 und 12 Tonner) unter der Verladung
https://www.rundschau-online.de/region/r...schiedet-370786

Was persönliches zum Schluss.
Werde in diesem Strang nichts mehr zu posten, da dies in unendlichen fruchtlosen Diskussionen mündet.
Dies möchte ich Stephan nicht zu muten.
Wenn ich was konstruktives beizutragen habe werde ich dies auf dem indirekten Weg (PN) tun.


Gruß
DGU


GSB2001 hat sich bedankt!
 
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RE: Bergisch Dahlhausen => Modellzeit vs freier Zeit - Eine Klarstellung

#570 von E16-06 , 01.02.2023 21:11

Hallo Stephan,

ich möchte mal ein paar kleinere Aspekte in den Raum stellen.

Zitat von Aedelfith im Beitrag #558
Bleiben also nur die "normalen" Haushalte und dort wird sicherlich auch schon damals auf den Preis geschaut worden sein wer günstiger ist und wie das Vertrauensverhältnis ist ob man vllt dann doch etwas mehr bezahlt oder zwischenzeitlich mal die Bezugsquelle wechselt.

Ich denke, dass das eine sehr modere Sichtweise ist, die natürlich auch mir (Baujahr 1980) durchaus nahe liegt. Ich glaube aber, dass es die Gegebenheiten der Gesellschaft zu Beginn der 60er-Jahre nicht korrekt wiederspiegelt. Der Otto-Normalverbraucher war zu dieser Zeit zum einen weniger mobil (viele hatten noch kein Auto), und die Informationmöglichkeiten waren schlechter (viele hatten da auch noch kein eigenes Telefon, da teuer) - kurzum, die Welt war "kleiner". Da konnte man nicht bei den Kohlenhändlern aus den Nachbarorten mal schnell anrufen oder vorbeifahren, wie dann gerade die Preise sind, und dann entsprechend beim günstigsten ordern. Da haben dann viele wohl beim örtlichen Händler vorbeigeschaut, und das Geschäft perfekt gemacht. Von daher kann ich mir gut vorstellen, dass der Großteil der Einwohner auch Kunden beim örtlichen Händler gewesen sind (mit Ausnahme derer, die ein persönliches Problem mit dem Händler vor Ort hatten).


Zudem stellt sich mir die Frage, ob die Größe der Bansen beim Händler unbedingt auf z.B. einen Wochenbedarf ausgelegt sein musste.
Der Einfachheit halber, beziehe ich mich mal auf die Zahlen aus dem letzten Post von DGU.
Zitat von DGU im Beitrag #569
Ergibt eine Gesamtmenge von 3000 Tonnen = 200 Waggons a 15 Tonnen Ladungsgewicht.
Die 3000 Tonnen werden auf 9 Monate verteilt (Hauptlast) = 333 Tonnen pro Monat = 13,8 Tonnen pro Tag (6 Tagewoche).

Das würde bedeuten, dass im Schnitt pro Woche 6 Wagen benötigt werden. Da der Gleisanschluss "nur" 3 Wagen fasst, wäre also 2 Anschlussbedienungen pro Woche a 3 Wagen erforderlich.
Mir stellt sich jetzt die Frage, wie lange der Kohlenhändler die zugestellten Wagen "behalten" darf. Wollte die DB die Wagen schnellst möglich wieder haben, dass diese wieder für die nächsten Transporte zur Verfügung stehen, oder wurden die Leerwagen dann erst im Rahmen der Zustellung der nächsten vollen Wagen abgeholt?
Wenn letzteres der Fall war dann hätte der Händler ja einen Großteil der Ladung nach und nach direkt von Wagen auf seinen LKW umladen können, und nur ein kleiner Teil wäre in die Bansen gewandert. Die Bansen hätten dann nur die Aufgabe gehabt, Überlieferungen zwischenzulagern, und Spitzenbedarfe (z.B. im Winter) abzufedern.
Hin und wieder hätte dann der Händler halt die Bansen mal leerräumen müssen, da die Kohle natürlich durch eine lange Lagerung nicht besser wird.
Vielleicht ist das aber auch eine zu moderne Denkweise, da damals natürlich noch mit deutlich höheren Lagerbeständen gearbeitet wurde. Allerdings waren natürlich auch damals schon Lagerbestände gebundenes Kapital.
Was ich damit sagen will ist, dass die Lagerkapazität des Händlers nicht zwingend proportional zu seinem Absatz sein muss, wenn man eine regelmäßige Belieferung voraussetzt. (Damals kam die Kohle aber vermutlich großteils aus heimischer Förderung, die Bahn war pünktlich, und da das Bahnpersonal verbeamtet war, wurde auch nicht gestreikt >> es war eine relativ hohe Versorgungssicherheit gegeben.)

Grüße,
Stephan


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RE: Bergisch Dahlhausen => Modellzeit vs freier Zeit - Eine Klarstellung

#571 von Madfatbat , 04.02.2023 17:39

Hallo,

gefällt mir doch alles sehr gut!

Beste Grüße,

René


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RE: Bergisch Dahlhausen => Umplanung Kohlenhändler bzw neupositionierung

#572 von Aedelfith , 13.02.2023 15:47

So habe den Kohlenhandel von seiner Positionierung und anhand seiner angedachten Versorgungsreichweite nochmal überarbeitet.

Grundsätzlich: In Bergisch Dahlhausen sitzen 2 Kohlenhändler sowie einer in Dahlerau und 2 in Krebssöge. Durch diese 5 Händler wird die gesamte Versorgung gewährleistet.
Der zweiten Betrieb in Bergisch Dahlhausen wurde verhältnismäßig "schnell" in den 30ziger Jahren durch Heirat (und etwas kaufmännischer Planung seitens der Geschäftsführung und wirtschaftlicher Schieflage des Konkurrenten) übernommen, da man einen Großteil der Bevölkerung aufgrund des direkten Bahnanschlusses und leichter Möglichkeit zum nachordern an sich gebunden hatte. Einzig die Konkurrenz in Dahlerau (kaum mehr als 600m Luftlinie entfernt) sowie in Krebsöge blieben noch als Konkurrenz.
Da das Gelände am Ladegleis selbst aber kaum Erweiterungsmöglichkeiten bietet kam die Heirat recht gelegen. So wurde das neu "erworbene" Gelände schnell zum Material- und Vorratslager umfunktioniert was den Reservevorrat und Vorrat für stärker frequentierte Jahreszeiten betrifft. Ebenso wurde hier ein Teil des veralteten Fuhrparkes untergebracht, sodass an die Stelle des alten zweiten Unterstandes ein moderner Backsteinbau für zwei LKW's errichtet werden konnte (siehe Pappplatzhalter später steht hier dieser Unterstand.
Durch die nahe gelegene Benzinfabrik Heuser in Richtung Wuppertal und der beginnenden Motorisierung (auch des eigenen Fuhrparkes) wurde eine kleine Dieseltankstelle für die eigene Fahrzeugflotte aufgestellt (Platzierung noch offen). Anfang der 60ziger kam dann noch ein Heizöltank hinzu (wahlweise ein größerer stehender oder ein kleinerer liegender) neben dem Backsteinunterstand hinzu.

Des weiteren wurden die Kohlenbansenerweiterungen geändert damit es natürlicher gewachsen ausschaut. Eine erste Erweiterung findet sich rechts neben dem Gebäude. Die zweite ist im 90 Gradwinkel zum Gleis angeordnet, da diese etwas größer ausfiel (die Geschäfte liefen sehr gut) und erste Förderbänder (auch im Zuge der Fuhrparkmoderniesierung durch LKW) mit Dieselantrieb wurden angeschafft um schneller größere Mengen an Kohle umzuschlagen. In diesem Zusammenhang wurde auch der Gleisanschluss verlängert.

Denke so schaut die Fläche nun brauchbar aus. Durch die verschiedenen Anordnungen der Bansen, der verschiedenen Bauweisen der Unterstände und der Dieseltankstelle bzw des Heizölbunkers sind die verschiedenen Erweiterungen auch recht harmonisch ausgefallen und sehen natürlich gewachsen aus. Gebaut wurde da, wo halt gerade noch ungenutzter und geeigneter Platz war.

Nun bin ich mal auf eurer Meinungen gespannt. P.s von dem Gedanken die Größe des Kohlenhändlers in Anlehnung an die Bevölkerung zu richten habe ich mich verabschiedet. Das ging mir dann doch, so sehr der Gedanke auch reizvoll war, ins zu extreme. Daher will ich mit dieser Anordnung nun versuchen einen typischen Händler der 60ziger Jahre darzustellen der durch Zuverlässigkeit und Kundenakquise nach und nach gewachsen ist und eine einigermaßen glaubhafte Größe darstellt in Abhängigkeit zu nahe benachbarten Dörfern wie Dahlerau, Krebssöge, Heide, Radevormwald etc. sowie der sicherlich auch im Vorbild vorhandenen Konkurrenz.
Einzig und allein die von @E16-06 Stephan berechneten Werte lasse ich bestehen. Die decken sich grob mit meinem fiktiven angenommen Verbrauch an Kohle.
Trotzdem Danke für all die Statistiken etc. die hier eingeflossen sind. Die lassen sich zumindest auf den ladungsverkehr an der Ladestraße anwenden.

Variante mit liegendem Heizölbunker




Variante mit stehendem Heizölbunker




Beste Grüße
Stephan


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RE: Bergisch Dahlhausen => Umplanung Kohlenhändler bzw neupositionierung

#573 von K.Wagner , 13.02.2023 16:21

Hallo Stephan,
Die Story gefällt mir sehr gut!
Persönlich tendiere ich zu der stehenden Variante des Heizöltanks.


Gruß Klaus


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RE: Bergisch Dahlhausen => Umplanung Kohlenhändler bzw neupositionierung

#574 von djue6867 , 13.02.2023 16:49

ich schließe mich Klaus an


Beste Grüße
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RE: Bergisch Dahlhausen => Umplanung Kohlenhändler bzw neupositionierung

#575 von MZi , 14.02.2023 19:20

Hallo Stephan,

dein Kohlenhändler samt der Geschichte dazu gefällt mir sehr. Ich bin schon gespannt, wie das am Ende dann aussehen wird. Mir gefällt jedenfalls die Variante mit stehendem Heizölbunker etwas besser…


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