Moin Chuchu,
in Ergänzung zu KFS Beitrag möchte ich noch einen anderen Ansatz bringen:
Die Leistung, die der Motor benötigt, "nimmt" er sich einfach. Der Dekoder muss nur in der Lage sein, das auch zu liefern.
Im Dekoder begrenzen die elektronischen Bauelemente diese Leistung, vor allem indirekt: die Bauteile haben bestimmte Grenzen, die nicht überschritten werden dürfen. Falls doch, dann sind die Bauteile und somit der Dekoder kaputt.
Beispiel eines Dekoder: maximale Spannung 40V, maximaler Strom für den Motor = 1,5A.
Der Motor (aus Messungen bestimmt) nimmt bei 12V einen Strom von z.B. 1A auf. Daraus berechnet sich die Leistung zu P = U * I = 12V * 1A = 12W (W oder VA sind bis auf Kleinigkeiten das Selbe, dies hier zu differenzieren würde zu weit führen).
Der Dekoder muss also in der Lage sein, diese 12W zu liefern. 12V kann der Dekoder, 1A auch, das passt also. Aber: wird dieser Dekoder nun analog mit AC betrieben, so kann es bei bestimmten Transformatoren (die meisten Anwender gucken das gar nicht nach, obwohl es draufsteht!) sein, dass zum Umschalten eine Spannung von 30Veff an den Dekoder kommt. Dann passiert folgendes: AC heißt Wechselspannung bzw. -strom. Dieser sieht visualisiert aus wie eine Welle (auf dem Wasser). Die Angabe 30Veff bedeutet, eine z.B. Glühbirne leuchte mit dieser Wechselspannung genauso hell, wie mit 30V DC. Diese 30V sind aber nicht der Wellenberg, sondern unterhalb der Spitze. Man kann aber diese Spitze ausrechnen:
U_dach (also ein U mit einem Accent circonflex, wie im französischen, darüber) = U_eff * 1,41. In unserem Fall also 30V * 1,41 = 42,3V. Es ist zwar nur ein kurzer Augenblick, aber der Dekoder ist tot: 42,3V > 40V!
Steht das Modell auf dem Gleis und ist beim Anfahren aus welchem Grund auch immer blockiert, so braucht der Motor mehr Strom. Z.B. 2,5A. Der Stromfluss geht also hoch, aber der Dekoder kann nur 1,5A. Sofern der Dekoder nicht abgesichter ist, ist der dekoder tot: 2,5A > 1,5A.
Aus diesem Grund muss man
a) die Anleitung der Dekoder beachten, dort steht drin, wieviel Spannung, wieviel Strom er verträgt bzw. liefern kann. Und
b1) die Eigenschaften der Motoren kennen (sofern diese Dokumentiert sind, wie bei Faulhaber) oder
b2) die Eigenschaften der Motoren selbst erfahren (sofern man die Geräte dazu hat, oder man jemanden kennt, der das schon gemacht hat und der Hersteller keine Auskünfte über die Motoren erteilt (wie z.B. leider Märklin).
Im Laufe der Zeit, wenn man diese Zusammenhänge verfolgt und/oder beachtet (geschieht automatisch, wenn man sich dafür interessiert) kommen noch viele weitere Aha-Effekte.
mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn