Hallo zusammen,
als Kind und Schüler hatte ich mit meinem Bruder eine Trix Express-Eisenbahn, die jedes Jahr zur Weihnachtszeit aufgebaut und dann Mitte bis Ende Februar wieder verstaut wurde. Im Laufe der Jugend und der Studienzeit geriet das Hobby in den Hintergrund, um dann während einer Zeit der Arbeitslosigkeit auch durch Interesse am Vorbild im Jahre 2003 wieder neu entdeckt zu werden.
Schon als Kind gefielen mir die Fahrzeuge von Fleischmann besser, sie waren damals deutlich vorbildgerechter und das Gleis hatte keinen häßlichen Mittelleiter - der seinerzeit aber auch für einen großen Spielwert sorgte, besonders wenn man zu zweit ist. Als Erwachsener wußte ich, daß man digital fahren kann und für den Mehrzugbetrieb keine Mittelleiter oder elektrisch aktive Oberleitungen mehr braucht. So stieg ich mit einem TwinCenter-Startset von Fleischmann ein, das aus einem Schienenoval mit Kreuzungsgleis (über zwei Bogenweichen angebunden) und einem kleinen Güterzug mit einer schlichten BR 212 bestand.
Durch ebay.de konnte ich vor allem Gleismaterial (Fleischmann Profi-Gleis) günstig erstehen, die im Laufe der Jahre beschafften Fahrzeuge waren seinerzeit aber alle neuwertig, wenn ich es richtig erinnere. Bis heute habe ich fast gar keine schlechten Erfahrungen mit ebay.de-Verkäufern gemacht. Damals verkaufte mir einer (zum Glück nur wenige) eingeölte Gleise und Weichen, die ich daraufhin zurückgeben wollte. Mag man die Gleise noch retten können, stört das Öl die Kontaktierung in der Weiche meiner Erfahrung nach unrettbar. Eine andere Weiche lief nicht zuverlässig um; doch es nützte auch nichts, sie zu öffnen, alles wieder zusammenzufügen und sie wieder zu schließen. Die Toleranzen scheinen so gering zu sein, daß man nicht alle Abweichungen mit bloßem Auge sehen und begradigen kann. Gebrauchte Fleischmann-Weichenantriebe können mit Kontaktspray dauerhaft zuverlässig gemacht werden, wenn keine anderen Probleme vorliegen.
Ein Blick auf den größten Bahnhof, mit einer BR 361 (AFAIR) zum Rangieren und meine Snps- und Eanos-Güterwagen.
Weitere Güterwagen, die Bierwagen drohten damals zur Sammelleidenschaft zu werden, in die Ep. VI passen sie natürlich nicht.
Meine Reisezüge, die ich auch im Vorbild genutzt habe, auf dem Bild leider nicht sehr gut zu erkennen. Den Dosto-Zug dürften die meisten selbst erlebt haben, aber die Modus-Wagen gab es damals zumindestens nur mit Leistungen zwischen Frankfurt/Main, Würzburg und Nürnberg. Sie wurden nach der deutschen Einheit von der PfA Weiden auf den Plattformen alter DR-Wagen aufgebaut. Ich fand sie äußerlich sehr elegant, geradezu futuristisch; in der Praxis sind sie allerdings bedingt durch ihre alte Grundlage nicht sehr behindertenfreundlich. Beide Reisezüge sind beleuchtet.
Das TwinCenter hat sich bewährt; die Betriebsführung klappt einschließlich Rangieren und dem Zusammenstellen neuer Zugkompositionen ohne manuelle Eingriffe - ein Lob der Fleischmann Profi-Kupplung. IMHO ist das TwinCenter auch nicht museumsreif, vor allem wenn man mit einer PC-Software fährt. Immerhin werden auch Zentralen ohne eigene Oberfläche angeboten, bei denen man auf einen PC angewiesen ist. Ich habe den TrainController 5.8 F1, doch fuhr ich auch ganz gern mit dem TwinCenter allein. Der Kurzschlußschutz spricht an jeder Stelle der Anlage an, erprobt durch eine Ein-Euro-Münze. An jeder Stelle der Anlage konnten die Fahrzeuge ihre Energie aus beiden Richtungen aufnehmen, so daß es auch auf den Stumpfgleisen keine Stotterer gab.
Allerdings ist ein Fliesenboden kein perfektes Terrain für eine Bodenbahn, da sie auch für den Maßstab H0 in der Praxis einfach nicht eben genug verlegt werden. Die Gleise habe ich mit Beilagscheiben nivelliert und so auch den Platz für die Adern geschaffen, die Gleis, Weichen- und Entkupplerantriebe mit Strom versorgen. Woher ich die eigentlich hatte oder wie ich auf die kam, weiß ich nicht mehr; zum Glück war es aber kein Problem, sie von den Gleisschuhen fernzuhalten, mit denen sie Kurzschlüsse erzeugen konnten.
Traktion liefern eine BR 361, zwei BR 212, eine BR 218, eine BR 111 und eine BR 145. Letztere darf auch beim vorbildorientierten Modellbahner vor einem Nahverkehrszug laufen, denn DB Regio hat die eigentlich für leichte Güterzüge konzipierte Lok damals testweise bei DB Cargo geliehen oder gemietet, bevor sie sich die BR 146 entsprechend einer BR 145 mit Nahverkehrspaket bestellte.
Interesse hätte ich noch an einem IC in der aktuellen rot-weißen Farbgebung der Deutschen Bahn mit fünf bis sieben Wagen und einer BR 101 dazu, später noch an einem Nahverkehrstriebwagen. Auch mit ICs bin ich oft gereist. Fleischmann bietet leider keine H0-Fahrzeuge mehr an und die von Roco kann ich nicht einschätzen - fahren die eigentlich problemlos auf dem Profi-Gleis? Die Kupplungen müßten sich ja durch NEM-Aufnahmen tauschen lassen.
Umzugsbedingt gibt es diese Anlage leider nicht mehr, aber ich möchte sie mit angepaßtem Gleisplan wieder aufbauen.
Mit freundlichen Grüßen
LPW