Zitat von chrilu im Beitrag Was bringt eine Doppeltraktion wirklich?
Liebes Forum,
als Liebhaber langer Güterzüge (30 Wagen/120 Achsen aufwärts) beschäftigt mich die tatsächliche Belastung der Zuglokomotive. Bei so einem langen Zug (keine Steigung) bemerke ich schon, dass die Lok doch mehr „zu kämpfen“ hat, so dass ich den Einsatz einer zweiten Lok als Doppeltraktion erwäge.
Die Frage ist, wie viel das am Zughaken wirklich bringt oder ob die Loks „miteinander“ so viel zu tun haben, dass an Zugkraft kein Mehrgewinn zu verzeichnen ist.
Hat das mal jemand auf wissenschaftlich-physikalischer Grundlage eruiert, ob die Doppeltraktion im Modell überhaupt nutzbringend ist?
Hi Christian,
also, als erstes, wenn sich deine Lok bei 30 4achsern in der Ebene gequält anhört, dann würde ich als erstes mal dafür sorgen, dass die Wagen leichter Rollen!
Sprich Achslager ölen, dreckige Radlaufflächen reinigen, ggf. Achshalter nachbiegen, dass die Achsen nicht schleifen.
Wie einige hier wissen fahre ich gerne lange Züge - und 30 Wagen würde ich jetzt nicht unbedingt als langen Zug bezeichnen
- auf jeden Fall wäre das keiner, bei dem ich mir bei meinem Wagenpark Gedanken um Doppeltraktionen machen muß.
Solche Züge müssen sich in der Ebene auch problemlos von einer 3 achsigen Rangierlok (mit Haftreifen), z.B. einer V60, bewegen lassen!
Zur Doppeltraktion selbst - ich mache es mir einfach, da es bei einem gewissen Laufwiderstand der Züge keine Rolle spielt, ob die Loks wirklich 100% gleich fahren - ich nutze für DT entweder (mechanisch) identische Loks, die mit gleichen Dekodern, mit identischen CVs fürs Fahrverhalten, ausgestattet sind.
Als Beispiel nenne ich mal die Trix-Traxx 22633, 22636, 22639, 21348, die technisch Identisch sind, sie haben alle einen Lopi V4 MKL - mit meinen ersten beiden Loks habe ich via mehrfacher Einmeßfahrten die Reglungsparameter bestimmt und gemittelt und nutze sie nun für alle diese Loks.
Und das funktioniert so gut, dass ich neulich erst nach etwa 20 Meter Fahrstrecke gesehen hatte, dass die Loks nicht gekuppelt waren (es waren ca. 5 cm Abstand zwischen den beiden Loks entstanden).
Das klappt wunderbar.
Oder ich habe "feste" DT, die über einen Dekoder gefahren werden - das zumeist bei meinen US-Modellen. So habe ich mehrere 3fach F7 mit 2 Motoren, die auch mit einem Zug aus 80 Blechwagen nicht wirklich gefordert sind (das sehe ich am Motorstrom!). Nur bei ca. 80 Wagen beginnt die Grenze, wo ich mit dem Zug in der Kurve nicht mehr 100% sicher anfahren kann.
Also, das die Wagen leicht laufen ist die erste Voraussetzung, um lange Züge störungsfrei über die Anlage zu bringen.
Viele Grüße, Michael