Die Vorgeschichte
30 Jahre ist es ungefähr her, dass ich mit dem Modellbahn Virus infiziert wurde. Es war damals nicht nur Mode eine Modellbahn im Freundeskreis zu besitzen, mit Märklin gehörte man auch zu den coolen Kids: Die 120er (rot-beige) war mein Flaggschiff, die 194er eines anderen Klassenkameraden war aber uns allen durch die Zugkraft überlegen und so weiter. Auf den M-Gleisen wurde viel damals gefahren, analog natürlich und so war uns als Grundschülern von 8 Jahren schon ein wenig klar wie ein Stromkreis so funktioniert.
Dementsprechend gab es auch die ersten Analgeprojekte in dieser Zeit: Was war ich stolz als ich zu Weihnachten meinen raum erfüllt bekommen habe und ein Kibri-Fertiggelände bekam. Auf 1,5*1m war mit 2 Stromkreisen ordentlich betrieb. Das war damals, in der Ich bin bei der Sache geblieben während bei meinen Grundschulfreunden zu denen ich noch Kontakt habe die Eisenbahn in Kisten verschwunden ist und wohl so schnell nicht mehr ans Tageslicht kommt. Ein gleiches Schicksal ereilte mein Fertiggelände das erst im Keller stand und später habe ich es verschenkt, damit es nicht im laufe eines Umzugs kaputt geht.
So ganz habe ich aber nicht von dem Thema loslassen können. Ein Teppichbahnkreis mit C-Gleisen, Erweiterung meiner Sammlung des Rollmaterials sowie eine Digitalisierung mittels Control Unit liefen parallel weiter. Knapp 18 Jahre nach dem Fertiggelände später bezog ich nach Abi, Studium und ersten Joberfahrungen endlich meine eigene Wohnung und reservierte ein Zimmer für meine Modellbahn. Leider kam ich über den Planungspunkt und einen großen Testkreis nicht hinaus. In diese Zeit fallen die konsequente Digitalisierung und technischem Tuning des Wagenmaterials mit LED-Innenbeleuchtung, vieles mit Hilfe des Stummiforums und auch des monatlichen Stummi-Stammtisches in Sindelfingen.
Ich machte Urlaub, eine Fähre am Rand der Welt ist besser als Paarship und etwas später zog ich der Liebe wegen nach Augsburg. Der folgende Umzug machte meinen Anlagenbau zu nichte. Trotzdem konnte meine Frau dann nicht aud Dauer dem Druck der Entscheidung "Ich oder deine Modellbahn" standhalten. Wir fanden eine salomonische Lösung: Der Keller meiner Schwiegermutter muss komplett sowieso aufgeräumt werden, die freiwerdende Fläche darf ich nutzen um meine Bahn aufzubauen. Meine Schwiegermutter, meine Frau und ich waren einverstanden und nach knapp 2 Jahren immer wieder räumen war der Platz frei. Da wir langfristig in der Familie planen irgendwann Wohnungen zu tauschen, fällt das Damoklesschwert des Umzugs weg. Die bittere Pille, ich habe 500m Fußweg von der aktuellen Wohnung zum Modellbahnkeller - ein Luxusproblem.
Das Szenario
Die Anlage stellt einen Bahnhof einer fiktiven mittelgroßen Stadt in Süddeutschland dar. Die Gleise sind elektrifiziert (allerdings nicht funktionsfähig im Betrieb). Fernverkehrszüge halten manchmal und eine S-Bahn Strecke endet hier. Die Epoche V bis heute, wobei ich das nicht so eng sehe und auch mal sich ein Zug aus früheren Epochen zurück in die Zukunft verirren darf.
Aktuell sieht die Planung einen Kopfbahnhof vor, doch aktuell tendiere ich wieder zu einem Durchgangsbahnhof um die Bahn einfach fahren zu lassen. Durch den Baubeginn habe ich zwar die Rahmenbedingungen verengt, aber noch ist es noch nicht zu spät, da nur die Basis und der Schattenbahnhof steht. Bei der aktuellen Geschwindigkeit des Baus habe ich vorraussichtlich noch ein knappes Jahr Zeit hier eine Entscheidung zu treffen. Daher wird es spannend bleiben. Im Rahmen dieses Threads halte ich euch auf dem laufenden. Insbesondere wird es spannend, welchen Kompromis ich dann eingehen muss und welche Anforderung "fällt":
- Gleislänge von 2,7m (der längste Zug hat 2,3m) was schon im Schattenbahnhof ein Problem ist
- Zweispurige Hauptstrecke im sichtbaren Bereich um mehr als einen Zug einfach so fahren zu lassen
- Kleinster Radius R2
- Kopfgleise für Regionalverkehr
- Bahnbetriebswerk um Dampfloks abzustellen (als Museum getarnt)
Aus diesem Grund habe ich noch keinen Plan angehängt.
Die Technik
Märklin K-Gleis im Schattenbahnhof, der sichtbare Bereich kann auch noch zu C-Gleisen werden (siehe oben).
Gefahren und geschaltet wird Digital. Erstmal noch mit einer Control Unit und einem Keyboard. Als Schaltdecoder werden aber ESU Switchpilots eingesetzt und die Lokomotiven laufen großteils schon mit ESU LoPi v4. Strecken für Rückmelder sind vorbereitet so dass ich ohne Probleme hier Module einbauen kann. Welche Zentrale dann die Zentrale Schalteinheit wird, wird dann auch irgendwann entschieden - aber erst später. Der PC als Schaltzentrale ist momentan definitv raus, aber sag niemals nie.
Der Raum
Es ist ein normaler trockener Kellerraum. Die Stockflecken an der Wand stammten von einer Waschmaschine bevor es einen ordentlichen AquaStopp gab. Eine Heizung ist vorhanden, nur das Fenster würde so manchen Bestimmungen heute nicht mehr genügen (das wird irgendwann mit allen anderen Kellerfenstern getauscht). Ebenso waren Licht (bis auf eine 60W Funzel an der Decke) und Steckdosen (1!) eigentlich nicht vorhanden.
Um bei meiner Schwiegermutter und meiner Freu die "Landnahme" zu verdeutlichen klebte ich dann mit Malerkrepp die vorraussichtlichen Abmessungen auf den Boden. Spoiler: Ich habe sie leicht überschritten.
Die Wand habe ich mit AntiSchimmelspray behandelt und den Geruch von Schwimmbad verteilt. Danach folgte eine himmelblaue Wandfarbe um eine einheitliche Farbe zu haben und gleichzeitig schon mal den Himmel darzustellen. Anschließend folgten noch Steckdosen - kann man nie genug haben - welche zum Teil abschaltbar sind und zwei LED Rasterleuchten an der Decke. Damit war der Raum hell und ich hatte einen Arbeitsplatz mit einer eigenständigen Beleuchtung.
Der Unterbau
Ich habe mich nach langem für und wieder für eine Metallunterbau entschieden. Ich fand die Idee ganz spannend relativ schnell einen sehr stabilen Unterbau zu haben. Als Profile kamen L-Profile von OBI zum Einsatz die eigentlich für Schwerlastregale eingesetzt werden. Sie lassen sich wunderbar mit einer Metallsäge ablängen und werden durch M8 Schrauben miteinander verschraubt. Was ich zu diesem Zeitpunkt nicht bedacht hatte, ist das die Verbindungen nicht ganz plan aufeinander sind. Dadurch Wuchs meine Anlage nochmal knapp 3cm in der Länge. Hake das unter Toleranz ab.
Der erste Testaufbau wirkte noch recht wacklig. Als ich dann die Schrauben fester gezogen habe, wurde es immer stabiler, mit Eckverbindern wurde es am Ende mit der Wand verschraubt so massiv, dass man darauf tanzen könnte. Einen Teil trägt auch die 15mm Birke Multiplex-Platte bei die den Schattenbahnhof und die Gleiswendel tragen wird. Sie ist dann auch nochmal mit dem Gerüst verschraubt (auf dem Bild noch vor der Verschraubung). 8mm Pappelsperrholz bildet dann das Material der Rampen (und als Unterlage für den Testkreis hinten im Bild ohne Kreis).
Anmerkung: Ich bin schon etwas weiter, aber ich habe keine Bilder zuletzt gemacht.