Hallo Dani,
Zitat
Ich bin neu in digitalen Modellbahnwelt. Mein Ziel ist es, die Anlage (Spur N, Minitrix) digital und automatisiert zu betreiben, am liebsten per Computer.
Automatisierung ist schön, könnte aber nach ihrer erfolgreichen Einrichtung bald langweilig werden. Dann willst Du vielleicht von Hand fahren. Von Hand fahren möchtest Du auch, wenn Du ein neues Triebfahrzeug erstmalig in Betrieb nimmst oder es nach einer Wartung oder Reparatur testest. Von Hand fahren geht vielen Modellbahnern mit dem PC, Tablet oder auch dem Smartphone nicht so leicht von der Hand wie mit einem körperlichen Drehregler. Schalten über ein Gleisbildstellpult ist dagegen recht komfortabel.
Zitat
1. Brauche ich zwingend eine CS3 oder ECoS ESU Command Station?
Nein, denn diese Zentralen bringen eine eigene Benutzeroberfläche mit, die eine PC-Steuerung weitestgehend überflüssig machen soll. Sie kosten sehr viel Geld und bist auf das dort Gebotene angewiesen. Diese Zentralen bringen zwar auch ein PC-Interface mit und werden von der verfügbaren PC-Software auch breit unterstützt; doch wenn Du Dich für eine kostenpflichtige PC-Software entscheidest, hast Du maximal viel Geld ausgegeben.
Wenn Du alles per PC steuerst, braucht Deine Zentrale gar keine Benutzeroberfläche wie etwa die von Digikeijs (https://www.digikeijs.com/de/dr5000-adj-...us-central.html). Sie glänzt mit vielen Schnittstellen und Du hast schon bei der Anbindung des PCs drei Möglichkeiten: USB, LAN (also drahtgebundenes Ethernet) oder WLAN ("Drahtlosnetzwerk"). Sie ist im Vergleich zu anderen Zentralen günstig, so daß selbst eine so teure Software wie die Gold-Edition des TrainController leichter tragbar ist. Aber auch mit günstiger Software bekommst Du so für relativ kleines Geld mehr Möglichkeiten als eine Central Station oder ECoS jemals bieten werden.
Dann gibt es sowas wie die Digitalprodukte von Roco (https://www.roco.cc/de/productsearch/0-0...0/products.html), deren Benutzeroberfläche sich auf das Display der verfügbaren Handregler beschränkt und sich ansonsten auf Smartphones und Tablets stützt. Da hätte man einen schönen Regler zum Fahren, müßte beim Schalten der Weichen aber mit einem PC, Tablet oder Smartphone glücklich werden, die per WLAN angebunden werden können. Die Handregler können zwar auch Weichen schalten, aber das ist etwas mühsam, da jede einzeln ausgewählt werden muß.
Mehr Oberfläche bietet die Uhlenbrock IntelliBox (https://www.uhlenbrock.de/de_DE/produkte...0004.0.I000C67D). Mit zwei Fahrreglern kann man sehr gut fahren und beim Schalten lassen sich maximal 16 Weichen ohne Scrollen, Auswählen, Raussuchen o.ä. "am Stück" beherrschen. Das dürfte in vielen Fällen schon zum manuellen Rangieren ausreichen. Sie ist etwas preiswerter als eine gleichwertige Ausstattung von Roco (die man dann mit zwei Handreglern erwerben müßte). Daher ist die IntelliBox IMHO die bessere Wahl als Roco Z21. Sie wird wie ECoS und Central Station von PC-Software breit unterstützt.
Nachteil: Sie kann nur per USB mit dem PC verbunden werden. Mit einem USB-to-(W)LAN-Umsetzer könnte man dem aber abhelfen.
Uhlenbrock setzt zur Anbindung von Zubehör zur Automatisierung auf den LocoNet-Bus (von Digitrax, USA). Sie bieten Komponenten, die einerseits weitestgehende Automationen auch ohne PC erlauben wie etwa Lissy und MARCo, einer Automation durch PC-Software aber auch nicht im Wege stehen, sondern diese sogar recht stark unterstützen können. Je mehr ich mich umschaue nach einem Nachfolger für meine eigene Zentrale, desto mehr neige ich zur IntelliBox II, ich finde den ganzen Ansatz sehr smart. Und das LocoNet soll lt. Digitrax ganz einfach verkabelt werden, Netzwerkleitungen o.ä. lehnt Digitrax in seiner Beschreibung sogar ab. Ich möchte im Betrieb nicht auf einen PC angewiesen sein, auch wenn ich ihn gerne einsetze.
Zentralen wie ECos oder Central Station wollen PC-Steuerungen für die allermeisten Anwender nicht nur ersetzen. Sie wollen auch ein geschlossenes System mit allen erforderlichen Komponenten auch für die Automatisierung bieten, Komponenten anderer Hersteller sollen eher nicht zum Einsatz kommen. Das macht die Auswahl der Komponenten leicht, aber auch teuer. Geschlossene Systeme können leicht zur Falle werden, wenn ihr Hersteller sie einstellt oder gar verschwindet.
Zitat
2. Wie verbinde ich Anlage mit PC?
Deine künftige Zentrale sollte ein PC-Interface mitbringen. Entweder erfolgt die Anbindung über die USB-Schnittstelle oder über das Netzwerk.
Zitat
3. Für meinen Schattenbahnhof habe mir den ECoSDetector (http://www.esu.eu/produkte/digitale-steu...r/ecosdetector/) und Hades von tams (https://tams-online.de/epages/642f1858-c...hofsteuerung%22) angeschaut. Gibts da wesentliche unterschiede?
Das ESU-Produkt ist ein RailCom-fähiger Belegtmelder nach dem Stromfühler-Prinzip, Hades dagegen eine eigenständige Schattenbahnhof-Steuerung für Leute, die gerade nicht mit einem PC steuern wollen. So eine Schattenbahnhofsteuerung gehört für PC-Software eher zu den einfachen Übungen und sollte daher auch dort implementiert werden, nachdem man sich einmal dazu entschlossen hat.
Zitat
5. Ich würde in meinem Schattenbahnhof wie rot eingezeichnet isolierte Schienenverbinder verwenden. Mach das Sinn?
Im Prinzip ja; nur scheinen sie mir zu dicht an der jeweiligen Eingangsweiche zu liegen. Die Räder eines Eisenbahnfahrzeugs befinden sich ja fast nie an dessen vorderster Kante, es könnte also zumindestens mit seiner Kupplung ins Lichtraumprofil des vorbeiführenden Fahrweges ragen, ohne daß das für die Steuerung erkennbar wäre.
Mit freundlichen Grüßen
LPW