Hallo,
ich habe lange gezögert, ob ich mir die Lok kaufe oder nicht. Eigentlich ist sie schon seit Jahren ein Wuschmodell von mir und als Märklin endlich die verlängerte 103 herausbrachte, hoffte ich, dass es bald auch die 103 220 in Touristiklackierung geben würde.
Allerdings war ich sehr skeptisch bezüglich der Qualität der Lackierung, denn die ersten Fotos die hier und auf Ebay im Dezember zu sehen waren, überzeugten mich nicht sofort und auch die Lackqualität der 218er empfand ich als gewöhnungsbedürftig, insbesondere wenn man diese etwa mit den Werbeloks der Baureihe 101, die Märklin zwischen den Jahren 2000 und 2006 herausbrachte, vergleicht. Diese Loks hatten teils sehr aufwendige Motive, die Modelle waren dennoch so scharf und deckend bedruckt waren, dass sie wie das Original aussahen. Diesen Standard erreicht die neue Drucktechnik in meinen Augen nicht; auf einer Längsseite ist die Lackierung deutlich "verpixelt", insbesondere der hellblaue Bereich im bereich der rechten Tür zum Führerraum 2 ist deutlich "liniert", ist das bei euch auch so ?
Auch der deutlich sichtbar abgetrennte Farbübergang zum Dach ist nicht so schön.
Nun habe ich sie mir angeschafft und nachdem ich die Lok 2 Tage stehen hatte gefiel sie mir dann doch so gut, dass ich sie behalten wollte.
Im Vergleich zur Version von Roco fällt weiderum positiv auf, dass der grün-gelbe Farbverlauf annähernd dem Vorbild entspricht. Bei der Roco-Maschine erscheint mir der Farbverlauf vergelichsweise "frei Schnauze" und entspricht weder dem Original anno 1995 noch 2020. Auch der "Airbrusch-Effekt", diese vernebelten Übergänge von grün und gelb gefallen bei Märklin gut und entsprechen eher dem Vorbild als die trennscharfe Abgrenzung bei Roco.
Hier nun zunächst einige Bilder der Lok:
Auf diesem Foto sieht man deutlich die linierte Struktur der hellbaluen Lackierung über dem gelben Bereich. An der rechten Seite von Führerraum 2 und linke Seite Führrraum 1 ist das deutlicher als auf der anderen Seite. Ist das bei euch auch so ? Bevor ich versuche, die Lok umzutauschen, wüsste ich gerne ob das nicht bei allen Modellen so ist, dann kann ich mir den Aufwand sparen.
Und nun noch ein Vergleich mit der langen 103 in rot-beiger Lackierung, 39170, von 2017. Auffällig ist, dass Märklin nun auch epochengerecht eine Vielzahl kleiner Details berücksichtigt, worüber man bisher meist hinweggeangen ist:
Auf dem Dach sind nur noch aufgeraute Laufflächen ansatt aufgesetzter, dicker Laufbleche:
Das ist auch vorbildgerecht; auf sämtlichen Fotos, die ich im Internet finden konnte, auf denen heute erhaltene 103er von oben zu sehen sind, sieht man keine erhöhten Trittroste.
Auch die Isolatoren im Bereich des Hauptschalters wurden angepasst; ebenso wurde neben der Nachbildung des Oberstromwandlers ein Isolator entfernt und der Oberstrromwandler selbst nun (erstmals ? mir ist jedenfalls keine Märklin-Lok bekannt, bei der das genau so ist) als filigranes, dickes Bauteil dargestellt. Bisher verwendete Märklin ja nur Standardisolatoren für sämtliche Bauteile auf den Dächern ohne Bauartunterschiede zwischen Wandlern und Trägerisolatoren zu berücksichtigen.
Und schließlich wurden sogar die Lüfter geändert. Bei der 103 gibt es zwei Varianten von Lüftern. Betrachtet mal Bilder der 103 113, 103 184 oder 103 224 (die existieren heute noch); diese Maschinen haben einen dickeren Rahmen um die Lamellen und die Lamellen wirken etwas kürzer. Diese Bauform wurde bisher bei allen alten 103ern und bei der 39170 wiergegeben.
Vergleicht diese Bilder dann einmal genau mit den Lüftern der etwa der 103 220, 226, 235 oder 245. Dann seht ihr, dass die Lüftergitter bei diesen Maschinen etwas größer, die Lamellen länger, ohne Rand, wirken.
Bei der 39171 hat Märklin tatsächlich diesen Unterschied berücksichtigt; vergleicht mal die Oberkante der Lüfter, da ist es am auffälligsten:
Gut finde ich auch, dass auf das Geräusch beim senken der Stromabnehmer verzichtet wurde, dieses finde ich bei meiner 39170 sehr störend und außerdem zu laut.