RE: Kombination von Gleissystemen

#1 von unwissender , 04.02.2021 20:22

Moin, moin.

nach mehr als 40 Jahren soll es wieder losgehen... Ohne es wirklich begründen zu können, möchte ich Tillig Elite verwenden. Nun stellt sich die Frage, ob es sinnvoll ist, das Ganze im nicht sichtbaren Bereich mit einem einfacheren (preiswerteren?) Gleissystem zu kombinieren. Für Tillig Elite scheint es ja kaum einen Gebrauchtmarkt zu geben und da ließe sich ja vielleicht doch noch etwas sparen.
Was meinen die Erfahrenen - macht das Sinn und mindestens genauso wichtig: Welches Zweitsystem lässt sich (relativ) problemlos "andocken"?

Fragende Grüße

Thomas


:D Er wird kommen, der Tag. An dem ich nicht mehr frage, sondern endlich auch mal helfen kann. Kann aber dauern. :)


 
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RE: Kombination von Gleissystemen

#2 von Tommy4758 , 04.02.2021 20:50

Hallo Thomas,
die Alternativen wären Roco Line ohne Bettung, Piko A-Gleis oder Peco Code 83 bzw. 100. Peco hat allerdings zur Zeit wohl Lieferprobleme, bei einem großen englischen Händler stehen viele Peco Sachen auf "Vorbestellung" https://www.hattons.co.uk/stocklist/1000..._/prodlist.aspx


Viele Grüße aus dem Norden
Thomas


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RE: Kombination von Gleissystemen

#3 von BernhardB ( gelöscht ) , 04.02.2021 21:18

Wie groß ist denn der "nicht sichtbare Bereich"? Das kann alles sein von einer kurzen Tunnelstrecke bis hin zur ausgewachsenen U-Bahn mit hunderten Weichen. Davon hängt es auch ab. Für ein paar Gleise und Weichen lohnt sich ein etwas günstigeres Gleissystem nicht. Die Betriebssicherheit ist gerade im Untergrund besonders wichtig. Meine Empfehlung ist Roco-Line, sehr zuverlässig im Betrieb und läßt sich leicht mit Tillig-Elite kombinieren.

Grüße,
Bernhard


BernhardB

RE: Kombination von Gleissystemen

#4 von silz_essen , 05.02.2021 07:08

Hallo zusammen,

ich kann nur immer wieder davor warnen, im nichtsichtbaren Bereich am Gleis zu sparen. Nach dem Bau kommt man an den nichtsichtbaren Bereich meist nur schwer heran, und wenn dann irgendetwas nicht vernünftig läuft, kann man es nur schwer korrigieren. Kurz, man ärgert sich schwarz.
In den nichtsichtbaren Bereich gehören immer die besten Schienen, die man hat!

Gruß
Martin


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RE: Kombination von Gleissystemen

#5 von 12345 , 06.02.2021 10:26

Hallo Thomas,

weitere Gedanken hierzu: https://www.h0-modellbahnforum.de/t30604...it-RP-HAMO.html

Tillig Elite gibt es teilweise als Bausatzmaterial, damit kannst Du etwas sparen.
Siehe Katalog: http://medien.modellbahnshop-lippe.com/2...og-komplett.pdf
Roco-Line wäre gut zu kombinieren, preislich ist es aber nicht unbedingt viel günstiger. Es ist überall im Handel zu bekommen. Ein großer Gebrauchtmarkt wäre allerdings auch vorhanden. Prüfe aber Gebrauchtware gut, es wird auch viel Schrott angeboten.
Siehe Katalog: https://www.roco.cc/uploads/service/down...Rocoline_de.pdf
Peco ist etwas günstiger, auch RP25 fährt gut, allerdings momentan schwerer zu bekommen. Gebrauchtmarkt ist eher dünn.
Siehe Katalog: http://blaetterkatalog.weinert-modellbau.de/#page_276
Piko ist günstig und gut beschaffbar, allerdings nicht polarisierbar. Gebrauchtmarkt ist vorhanden.
Achte allerdings darauf, die überarbeiteten Weichen mit gefrästen Zungen zu erhalten. Das wurde im Forum schon thematisiert https://stummiforum.de/viewtopic.php?f=2...225804#p2225804.
Siehe Katalog: https://www.piko.de/DE/images/Prospekte-...ospekt_2019.pdf

Wegen zwei, drei Weichen lohnt sich das nicht.


Gruß
Alexander

Anlage:
viewtopic.php?f=64&t=41454


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RE: Kombination von Gleissystemen

#6 von Atlanta , 06.02.2021 14:54

Moin Kollegen,

das Piko A-Gleis hat gegenüber anderen Gleissystemen nicht nur Code 100 = 2,5 mm Profilhöhe sondern auch noch schmälere Schienenfüße and Schienen anderer Hersteller.

Wer Schienenverbinder anderer Hersteller verwendet, wird schnell merken, daß das Piko A-Gleis darin "schlackert" und nicht fest sitzt.

Verwendet man Schienenverbinder von Piko bei anderen Gleisherstellern, muß man den Schienenverbinder etwas aufweiten, dafür hat man aber eine sehr stabile Verbindung, weil man wie bei einer "Preßpassung" den Schienenverbinder auf den Schienenfuß des Gleises anderer Hersteller aufpreßt.

Das Piko A-Gleis läßt sich aber wunderbar mit dem Walthers Gleis in Code 100 = 2,5 mm oder Code 83 = 2,1 mm verwenden, weil es ebenfalls einen schmäleren Schienenfuß besitzt als Gleise der anderen Hersteller.
Übergangsschienenverbinder zum Höhenausgleich kann man aber von Walthers oder Piko verwenden.

Das Tillig Elite Gleis ist mit Code 80 angegeben also etwa 2,03 mm Profilhöhe, das Tillig Standard Gleis hingegen mit Code 83 = 2,07 mm was sich noch im Toleranzbereich zum Code 83 Profil bewegt welches mit 2,1 mm angegeben wird, so braucht man bei beiden Tillig Profilen keine Übergangsschinenverbinder verwenden, die den Höhenausgleich von 0,04 mm ausgleichen.

Roco Gleise gibt es sowohl in Code 83 = 2,1 mm und Code 100 = 2,5 mm, hierbei wäre ein Höhenausgleich zu Code 80 = 2,03 mm angeraten.

Peco hat Gleise (nach britischem Vorbild) in Code 100 = 2,5 mm und Code 75 = 1,9 mm aber auch in Code 83 = 2,1 mm.

Bei Peco Code 83 = 2,1 mm (nach US Vorbild) befinden sich aber werkseitig fest verbaute Füllstücke in den Herzstücken der Weichen und Kreuzungen, welche nicht entfernt werden können. Die Verwendung von NEM Radsätzen wird dadurch ausgeschlossen und man kann die Weichen und Kreuzungen ausschließlich nur mit NMRA RP25 Radsätzen mit niedrigerem Spurkranz befahren.

Weinerts "Mein Gleis" wird ebenfalls bei Peco in England gefertigt in Code 75 = 1,9 mm aber nach deutschem Vorbild von 1936 gefertigt und läßt sich noch mit NEM Radsätzen befahren.

Gleise, welche im Schienenprofil niedriger als Code 75 = 1,9 mm sind lassen sich nur noch mit NMRA RP25 Radsätzen befahren, wegen des niedrigeren Spurkranzes (Falls jemand meint den Einwand vorzubringen, daß laut NEM Radsatznormung theoretisch auch noch Code 70 Profile mit 1,8 mm Profilhöhe befahrbar wären, das stimmt durchaus aber auch nur theoretisch, denn die europäischen Radsatzhersteller orientieren sich nicht am zulässigen Mindestmaß für Spurkränze, sonderm eher am zulässigen Höchstmaß und dann lassen sich NEM Radsätze eben nicht mehr auf Code 70 Profilen einsetzen).

Für Schattenbahnhöfe sollten, wie andere Kollegen bereits geschrieben haben, sehr zuverlassige Gleise eingesetzt werden, dieses können auch ältere Gleissysteme sein, wenn sie den eigenen Ansprüchen genügen, z.B. von Fleischmann.

Ein recht zuverlässiges und günstiges Gleissystem sind Gleise von Atlas (US Vorbild) diese Gleise bekommt man in Code 100 = 2,5 mm und Code 83 = 2,1 mm und die metallernen Herzstücke lassen sich bei Bedarf auch nachträglich polarisieren.


LG Ingo

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RE: Kombination von Gleissystemen

#7 von unwissender , 06.02.2021 20:53

Danke für die umfangreichen Antworten und auch für die Weichenhinweise!
Eine Weichenempfehlung wäre sicher die nächste Wiedereinsteigerfrage gewesen

PIKO hat, wenn ich es richtig verstanden habe, keine Federzungen in dem Sinne, als dass zwingend ein motorischer Antrieb nötig ist. Wie würdet Ihr im Sbhf / Tunnel antreiben?

Dankend und schon wieder fragend

Thomas


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RE: Kombination von Gleissystemen

#8 von Atlanta , 07.02.2021 02:54

Moin Thomas,

bei Weichen an schwer zugänglichen Stellen möchte man gerne "zuverlässige" Weichen haben, dort kann man alles mögliche an Gleissystemen einsetzen, was man sonst im sichtbaren Bereich nicht machen würde oder möchte.

Mich stört es nicht, wenn elektromechanische (elektromagnetische Antriebe) Weichen mit einem hörbaren "Klacken" umschalten.

Ich verwende grundsätzlich Weichen und Kreuzungen mit elektrisch leitendem Herzstück, von ganz wenigen Ausnahmen mal abgesehen.

Die noch vorhandenen elektromagnetischen Antriebe sind bei mir von Peco der PL10-W für verminderte Stromaufnahme aber Achtung, auch dieses gute Stück benötigt fast ein "eigenes Kraftwerk" denn die Stromaufnahme des Doppelspulenantriebes liegt noch bei stolzen 1 A bis 1½ Ampere, dafür schalten aber die Weichen zuverlässig und die Herzstücke werden wie gewünscht mit dem aufsteckbaren Mikroschalter ordnungsgemäß umgepolt.

Ich verwende aber Peco Code 75 = 1,9 mm Gleise, das britische Vorbild stört mich dabei weniger, da die Gleise bis zu den Schienenköpfen eingeschottert werden, gemäß preußischer Gleisbauvorschriften, nur 7 von 22 preußischen Bahnverwaltungen ließen die Schwellen unbedeckt.

Weichen, welche bei mir rein mechanisch über Bowdenzüge und Stellhebeln einer Hebelbank nebst Verschlußregister betätigt werden, haben einen zweipoligen Umschalter zum Umpolen des Herzstückes.

Ziel ist es bei mir, alle Weichen und Signale über Stellwerke mit Hebelbänken und Verschlußregistern stellen zu können, natürlich mit Fahrstraßen, wie früher beim Original auch.


LG Ingo

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