Hallo Stephan,
Zitat von swei im Beitrag #1
- Großstrecke H0, 3L, AC (Märklin)
- Großstrecke H0, 2L, DC (Fleischmann, Roco, Trix ...)
- Zahnradstrecke H0m, 2L, DC (i.W. Bemo)
- Torfbahn H0e, 2L, DC (Busch)
Die ersten drei Systeme sind kein Problem. ( Auf die Spannung gehe ich noch im weiteren ein. )
Bei der "Torfbahn" wäre noch zu klären, ob es sich nun um H0e ( also Roco ) oder H0f ( also doch wirklich Busch ) handelt.
H0e Fahrzeuge kann man, wie die H0m Fahrzeuge, mit einem Decoder ausstatten und als ganz normale 2-Leiter Fahrzeuge betreiben, wobei die Rückmeldung auch über für 2-Leiter Betrieb übliche Rückmeldemodule erfolgt.
Bei den H0f Fahrzeugen, die eine Feldbahn mit 600mm Spurweite zum Vorbild haben, ist der Einbau eines Decoders nicht vorgesehen und praktisch vermutlich auch kaum machbar. Des Weiteren arbeitet dieses Feldbahnsystem von Busch auch nur mit einer Betriebsspannung von 3 Volt.
Aus diesem Grund gibt es von Busch einen sogenannten "stationären Blockdecoder". Da sitzt der Decoder vor den Gleisen und kann dann eine Lok in einem Bereich fahren lassen. Die Ansteuerung erfolgt allerdings von einer Digitalzentrale, wodurch durchaus ein Automatikbetrieb durch einen Rechner machbar ist. Die Rückmeldung wird da im Regelfall aber nur über Reedkontakte machbar sein.
Nun mein Senf zu Multiprotokoll:
Klar, grundsätzlich funktioniert das.
Es gibt aber spezielle Fälle, bei denen in spezielle Fahrzeuge spezielle Decoder eingebaut wurden. Und ich habe da halt schon sehr spezielle Probleme erlebt. ( Kommt eher selten vor, kann aber vorkommen.)
Wie Du nun weiter vorgehen solltest, hängt m.E. hauptsächlich von Deinem Märklin Fahrzeugbestand ab.
Die 2-Leiter Fahrzeuge werden - wenn denn überhaupt schon ein Decoder drin sein sollte - zu 99% einen DCC Decoder haben.
Neuere ( so die letzten 5, 6, 7 Jahre ) Märklin Loks können auch DCC.
Die davor allerdings nur mfx und Motorola, und die davor wiederum nur Motorola.
Und die älteren Motorola fähigen Loks mit 36er Bestellnummer haben auch noch nicht mal eine Lastregelung. Die ist aber bei der Steuerung durch einen Rechner für die "Weg-Zeit-Berechnung" von Nöten.
In 99% der Fälle muss dann bei diesen Loks auch noch zusätzlich zum Decoder der Motor getauscht werden, da ( ausser mit speziellen - viel teureren- Decodern ) mit diesen alten Motoren eine Lastregelung nicht möglich ist.
Wenn also sowieso der Austausch eines Großteils der Decoder auf der Märklin Seite ansteht, dann kann man auch komplett die ganze Anlage mit DCC fahren und kann sich eine Multiprotokoll Zentrale dafür sparen.
Und wo wir beim Thema Zentrale sind - 2 sehr wichtige Hinweise:
Bei der Nutzung von Traincontroller ( und ich gehe davon aus,daß es bei anderen Programmen ähnlich sein könnte ) ist nur die Nutzung
einer Fahrzentrale möglich.
Obwohl bei TrainController bis zu 12 Digitalsysteme am Rechner und Programm betrieben werden können, können die Fahrbefehle nur auf einer Zentrale ausgegeben werden, während die anderen z.B. nur "Schalten" und / oder "Rückmelden" zulassen.
Noch wichtiger sei der Hinweis, daß es Zentralen gibt, die aufgrund der Bauart der Endstufe, die im 3-Leiter Betrieb übliche Art der Rückmeldung über den Kurzschluss der Räder, nicht zulassen.
Natürlich gibt es dafür Lösungen. Entweder bastelt man. Oder es gibt Produkte von kleineren Herstellern. Aber gerade in der letzten Zeit musste man auch feststellen, daß sich ein paar Hersteller aus diesem Markt verabschiedet haben.
Also wäre es da doch sinnvoller sich was Fahren und Rückmelden angeht, auf einen Hersteller festzulegen, bei dem day kein Problem ist.
Beim Thema Schalten von Weichen, Formsignalen und Lichtsignalen, kann man das ja schon wieder etwas anders sehen. Aber auch da sollte man sich für jede Unterrubrik auf ein System festlegen, damit man, was Betrieb, Anschluss und Programmierung angeht, nicht irgendwann durcheinander kommt.
Booster:
Auch ich würde die gesamte Anlage in verschiedene Boosterabschnitte einteilen.
Damit schlägt man gleich 2 Fliegen mit einer Klappe:
Zum einen kann man den H0m ( und wenn es H0e gibt, diesen ebenso ) Bereich mit einer niedrigeren Spannung versorgen. Das kostet nix extra und schont die Motoren.
Zum anderen kann man in Traincontroller Boosterabschnitte einrichten.
Wenn entsprechende Hardware vorhanden ist, kann man die Booster so einrichten, daß sie im Kurzschlussfalle keine Meldung darüber an die Zentrale abgeben. Sie schalten dann nur in Ihrem Bereich den Strom aus. In den anderen Bereichen kann dann der Betrieb trotzdem weiter gehen.
Wenn z.B. Schmalspur, 2-Leiter und 3-Leiter jeweils eigene Booster haben, fällt somit immer nur eins der Systeme aus. Nach Beseitigung des Kurzschlusses kann man z.B. durch drücken eines Tasters an der Anlage, anklicken einer Schaltfläche auf dem Bildschirm oder drücken einer Taste auf dem ( drahtlosen ) Handregler, den Booster wieder einschalten.
Auch wäre es möglich, daß sich der Booster nach einer gewissen Zeit immer wieder von sich selbst aus einschaltet ( und im besten Falle - wenn der Kurzschluss noch da ist - wieder ausgeht ), aber davon bin ich kein Fan, da ich auf entsprechenden schlecht konfigurierten Anlagen schon Schmelzerscheinungen beobachten durfte.
Mit Traincontroller ist sogar noch mehr möglich.
Wenn z.B. einer der Systembereiche durch 2 Booster versorgt wird, z.B. Trennung in Fahrstrecke und Rangierbahnhof, und im Rangierbahnhof gibt es aufgrund eines "Rangierunfalls" einen Kurzschluss, dann startet Traincontroller keine neuen Fahrten mehr in diesen Bereich, bis der Kurzschluss behoben ist.
Mfg Oliver