Digitalisierung mehrerer analoger Gleissysteme auf einer Anlage

#1 von swei , 03.02.2024 11:03

Hallo,
ich fahre seit Jahren eine analoge Anlage mit mehreren Gleissystemen verschiedener Hersteller, nämlich
- Großstrecke H0, 3L, AC (Märklin)
- Großstrecke H0, 2L, DC (Fleischmann, Roco, Trix ...)
- Zahnradstrecke H0m, 2L, DC (i.W. Bemo)
- Torfbahn H0e, 2L, DC (Busch)
Habe vom Digitalbetrieb MoBa bisher keine/kaum Ahnung, komme aber aus der IT Branche.Wollte daher schon seit langem auf digital & Softwaresteuerung umsteigen, hatte aber immer Respekt vor dem Aufwand.
Habe mich nach einigem Testen für TrainController entschieden (möchte ich hier aber nicht weiter diskutieren, wäre ein eigener Thread).
Nachdem ich jetzt größere Veränderungen im Geländebau mache, wäre jetzt ein guter Zeitpunkt zum Umstieg auf digital ...

So, jetzt meine Fragen dazu:
- Brauche ich für die verschiedenen Gleissysteme unterschiedliche Steuergeräte oder lässt sich das mit einem integriert machen? Vor-/Nachteile? Hat da jemand Erfahrung damit, insbesondere im Zusammenspiel mit TC?
- Decoder: Habe da inzwischen einen ziemlichen Zoo, war mir früher egal weil Analogbetrieb. Teilweise fahre ich noch rein analoge Loks ohne Decoder. Macht es Sinn, alles auf einen einheitlichen Decoderhersteller umzustellen oder funzt der Mischbetrieb gut? Erfahrungen?
- Gibt's sonst durch die unterschiedlichen Gleissysteme noch spezielle Probleme beim Digitalbetrieb mit einer zentralen Software (TC)?

Würde mich über Antworten dazu sehr freuen !!

Viele Grüße
Stephan


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RE: Digitalisierung mehrerer analoger Gleissysteme auf einer Anlage

#2 von Charly2011 , 03.02.2024 11:39

Hallo Stephan
Welche Zentrale du nutzt ist eigentlich egal. Sie sollte nur das Protokoll sende können das die meisten deiner Decoder verarbeiten kann.
Es gibt auch Multiprotokoll Zentralen die verschieden Protokolle auch gemischt versenden können.

lg Charly


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RE: Digitalisierung mehrerer analoger Gleissysteme auf einer Anlage

#3 von drum58 , 03.02.2024 11:59

Hallo Stephan,

bei digital spielt das Gleissystem keine Rolle, Digitalsignale können auf allen Deinen Gleisen eingespeist werden und können auch von einer Zentrale kommen.
Bei den Decodern ist zunächst nicht der Hersteller, sondern das Protokoll wichtig, das muss die Zentrale auch beherrschen. Wie Charly schreibt sind einige Zentralen multiprotokollfähig, können also zumindest die gängigen Ptotokolle DCC und mm/mm2. Problematisch können nur Decoder werden, die nur Sx oder FMZ beherrschen, Sx ist inzwischen ein Nischenprodukt, FMZ gibt es aktuell nicht mehr auf dem Markt.
Ein einheitlicer Decoderhersteller vereinfacht das Programmieren, denn jeder Hersteller kocht da sein eigenes Süppchen und nur wenige CVs sind genormt, ist aber zum Betrieb definitiv nicht erforderlich. Bei mir sind z.B. Decoder von ZIMO, Lenz, D&H, ESU und Mätrix im Einsatz, das bringt keine Probleme im Betrieb. Interessanter wird das, wenn Du einen Programmer kaufen willst, denn die grafische Oberfläche funktioniert meist nur mit Decodern desselben Herstellers, bei allen anderen bist Du wieder "zu Fuss" (CV-weise) unterwegs. Und zum Schreiben/Ändern von Sound sowie Firmware-Updates brauchst Du immer den Programmer des jeweiligen Decoderherstellers.
Da Du Dich auf TC festgelegt hast, beachte die Kompatibilitätsliste von Herrn Freiwald, TC funktioniert nicht mit jeder Zentrale (gut).

Gruß
Werner


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zuletzt bearbeitet 03.02.2024 | Top

RE: Digitalisierung mehrerer analoger Gleissysteme auf einer Anlage

#4 von gabli , 03.02.2024 15:08

Hallo Stephan,

Ich fahre auf einer Anlage Spur H0 und H0m. Sozusagen 2 Anlagen in einer. Die Fahrbefehle kommen aus einer Zentrale (LoDi Rektor). der mehrere Booster ansteuert und die die Gleise mit dem Fagrstrom versorgen. In H0 sind es aktuell 2 LoDi-Booster a je 4,6A, in H0m im Moment 1 LoDi-Booster mit 2.3 A. 1 Booster ist für DCC-Steuersignale für die Weichenantriebe (Servo und Magnetantriebe) bei H0m und teilweise bei H0 zuständig. In H0 wird ausschliesslich über den Selectrix-BUS gemeldet und teilweise geschaltet. Bei der Spur H0m geht alles über LODI-Komponenten.

Alles wird von iTrain zusammengeführt und gesteuert, was bestens funktioniert.

Wie ein Kollege schon schrieb, spielt das Gleis (Spur, Typ) keine Rolle, denn überall werden die Lok mit demselben "Digitalstrom* gefahren. So könnte man für H0-Gleis von Roco usw. problemlos eine Märklinzentrale CS3 verwenden. Zu analogen Zeiten war das anders (DC oder AC spielte eine Rolle.

Meiner Ansicht nach ist es sehr wichtig, dass man einen Hersteller wählt und dann alle Digitalkomponenten vom selben Hersteller kauft. Trotz Normen gibt es immer wieder Probleme, wenn man mehrere Hersteller mischt (gute Mischungen gibt es nur beim Kaffee). Welche Zentrale spielt weniger eine Rolle und ist eher eine Frage des persönlichen Geschmackes. Wichtig ist jedoch ein guter Service und dass sie ein sauberes DCC-Protokoll liefert.

Herzliche Grüsse

Gian


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RE: Digitalisierung mehrerer analoger Gleissysteme auf einer Anlage

#5 von Pirat-Kapitan , 03.02.2024 20:09

Moin,
ich fahre Gartenbahn Spur G sowie eine Innenanlage in H0 und H0m (TT-Gleise). Meine Decoder und Digitalkomponenten sind quer Beet von allen möglich Herstellern, wichtig war mir immer, dass die jeweilige Komponente optimal auf meine Bedürfnisse abgestimmt ist. Von der Forderung, alles von einem Hersteller, halte ich überhaupt nichts.

Das Protokoll-Problem wurde schon von den Vorschreibern angesprochen. Da ich kein Märklin fahre, kann ich auf MM und mfx verzichten, meine Zentrale (Lenz LZV100) kann nur DCC.
Bei Multiprotokolldecodern sollte man darauf achten, dass nicht genutzte Protokolle abstellbar sind (z.MM bei DCC-Betrieb). Sonst "verschlucken " sich manchmal Decoder.

Was bislang noch überhaupt nicht angesprochen wurde, ist die Gleisspannung, die die Zentrale ans Gleis liefert. Bemo (H0m) kommt gut mit 12V DCC (korrekt gemessene DCC Gleisspannung) aus, beim Fahren mit Gleisbesetztmeldung (Stromfühler), wichtig bei Verwendung einer pc-gestützten Steuerung wie TC, muß aber für die Sensorik ein Spannungsaufschlag von bis zu 2V gerechnet werden. Die obere Grenze bilden die in meinen Bemo-Loks als Puffer verbauten Elkos mit einer Spannungsfestigkeit von 16V. Daraus folgt, dass die Zentrale über einen einstellbaren, stabilisierten Gleisspannungsausgang verfügen soll, der einfach und verifizierbar einstellbar ist, z.B. durch CV-Programmierung der Zentrale.
Mit dieser Einstellbarkeit kann ich bequem zwischen den 22V für meine Gartenbahn und den 15V für Bemo bzw. 18V für H0 wechseln.

Schöne Grüße
Johannes


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RE: Digitalisierung mehrerer analoger Gleissysteme auf einer Anlage

#6 von swei , 03.02.2024 22:35

Hallo,

DANKE für eure Rückmeldungen!!
@Pirat-Kapitan: Super, dass du das Thema Gleisspannung angesprochen hast.
Das ist mir tatsächlich noch nicht ganz klar: Ich fahre mit den verschiedenen Gleissystemen bisher gleichzeitig, d.h. ich möchte auch digital meine Schmalspurbahn fahren lassen, während gleichzeitig die 2L- und 3L-Großstrecken betrieben werden. Dazu bräuchte ich doch mehrere Spannungsaussgänge, die jeweils einzeln einstellbar sind - sorry oder liege ich da jetzt komplett falsch? Daher kam meine Frage, ob ich nicht mehrere Steuergeräte einsetzen müsste - und die dann quasi parallel über TC ansprechen müsste.
Vielleicht könnt ihr mir da nochmal weiterhelfen!

Herzliche Grüße
Stephan


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RE: Digitalisierung mehrerer analoger Gleissysteme auf einer Anlage

#7 von gabli , 03.02.2024 23:34

Hallo Stephan,

Zitat von swei im Beitrag #6
Hallo,
@Pirat-Kapitan: Super, dass du das Thema Gleisspannung angesprochen hast.
Das ist mir tatsächlich noch nicht ganz klar: Ich fahre mit den verschiedenen Gleissystemen bisher gleichzeitig, d.h. ich möchte auch digital meine Schmalspurbahn fahren lassen, während gleichzeitig die 2L- und 3L-Großstrecken betrieben werden. Dazu bräuchte ich doch mehrere Spannungsaussgänge, die jeweils einzeln einstellbar sind - sorry oder liege ich da jetzt komplett falsch?

Nein, das brauchst Du nicht. Ich fahre meine H0 und H0m Züge seit 24 Jahren mit derselben Spannung, die bei ca. 18 V (Digitalspannung) liegt. Digitale Spannungen kann man aber nur mit einem fähigen TRUE RMS Multimeter richtig messen, mit den billigen Multimetern misst man da nur Mist! Mein Fluke 179 TRUE RMS Multimeter zeigt die Spannung richtig an, kostet aber heute über 500 CHF/€.
Es ist richtig, dass die meisten Lokmotoren mit max. 12V DC gut bedient werden, was durch die Decoder auch ungefähr eingehalten wird und bei einigen Lok-Decodern auch eingestellt werden kann. Noch keine Lok hat wegen der 18V Digitalspannung einen Schaden genommen, dies immerhin seit 24 Jahren.

Jeder vernünftige und gute Booster begrenzt die Ausgangsspannung, ohne dass man da etwas einstellen muss. Nur bei Spur Z und N sollte man etwas tiefer fahren, was man mit dem entsprechenden, stabilisierten DC Netzgerät auch steuern kann. Eine höhere Digital-Spannung als 18 V (richtig gemessen) sollte man jedoch nicht verwenden, denn sehr kleine Decoder für sehr kleine H0m und H0 Modelle vertragen keine Digitalspannung über ca. 18 V (z.B. D&H PD06A Decoder). Normale Decoder (z.B. D&H PD05A) ertragen Digitalspannungen bis 30V. Alle Decoder für H0 und H0m können in den Loks verwendet werden, ohne dass die Motoren zu hohe Spannungen erhalten (hängt letztlich auch von der gefahrenen Geschwindigkeit ab.

Da Du nur H0m und H0 fährst, musst Du die empfohlenen Werte für Z oder G(artenbahn) auch nicht beachten.

Herzliche Grüsse

Gian

NB: Alles vom selben Hersteller zu kaufen und nicht Querbeet ist keine Forderung, sondern meine Empfehlung aufgrund meiner Erfahrungen (auch negativen) seit 34 Jahren digitalem Fahren und Steuern, seit 27 Jahren mit Steuersoftware (TC und WDP, seit 13 Jahren mit iTrain, davon die ersten 10 Jahre mit Spur N. Wenn man Querbeet kauft, muss man sich nicht wundern, wenn es unnötigen Frust gibt und kein Hersteller verantwortlich sein will. Aber das entscheidet letztlich jeder selbst.


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zuletzt bearbeitet 03.02.2024 | Top

RE: Digitalisierung mehrerer analoger Gleissysteme auf einer Anlage

#8 von Instandsetzung , 04.02.2024 01:11

Hallo Stephan,

Zitat von swei im Beitrag #1
- Großstrecke H0, 3L, AC (Märklin)
- Großstrecke H0, 2L, DC (Fleischmann, Roco, Trix ...)
- Zahnradstrecke H0m, 2L, DC (i.W. Bemo)
- Torfbahn H0e, 2L, DC (Busch)

Die ersten drei Systeme sind kein Problem. ( Auf die Spannung gehe ich noch im weiteren ein. )

Bei der "Torfbahn" wäre noch zu klären, ob es sich nun um H0e ( also Roco ) oder H0f ( also doch wirklich Busch ) handelt.
H0e Fahrzeuge kann man, wie die H0m Fahrzeuge, mit einem Decoder ausstatten und als ganz normale 2-Leiter Fahrzeuge betreiben, wobei die Rückmeldung auch über für 2-Leiter Betrieb übliche Rückmeldemodule erfolgt.
Bei den H0f Fahrzeugen, die eine Feldbahn mit 600mm Spurweite zum Vorbild haben, ist der Einbau eines Decoders nicht vorgesehen und praktisch vermutlich auch kaum machbar. Des Weiteren arbeitet dieses Feldbahnsystem von Busch auch nur mit einer Betriebsspannung von 3 Volt.
Aus diesem Grund gibt es von Busch einen sogenannten "stationären Blockdecoder". Da sitzt der Decoder vor den Gleisen und kann dann eine Lok in einem Bereich fahren lassen. Die Ansteuerung erfolgt allerdings von einer Digitalzentrale, wodurch durchaus ein Automatikbetrieb durch einen Rechner machbar ist. Die Rückmeldung wird da im Regelfall aber nur über Reedkontakte machbar sein.

Nun mein Senf zu Multiprotokoll:
Klar, grundsätzlich funktioniert das.
Es gibt aber spezielle Fälle, bei denen in spezielle Fahrzeuge spezielle Decoder eingebaut wurden. Und ich habe da halt schon sehr spezielle Probleme erlebt. ( Kommt eher selten vor, kann aber vorkommen.)

Wie Du nun weiter vorgehen solltest, hängt m.E. hauptsächlich von Deinem Märklin Fahrzeugbestand ab.
Die 2-Leiter Fahrzeuge werden - wenn denn überhaupt schon ein Decoder drin sein sollte - zu 99% einen DCC Decoder haben.

Neuere ( so die letzten 5, 6, 7 Jahre ) Märklin Loks können auch DCC.
Die davor allerdings nur mfx und Motorola, und die davor wiederum nur Motorola.

Und die älteren Motorola fähigen Loks mit 36er Bestellnummer haben auch noch nicht mal eine Lastregelung. Die ist aber bei der Steuerung durch einen Rechner für die "Weg-Zeit-Berechnung" von Nöten.
In 99% der Fälle muss dann bei diesen Loks auch noch zusätzlich zum Decoder der Motor getauscht werden, da ( ausser mit speziellen - viel teureren- Decodern ) mit diesen alten Motoren eine Lastregelung nicht möglich ist.

Wenn also sowieso der Austausch eines Großteils der Decoder auf der Märklin Seite ansteht, dann kann man auch komplett die ganze Anlage mit DCC fahren und kann sich eine Multiprotokoll Zentrale dafür sparen.

Und wo wir beim Thema Zentrale sind - 2 sehr wichtige Hinweise:

Bei der Nutzung von Traincontroller ( und ich gehe davon aus,daß es bei anderen Programmen ähnlich sein könnte ) ist nur die Nutzung einer Fahrzentrale möglich.
Obwohl bei TrainController bis zu 12 Digitalsysteme am Rechner und Programm betrieben werden können, können die Fahrbefehle nur auf einer Zentrale ausgegeben werden, während die anderen z.B. nur "Schalten" und / oder "Rückmelden" zulassen.

Noch wichtiger sei der Hinweis, daß es Zentralen gibt, die aufgrund der Bauart der Endstufe, die im 3-Leiter Betrieb übliche Art der Rückmeldung über den Kurzschluss der Räder, nicht zulassen.
Natürlich gibt es dafür Lösungen. Entweder bastelt man. Oder es gibt Produkte von kleineren Herstellern. Aber gerade in der letzten Zeit musste man auch feststellen, daß sich ein paar Hersteller aus diesem Markt verabschiedet haben.

Also wäre es da doch sinnvoller sich was Fahren und Rückmelden angeht, auf einen Hersteller festzulegen, bei dem day kein Problem ist.

Beim Thema Schalten von Weichen, Formsignalen und Lichtsignalen, kann man das ja schon wieder etwas anders sehen. Aber auch da sollte man sich für jede Unterrubrik auf ein System festlegen, damit man, was Betrieb, Anschluss und Programmierung angeht, nicht irgendwann durcheinander kommt.


Booster:
Auch ich würde die gesamte Anlage in verschiedene Boosterabschnitte einteilen.
Damit schlägt man gleich 2 Fliegen mit einer Klappe:

Zum einen kann man den H0m ( und wenn es H0e gibt, diesen ebenso ) Bereich mit einer niedrigeren Spannung versorgen. Das kostet nix extra und schont die Motoren.

Zum anderen kann man in Traincontroller Boosterabschnitte einrichten.
Wenn entsprechende Hardware vorhanden ist, kann man die Booster so einrichten, daß sie im Kurzschlussfalle keine Meldung darüber an die Zentrale abgeben. Sie schalten dann nur in Ihrem Bereich den Strom aus. In den anderen Bereichen kann dann der Betrieb trotzdem weiter gehen.

Wenn z.B. Schmalspur, 2-Leiter und 3-Leiter jeweils eigene Booster haben, fällt somit immer nur eins der Systeme aus. Nach Beseitigung des Kurzschlusses kann man z.B. durch drücken eines Tasters an der Anlage, anklicken einer Schaltfläche auf dem Bildschirm oder drücken einer Taste auf dem ( drahtlosen ) Handregler, den Booster wieder einschalten.
Auch wäre es möglich, daß sich der Booster nach einer gewissen Zeit immer wieder von sich selbst aus einschaltet ( und im besten Falle - wenn der Kurzschluss noch da ist - wieder ausgeht ), aber davon bin ich kein Fan, da ich auf entsprechenden schlecht konfigurierten Anlagen schon Schmelzerscheinungen beobachten durfte.

Mit Traincontroller ist sogar noch mehr möglich.
Wenn z.B. einer der Systembereiche durch 2 Booster versorgt wird, z.B. Trennung in Fahrstrecke und Rangierbahnhof, und im Rangierbahnhof gibt es aufgrund eines "Rangierunfalls" einen Kurzschluss, dann startet Traincontroller keine neuen Fahrten mehr in diesen Bereich, bis der Kurzschluss behoben ist.

Mfg Oliver


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RE: Digitalisierung mehrerer analoger Gleissysteme auf einer Anlage

#9 von Eckhart , 04.02.2024 09:35

Hallo Stephan!

Zitat von swei im Beitrag #6
Daher kam meine Frage, ob ich nicht mehrere Steuergeräte einsetzen müsste - und die dann quasi parallel über TC ansprechen müsste.
Vielleicht könnt ihr mir da nochmal weiterhelfen!


Du kannst z.B. bei Märklin in jedem einzelnen Boosterkreis die Spannung am Schaltnetzteil (aktuelle Ware!) separat bestimmen! Also in einem Boosterkreis für H0 und in einem anderen für kleine Spuren.

Wo du explizit nach Train Controller fragst... Bedenke, dass die Lizenzgestaltung von TC pro Lizenz nur EIN FAHRGERÄT für die Steuerung von Lokomotiven zulässt. Man kann zwar mehrere Zentralen mit TC steuern, aber wenn man dort nicht nur Zubehör steuert, oder Rückmeldungen einliest, sondern auch Loks steuert, braucht man weitere Lizenzen! Während das bis zur Version 9 vielleicht nicht auffiel, wenn man das trotzdem machte, werden diese Informationen bei der Internet-Lizensierung von Version 10 u.U. an den Lizenzserver übertragen.

Gruß, Eckhart


Meine aktuelle Umfrage: Wie gut kannst du mit dem MLL Pattern-Configurator umgehen?


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RE: Digitalisierung mehrerer analoger Gleissysteme auf einer Anlage

#10 von gabli , 04.02.2024 09:44

Hallo,

Zitat von Instandsetzung im Beitrag #8
Bei der Nutzung von Traincontroller ( und ich gehe davon aus,daß es bei anderen Programmen ähnlich sein könnte ) ist nur die Nutzung einer Fahrzentrale möglich.
Obwohl bei TrainController bis zu 12 Digitalsysteme am Rechner und Programm betrieben werden können, können die Fahrbefehle nur auf einer Zentrale ausgegeben werden, während die anderen z.B. nur "Schalten" und / oder "Rückmelden" zulassen.

Kleiner Einspruch. Jahrelang habe ich für H0 und H0m je eine Stärz ZS2+ Zentrale genutzt und über iTrain gesteuert. Klar ist in diesem Fall, dass Rückmelder, Schaltdecoder usw. pro Spur über den jeweiligen Zentralen SX-BUS an der zuständigen Zentrale angeschlossen sein müssen. So hat man zwei komplett unabhängige Digitalsteuerungen, die zusammen durch iTrain gesteuert werden. In iTrain muss man natürlich die Lok der entsprechenden Zentrale zuordnen. Zwei Zentralen haben Vorteile, aber auch Nachteile. Seit 2 Jahren habe ich nur noch eine Zentrale (LoDi-Rektor) mit Boostern zum Fahren. Gemeldet wird über einen LoDi-s88-Commander, an welchen die Besetztmelder angeschlossen sind. Wie weiter oben erwähnt, werden die Weichen im H0m Bereich über einen (wichtig, nicht am Gleis anschliessen!) der zwei Booster-Ausgänge mit dem DCC Signal "gefüttert". Aber auch bisher zwei Weichen im H0 Bereich werden damit angesteuert - und weitere werden folgen. Ebenfalls kann man mit LoDi Weichen, Raumbeleuchtung usw. über einen LoDi-Shift-Commander über den LoDi-BUS steuern (leider gibt es da (noch?) keine Servodecoder, die gibt es nur mit DCC Ansteuerung. Die Weichen mit Magnetantrieben, die über DCC gesteuert werden, werden durch AC (nicht DC) geschaltet. Vorteil ist, dass es keine Magnetisierungen der Eisenkerne der Magnetantriebe geben kann (dank Wechselstrom).

Meine Anlagensteuerung hat insgesamt vier Zentralen:
- LoDi Rektor mit LoDi-Boostern zum Fahren H0/H0m und Schalten H0/H0m Weichen (mit LAN (Heimnetz) mit dem PC verbunden)
- LoDi s88-Commander zum Melden (nur H0m Anlagenteil (mit LAN (Heimnetz) mit dem PC verbunden)
- LoDi Shift-Commander zum Schalten (zurzeit noch arbeitslos (mit LAN (Heimnetz) mit dem PC verbunden)
- Stärz Mainboard einer ZS2 Zentrale als Interface für das Melden und Schalten via SX-BUS des H0 Anlagenteils (mit "echtem" RS232 Kabel mit dem PC verbunden (ohne fehlerträchtigen USB/Seriell-Adapter))

Als PC verwende ich sowohl bei den Testkreisen (Büro) und an der Anlage je einen Shuttle DH470 xpc slim (Mini-Gehäuse) mit zwei seriellen Schnittstellen (1x ESU-Programmer und 1x Stärz Interface angeschlossen).

Selbstverständlich kann man dasselbe auch mit anderen digitalen Komponenten und PCs erreichen, nur fehlen mir dazu die Erfahrungen. Nach meinen Erfahrungen mit Arnold Digital (1990), Trix-Selectrix, Uhlenbrock IB (2001-2004), Rautenhaus, Stärz, MüT und WinDigipet/TrainController habe ich nach 34 Jahren endlich das System gefunden, welches alle meine Ansprüche erfüllt, d. h. Fehlersuche, Störungen (der berühmte Vorführeffekt) usw. seit 2 Jahren der Vergangenheit angehören. Dabei wird es nun bleiben, weil ich keinen Grund mehr erkenne, etwas Neues auszuprobieren.

Herzliche Grüsse

Gian


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RE: Digitalisierung mehrerer analoger Gleissysteme auf einer Anlage

#11 von Pirat-Kapitan , 04.02.2024 16:07

Moin,
die Vorgaben von TC muss ich mal außer Acht lassen, da ich TC nicht kenne. Ich fahre mit Rocrail.
Ich kann unter Rocrail durchaus mit 2 oder mehr getrennten Lokfahrzentralen arbeiten, also bei Bedarf für jede Spurweite eine eigene Lokfahrzentrale. Aber dabei alles von einer (1) Rocrail-Installation).
Für die Weichensteuerung auf der Gartenbahn habe ich eine eigene Zentrale. Das geht dort, weil für die Weichendecoder eine eigene Digitalleitung liegt.
Rückmeldung (egal ob Gartenbahn oder H0 / H0m) geht entweder über den zentralenspezifischen RS Rückmeldebus (ich fahre Lenz) oder über eine weitere Rückmeldeverbindung (WIO ( per WLAN direkt auf den Rocrail-PC).

Es kommt also darauf an, welche Anforderungen an das jeweilige Digitalsystem vorliegen. Erst wenn man diese korrekt beachtet, kann man eine optimale Lösung finden.
Ob Booster überhaupt wegen der erforderlichen Leistungsabgabe nötig sind, hängt vom Leistungsbedarf der Anlage sowie von der Leistungsfähigkeit der Zentrale ab. Bei H0/H0m reichen meine 5A der Lenz-Zentrale auch ohne Booster völlig aus.
Getrennte Abschnitte für Booster bedingen auch zwingend eine entsprechende Berücksichtigung bei der Rückmelder-Planung (Steuerung mit TC !), ggf. wären einzeln abschaltbare Gleisbereiche eine bessere Lösung.

beim Thema Gleisspannung bitte ich zu beachten, dass ich, wie schon geschrieben, meine H0 / H0m-Lok gepuffert habe und dass diese Elkos nicht mehr als 16V vertragen. Das ist sicherlich eine nicht überall übliche Besonderheit, muss aber dann auch bei der maximal am Gleis anliegenden Spannung berücksichtigt werden.
Pufferung ist deswegen bei mir sinnvoll, weil ich Weichen ohne Herzstückpolarisierung (Kunststoff-Herzstück) fahre.

Schöne Grüße
Johannes


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RE: Digitalisierung mehrerer analoger Gleissysteme auf einer Anlage

#12 von swei , 04.02.2024 20:17

Zitat von Eckhart im Beitrag #9
Hallo Stephan!
Wo du explizit nach Train Controller fragst... Bedenke, dass die Lizenzgestaltung von TC pro Lizenz nur EIN FAHRGERÄT für die Steuerung von Lokomotiven zulässt. Man kann zwar mehrere Zentralen mit TC steuern, aber wenn man dort nicht nur Zubehör steuert, oder Rückmeldungen einliest, sondern auch Loks steuert, braucht man weitere Lizenzen! Während das bis zur Version 9 vielleicht nicht auffiel, wenn man das trotzdem machte, werden diese Informationen bei der Internet-Lizensierung von Version 10 u.U. an den Lizenzserver übertragen.



Hallo Eckhart,

danke für diese Info - das ist mir allerdings echt neu. Ein wesentliches Feature von TC Gold ist ja gerade die Unterstützung von mehreren Digitalsystemen. Laut Handbuch:
"TrainController™ unterstützt den parallelen Einsatz von bis zu 12 Digitalsystemen. Beim Betrieb ist es völlig unerheblich, von welchem der angeschlossenen Systeme bestimmte Objekte gesteuert werden. TrainController™ behandelt die Gesamtheit aller angeschlossenen Systeme wie ein einziges großes System. Alle Funktionen stehen ohne jegliche Bedingung zur Verfügung, so als ob nur ein einziges großes System angeschlossen wäre. Es spielt z.B. überhaupt keine Rolle, ob die in einer Weichenstraße liegenden Weichen alle am selben oder an verschiedenen Digitalsystemen angeschlossen sind. Lediglich bei der Vergabe der digitalen Adresse einer Lok, einer Weiche, eines Kontaktmelders usw. ist darauf zu achten, dass das richtige Digitalsystem ausgewählt wird."

Daraus hab ich messerscharf geschlossen, dass verschiedene Digitalsteuerungen auch für die Loksteuerung genutzt werden können.
Bevor ich die TC Gold jetzt final kaufe, werde ich das mit Freiwald auf jeden Fall noch klären.

Viele Grüße
Stephan


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RE: Digitalisierung mehrerer analoger Gleissysteme auf einer Anlage

#13 von swei , 04.02.2024 20:41

Zitat von Instandsetzung im Beitrag #8
Hallo Stephan,

Die ersten drei Systeme sind kein Problem. ( Auf die Spannung gehe ich noch im weiteren ein. )
Bei der "Torfbahn" wäre noch zu klären, ob es sich nun um H0e ( also Roco ) oder H0f ( also doch wirklich Busch ) handelt.
H0e Fahrzeuge kann man, wie die H0m Fahrzeuge, mit einem Decoder ausstatten und als ganz normale 2-Leiter Fahrzeuge betreiben, wobei die Rückmeldung auch über für 2-Leiter Betrieb übliche Rückmeldemodule erfolgt.
Bei den H0f Fahrzeugen, die eine Feldbahn mit 600mm Spurweite zum Vorbild haben, ist der Einbau eines Decoders nicht vorgesehen und praktisch vermutlich auch kaum machbar. Des Weiteren arbeitet dieses Feldbahnsystem von Busch auch nur mit einer Betriebsspannung von 3 Volt.
Aus diesem Grund gibt es von Busch einen sogenannten "stationären Blockdecoder". Da sitzt der Decoder vor den Gleisen und kann dann eine Lok in einem Bereich fahren lassen. Die Ansteuerung erfolgt allerdings von einer Digitalzentrale, wodurch durchaus ein Automatikbetrieb durch einen Rechner machbar ist. Die Rückmeldung wird da im Regelfall aber nur über Reedkontakte machbar sein.

Nun mein Senf zu Multiprotokoll:
Klar, grundsätzlich funktioniert das.
Es gibt aber spezielle Fälle, bei denen in spezielle Fahrzeuge spezielle Decoder eingebaut wurden. Und ich habe da halt schon sehr spezielle Probleme erlebt. ( Kommt eher selten vor, kann aber vorkommen.)

Wie Du nun weiter vorgehen solltest, hängt m.E. hauptsächlich von Deinem Märklin Fahrzeugbestand ab.
Die 2-Leiter Fahrzeuge werden - wenn denn überhaupt schon ein Decoder drin sein sollte - zu 99% einen DCC Decoder haben.

Neuere ( so die letzten 5, 6, 7 Jahre ) Märklin Loks können auch DCC.
Die davor allerdings nur mfx und Motorola, und die davor wiederum nur Motorola.

Und die älteren Motorola fähigen Loks mit 36er Bestellnummer haben auch noch nicht mal eine Lastregelung. Die ist aber bei der Steuerung durch einen Rechner für die "Weg-Zeit-Berechnung" von Nöten.
In 99% der Fälle muss dann bei diesen Loks auch noch zusätzlich zum Decoder der Motor getauscht werden, da ( ausser mit speziellen - viel teureren- Decodern ) mit diesen alten Motoren eine Lastregelung nicht möglich ist.

Wenn also sowieso der Austausch eines Großteils der Decoder auf der Märklin Seite ansteht, dann kann man auch komplett die ganze Anlage mit DCC fahren und kann sich eine Multiprotokoll Zentrale dafür sparen.

Und wo wir beim Thema Zentrale sind - 2 sehr wichtige Hinweise:

Bei der Nutzung von Traincontroller ( und ich gehe davon aus,daß es bei anderen Programmen ähnlich sein könnte ) ist nur die Nutzung einer Fahrzentrale möglich.
Obwohl bei TrainController bis zu 12 Digitalsysteme am Rechner und Programm betrieben werden können, können die Fahrbefehle nur auf einer Zentrale ausgegeben werden, während die anderen z.B. nur "Schalten" und / oder "Rückmelden" zulassen.

Noch wichtiger sei der Hinweis, daß es Zentralen gibt, die aufgrund der Bauart der Endstufe, die im 3-Leiter Betrieb übliche Art der Rückmeldung über den Kurzschluss der Räder, nicht zulassen.
Natürlich gibt es dafür Lösungen. Entweder bastelt man. Oder es gibt Produkte von kleineren Herstellern. Aber gerade in der letzten Zeit musste man auch feststellen, daß sich ein paar Hersteller aus diesem Markt verabschiedet haben.

Also wäre es da doch sinnvoller sich was Fahren und Rückmelden angeht, auf einen Hersteller festzulegen, bei dem day kein Problem ist.

Beim Thema Schalten von Weichen, Formsignalen und Lichtsignalen, kann man das ja schon wieder etwas anders sehen. Aber auch da sollte man sich für jede Unterrubrik auf ein System festlegen, damit man, was Betrieb, Anschluss und Programmierung angeht, nicht irgendwann durcheinander kommt.


Booster:
Auch ich würde die gesamte Anlage in verschiedene Boosterabschnitte einteilen.
Damit schlägt man gleich 2 Fliegen mit einer Klappe:

Zum einen kann man den H0m ( und wenn es H0e gibt, diesen ebenso ) Bereich mit einer niedrigeren Spannung versorgen. Das kostet nix extra und schont die Motoren.

Zum anderen kann man in Traincontroller Boosterabschnitte einrichten.
Wenn entsprechende Hardware vorhanden ist, kann man die Booster so einrichten, daß sie im Kurzschlussfalle keine Meldung darüber an die Zentrale abgeben. Sie schalten dann nur in Ihrem Bereich den Strom aus. In den anderen Bereichen kann dann der Betrieb trotzdem weiter gehen.

Wenn z.B. Schmalspur, 2-Leiter und 3-Leiter jeweils eigene Booster haben, fällt somit immer nur eins der Systeme aus. Nach Beseitigung des Kurzschlusses kann man z.B. durch drücken eines Tasters an der Anlage, anklicken einer Schaltfläche auf dem Bildschirm oder drücken einer Taste auf dem ( drahtlosen ) Handregler, den Booster wieder einschalten.
Auch wäre es möglich, daß sich der Booster nach einer gewissen Zeit immer wieder von sich selbst aus einschaltet ( und im besten Falle - wenn der Kurzschluss noch da ist - wieder ausgeht ), aber davon bin ich kein Fan, da ich auf entsprechenden schlecht konfigurierten Anlagen schon Schmelzerscheinungen beobachten durfte.

Mit Traincontroller ist sogar noch mehr möglich.
Wenn z.B. einer der Systembereiche durch 2 Booster versorgt wird, z.B. Trennung in Fahrstrecke und Rangierbahnhof, und im Rangierbahnhof gibt es aufgrund eines "Rangierunfalls" einen Kurzschluss, dann startet Traincontroller keine neuen Fahrten mehr in diesen Bereich, bis der Kurzschluss behoben ist.

Mfg Oliver


Hallo Oliver,

super, danke für die ausführlichen Antworten!!
Zum Thema TC Gold hatte ich Eckhardt schon geantwortet - die Einschränkung auf nur eine Fahrzentrale hab ich in der Beschreibung tatsächlich nicht gefunden. Zusätzlich steht da drin "Sie können verschiedene Systeme gleichzeitig an verschiedene Schnittstellen Ihres Computers anschließen. Dadurch erhöht sich die maximale Anzahl von Loks, Weichen, Signalen und Rückmeldern, die betrieben werden können". Das will ich jetzt natürlich genau wissen ... ich erkundige mich morgen bei Freiwald nochmal dazu.
Torfbahn: Sorry für meinen Fehler - ist tatsächlich H0f (Busch). Mit H0e liebäugele ich schon länger, aber das muss jetzt erst mal warten.
Booster: Danke für die Hinweise dazu, werde ich auf jeden Fall machen. Das würde unabhängig davon, ob TC Gold tatsächlich nur eine Fahrzentrale erlaubt, (fast) alle meiner Probleme lösen.
DCC: Die meisten meiner neueren Märklin 3L-Loks können definitiv DCC - das würde tatsächlich dafür sprechen, komplett DCC einzusetzen.

Herzliche Grüße
Stephan


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RE: Digitalisierung mehrerer analoger Gleissysteme auf einer Anlage

#14 von Instandsetzung , 04.02.2024 21:31

Hallo Stephan,

Zitat von swei im Beitrag #13
. . . dann die Einschränkung auf nur eine Fahrzentrale hab ich in der Beschreibung tatsächlich nicht gefunden. Das will ich jetzt natürlich genau wissen ... ich erkundige mich morgen bei Freiwald nochmal dazu.


Brauchst Du nicht mehr. Hat schon ein anderer für Dich erledigt.
Das, was Eckhart geschrieben hatte, hatte auch noch jemand anderes gelesen und im TC Forum dahingehend nachgefragt. Freiwald hat es darauf hin richtig gestellt. Somit war auch ( nicht nur ) meine Annahme - dieses Thema betreffend - falsch.

@ Gian,
so, wie Du früher den Betrieb durchgeführt hast, ist es heute noch genau so möglich. Ich hatte das heute mit der aktuellen TC Version und Uhlenbrock Komponenten mal ausprobiert. Ich habe da wohl - wie auch andere - einen Fred im TC Forum falsch interpretiert. Dabei ging es dann wohl um die Erweiterung +net.

Mfg Oliver


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RE: Digitalisierung mehrerer analoger Gleissysteme auf einer Anlage

#15 von swei , 04.02.2024 21:55

Danke für die Klarstellung, Oliver!!


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RE: Digitalisierung mehrerer analoger Gleissysteme auf einer Anlage

#16 von Eckhart , 04.02.2024 22:28

Hallo!

Zitat von Instandsetzung im Beitrag #14
Hallo Stephan,
Zitat von swei im Beitrag #13
. . . dann die Einschränkung auf nur eine Fahrzentrale hab ich in der Beschreibung tatsächlich nicht gefunden. Das will ich jetzt natürlich genau wissen ... ich erkundige mich morgen bei Freiwald nochmal dazu.


Brauchst Du nicht mehr. Hat schon ein anderer für Dich erledigt.
Das, was Eckhart geschrieben hatte, hatte auch noch jemand anderes gelesen und im TC Forum dahingehend nachgefragt. Freiwald hat es darauf hin richtig gestellt. Somit war auch ( nicht nur ) meine Annahme - dieses Thema betreffend - falsch.

...Ich habe da wohl - wie auch andere - einen Fred im TC Forum falsch interpretiert. Dabei ging es dann wohl um die Erweiterung +net.



Es wäre (ist?) doch vollkommen absurd, wenn zutreffen würde, dass die Netzwerk-Version von Train Controller weniger könnte/dürfte, als die Einzelplatzversion???

Gruß, Eckhart


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RE: Digitalisierung mehrerer analoger Gleissysteme auf einer Anlage

#17 von swei , 04.02.2024 22:50

Hallo Eckhart,

hier die Antwort von Hr. Freiwald:

"Loks können in TrainController Gold und Silver mit allen angeschlossenen Digitalzentralen angesteuert werden. [In TrainController Bronze kann nur eine Zentrale zur Steuerung von Loks und Weichen angeschlossen werden. Aber von Bronze allein war in dem Text ja nicht die Rede.]
Selbstverständlich ist damit auch die Steuerung von Loks über mehrere Zentralen gleichzeitig möglich."

Schönen Abend noch
Stephan


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RE: Digitalisierung mehrerer analoger Gleissysteme auf einer Anlage

#18 von Eckhart , 05.02.2024 00:06

Hallo Stephan!

Zitat von swei im Beitrag #17
Hallo Eckhart,

hier die Antwort von Hr. Freiwald:

"Loks können in TrainController Gold und Silver mit allen angeschlossenen Digitalzentralen angesteuert werden. [In TrainController Bronze kann nur eine Zentrale zur Steuerung von Loks und Weichen angeschlossen werden. Aber von Bronze allein war in dem Text ja nicht die Rede.]
Selbstverständlich ist damit auch die Steuerung von Loks über mehrere Zentralen gleichzeitig möglich."

Schönen Abend noch
Stephan


Die Zuverlässigkeit dieser Aussage sehe ich exakt auf Augenhöhe mit der Zuverlässigkeit der Aussage des selben Autoren, dass das Upgrade von Train Controller 9 auf Version 10, ab einem bestimmten Zeitpunkt, nur noch (ausschließlich, keine andere Variante möglich!) mit Behalten des USB Sticks, aber für 299,- Euro (für Gold) möglich ist. Dieser Zeitpunkt lag in der Vergangenheit!

Gruß, Eckhart


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